Medienberichten zufolge denkt die EU-Kommission über eine Elektroauto-Quote zur Förderung der alternativen Antriebsart nach. Doch bereits kurz nachdem die Meldung die Runde gemacht hatte, dementierte die Brüsseler Behörde den Inhalt. „Es hat niemals irgendwelche Pläne zur Einführung einer Quote für Elektroautos gegeben“, hieß es am Montag.
Das Handelsblatt hatte zuvor berichtet, dass Autoherstellern in der EU ab 2025 der Anteil emissionsarmer Fahrzeuge vorgeschrieben werden könnte. Die Wirtschaftszeitung berief sich auf ein Ideenpapier der EU-Kommission von Ende Mai. Darin heißt es unter anderem: „Zu den geprüften Optionen zählen auch spezifische Zielvorgaben für emissionsarme und/oder -freie Fahrzeuge“.
Eine Sprecherin der EU-Kommission stellte nun jedoch klar, dass Ziele nicht mit verbindlichen Quoten zu verwechseln seien. Es würden lediglich „Möglichkeiten zur Förderung kohlenstoffarmer, abgasarmer Energie im Transportsektor“ geprüft. Einen bestimmten Antrieb anderen vorzuziehen sei derzeit nicht vorgesehen.
Autoverband gegen Verkaufsquoten
Bereits im Vorfeld hatte sich der Verband der Automobilindustrie VDA geäußert und erklärt: „Wir halten derartige Verkaufsquoten grundsätzlich für den falschen Weg“. Anders sieht man den Sachverhalt im deutschen Wirtschaftsministerium. „Wir wollen, dass Deutschland auch in Zukunft das Automobilland Nummer eins ist“, äußerte sich Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig. Seiner Meinung nach sollte „auch über ein verbindliches Ziel für den Hochlauf der Elektromobilität in Europa und damit auch in Deutschland“ gesprochen werden.
Auch Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) ist für eine ergebnisoffene Diskussion über eine mögliche Elektroauto-Quote. „Die Elektromobilität geht nicht nur in Deutschland, sondern europaweit zu langsam voran“, so Hendricks und weiter: „Eine E-Quote in der EU kann ein solches Instrument sein“.
Ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums meldete sich am Montag ebenfalls zu Wort und sagte: „Wir plädieren hier für Technologieoffenheit“. Elektroautos seien zwar ein Teil der Zukunft. „Ob sie die alleinige Zukunft sind, das ist heute noch nicht abzusehen“, so das Verkehrsministerium. Die Behörde erklärte, dass auch mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen-Autos oder Verbrennungsmotoren mit CO2-neutralen synthetischen Kraftstoffen mögliche Lösungen seien.
stan meint
„Die Behörde (BVM) erklärte, dass auch mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen-Autos oder Verbrennungsmotoren mit CO2-neutralen synthetischen Kraftstoffen mögliche Lösungen seien.“
Ich hätte da noch den Holzvergaser mit CO2-neutralem Kraftstoff, auf Wunsch FSC zertifiziert.
Jemand meint
Sarkasmus? :D
wie dem auch sei, besonders den CO2-neutralen synthetischen Kraftstoffen wünsche ich es, eine Chance zu bekommen, besonders für den Lastenverkehr und die Entwicklungs- und Schwellenländer. Ich versuchs so kurz wie möglich:
Diesel (google nach Audi e-Diesel oder nach sunfuel dresden):
Gedankenmodell: überschüssiger Strom aus EE-Produktionsspitzen oder Abnahme-Lows wird in hocheffizienter High-temper-Elektrolyse zur Wasserstoffproduktion genutzt (Wirkungsgrad glaub ich gut 80%). Dieser kann so direkt verwendet werden, oder wird in einer Synthese zu feinstem reinstem Dieselkraftstoff verwandelt (etwa 90% des Produkts sind nach weiterer Destillation „Diesel“). Vorteile neben CO2-neutralität: geruchsneutral vor und nach der Verbrennung, Abgase nahezu stickoxid- und rußfrei, da sehr rein, höhere Effizienz dank 80 Decan statt nur 60 (sowas wie Octan bei Benzin), keine giftigen Aromate oder Sulfate.
Gas: (google nach Audi e-Gas/eGas/e Gas)
Gedankenmodell: ähnlich Diesel, wenn ich mich recht erinnere aber auch iwas mit Biogasanlagen oder so…
Wird von Audi bereits produziert und eingespeist, Quotenrechnung via eGas Kundenkarte von Audi A3 etron-Fahrern.
Benzin: (google nach Kombinationen aus „Benzin“, „Sonne“, „Mexiko“…)
Gedankenmodell: biochemischer Prozess der nicht auf Trinkwasser angewiesen ist sondern auch mit Brackwasser und leichten (!) Salzwassern funktioniert und somit auch in Gebieten mit Wasserknappheit läuft
funktioniert so, dass irgenwelche Algen ein wenig umgezüchtet werden (da geschlossenes System ungefährlich), so dass sie sich bei Sonneneinstrahlung nicht so enorm vermehren, sondern dafür Methan o.ä. in großen Mengen ausstoßen. das alles passiert in einem lichtdurchlässigen Röhrchensystem, wo die Algen Licht bekommen und das Gas direkt abgeführt werden kann. durch irgendwelche +/- komplexen Vorgänge kann daraus sehr reines Benzin gewonnen werden.
Alle drei Methoden haben gemeinsam, dass ihre Produktionskosten wirtschaftlich vertretbar bis vergleichbar mit den fossilen Äquvalenten sind (Stand vor mindestens 2 Jahren), zumindest bei angepasster Steuerpolitik für „Erneuerbare Kraftstoffe“.
Verzeiht, dass ich keine konkreten Quellen nenne – zum einen, weil ich es aus der Erinnerung an derartige Meldungen schreibe, zum anderen ist es spät und ich hab grad keine Lust. solltet ihr was widerlegen können: ich bitte darum! Man lernt ja nie aus.
Thomas Wagner meint
Es wäre ein wirklich ehrenswerter Ansatz der EU gewesen, den Autoherstellern klare
Vorgaben darüber zu machen wann wieviel Prozent Emissionsfreie Fahrzeuge zu liefern sind.
Allerdings ab 2025 hört sich dann wieder sehr unkonkret an.
Für diesen Termin planen manchen Staaten schon das Verbot des Verkaufs von Verbrennern.
Ach ja, womöglich war eine Quote von 100 % angedacht :-)
Dr.M. meint
Da werden Merkel, Dobrindt und Wissmann aber mal ganz zackig in Brüssel vorstellig geworden sein.
Da kann Politik plötzlich so schnell sein.
Da kann nur der Verbraucher mit seiner Kaufentscheidung für ein Elektroauto selbst tätig werden, von der Politik – egal von welcher Partei – kann man nichts erwarten. Die haben alle viel zu viel Angst vor der Autoindustrie. Dabei wäre der politische Wille überlebenswichtig für tausende Arbeitsplätze in Deutschland.
150kW meint
„Da werden Merkel, Dobrindt und Wissmann aber mal ganz zackig in Brüssel vorstellig geworden sein.“
Die üblichen Verschwörungstheorien…
Anderer Blickwinkel meint
Sprichst mir aus der Seele :D
Jede Institution, egal ob öffentlich oder privatwirtschaftlich wird immer erstmal Dementieren, wenn etwas aus einem internen Ideepapaier veröffentlicht wird.
Darum ist es eben intern und auch nur ein Ideenpapaier und keine Handlungsanweisung vom Vorstand.
Erst wenn es intern geprüft und die Zustimmung der Führungsebene hat wird es veröffentlicht. Der Zeitraum zwischen Idee und Umsetzung kann dabei von wenigen Tagen bis mehrere Jahre dauern.
Von daher ist es nur verständlich das die EU sowas von sich aus dementiert bevor sie das nicht selbst in den entsprechenden Ausschüssen mit den Mitgliedern besprochen und beschlossen hat.
Frank meint
Ach, hatte Merkel nicht die geplante Verschärfung der Abgasgrenzwerte verhindert?
Scheint so, als ob es jetzt bei ecomento immer mehr hauptamtliche Trolle gibt, vielleicht bezahlt von VDA, BVM …
Betrügereien werden sich aber hoffentlich trotzdem nicht in redliches, gesetzestreues Verhalten umdeuten lassen. In den USA ist ein erster Verantwortlicher zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Verschwörungstheorie?
EcoCraft meint
Trolle gibt es wohl auf beiden Seiten.
Allerdings gibt es verschiedene Lager von Kommentatoren.
A: Die Verbrennungsbasher:
Diejenigen die sich scheinbar aussschließlich hier auf Ecomento informieren und sonst nicht viel über haben für die Tagespresse – und den immer reißerischeren Stil der Text hier auf der Seite auch in ihre eigenen Kommentare übernehmen. Diejenigen die glauben, alles übel dieser Welt und alle Umweltbelastungen würden vom Auto verursacht und ein Diesel-Pkw käme kurz hinter einem urkainischen AKW was die Gefährlichkeit angeht. Sie haben ein relativ plattes Weltverständnis von schwarz oder weiß und meinen mit einer eAuto-Quote oder einem Verbennerverbot wäre von heute auf morgen als gut.
B: Tesla-Fan-Boys
eAuto Begeisterte, die zurecht oft darauf verweisen, was Tesla in den letzten Jahren alles geleistet hat und dafür immer genug lobende Worte finden. Die Ultras dieser Gruppe halten Elon Musk scheinbar für einen Gott und alles was er anfasst wird zu Gold, sein Wort ist Gesetz und sein PuPu stinkt bestimmt auch nicht. Jegliche Kritik an der Person und dem Unternehmen sind verpöhnt und in jedem Artikel der sich um einen anderen Hersteller dreht muss mindestens einmal darauf verwiesen werden, dass Tesla das alles anders und besser gemacht hätte.
C: Die Kritiker
Die meisten von ihnen scheinen vom Grundgedanken die Notwednigkeit einer Dekarbonisierung (nicht nur im Bereich der Mobilität) überzeugt – sind aber deutlich pessimistischer eingestellt als die erste beiden Gruppen und verweisen nur zu gern auf die Trägheit des Systems und an welchen Stellschrauben jeneits des Verkehrs noch gedreht werden muss.
D: DIe Brandstiffter und Trolle
Sie gibt es in allen Lagern. Sie kommentieren bewusst reißerisch in dafür oder dagegen. Meist werden die Beiträge später von den Admins gelöscht – aber oft bleibt die Kernaussage stehen.
E: Die wirklich Wissenden
Leute die sich speziell zu Fachfragen äußern (rechtlicher, technischer, chemischer oder historischer Natur) weil sie selber als Ingeneur, Anwalt oder Chemiker tätig sind und mit ihrem Fachwissen mache Diskussuion die mit Halbwissen geführt wurde beenden können.
Allen gemeinsam ist allerdings, dass Sie glauben Sie hätten die ultimative Antwort auf alle Fragen.
So funktioniert (Wissens)Austausch. Ich finde es nicht schlecht so wie es ist. So hat zumindest jeder die Möglichkeit vom anderen zu lernen.
Utx meint
Verschwörungstheorie? Es ist eine Tatsache, dass die Kanzlerin schon mehrfach persönlich interveniert hat, wenn die EU strengere Grenzwerte beschließen möchte.
151kW meint
die, wenn Du mal ein wenig Spiegel oder andere Blätter lesen würden, die etwas über Bild-Niveau sind, leider öfter wahr sind als uns lieb ist.