Mit Blick auf drohende Fahrverbote in zahlreichen Innenstädten fordert der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), die Potenziale von alternativen Antriebstechnologien endlich konsequent zu nutzen. Beim Aufbau der Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge sei „die Energiewirtschaft in den letzten Jahren massiv in Vorleistung gegangen. Jetzt ist die Automobilindustrie am Zug: Sie muss endlich Modelle auf den Markt bringen, die in Preis und Leistung den Nutzererwartungen entsprechen“, so Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung, in einer Mitteilung des Verbands.
Die Kaufprämie für Elektroautos in Höhe von 4000 Euro sei „zwecklos, wenn das Produkt nicht attraktiv und bezahlbar ist. Die nächste Bundesregierung sollte daher klüger vorgehen und Instrumente wählen, die wirklich etwas in Gang setzen. Ambitionierte CO2-Grenzwerte für Autoflotten und Nutzfahrzeuge wären zum Beispiel ein wirksamer Beschleuniger für den Umstieg auf klimaschonende Fahrzeuge“, so der BDEW-Vorsitzende.
Für Kapferer wäre ein „zügiger Ladesäulen-Ausbau der Königsweg, um der Elektromobilität zum Durchbruch zu verhelfen“. Für eine Million Elektroautos auf den Straßen seien 70.000 Normalladepunkte und 7000 Schnellladepunkte erforderlich. Momentan lohne sich der Betrieb der Säulen aufgrund der geringen Anzahl der Fahrzeuge allerdings noch nicht. Deshalb seien „die von der Politik aufgelegten Förderprogramme enorm wichtig – die bereitgestellten Fördermittel für die Ladeinfrastruktur werden auch erfreulich stark nachgefragt“, stellt Kapferer fest.
Die Kaufprämie für Elektroautos dagegen werde von den Verbrauchern kaum genutzt. Dies liege auch an noch fehlenden Lademöglichkeiten. „Wenn die für die Kaufprämie bereitstehenden öffentlichen Gelder – insgesamt 600 Millionen Euro – nicht vollständig abgerufen werden, sollten diese in das Ladesäulenprogramm umgeschichtet werden. Zu wenig E-Fahrzeuge auf den Straßen aufgrund fehlender Lademöglichkeiten, kein Ladesäulenausbau aufgrund zu geringer Fahrzeugzahl – ein solches drohendes Henne-Ei-Problem müssen wir unbedingt vermeiden.“
Kapferer betonte zudem die Potenziale der Erdgasmobilität: Erdgas und Bio-Erdgas seien „wichtige Bausteine im zukünftigen Kraftstoffmix. Erdgasfahrzeuge stoßen 90 Prozent weniger CO2 als Diesel aus und produzieren nahezu keinen Feinstaub. Im Vergleich zu Diesel entstehen rund 95 Prozent weniger Stickoxide“. Es gebe „eine vielfältige Modellpalette an Fahrzeugen sowohl für den privaten als auch den gewerblichen Bereich. Mit Erdgasfahrzeugen tanken die Verbraucher zudem im Vergleich zu Benzin oder Diesel deutlich günstiger. Im Bereich der Gasmobilität müssen endlich bestehende Hemmnisse abgebaut werden: Ein wichtiger Schritt wäre es, die Preisauszeichnungen an den Tankstellen transparent darzustellen und somit den Vergleich mit herkömmlichen Kraftstoffen zu ermöglichen.“
Icke meint
Auch bei den Stromtankstellen sollte kein Monopol entstehen.
Ist alles schon mal dagewesen.
Führt zu nix Guten.
Peter W. meint
Ich glaube, dass die Gefahr der Monopolbildung bei Stromtankstellen eher gering ist. Eigentlich kann jeder eine Stromtankstelle bauen und Strom verkaufen. Hotels, Restaurants, Supermärkte oder Solaranlagenbesitzer. Die Möglichkeiten sind fast unbegrenzt, weil jeder Strom zur Verfügung hat.
Peter W. meint
Hat es noch keiner bemerkt?
Kapferer sagt: „Erdgasfahrzeuge stoßen 90 Prozent weniger CO2 als Diesel … “
Das ist absoluter Quark! Auch Erdgas enthält Kohlenstoff der verbrannt wird, und der erzeugt die Energie. Der Ausstoß ist etwas geringer. Richtig wäre: Erdgasautos produzieren 10% weniger als Diesel und 25% weniger als Benziner bei gleicher Leistung.
Wännä meint
CO2 war wahrscheinlich garnicht gemeint, sondern NOX ;-)
holi meint
Kein Normalbürger ,der rechnen muß und kann wird die überteuerten Stromtarife an Ladesäulen zahlen.Die Errichtung sollte ausschließlich privatwirtschaftlich erfolgen.Was Tesla kann sollten andere Firmen auch schaffen können , ohne nach
dem Steuerzahler zu schreien.
Meiner Einer meint
TESLA subventioniert die Ladestationen an den Magistralen quer, damit sie Ihre Autos besser absetzen können. Bei 6-stelligen Verkaufpreisen kann TESLA das noch einpreisen. Das bisherige TESLA e-Tankstellen Modell funktioniert schon im breiteren Automassenmarkt nicht mehr. Deshalb soll das M3, das über den Preis verkauft werden wird, auch für den Strombezug zahlen.
Gunarr meint
Wandelt die Kaufprämie doch in eine Sachleistung um. Für jedes verkaufte Elektroauto zahlt dann der Bund die Aufrüstung einer Straßenlaterne zur Ladestation. Und der Käufer darf entscheiden, wo.
Fritz! meint
Ich hätte die Laterne dann gerne auf meiner Einfahrt, direkt neben meinem Drehstrom-Anschluß.
Nein, im Ernst, da sollte es kein entweder oder geben, sondern einfach die geringeren Steuern auf Diesel abgeschafft und von den Milliarden Ladesäulen bauen. Und zwar dort, wo eben gesagt. An Laternen, auf Supermarkt-Parkplätzen, beim Arbeitgeber, …
Leonardo meint
Die vielgewünschten Ladepunkte an Straßenlaternen sind eher ungünstig. Bei uns sind die Laternen immer neben dem Gehweg auf der von der Straße abgewandten Seite. Sie können sich vorstellen was passiert wenn bei jeden geparkten Auto ein Ladekabel über den Gehweg führt. Lustig wird es auch, wenn im Winter der Gehsteig mit dem Schneeplug geräumt wird.
leb meint
Fördermittel wo zu? Haben die nicht zu viel geld?! Also bitte macht endlich selber etwas und nicht immer die Bevölkerung was aus der Tasche ziehen. Sind die eautos da, ist auch die Nachfrage da. Warum Subventionen?