Das internationale Mineralölunternehmen BP könnte in Zukunft an seinen Tankstellen Ladestationen für Elektroautos anbieten. Der Chef des Ölmultis Bob Dudley verkündete vergangene Woche, dass er sich derzeit mit mehreren Herstellern von Stromer-Autos über Kooperationsmöglichkeiten berät.
Zuletzt haben immer mehr führende Unternehmen der Ölindustrie eingeräumt, dass Autos mit Elektroantrieb in den kommenden Jahren eine größere Rolle spielen werden. In der Vergangenheit hatten BP, ExxonMobil, Total & Co. dem alternativen Antrieb nur geringe Zukunftschancen zugestanden. Einige von ihnen fürchten nun aber, dass die Nachfrage nach Öl durch den Wandel hin zu Elektromobilität Ende 2020 ihren Höchststand erreichen könnte.
„Wir diskutieren mit einer Vielzahl von Elektroauto-Herstellern über eine Bündelung mit unserem Handelsnetz für das Laden“, sagte BP-Chef Dudley der Nachrichtenagentur Reuters. Prognosen des Öl-Unternehmens nach könnte die Zahl von E-Autos auf der Straße von 1,2 Millionen im Jahr 2015 bis 2035 auf 100 Millionen Fahrzeuge steigen.
Ölkonzerne und Tankstellenbetreiber haben bisher noch kein schlüssiges Geschäftskonzept für den erwarteten Elektroauto-Boom gefunden. Großflächig Ladestationen an Tankstellen zu installieren gilt aufgrund der langen Standzeit von Batterie-Autos und noch hohen Nachfrage nach fossilen Kraftstoffen als unrentabel.
Rene meint
Das Modell geht sicher auf; wenn ich mit meinem i3 nach Kroatien fahre, bin ich bei einer Reichweite von ca. 250 km auf diese „Tankstellen“ angewiesen – Smatrics bietet an jeder slowenischen Tankstelle einen Schnelllader an, auf den man sich verlassen kann.
WEnn ich Kurzstrecken fahre, kommt zu Hause ohnehin die Photovoltaik zum Zug.
Wenn der E-Auto-Boom kommt, brauchen wir viele E-Tankstellen – da ist jede Initiative und jedes Investment willkommen – auch Tesla hat ja einen weiteren Ausbau der SC angekündigt.
kritGeist meint
War gerade in Legoland, Tank & Rast hatten welche, leider kein Auto dran, in Legoland selber auch, passenderweise mit 2 Hyundais dran, wegen dem Hyundai-Aktionstagen dort :-)
kritGeist meint
„In der Vergangenheit hatten BP, ExxonMobil, Total & Co. dem alternativen Antrieb nur geringe Zukunftschancen zugestanden. „- offiziell, investieren aber seit Jahren parallel bei alter. Energiegewinnung, v.a. BP :-) Und soweit ich gesehen habe, gibts schon die erste kombinierte Tankstelle von BP in Holland, an der Autobahn zwischen Amsterdam & Deutschland.
Für den städtischen Verkehr ist es wahrscheinlich schwierig, aufgrund des begrenzten Platzes, bei Autobahnen eher weniger, d. Tank & Rast Tankstellen oder die sg. E-Lounges. Wenn noch Solarpanels auf den großen Dächern & Windräder dazu kommen, hätte man genug günstigeren Strom für den Weiterverkauf & für eigene Nutzung – man muß es nur wollen, aber die Erkenntnis ist da!
Fritz! meint
Leider stehen Tankstellen an den falschen Orten dafür. Sie stehen da, wo viel Verkehr fließt, da, wo auch die Grundstückspreise hoch sind, da tanken nicht lange dauert, die Verweildauer eines Verbrenner-Autos liegt unter 15 Minuten. Aber Ladesäulen brauchen Platz, da davon viele nötig sind.
Ladesäulen stehen am besten da, wo der ruhenden Verkehr ist (wie unten schon beschrieben), also Supermarkt, Frisör, Kino, Restaurant, …, dort, wo eh Parkplätze vorhanden sind. Die Verweildauer eines E-Autos ist länger, da mache ich am besten andere Sachen parallel.
Außnahme ist die Autobahn, da stehen aber neben den Autobahntankstellen auch sehr viele Parkplätze zur Verfügung, von denen viele mit einfachen Schnellladern ausgestattet werden könnten.
Die Tankstelle steht am fliesenden Verkehr, die Ladesäule steht am ruhenden Verkehr. Daher wird diese Entscheidung von BP nicht funktionieren/nichts bringen (oder besser, wenig bringen).
David meint
Nun die Zeit der Tankstellenbetreiber als Verkäufer von Treibstoff wird ablaufen. Wozu soll ich mit meinem sauberen und schicken E-Auto bei einer stinkigen und dreckigen Tanke halten und 15-60 min warten bis ich genügend Saft für die Weiterfahrt habe?? Da gehe ich lieber bei einem innovativen Imbiss / Kaffeehaus / Supermarkt aufladen und trinke/esse oder kaufe etwas ein. Für diese Anbieter bedeutet es mehr Kunden und für mich mehr Lebensqualität und Zeit. Es wird eine Zeit kommen wo ein Imbiss / Kaffeehaus / Supermarkt einen Ladeanschluss bieten muss sonst gehen die Kunden zur Konkurrenz.
Peter W meint
Es wird wohl oft vorkommen, dass ein E-Autofahrer nur 5 oder 10 kWh nachladen muss um ans Ziel zu kommen. Das kann am Schnellader in 10 Minuten erledigt sein. Dabei kann man nen Kaffee schlürfen, und weiter gehts.
Zum Zweiten stehen Tankstellen auch oft in Wohngebieten. Mieter die keine Steckdose am Parkplatz haben könnten über Nacht an der Tankstelle laden.
So können über die Jahre die Spritsäulen abgebaut, und Ladesäulen aufgebaut werden.
Stephan meint
Wenn jede Tankstelle allerdings einen Triple-Lader hätte, wäre auf jeden Fall schon mal ein Anfang gemacht mit dem man sehr gut erst mal leben kann bis wirklich mal 1 Mio. E-Autos unterwegs sind auf deutschen Straßen. :)