Fiat Chrysler will bis 2022 über die Hälfte seines Modellangebots elektrifizieren. Die Sportwagen der Luxusmarke Maserati sollen ab 2019 sogar durchweg mit dem alternativen Antrieb verfügbar sein. Als Treiber für die Elektro-Offensive nennt Konzernchef Sergio Marchionne – in der Vergangenheit kein großer Fan von Elektromobilität – die sich häufenden Skandale um manipulierte Diesel-Abgaswerte.
„Was das Thema jetzt zwingend notwendig gemacht hat, ist das Schicksal des Diesels … vor allem in Europa. Irgendeine Art von Elektrifizierung von Verbrennungsmotoren ist unausweichlich“, sagte Marchionne der Branchenzeitung Automotive News.
Fiat Chrysler hat bei Elektromobilität lange gezögert. Als Grund wurden stets die noch schleppende Nachfrage sowie hohe Kosten angegeben. Derzeit hat der italienisch-amerikanische Hersteller nur zwei Stromer im Angebot: den teilelektrischen Plug-in-Hybrid-Minivan Pacifica sowie eine vollelektrische Ausführung des Fiat 500. Letzterer ist allerdings nur in einigen wenigen Staaten in den USA offiziell erhältlich.
Als größte Herausforderung beim Umstieg auf den Elektroantrieb sieht Marchionne die Reduzierung der Produktionskosten neuer Komponenten wie Batterien oder E-Motoren. Um die erwarteten Aufwendungen für neue E-Modelle stemmen zu können, soll die Premium-Marke Maserati zur Speerspitze des Elektro-Engagements von Fiat Chrysler werden. Marchionne kündigte an, dass ab 2019 jedes neue Modell von Maserati elektrifiziert sein wird. Auch ein reines Batterie-Elektroauto ist geplant.
Fiat Chryslers zweite Sportwagen-Tochter Ferrari soll ebenfalls zukünftig verstärkt auf Strom setzen. Bis auf weiteres wird dabei aber der Hybridantrieb im Mittelpunkt stehen. Details zur neuen Elektrifizierungs-Strategie von Fiat Chrysler will Sergio Marchionne Anfang 2018 bekanntgeben.