Hannover hat ein Umsetzungskonzept mit 37 Maßnahmen präsentiert, mit denen die Stadtverwaltung zusammen mit Partnern Elektromobilität voranbringen will. Im Mittelpunkt steht die neue Marke „Hannover stromert“, die Teil einer Werbekampagne ist. Drei verspielt gezeichnete Fahrzeuge mit Stecker stehen dabei als Symbole für die neuen Formen der elektrisch betriebenen Verkehrsmittel: Auto, Pedelec und E-Bike sowie Bus und Lastwagen.
Das Umsetzungskonzept umfasst Maßnahmen, die bereits umgesetzt werden, geplant sind oder noch geprüft werden. Einige der geplanten Vorhaben sind schon sehr konkret: Um die notwendige Ladeinfrastruktur auszubauen, schreibt Hannover die Vergabe einer Konzession aus. Mit ihrer Hilfe sollen bis Ende 2020 im öffentlich zugänglichen Raum 240 Ladeeinrichtungen entstehen. Für die Elektrifizierung des städtischen Fuhrparks sind für 2018 und 2019 Fördermittel für 50 Elektroautos in Höhe von 830.000 Euro beantragt. Darüber hinaus bietet die Stadt ab diesem Frühjahr unabhängige und kostenlose Beratungen zur Elektromobilität für private und gewerbliche Interessenten im Stadtgebiet an.
Bis zum Jahr 2020 sollen 6000 Elektroautos auf Hannovers Straßen fahren, so das in dem Konzept formulierte Ziel. Derzeit sind in Hannover rund 800 Elektrofahrzeuge angemeldet, davon 300 teilelektrische Plug-In-Hybride. Zusätzlich unterstützt die Stadt über das Projekt „Urbane Logistik“ die Elektrifizierung des Lieferverkehrs und den Einsatz von E-Lastenrädern.
Die Erstellung des Konzepts, das den Ratsgremien jetzt zur Beratung vorliegt, wurde durch das Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur (BMVI) mit 60.000 Euro gefördert. Weitere Informationen stehen unter hannover-stromert.de zur Verfügung.
Fritz! meint
„Mit ihrer Hilfe sollen bis Ende 2020 im öffentlich zugänglichen Raum 240 Ladeeinrichtungen entstehen.“
Hannover hat ca. 500.000 Einwohner, erfahrungsgemäß also ca. 250.000 Autos. 240 Ladesäulen reichen also für 0,1% der Autos.
Ca. 40% haben eigenen Stellplatz/Garage, bleiben ca. 60% übrig (ca. 150.000 Autos). Ladestationen für ca. 10% wären sinnvoll, also ca. 15.000 Ladestationen im öffentlichen Raum. Und nicht 240.
Gut, es dauert noch, aber das wird so ungefähr die benötigte Größenordnung sein.
Jochen Kraemer meint
Hannover stromert.
Das wird auch langsam Zeit!!
Oktober 2016 mit einem nagelneuen Nissan Leaf 30 kw von Hamburg kommend, (auf der Autobahn keine Ladestation) wollten wir in Hannover aufladen. Im Navi unseres Autos wurden mehrere kostenlose Schnelladestationen ausgewiesen. 40 km von der Autobahn, war die erste, jetzt kostenpflichtig. Wir hatten keine Karte und konnten keine kaufen, denn es war Sonntag. Weiter zum Ministerium durch eine Schranke auf den Hof zur Ladestation. Ebenfalls jetzt kostenpflichtig. Telefoniert keine Hilfe. Keine Möglichkeit zu Laden. Das Ende war, wir wären liegengeblieben, wenn nicht wild fremde Menschen uns Strom über Nacht gegeben hätten.
Frank meint
Das kann ich bestätigen! Ich komme aus der Region und pendele täglich in die Stadt. Es ist grausam bis zum ko…, wie die Verantwortlichen dieser Stadt mit dem Thema Elektromobilität umgehen. Selbst im weiteren Umland gibt es so gut wie keine Ladestationen. Einzig eine Lebensmittelkette mit „E“ hat Ladesäulen, die aber teilweise defekt sind oder zugeparkt sind von Verbrennern. Alle anderen sind kostenpflichtig, was ja nicht das schlimmste ist, nur die überhöhten Preise sind eine Frechheit (3€ je Ladevorgang bis hin zu 76ct je KW). Hier ist auch die Entwicklungsstufe für E-Mobilität nicht erreicht. Ich hoffe, es bessert sich. Denn, sehr oft werde ich von (meist älteren) Leuten angesprochen und zu dem Thema gefragt.