Fiat-Chrysler-Chef Sergio Marchionne hat diese Woche das erste reine Elektroauto für den von ihm geleiteten Sportwagenbauer Ferrari angekündigt. Bei den Volumenautos von Fiat-Chrysler will er sich trotz Diesel-Krise aber weiter nicht auf Elektromobilität verlassen. Die im nächsten Jahrzehnt deutlich strenger ausfallenden CO2-Grenzwerte der EU soll der italienisch-amerikanische Konzern trotzdem einhalten können.
„FCA wird die CO2-Ziele nicht verfehlen, wir werden einfach aufhören, bestimmte Fahrzeuge zu verkaufen“, sagte Marchionne vor Journalisten bei der Detroit Auto Show. Der FCA-Chef hat sich in der Vergangenheit wiederholt gegen den Elektroantrieb ausgesprochen. Zuletzt stellte er Stromer sogar als Gefahr für die Umwelt dar. In Detroit betonte er nun, nicht generell gegen Batterie-Autos zu sein.
„Wir wollen hinsichtlich der Technologie absolut frei sein zu entscheiden, niemand setzt uns die Pistole auf die Brust“, so Marchionne. Zunächst will er weiter auf den Dieselantrieb setzen, welche Antriebsart daneben im Mittelpunkt stehen wird, hat er noch nicht entschieden. „Wir müssen noch Ersatz finden, zum Beispiel Gas oder Elektromobilität“, so der 65-jährige.
Marchionne glaubt, dass Elektroautos deutlich später als von vielen vorhergesagt eine größere Rolle auf dem Pkw-Markt spielen werden. Bislang bietet Fiat-Chrysler kaum elektrifizierte Modelle an, das einzige vollelektrische Fahrzeug – der Fiat 500e – ist laut Marchionne ein Verlustbringer und wird daher nur in einigen wenigen Regionen verkauft.
Mitte des Jahres will Fiat-Chrysler die Unternehmensstrategie für die nächsten fünf Jahre vorstellen. Ob und in welchem Umfang darin Elektromobilität eine Rolle spielen wird, ist noch offen. Marchionne selbst wird die von ihm beschlossenen Pläne nicht mehr umsetzen: Er will 2019 abtreten. „Ich bin müde. Ich will etwas anderes tun“, sagte er kürzlich der Finanznachrichtenagentur Bloomberg.
Klaus Schürmann meint
Auch Herr Müller verdient ca 7 Mio/Jahr bei VW und passt in die Schablone . Er sagte zu dem Vorwurf, es handele sich um unternehmerische Fehlleistung, wenn man in USA 2015 mehr als 20 Milliarden wg. Betrug zahlt, er könne keine Fehlleistung erkennen, denn er habe in 2016 schon wieder Dividende gezahlt. Die Volksverdummung und Betrügerei geht weiter, solange Autokäufer die alten Stinker kaufen. Mir tun nicht mal die beiden geopferten Mitarbeiter in USA leid, die für 3 bzw. 7 Jahre in den Knast müssen. Wie sagte meine Oma:
1. Die Kleinen hängt man und die Grossen lässt man laufen.
2. Der Teufel scheisst immer auf den grössten VW Haufen.
Elwynn meint
Also das klingt auf anderen Newsportalen aber DEUTLICH anders!
„Nachdem er jahrelang skeptisch gegenüber alternativen Antriebstechnologien war, sagte Marchionne jetzt allerdings in einem Interview in Detroit, dass die Zeit reif sei für eine Veränderung in der Branche. Der FCA-Chef geht sogar davon aus, dass schon im Jahr 2025 weniger als die Hälfte der verkauften Autos allein von einem Verbrennungsmotor angetrieben werden. Insofern geht Marchionne mit der Zeit.“
M3 meint
So klingt der Anfang vom Ende…
Schade um die vielen Mitarbeiter.
Jensen meint
Ein wenig Ironie sei erlaubt:
Ich mache das auch immer so, dass ich bei Müdigkeit den unglaublichen Drang verspüre, Pläne für die nächsten 5 Jahre zu machen !
Aber im Ernst:
Warum gestattet ein Unternehmen, sich von jemanden beplanen zu lassen, der gedanklich scheinbar eingeschlafen und schon weg ist ?
Fritz! meint
Das ist wie bei VW. Der Laden mag ja gut sein, aber die Führung ist entweder korrupt & betrügt oder hat keine Ahnung. Der Rest der Firma ist OK.
LMausB meint
Herr Marchionne wird Segel anschrauben oder nur bergab fahren. Dann klappt es auch so mit allen Grenzwerten. Nur nicht mit der Mindestgeschwindigkeit.
Meiner Einer meint
Arrivederci! FIAT!
Wer zu spät kommt, …
Noch ein Beispiel aus dem Feld der Disruption: Nur ein Kutschenbauer hat den Wandel zum Automobil geschafft, die anderen verschwanden. Welcher war es?
(Studebaker) https://de.wikipedia.org/wiki/Studebaker_Corporation
Redlin, Stefan meint
„Fiat-Chrysler-Chef sieht Elektromobilität weiter kritisch“, ich glaube das könnte eher anders herum sein: „Elektromobilität sieht Fiat-Chrysler-Chef weiter kritisch“.
Wird dann wohl eine Marke weniger übrigbleiben.
Michael L. meint
Zum Fiat-Chrysler Konzern gehören 24 Marken.
Ich habe ebenfalls meine Zweifel daran dass alle überleben werden…
Swissli meint
Müde zu sein ist wahrlich keine gute Voraussetzung für eine Branche, die am Beginn des grössten Technologiewandels der letzten 100 Jahre steht.
Tritt er erst Ende 2019 ab, könnte es eng für Fiat Chrysler werden.
ulli0501 meint
Hallo zusammen,
Herr Marchionne sollte mal den Schlager anhören „Mit 66 Jahren fängt das Leben an“ und dann entweder Jüngeren das Feld überlassen oder in den Ruhestand gehen ….
Ihn betrifft es ja nicht mehr, aber schade eben um den Fortbestand der Marke. Wenn erstmal andere Hersteller Millionen Fahrzeuge produzieren ist es leider zu spät und Fiat sehe ich mit der Einstellung unter die E-Räder kommen ….
Peter W meint
„FCA wird die CO2-Ziele nicht verfehlen, wir werden einfach aufhören, bestimmte Fahrzeuge zu verkaufen“,
Man entferne das Wort „bestimmte“ und die Aussage könnte passen.
Michael L. meint
Für die CO2-Ziele müßen die nur aufhören die Großmotorigen Autos zu verkaufen, das ist kein Problem.
Ferrari und Masserati bekommen dann noch eine fixe maximale Jahresproduktion und die Ziele im Jahr 2020 sind erreicht.
Langfristig sieht es nicht so prächtig aus.
Mercedes und BMW haben es da schon schwerer die CO2-Ziele im Jahr 2020 zu erreichen…
Franky meint
Für die Firma wäre es besser er würde sofort abtreten und was anderes tun.
Die hoffentlich jüngeren Nachfolger werden einen ganz anderen Horizont mit mehr Weitblick haben und nicht bremsen.