Mit seiner Submarke BMW i hat BMW 2010 den Grundstein für eine langfristige und umfassende Elektromobilitäts-Strategie gelegt. Neben dem konzernweiten Technologietransfer steht dabei die nachhaltige Verwendung seltener Ressourcen im Mittelpunkt. Joachim Kolling, Leiter des BMW-Geschäftsfelds Energy, hat im Gespräch mit der Fachzeitschrift Automobil-Produktion Einblicke in die Energiesparte des bayerischen Konzerns gewährt.
„BMW Energy Services entwickelt vernetzte Lösungen für ein perfektes Zusammenspiel von Mobilität und Energie und unterstützt damit die Elektrifizierungsstrategie der BMW Group“, erklärte Kolling die Aufgabe der Firma. Das Ziel sei, Geschäfts- wie Privatkunden „attraktive und ganzheitliche Lösungen im Kontext der Elektromobilität anzubieten“.
Der Schwerpunkt von BMW Energy Services liegt laut Kolling auf „sogenannten Speichergeschäftsmodelle, denn Speicher spielen in der Energiewelt von morgen eine zentrale Rolle“. Als Beispiel nannte er ein Pilotprojekt: die Ende 2017 in Betrieb genommene Leipziger „Speicherfarm“, in der bis zu 700 Batteriespeicher des BMW-Stromers i3 vernetzt werden können. Mit dem Projekt soll die Umweltbilanz des rein elektrischen Kleinwagen durch die Verwendung ausgedienter Batterien in einem zweiten Lebenszyklus optimiert werden.
„Ganz konkret ist die BMW Speicherfarm in Leipzig die Basis für zwei energiewirtschaftliche Geschäftsmodelle für die BMW Group: lokale Energie-Optimierung des Werks Leipzig in Bezug auf Energiekosten und CO2 sowie Netzstabilisierung mittels sogenannter Regelenergie“, so Kolling. Aus vier Windrädern lokal eigenerzeugter Strom werde dabei „noch besser in den Energieverbrauch des Werkes“ integriert, was zu einem Senken des CO2-Fußabdrucks führe. Durch das Vermeiden von teuren Lastspitzen könne die Speicherfarm dazu beitragen, die Energiekosten im BMW-Werk Leipzig weiter zu senken.
200 der bislang 500 in der Leipziger Speicherfarm eingesetzen i3-Batterien stammen aus Erpropungsfahrzeugen, berichtet Automobil-Produktion. BMW-Manager Kolling zufolge haben sich die Akkus im Betrieb bewährt. „Unsere Erfahrungen zeigen, dass die Speicher die Belastung im Fahrzeug im normalen Fahrbetrieb locker aushalten.“ Nach zehn Jahren Verwendung in einem BMW-Elektroauto könnten die Batterien „nochmal für ungefähr zehn Jahre“ im stationären Bereich genutzt werden.
Albert Mayer meint
Selbstverständlich werden die teuren Rohstoffe wie Kupfer, Alu, etc. recycled. Oder glaubt jemand im Ernst dass man kleine Knopfzellen sammelt und grosse Akkus auf die Müllkippe wirft bzw. werfen darf?
Wenn ich es richtig überschlagen habe ist der Speicher den Tesla Ende 2017 im Westen von Australien in Betrieb nahm (weitere sollen folgen) ca. 10 Mal grösser als der von BMW in Leipzig.
OK, aber immerhin ein Anfang. Deutschland ist ein kleines Land…
Landmark M3 meint
Das sind doch schöne Nachrichten, so sieht es aus mit der E Mobilität und jetzt zeigt bitte das Recycling der unbrauchbaren Akkus, auch wenn BMW das selbst nicht macht. Ich denke LG wird da wohl dran sein ihre Rohstoffe zurückzuholen.
Jensen meint
Ganz genau ! Das wäre ganz wichtig, sehr offensiv mit dem Thema Recycling der final ausgedienten Akkus umzugehen, um aufzuzeigen, was genau mit den Bestandteilen passiert. Damit würde sich ein gern genommenes „Argument“ gegen die Akkutechnik ebenso in die Bestandteile auflösen.