Um die Belastung der Umwelt zu senken und die Gesundheit seiner Bürger zu erhalten, setzt China massiv auf Elektromobilität. Zusätzlich zu bestehenden Förderungen ist für nächstes Jahr eine Elektroauto-Quote geplant, die sukzessive erhöht werden soll. In Kombination mit der staatlichen Unterstützung lokaler Autohersteller und Startups könnte die Maßnahme China schon bald zum weltweiten Elektroauto-Primus machen.
Die Autohersteller der Volksrepublik sind auf bestem Weg, 49 von 103 bis 2020 erwarteten neuen Elektroauto-Modellen zu produzieren, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Bei Elektrobussen ist das Land bereits führend. China strebt laut Reuters außerdem an, bis 2021 über fast zwei Drittel der weltweiten Produktionskapazität von Lithium-Ionen-Batterien – eine Kernkomponente von Elektrofahrzeugen – zu verfügen.
Der US-Unternehmensberatung AlixPartners zufolge stammen schon heute 96 Prozent aller in China verkauften Elektrofahrzeuge von einheimischen Herstellern. 2016 wurden allerdings insgesamt erst 350.000 Stromer-Fahrzeuge in dem asiatischen Land verkauft – weniger als zwei Prozent des gesamten Autoabsatzes.
Einen deutlichen Schub für Elektromobilität in China und der Welt sollen die erwarteten Fortschritte bei der Akku-Technologie bringen. AlixPartners geht davon aus, dass die Kosten von Elektroauto-Speichern 2025 nahezu gleichauf mit denen von Verbrennungsmotoren liegen werden. Motoren für E-Autos lassen sich vergleichsweise simpel und kostengünstig herstellen. Elektroantriebe erfordern zudem auch insgesamt weniger Teile als Diesel- oder Benziner-Systeme.
Otmar meint
China ist schon da, nur merken wir es noch nicht, oder wollen es nicht war haben. In zwei bis drei Jahren wird es die Autoindustrie wie wir sie heute noch kennen nicht mehr geben. Wir deutschen können mit rasanten Entwicklung nicht mehr mithalten.
Schnuppi meint
Ob es die Chinesen kurz-oder mittelfristig auch auf den europäischen Märkten schaffen, Fuß zu fassen, hängt hauptsächlich davon ab, welche Qualität diese KFZ insgesamt an den Tag legen. Das ist bisher das große Manko der Chinesischen Automobilindustrie.
ThomasR meint
BYD (größter Akku Hersteller der Welt) gibt auf seine Akkus 4.000 Ladezyklen und somit 1.300.000km Garantie. Wenn das nicht Qualität ist weiß ich auch nicht. Joint Ventures mit allen europäischen Herstellern stehen ins Haus. Da werden die sich noch ein paar Kniffe abschauen wie man die von uns ersehnten Spaltmaße schafft.
Handys, Laptops und Fernseher machen die CHinesen schon ohne Probleme.
Ich mache mir langfristig mehr Sorgen um uns als um die CHinesen. Unsere einzige Chance ist doch, dass die Chinesen endlich auch mehr Geld für ihre Arbeit verlangen und wir so (mit entwas weniger Lohn) konkurrenzfähig sind. Das wird aber sich alles ein paar Jahre dauern…
Schnuppi meint
Wie ich bereits erwähnte kommt es mir auf die gesamten Komponenten eines KFZ an. Das die Chinesen Batterie-und Elektrotechnologie beherrschen, steht außer Frage. Ein Pkw besteht aber aus sehr viel mehr. Und da laufen sie den europäischen Standarts, wie Qualität und Güte der einzelnen Komponenten und natürlich in der Verarbeitung und Langlebigkeit der Materialien, immer noch hinterher. Bis jetzt hat es noch kein chinesischer Hersteller geschafft, sich auf dem europäischen Automobilmarkt zu etablieren. Trotz europäischem Knowhow.
Thomas R. meint
Also die Niu Roller machen auf mich jetzt schon einen sehr hochwertigen Eindruck. Dann gibt es ja noch den nio und Volvo. Aktuell haben die Chinesen noch etwas aufzuholen, aber im Bereich der Autos halte ich das für trivial.
Schnuppi meint
Die Zeit wird es zeigen…. Ich bin da nicht ganz so optimistisch
Tesla-Fan meint
Das hat man in den 70er von den Japanern auch gesagt – „Mal sehen, ob die unsere Ansprüche erfüllen können“.
Können sie, spätestens beim Preis.
Und das in China auch hochwertig können sieht man an Huawei, xaomi etc. bei den Handys.
kritGeist meint
Bisher, aber die Chinesen sind schon weiter & wollen weg von der Billigherstellung zu Qualität, ähnlich wie Japan, das Knowhow bauen sie sukzessiv auf. Dazu kommt, sich besser auf dem Weltmarkt zu halten, da der Billigsektor sich wieder in andere Länder verlagert (Indien, Afrika). Auch die Mittelschicht in China wechst & fordert mehr, als nur Billigwaren. Es wir auch massiv in andere Energie-Richtung geforscht & fördert somit auch die E-Entwicklung: https://www.heise.de/newsticker/meldung/China-auf-der-Ueberholspur-3807059.html
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Chinas-neue-Atomreaktoren-3322912.html
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzoom/zdfzoom-hungriger-drache-100.html
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/energiewende-offshore-windstrom-bald-ohne-subventionen-a-1143274.html
NurMalSo meint
Ich stehe solchen Aussagen immer sehr kritisch gegenüber.
Es gibt einfach so viele Variablen, welche zum jetztigen Zeitpunkt nicht bekannt sind und reinen Vermutungen unterliegen. Je nach dem wie man diese Variablen ansetzt kann das Ergebnis sehr stark in die eine oder andere Richtung ausschlagen.
– Gerde die Technologie (bei Batterien) entwicklet sich linear. Es gibt immer mal wieder Sprünge. Keiner kann sagen wann sie kommen und wie groß ihr Einfluss auf die Zukunft ist.
– Keiner weiß wie sich die Wirtschaft in bestimmten Regionen der Welt entwickeln wird. Steht China vielleicht vor einer Wirtschafts- und Bankenkrise? Führt der schwelende Konflikt zwischen Nord-Korea und den USA zu einem Krieg in den auch China und Chinas Wirtschaft verwickelt wird? Wie geht es weiter mit Venezuela (dem Land mit den größten Öl-Vorkommen der Erde)? Aktuell kann man 100l Sprit für unter 1€ kaufen. Senkt das die Benzinkosten an den Zapfsäulen verschiebt sich die Wirtschaftlichkeitsberechnung wieder.
– wie wird in Zukunft der Strom besteuert (auch der aus Eigenproduktion). Die Einnahmen aus der Mineralölsteuer sind mit einer der größten Einnahmequellen der Bundesregierung. Glaubt einer ernsthaft, wenn der Anteil der Verrebnner und eer Verbrauch an den Tankstellen fällt, kann und will die Regierung es sich leisten das hinzunehmen? Über den ein oder anderen Weg, werden sie sich die verlorenen Einnahmen schon wieder zurückholen, sei es über den Strom oder andere Abgaben die vor allem die EV- Halter und Fahrer betreffen.
– wie entwickelt sich das Image der eAutos? Gewinnen sie weiter an Popularität oder gibt es Ereignisse (Prominenter Todesfall / Auto wird von Hackern übernommen oder sonst was) die sehr plötzlich zu einem starken Imageschaden führen und sich doch wieder mehr Leute davon distanzieren?
– Werden eAutos trotz geringerer Kosten wirklich auch günstiger angeboten? Oder streichen sich die Hersteller das Gros als Marge ein? Gehen die Verbrennerhersteller vielleicht von ihren großen Margen zurück (hier wird ja teilweise von 60% Marge gesprochen) und machen damit über längere Zeit den Verbrenner wieder günstiger und Wetbewerbsfähiger?
-Wie reagiert generell die Bundesregierung und die EU. Werden Gesetzte, Vorschriften und Verordnungen erlassen die welche die eMobilität ausbremsen oder den Verbrenner verbieten?
Keiner weiß es! Keiner kann es wissen! Weil so viele Einflussfaktoren zu berücksichtigen sind, auf welche man selber keinen Einfluss nehmen kann das ich es für unrealtisch halte vorherzusagen wann Verbrenner und EV gleichziehen
Peter W. meint
Zitat: Die Einnahmen aus der Mineralölsteuer sind mit einer der größten Einnahmequellen der Bundesregierung. Glaubt einer ernsthaft, wenn der Anteil der Verrebnner und eer Verbrauch an den Tankstellen fällt, kann und will die Regierung es sich leisten das hinzunehmen?
Auch Strom ist eine gute Einnahmequelle. 55% des Stroms sind Steuern und Abgaben. Beim Diesel sind es 40%, beim Benzin 50%. Für 100 km fehlen da ein, zwei Euro. So arg viel muss der Staat also nicht draufschlagen um seinen Schnitt zu machen. Ein Problem werden für den Staat die Selbstversorger mit PV-Anlagen, aber da findet sich auch eine kreative Lösung.
NurMalSo meint
Kleine Nachhilfe in Mathe bzw. der Realität
– Ein Benziner mit Durchschnittsverbrauch 7 Liter, einem Benzinpreis 1,30 und einem Steuersatz von 50% – macht für den Staat Einnahmen von 4,55€ pro gefahrene 100km
– Ein E-Auto mit einem Durschnittsverbauch von 15 kWh, einem Strompreis von 12,5 Cent und einem Steuersatz von 55% – macht für den Staat Einnahmen von 1,03€ pro gefahrene 100km
Das sind nicht wie von dir angenommen ein, zwei Euro, das sind schon mal drei euro fünfzig oder anders ausgedrück das sind ledeglich 22%, also fast Dreiviertel weniger an Einnahmen für den Staat! Ein wie ich finde sehr sehr deutlicher Unterschied!
Und von diesen Wenigereinnahmen, kannst du dann noch mal den steigenden Anteil von Selbstversorgern abziehen.
JoSa meint
Und nicht zu Vergessen…
Wenn es denn mal soweit ist, das sich der Staat Sorgen um entgangene Mineralölsteuer machen müsste, fährt keiner mehr Diesel.
Und der muss dann nicht mehr subventioniert werden.
Und jetzt wieder die SCHWARZSEHER bitte :)
NurMalSo meint
Oder als Ergänzung:
Damit der Staat auf die gleichen Einnahmen wie bei der Mineralölsteuer kommt müsste der Strompreis von 12,5 Cent (inklusive der aktuellen Steuern und Abgaben) auf 55,15 Cent angehoben werden. Das wäre eine knappe Vervierfachung!
Für wie viel eAuto-Fahrer wäre es dann noch wirtschaftlich(er) ein eAuto zu fahren?
Peter W meint
Ich weiß nicht wo Du herkommst, aber in Deutschland kostet der Strom für den privaten Haushalt 25 bis 30 Cent je kWh.
Gunarr meint
Vergiss nicht, dass wir eine Maut bekommen. Diese wird in Zukunft die Einnahmeausfälle bei der Mineralölsteuer ausgleichen.
Ich meint
Kleines Statement zu folgender Aussage:
„wie wird in Zukunft der Strom besteuert (auch der aus Eigenproduktion).“
Wenn die Regierung wirklich auf, dem von mir produzierten Strom eine Steuer belegt, werde ich zu sehen, dass ich vom Stromnetz entkoppelt bin. Und für den Fall, dass dann immer noch die Forderung der Steuer besteht, werde ich klagen. Ich denke auch, dass sich dies andere ebenfalls nicht gefallen lassen. Immerhin wird zum einen die Akkus immer besser und zum anderen werden es auch die Techniken zum Energiesparen. Somit steht einer Unabhängigkeit vom dt. Stromnetz nichts im Wege.
kritGeist meint
s. Kommentar & Links beim Tesla-Fan.
China ist auch massiv & langfristig in Afrika + die neue Seidenstraße – Strategie, die solche Krisen abferdern kann.
Thomas R. meint
Wenn 2025 dann die Anschaffungskosten gleich sind wird es leichter für die kunden den e wagen mit einem verbrenner zu vergleichen. Schon JETZT sind allerdings die laufenden Kosten deutlich geringer als bei einem verbrenner. Laut der UBS Bank haben wir im kommenden Jahr 2018 bereits TCO Parität erreicht.
Anonym meint
Hier wäre natürlich interessant zu wissen, welche(s) Auto für welche Partei ins Rennen gegangen ist (Tesla gegen Dacia?)? Welches Strecken- und Nutzungsprofil wurde unterstellt? Welche Annahmen für Kosten(entwicklung) bei Versicherung, Verschleiß, Kraftstoff (in den kommenden Jahren) wurde angenommen?
Peter W. meint
Ich habe es an anderer Stelle schon vorgerechnet:
Nach 10 Jahren Nutzungsdauer wird für mich im Vergleich zu meinen sparsamen Hybrid ein etwa gleichwertiges E-Auto deutlich billiger. das sollte sich jeder selbst ausrechnen können.
Anonym meint
Es gibt leider keine „Such-Funktion“ auf dieser Seite, daher kann ich den Eintrag nicht finden.
Wie können Sie das über so einen langen Zeitraum beurteilen?
– Welche Ausfälle udn Kosten haben sie jeweils für Ersatz- Verschleißteile angenommen?
– Welche Annahmen haben Sie bezüglich der Entwicklung des Benzin und des Strompreises angenommen?
– Welchen prozentualen Restwert haben Sie für die beiden Autos angenommen? Ich kann mi vorstellen, dass eine eAuto von heute einen deutlich stärken Wertverlust erleiden wird als es die Verbrenner bereits tun. Bestimmt ist bereits in 5 Jahren ein Auto mit unter 200km Reichweite und 22kw Lader vollkommen aus der Mode. Reichweiten und Ladeströme werden ständig ansteigen weil sie vom Markt nachgefragt werden. Nach 10 Jahren kann ich mir selbst nicht mal vorstellen was die Technik bis dahin möglich macht. Aber wahrscheinlich werden die heutigen eGolfs, i3 oder Zoes dann so beliebt sein wie ein Trabbi mit seinen 20PS. Früher ging das (und war auch nachgefragt) Heute wäre ein Auto mit 20 PS nur noch an Liebhaber zu verkaufen – ähnlich wird es mit Reichweite und Ladestrom sein.
Ich will Ihnen und Ihren Fähigkeiten in die Zukunft zu schauen nicht in Frage stellen aber ich hätte arge Probleme damit so komplexe und variable Aussagen zur TCO über verschiede Modell und einen Zeitraum von 10 Jahren zu tätigen. Aber vielleicht bin ich auch zu kleinkarriert.
ThomasR meint
Ich habe es mal rausgesucht:
http://reneweconomy.com.au/ubs-electric-vehicles-to-reach-cost-parity-with-petrol-cars-by-2018-2018/
Peter W. meint
Hallo anonym
meine Rechnung ist sehr einfach. Mein Honda Hybrid hat nach 11 Jahren 47.000 Euro gekostet (170.000 km). Da ist alles eingepreist, also Kauf, Versicherung, Spritt Reparaturen. Den Restwert habe ich weggelassen, wer will schon einen 11 Jahre alten Civic Hybrid. Außerdem werde ich ihn noch mindestens 2 Jahre fahren, er hat gerade die HU bestanden und ich musste 500 Euro investieren.
Vergleichbar ist der mit dem Ioniq. Der wird ohne Restwert nach 11 Jahren 43.000 Euro an Kosten verursachen. Weniger Wartungskosten, weniger für Strom anstatt Benzin, keine Steuern. Bei den Reparaturen weiß man werder beim Verbrenner noch beim E-Auto was auf einen zukommen könnte, der Honda hatte bisher nur Wartungskosten, und jetzt für die HU mussten hinten die verrosteten Bremsscheiben erneuert werden. Ob Spritt und Strom unterschiedlich ansteigen kann auch niemand sagen.