„Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit hat Greenpeace bei seiner Meinung zum Elektroauto eine 180-Grad-Wende vollzogen“, so die WirtschaftsWoche. Elektroautos seien „nur pseudo-grün, ein Feigenblatt der Autohersteller“, zitiert das Wirtschaftsmagazin die Einstellung der Umweltorganisation noch vor fünf Jahren. Der damalige Verkehrsexperte von Greenpeace, Wolfgang Lohbeck, hatte behauptet, Elektroautos böten überhaupt keinen ökologischen Vorteil und stoßen mehr CO2 aus als ein sparsamer Benziner.
Manche werden sich noch an den offenen Schlagabtausch der WirtschaftsWoche mit Lohbeck erinnern: Die Redaktion schrieb einen offenen Brief an ihn, er antwortete auf dem gleichen Weg.
Nun allerdings die Kehrtwende: Greenpeace fordert neuerdings, dass in Deutschland schon ab 2025 keine neuen Autos mit Verbrennungsmotor zugelassen werden dürfen. „Nur mit einem gesetzlich vorgegebenen Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor bis zum Jahr 2025 wird die deutsche Schlüsselindustrie die nötige Innovationskraft entwickeln, um sowohl ihr eigenes Überleben zu sichern, als auch das des Planeten“, sagte Greenpeace-Verkehrsexperte Tobias Astrup im Vorfeld des Dieselgipfels.
Greenpeace sei optimistisch, dass die Nachteile von Elektroautos, etwa der höhere CO2-Aufwand bei der Produktion der Akkus, mit der Zeit geringer werden. Vor allem dann, weil der Anteil von Ökostrom im Energiemix weiter steigt.
onesecond meint
Jedwede Entitaet, die fuer die Umwelt eintreten will, fuehrt sich selbst vollkommen ad absurdum, wenn sie gegen die Elektromobilitaet hetzt, solange noch ein Verbrenner herumfaehrt, den man stilllegen kann!
Der Herr Lohbeck kann ja bei der Opec anheuern oder bei ner kanadischen Oelsandfirma! Gut, dass Greenpeace den losgeworden ist und auf den Boden von wissenschaftlichen Tatsachen zurueckkehrt!
Anonym meint
Jederweder Schreiberling, der sich bilndlinks zu Beiträgen äußert, ohne den Kernartikel gelesen zu haben und ihn in den damalig aktuell Kontext einordnen zu können, führt sich selbst und leider auch die gesamte Diskussion um dieses Thema ab absurdum!
Aber die Anonymität im Internet macht es halt möglich!
Leonardo meint
– ÖPNV kostenlos (Landesweit)
– KFZ Zulassung nur mit Stellplatznachweis
– Verbrenner schnellstmöglich verbieten
und meine Träume und die der Grünen sind erfüllt.
Volker Adamietz meint
Der Lohbeck war der Wahnsinn! Über den hab ich mich vor Jahren auch kopfschüttelnd nur geärgert und wollte sogar aus Greenpeace nur wegen ihm aussteigen. Hab damals auch einen langen Brief an Greenpeace geschrieben.
Der Mensch war total unlogisch. Hat zwar Kampagnen gegen VW gemacht und gefordert sparsamere Autos zu entwickeln, aber Autos die lokal emissionsfrei sind (E-Autos) hat er total schlecht gemacht.
Der hat Argumentationen gehabt, die ein Öl-Lobbyist nicht besser hätte schreiben können. Zum Glück gibt es nun welche bei Greenpeace, die es langsam einsehen, dass es ganz ohne Autos nicht geht und dann das Elektroauto die beste Wahl ist.
Das müssen jetzt auch noch die Grünen in Deutschland und Österreich noch etwas mehr in ihr Wahlprogramm schreiben, dann kann da auch noch mehr weiter gehen. Die halten sich da teilweise auch noch etwas zurück.
NurMalSo meint
Also ich weiß nicht, ob das ganz hier nicht überbewertet wird und etwas reißerisch angegangen wird. Erinnert mich eher an die Berichterstattung einer Tageszeitung mit vier Buichstaben.
Greenpeace (als Organisation) hat sich schon früh für den Elektroantrieb und sein Förderung ausgesprochen und diese beweorben. Was die Äußerungen des Herrn Lohbeck angeht, so würde ich sie eher als private Meinungsäußerung ansehen. Nur ist er eben zufällig Mitglied bei Greenpeace und darum hat das ganze auch Wellen geschlagen. Das selbe ist es, wenn ein Politiker sich in einem Interview über einen Sachverhalt äußert, welcher von der Linie der Partei abweicht. Das beduetet ja auch nicht, dass die Partei sich in der Frage dringend um 180 Grad gedreht hat. Kommt am nächsten Tag ein Gegenstatement eines Parteikollegens, der die Aussage richtig stellen will bzw sich von der ursprünlichen Aussage distanzieren will – dann glaubt doch auch keiner, dass die komplette Partei ihre Meinung innerhalb von wenigen Stunden oder Tagen gleich zweimal um 180 Grad gedreht hat.
Von der Argumentation, die in seinem offenen Brief nachzulesen ist, ist vieles richtig und nachvollziehbar. Zum Beispiel der Punkt, dass nicht die Elektroaautos für weniger Co2 Ausstoß sorgen sondern (unter den damaligen Energiemix) ledeglich der Wechsel zu einem Ökostromanbieter den Energiemix verbesser der zu einem geringen CO2 Ausstoß führt. Auch mit seiner pessimistischen Haltung zum Preisverfall bei Batterien und das eAutos nur in „homöpatischen Dosierungen“ auf den Markt kommen werden hat er aus heutiger Sicht mehr als recht gehabt. Stichwort Ampera-e.
Aber wie gesagt, ich halte es für unsachlich von den Äußerungen einer Person auf die gesamte Organisation zu schließen. Mir sind auch sonst keine Kampagnen von Greenpeace bekannt wo sich Aktivisten vor ein eAuto gekettet hätten oder sonst wie Proteste gegen die Elektrifizierung des Verkehrs mittels Plakate, Flyern oder sonst was propagiert hätten.
Ansonsten kann man ihnen immernoch zu guten halten, dass sich in den letzten Jahren sehr viel in dem Sektor bewegt hat. Neben niedirigeren Verbräuchen und geringren Anschaffungskosten im Vergleich zu gleichwertigen Verbenneralternativen der eAutos auch der Wandel im Strommix der letztendlich auch darüber entscheidet, ob der Betrieb eines eAutos nicht nur lokal sondern auch global ökologisch richtig und sinnvoll ist.
Dr.M. meint
Aha, da kommt jemand in der Realität an….
Natürlich wäre es umweltfreundlicher, wenn wir alle zu Fuß gehen, mit dem Fahrrad oder mit Bus und Bahn fahren würden. Ist aber nicht so. Und es macht in ländlichen Gebieten auch wenig Sinn, dort stündlich einen Bus fahren zu lassen, der dann mit ein oder zwei Personen besetzt ist.
Da sind Elektroautos vermutlich oft die bessere Wahl, zumal auf dem Land eine eigene Lademöglichkeit plus evtl sogar eine eigene Photovoltaik-Anlage häufiger besteht als in Ballungsräumen. Dort macht ein Ausbau des ÖPNV und des Elektroauto-Carsharings wegen der hohen Auslastung viel mehr Sinn. Aber in Städten lösen Elektroautos nur das Problem der lokalen Emissionen – Reifenabrieb und Platzbedarf zum Parken bleiben erhalten.
Also ÖPNV und E-Carsharing in Ballungsräumen massiv ausbauen, um eine Alternative zum eigenen Auto zu bieten und auf dem Land Elektroautos fördern.
caber meint
Da ist Greenpeace halt erst einmal darauf hereingefallen, dass bei Vergleichen Ölförderung und Ölraffinerie nicht berücksichtigt werden
Peter W meint
Aha, Greanpeace und die Grünen erkennen, dass gegen der Individualverkehr kein Kraut gewachsen ist. Schön, dass man bei den fast schon radikalen ÖPNV Beführwortern erkannt hat, dass man niemanden in Busse und Bahnen zwingen kann.
Dass bei den Abgasen betrogen wird, war schon vor 5 Jahren bekannt. Weder von den Grünen, noch von Greenpeace war bisher ein klares Statement gegen die Betrügereien und das Versagen der Regierung zu hören.
MartinAusBerlin meint
Sie scheinen keine Zeitung zu lesen. Natürlich haben die Grünen etwas dagegen gesagt:
http://www.rp-online.de/politik/deutschland/diesel-skandal-trittin-fordert-dobrindt-zum-ruecktritt-auf-aid-1.6982811
Und sie wollen, dass ab 2030 keine Verbrenner mehr verkauft werden. Was wollen sie noch mehr? Verbotsforderungen ab sofort?
Carlo meint
Letzteres stimmt nicht ;) Nur weil es nicht prominent durch die Medien fließt, heißt es nicht, dass es nicht da ist:
* https://www.gruene-bundestag.de/fileadmin/media/gruenebundestag_de/themen_az/verkehr/PDF/gruene-argumente-dieselgate.pdf
* https://www.greenpeace.de/search/field_tags/Diesel-275