Tesla will demnächst seinen ersten Elektro-Sattelschlepper vorstellen. Damit will der Elektroauto-Pionier den „Platzhirsch Daimler angreifen“, der in Nordamerika knapp 40 Prozent Marktanteil hält. Die Deutschen allerdings sehen den neuen Konkurrenten gelassen: „Unsere Kunden verlangen Verlässlichkeit. Dafür stehen wir als Marke“, sagte Martin Daum, Chef der Lkw-Sparte bei Daimler, der WirtschaftsWoche.
„Ein Start-up braucht Schlagzeilen, um Investoren zu gewinnen“, fügte er hinzu. Aber das Lkw-Geschäft sei kompliziert, was Tesla noch merken werde, prophezeite der Manager. Tesla sei „zwei Schritte hinter“ Daimler. Die Schwaben erproben in den USA beispielsweise schon das digital gekoppelte, automatisierte Kolonnenfahren, Platooning genannt. Das erlaubt minimale Fahrzeugabstände von nur 15 Metern und Fahren im Windschatten – fünf Prozent Kraftstoffersparnis sollen damit möglich sein.
„Langfristig“ hoffe man bei Daimler, „dass der zweite Fahrer nicht benötigt wird, und etwa schlafen kann, während der Fahrer im Frontfahrzeug die Strecke meistert“, sagte Daum dem Wirtschaftsmagazin. Damit wären die Kolonnen auch unabhängig von Ruhezeiten und schneller am Ziel. Künftig will Daimler bis zu fünf Fahrzeuge miteinander auf Reise schicken. Aber das habe keine Eile: „Lasst uns erst einmal das System mit zwei Lastwagen perfektionieren. Dann sehen wir weiter“, so Daum.
Auch in Deutschland erprobt Daimler das Platooning: Auf der A81 in Baden-Württemberg und der A52 in Nordrhein-Westfalen hat der Konzern jeweils die Sondererlaubnis, bis zu drei Lastwagen miteinander zu vernetzen. Daimler und seine Nutzfahrzeugtochter Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation haben bereits eine Reihe moderner, vollelektrischer Lastkraftwagen vorgestellt – darunter die schweren Lkw Daimler Urban eTruck und Fuso Vision One sowie den 7,5-Tonner Fuso eCanter.
Reinhold meint
Mercedes vorn. Der Witz war gut.
Das denen das nicht peinlich ist.
Fritz! meint
„Tesla bei Elektro-Lkw „zwei Schritte hinter“ Daimler“
Ja, aber die sind doppelt so schnell wie Daimler, daher wird Tesla Daimler wohl am 16.11.2017 überholt haben. Mal schauen…
Gabor Reiter meint
5 LKW mit 15 m Abstand hintereinander. Das ist doch normal und nichts neues für deutsche Autobahnen ;-)))
Roger meint
Wenn Tesla 2 Schritte hinter Daimler ist, dann ist Daimler 23 Schritte hinter E-Force
N. Poerner meint
Wenn 5 LKW mit 15 Meter Abstand in Kollonne fahren ergibt das auf über 150 m Länge keine Möglichkeit dazwischen zu kommen, um Beispielsweise die Autobahnausfahrt zu nehmen. – Finde ich absolut suboptimal zumal sich die Kollonne auch noch bewegt! Siehe auch §4 STVO Tatbestand Nr. 104124 , Tatbestand: Sie hielten außerhalb geschlossener Ortschaften nicht den zum Einscheren erforderlichen Abstand von dem vorausfahrenden Fahrzeug.
H2O3 meint
100% richtig! Der absolute Schwachsinn!
Anstatt rießiger Lasterschlangen, die alle anderen Verkehrsteilnehmer noch mehr nerven, sollte man die Laster einfach auf die Schiene packen !
kritGeist meint
Applaus :-) Der ICE fährt schon seit J. elektrisch ;-)
Aber wir sind „modern“ in DE & wollen dann auch noch zusätzlich Gigaliner auf die guten Autobahnen, wir haben ja genug davon.
Fritz! meint
Na, 15 Meter Abstand. Ihr Auto ist doch nur 5 Meter lang, daß paßt doch…
Nein, im Ernst, 2 Stück wären völlig OK, aber 5 nacheinander geht garnicht. Oder sie vergrößern den Abstand zueinander vor jeder Ausfahrt auf 50 m, darüber könnte diskutiert werden. Und technisch wäre es kein Problem.
JoSa meint
Ich glaube es geht hier um die Reduzierung des Luftwiderstandes.
Es soll im Windschatten des Vordermannes gefahren werden.
Ob das bei 50m Abstand noch soviel bringt weiß ich nicht.
Aber Windschattenfahren klappt ganz gut bei der Bahn. Da könnte man auch noch die Zwischenräume mit Tape abkleben :D
Fritz! meint
Die 50 Meter bringen natürlich KEINEN Windschatten, die werden ja nur 500m vor einer Ausfahrt bis 500m nach einer Auffahrt gemacht. Dann wird wieder auf 5-15m aufgeschlossen und der Windschatten ausgenutzt.
Es soll anderen Autofahrern ermöglicht werden, von der BAB auf oder ab zu fahren. Und bei 5 LKW mit jeweils 15m Abstand trauen es sich nur sehr wenige, dazwischen zu gehn mit einem 5m langen PKW (zu recht).
Chris meint
Ich nehme Tesla nicht als Startup wahr. Im Gegenteil eher als eines der führenden Unternehmen in dem Bereich. Aber wenn Daimler endlich vorprescht, fände ich das gut. Aber warum muss man immer sagen, dass man besser ist? Lässt dich einfach Taten sprechen, das ist viel glaubwürdiger und wirkt weniger arrogant.
Pamela meint
Ist ja schön, dass man was tut, das kann man auch gut zeigen, aber was soll das:
„Tesla sei „zwei Schritte hinter“ Daimler“ ??
Werden wir sehen, in zwei Wochen.
E-Fuso:
11 Tonnen Nutzlast –
Daimler weiß also schon, dass der SEMI weniger hat ?
350 km Reichweite
(real, oder wie immer NEFZ auf geduldigem Papier ?)
Daimler weiß nicht, dass der SEMI bis zu 500 km EPA haben soll ?
Man probt mit zwei LKW’s Kolonne (künftig – wann ? – mit 5)
Daimler weiß nicht, dass der Semi von Anfang an Kolonne fahren kann ?
Ach, die werden das schon wissen, aber schulterklopfen und „wir sind zwei Schritte voraus“ macht halt Laune.
Fritz! meint
Was sollen sie auch sonst sagen?
„Scheiße, die sind besser, die sind weiter.“ Dann würde sicherlich kein Spediteur bei denen mehr kaufen. Und das dort Vertrauen & Kontinuität sehr wichtig ist, glaube ich ihm gerne. Deshalb hat Tesla den Semi ja auch mit den Spediteuren in den USA zusammen entwickelt, wahrscheinlich haben die auch schon Absichtserklärungen für XYZ Stück unterschrieben, wenn er bestimmte Daten erfüllt.
Sie sind bei den LKW in Phase 2 (Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann hast du gewonnen).
Pamela meint
????
Das wird ein ganz wichtiger Markt für Tesla in den USA, hier weniger, glaube ich. Ist ja auch nicht schlimm, sollen die anderen jetzt mal in die Gänge kommen.
Und das wird bestimmt dauern, bis die Kapazitäten aufgebaut sind (wenn man nur mal an die Mengen von Akkus denkt).
Wenn man hierzulande nur dieses arrogante Gefasel lassen würde, ist zum Fremdschämen.
Steff meint
Ähnliches haben wir vor Jahren auch gehört als Tesla begann eigene Autos zu bauen. Egal, wie auch immer.
Das einzige was zählt, ist dass selbst LKW`s bald Batterie-elektrisch unterwegs sind. Selbst Daimler verzichtet auf den Einsatz der Brennstoffzelle! Offenbar muss man einem Spediteur das Rechnen nicht beibringen, die Betriebskosten mit Wasserstoff wären viel zu hoch.
Anonym meint
Welch verquere Logik. Nach ihrer Logik könnte man auch sagen: Darum verzeichten die großen Hersteller auf ein breites und tiefes Sortiment von eAutos. Den den Autofahreren muss man das rechnen nicht beibringen, die Kosten von eMobilität wäre viel zu hoch.
Schon witzig, wenn es um batteriegetriebene eMobilität gehen sollen immer alle Leute aufgeklärt werden weil die Technologie so neu ist und so viel zu bieten hat die für Max Mustermann nicht direkt ersichtlich ist. Weil sich in Zukunft alles ändert und mit eAutos alles viel besser wird.
Bei Wasserstoff hingegen ist es direkt und klar ersichtlich das dies eine Totgeburt ist, in welche nicht mehr ein einzelner Euro oder eine Minute zeit investiert werden sollte.
Isso meint
Ja stimmt.
Wasserstoff im Auto bedeutet, einen Umweg zu gehen. Das ist und wird immer so sein. Wasserstoff als Stromspeicher bei Überschüssiger Erneuerbarer Energie ist sicherlich ein weg der gegangen werden muss. Wasserstoff ins Auto zu laden heißt, schlechte Wirkungsgrade in Kauf nehmen und abhängig von Tankstellen zu sein. Eauto kann man immer zu Hause laden.
Marco meint
Man kann das eauto nicht immer zu Hause laden! Nicht auf längeren Strecken und nicht, wenn man selbst keine Lademöglichkeit zu Hause hat.
Nicht immer von sich auf die Allgemeinheit schließen!
Fritz! meint
Noch ist es schwierig für Laternenparker, dem hat keiner widersprochen. Aber mit jedem E-Auto wird es besser, mit jedem Supermarkt oder Chef oder Kino oder …, die Ladesäulen am Parkplatz anbieten wird es besser. Langsam, aber stetig…
Steff meint
@Anonym
Du bestätigst mich gleich selber!
Vielleicht solltest du dir zuerst mal über die Bedeutung und das Verhältnis von Betriebskosten zu Investitionen, bzw. TCO im Transportgewerbe klar werden.
Die Investitionen in ein BEV oder FCEV ist höher, verglichen mit ICEV. Bei genügend Betriebszeit allerdings zweitrangig, da zählen vor allem die variablen Betriebskosten und dabei ist der Treibstoff mit Abstand das teuerste.
Da FCEV viel ineffizienter arbeiten und der Energiekonsum entsprechend höher ausfällt, ergeben sich deutlich höhere Betriebskosten. Auch beim Unterhalt kann die Brennstoffzelle nicht Punkten.
Aus ökologischer Sicht ist an einen Einsatz der FCEV sowieso nicht zu denken! Tatsächlich werden 90% des H2 aus fossilen Energieträgern hergestellt.
Daimler macht das schon richtig und ausnahmsweise als einer der Ersten, Respekt.
kritGeist meint
https://ecomento.de/2017/11/22/elektromobilitaet-tank-infrastrukturen-im-kostenvergleich/
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/toyota-und-der-glaube-an-die-wasserstoff-gesellschaft-a-1177469.html
https://www.welt.de/wirtschaft/article154288074/Bei-Wasserstoffautos-produziert-Dobrindt-heisse-Luft.html
https://ecomento.de/2016/12/20/ehemaliger-jaguar-technikvorstand-wasserstoffautos-sind-totaler-quatsch/#comment-121136