Eine aktuelle Studie des niederländischen Finanzinstituts ING sagt voraus, dass Batterie-Elektroautos spätestens 2035 den Verbrennungsmotor überholen werden. Während der Absatz von Stromern in China dank massiver staatlicher Fördermaßnahmen rasant steigt, verkauft sich der alternative Antrieb in Europa und den USA derzeit nur schleppend. Das Interesse an Elektroautos steigt jedoch zunehmend.
Kaufinteressenten, die gerne umsteigen würden, fürchten mit elektrischen Autos im Alltag Probleme zu bekommen. Vor allem die vergleichsweise geringen Reichweiten und lange Ladezeiten aktueller Modelle sowie fehlende öffentliche Ladepunkte schrecken viele ab. Als weiteres großes Hindernis für den Durchbruch von Elektromobilität gelten die oft noch hohen Preisaufschläge für E-Autos.
ING geht davon aus, dass die meisten Probleme rein elektrisch angetriebener Fahrzeuge im nächsten Jahrzehnt verschwinden. Maßgeblich verantwortlich dafür werden laut den Analysen der Bank Akkus der nächsten Generation mit mehr Leistung zu günstigeren Preisen sein. Kostenunterschiede zwischen Batterie-Elektroautos und vergleichbaren Verbrennern soll es spätestens 2028 nicht mehr geben.
Bereits für 2024 geht ING davon aus, dass die Gesamtbetriebskosten eines VW e-Golf im Vergleich zu der Benziner-Version deutlich niedriger liegen werden. Besitzer eines vollelektrischen Golf sollen demnach in knapp sieben Jahren 2500 Euro pro Jahr sparen können.
Herausforderungen
Bis jeder Neuwagenkäufer sich für einen reinen Stromer entscheidet, dauert es der Analyse der ING nach noch bis 2035. Mit dem Durchbruch von Elektroautos in den Massenmarkt wird sich zwar vielerorts die Luftqualität deutlich verbessern. Doch der Umstieg auf lokal emissionsfreie Autos bringt auch Probleme mit sich.
Die größte Herausforderung für die Autobranche ist der ING zufolge, eine ausreichende Versorgung mit Rohmaterialien für Batterien wie Lithium- und Graphit sicherzustellen. Auch der Ausbau der Produktionskapazitäten für die Akku-Fertigung sei für viele Hersteller ein Problem. Während die Autobauer der EU aktuell 25 Prozent des weltweiten Markts für Verbrennungsmotoren kontrollieren, sind es bei der heutigen und geplanten europäischen Batterieproduktion gerade einmal 3 Prozent, so die ING-Analysten.
Die Entwicklung und Produktion von Elektroauto-Batterien wird derzeit von Zulieferern aus Asien und US-Branchenprimus Tesla dominiert. Speziell bei Akku-Zellen, dem Herz von Stromspeichern, liegen BMW, Daimler, VW & Co. weit zurück. Experten sagen voraus: Ziehen einheimische Autounternehmen nicht bald bei Batterien und modernen Elektroautos nach, könnten China und die USA in wenigen Jahrzehnten große Teile des europäischen Automarkts beherrschen.
Skodafahrer meint
Zukünftige Verbrenner verbrauchen wohl etwas weniger Benzin, wodurch der Umsatz der Tankstellen schon ein wenig sinkt.
Wenn jetzt noch viele private oder geschäftliche Vielfahrer zum Elektroauto wechseln, dann wird es zu einem Tankstellensterben kommen.
Vor allem in wenig besiedelten Gebieten könnte es dann schwieriger werden noch an Benzin zu kommen. Noch unentschlossene Nutzer könnten ein Elektroauto in Betracht ziehen.
Heinrichseiler meint
Ich habe eine photovoltaikanlage an meinem Hausdach aber es gibt keine Batterien für in den Keller. Somit kann ich am Abend den untertags produziert en Strom nicht brauchen.
Mv meint
Tesla Powerwall wäre wohl geeignet.
Dr.Guenter Ranftl meint
Es gibt Versorger, die die eingespeiste Energie aus Ihrer Photovoltaikanlage gegen einen geringen Jahresbeitrag zu der Zeit abgeben, zu der Sie Ihr Elektroauto laden, Sie müssen nicht unbedingt auch Akkus kaufen.