Elektroautos sind in aller Munde, verkaufen sich in den meisten Ländern bisher aber nur schleppend. Selbst im Stromer-Mekka Norwegen und anderen e-mobilitäts-begeisterten Märkten fallen die Verkaufszahlen noch vergleichsweise gering aus. Umso bemerkenswerter sind die Ziele des asiatischen Carsharing-Anbieters DiDi Chuxing (DiDi): Die Chinesen gehen davon aus, bis 2020 „mehr als eine Million Elektrofahrzeuge“ in ihr Angebot zu integrieren.
Didi steht in 400 Städten der Volksrepublik insgesamt 400 Millionen Nutzern zur Verfügung. Das Unternehmen bietet eine Reihe von Fahrdienstleistungen an, darunter neben Car- und Bike-Sharing auch Fuhrpark-, Taxi- und Chauffeur-Services sowie Fahrgemeinschaften, Bustransporte und Mietwagen. Die Nutzung des Angebots wird über eine Smartphone-App organisiert.
China fördert E-Mobilität massiv. Die Politiker des asiatischen Landes haben kürzlich angekündigt, 2019 eine feste Quote für lokal emissionsfreie Fahrzeuge wie Elektroautos einzuführen. Später sollen weitere Maßnahmen folgen. Langfristig visiert China das Auslaufen von Verbrenner-Fahrzeugen an. Um sich auf die elektromobile Zukunft seines Kernmarktes vorzubereiten, investiert Didi bereits heute umfangreich in alternative Antriebe.
Der aus dem schwedischen Hersteller Saab hervorgegangene Autobauer National Electric Vehicle Sweden (NEVS) hat eine umfassende Kooperation mit Didi angekündigt. Die beiden Unternehmen wollen gemeinsam ein speziell für die Anforderungen des Mobilitäts-Anbieters konzipiertes Elektrofahrzeug bauen. Neben dem elektrischen Antrieb stehen bei dem Projekt Sebstfahr-Technik und „On-Demand“-Funktionalität im Fokus.
Um welche Art Fahrzeug es sich bei dem NEVS-Didi-Stromer handeln wird, ist noch offen. In einer Unternehmensmitteilung verweist NEVS zwar auf das vor wenigen Monaten vorgestellte Konzeptauto InMotion. Bis zur Serienreife des fahrerlosen Fahrzeugs im Stil einer Skiliftkabine dürften aber noch einige Jahre vergehen.
Bis zur Markteinführung eines komplett neuen Elektro-Modells wollen NEVS und Didi auf die Weiterentwicklung von Saabs Kombilimousine 9-3 setzen. NEVS hat den Schweden optisch aufgefrischt und zum Elektroauto umgerüstet. Der für 2018 angekündigte rein elektrische NEVS 9-3 wird laut Hersteller mit einer Akkuladung knapp 300 Kilometer weit kommen. Auf Basis des 9-3 soll später zudem das SUV-Schwestermodell 9-3X gebaut werden.
Der Statistiker meint
Bei Angaben zur Reichweite wäre es immer interessant zu wissen welche Norm dahinter steckt. Wie bekannt ist zwischen NEFZ und WLTP ein großer Unterschied!