BMWs erste große Elektro-Offensive wurde noch von dem heutigen Aufsichtsratsvorsitzenden Norbert Reithofer ins Leben gerufen. Im Anschluss an den Technologieträger i3 brachte der bayerische Premium-Hersteller diverse teilelektrische Plug-in-Hybrid-Modelle auf den Markt, auf neue reine Elektroautos hat der amtierende BMW-Chef Harald Krüger bisher verzichtet. Das soll sich bald ändern.
Krüger verkündete vor wenigen Tagen, das selbst gesteckte Ziel von 100.000 Elektrofahrzeugen erreicht zu haben. In den nächsten zwei Jahren will er die Zahl der von BMW verkauften Fahrzeuge mit Elektro- und Hybridmotor mehr als verdoppeln. „Bis Ende 2019 werden wir eine halbe Million elektrifizierte Fahrzeuge auf der Straße haben“, sagte Krüger der WirtschaftsWoche. Bisher habe der Konzern „über 200.000 elektrifizierte Autos verkauft“.
Krüger wehrte sich gegen den Vorwurf, dass BMW seinen anfänglichen Vorsprung bei Elektromobilität verspielt habe. „In der Liste der Hersteller mit dem größten Elektroauto-Absatz stehen wir 2017 auf Platz zwei, und unter den etablierten Herstellern sind wir Nummer eins. Wir waren früh dran und sind heute weit vorn“, so Krüger. Neben Plug-in-Hybriden mit größerer Elektro-Reichweite will er in den nächsten Jahren mehrere Batterie-Pkw ohne Verbrenner-Unterstützung anbieten.
Mit der kürzlich vorgestellten 5. Generation von BMWs elektrischer Antriebs- und Batterietechnik können im nächsten Jahrzehnt – je nach Nachfrage – alle Modellreihen mit jeder Antriebsart ausgerüstet werden. Für die Stromer-Submarke BMW i wurden bereits die Namensrechte von BMW i1 bis i9 sowie von BMW iX1 bis iX9 gesichert. Im nächsten Jahr kommt zunächst der teilelektrische BMW i8 Roadster auf den Markt, 2019 folgt ein batterieelektrischer MINI, 2020 die Elektroversion des BMW X3 sowie 2021 der Technologieträger BMW iNext.
Krüger betonte im Interview mit der WirtschaftsWoche, dass parallel zur Elektro-Offensive der Verbrennungsmotor weiter eine wichtige Rolle bei BMW spielen werde: „Wir brauchen beides – den Verbrenner und den Elektromotor. Wir sind mitten in der Transformation in das Zeitalter der Elektrifizierung. Die Gewinne aus dem Absatz von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren verschaffen uns den notwendigen Spielraum dafür.“
Priusfahrer meint
„BMW i8 Roadster – „E-MINI – E-Version BMW X3 – BMW iNext“
Das sind doch alles keine E-Fzg. für größere Zielgruppen. Solche Projekte
verursachen mehr Kosten als Gewinn. Es ist kein einziges E-Auto dabei
das BMW wirklich gute Absätze bringt. Die realen „Wunsch-Fzg.“, die wahre
Absatzmärkte haben, bleiben nach wie vor Verbrenner oder Plugins.
150kW meint
Ein SUV wie der X3 ist was für eine große Zielgruppe.
Auch Gscheithaferl meint
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frax meint
Hört hört – Nissan/Renault sind also keine etablierten Hersteller – mmh,
was hat der Mann eingenommen?
Tja, Premiumhersteller hätte er halt noch weniger sagen können.
Nein, nein, nein wir haben unseren Vorsprung nicht verspielt – was nicht sein darf, kann auch nicht sein…
M3 meint
Die sind Weltmarktführer!!!
Zumindest unter den ehablierten Hersteller…
…den Premiumhersteller…
…aus Deutschland…
…die nicht in Stuttgart und Wolfsburg angesiedelt sind…
Aber in der Sparte sind sie dann Weltmarktführer!
Fritz! meint
BMW: Marktführer im Bereich E-Auto mit gegenläufig öffnenden Türen, Real-Reichweiten unter 200 km und Carbon-Karosserie (total überfüssig, aber cool).
VW: Marktführer im Bereich Kompakt E-Auto mit weniger als 300 km Real-Reichweite, über 45.000,– Euro und großer Heckklappe.
Audi: Marktführer im Bereich E-Autos mit den coolsten Rückleuchten, einem versteckten Verbrenner für die Reichweitenangst und Preisen ab 59.000,–.
Mercedes: Marktführer im Bereich E-Autos, die von Tesla entwickelt wurden und keine Schnellladung können.
Smart: Marktführer im Bereich E-Autos mit nur 2 Sitzen für über 22.000,– Euro, aber unter 150 km Reichweite…
Redlin, Stefan meint
Mitten in der Transformation! Die sind sich echt für keinen doofen Spruch zu schade.
Hybrid, Hybrid und nochmal Hybrid, danach kommt erst mal Nix und dann die elektrische Hutschachtel für 40000 Öcken. Das nenn ich Transformation! In ein paar Jahren könnte BMW bedeuten Bin Mal Weg!
JuergenII meint
Krüger redet sich auch alles schön! Seine 100.000 elektrischen Fahrzeuge bestehen zu 85% aus überteuerten Pseudohybriden mit lächerlicher Reichweite.
Wäre Reithofer noch im Amt könnten wir uns schon längst einen i5 bestellen. Auch wenn die Stückzahlen noch gering gewesen wären, BMW hätte ein Mittelklassefahrzeug, dass vom aussehen nicht die normalen BMW Modell kannibalisiert hätte.
Momentan haben sie gar nichts, außer einem kleinen Stadtwagen, der aber für längere Strecken u.a. dank fehlender Akkuleistung nicht geeignet ist.
Moco meint
“Krüger redet sich auch alles schön!“
Genau, denn je 150.000 Hybrid inkl. einigen BEV in 2018 und 2019 weltweit braucht Krüger um die Flottengrenzwerte in der EU und andere Bestimmungen in den USA und China einzuhalten. So kommt Krüger zu seinen Zahlen.
Peter W meint
… so kommen doch alle zu ihren Zahlen.
Keiner macht mehr als er muss.
Tesla-Fan meint
So ist es! – Leider.
Dagegen hilft nur der Kauf eines Tesla.
plexus46 meint
Seit langem ärgert mich beim Lesen der Ecomento-Artikel immer wieder, dass die Begrifflichkeiten von „E-Fahrzeugen“ und „elektrifizerten Fahrzeugen“ nicht sauber getrennt werden, sondern einfach der Modus der deutschen Konzerne übernommen wird, die in erster Linie Hybride loswerden wollen. Da wünschte ich mir im neuen jahrmehr Klarheit und Unabhängigkeit der Redaktion!!