Die Deutsche Telekom will ihre Verteilerkästen zu Ladestationen für Elektroautos umrüsten. Die Initiative könnte das hiesige Ladenetz mittel- bis langfristig mehr als verdoppeln und den Bonner Telekommunikationskonzern zu einem der größten Betreiber von öffentlichen Elektroauto-Ladern in Deutschland machen.
„Wir schätzen, dass der Startschuss im Sommer fällt“, sagte eine Telekom-Sprecherin der Branchenzeitung Automobilwoche. Neben regulären Ladepunkten sind 500 Schnelllader geplant – das Ziel: eine deutschlandweite „reiseunterstützende Infrastruktur“. Für die Umrüstung zur Strom-Tankstelle kommen rund 12.000 Schaltverteiler der Telekom in Frage.
Erste Protoypen umgewandelter Verteilerkästen wurden bereits in Betrieb genommen, unter anderem in München am Olympiaturm und in Wittenburg an der A24. „Die Technik läuft reibungslos“, teilte die Telekom mit. An Schnelllade-Standorten mit 100-kW-Ladepunkten sollen sich je nach Modell bis zu 100 Kilometer Reichweite in zehn Minuten zapfen lassen, an regulären 22-kW-Anschlüssen in 45 bis 90 Minuten.
Wie viele Elektroauto-Zapfsäulen die Telekom tatsächlich anbieten wird, ist noch offen – neben der Finanzierung gibt es bürokratische Hürden zu meistern. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat sich zwar bereits für das Vorhaben ausgesprochen, bei der Umsetzung müssten aber Straßennutzungsrechte und Parkraum berücksichtigt werden.
M3 meint
Sehr gut! Jede Lademöglichkeit ist hilfreich. Und selbst wenn es überwiegend Schnarchlader werden, können dort während dem Parken wieder etwas aufgeladen werden. Man muss nicht an jeder Lademöglichkeit in 5min den Akku von 0 auf 100 aufladen.
Blackampdriver meint
Ich kann nur hoffen, dass die neuen Ladepunkte auch auf dem Land verfügbar sind. Und besser funktionieren wie das Internet der Telekom. Musste jetzt auf Hybrid Internet umstellen damit ich in Spitzenzeiten nicht auf Modem Geschwindigkeit komme..und das bei einm 16.000 er Vertrag…
Karl Schwarze meint
Weis jemand wo die Ladestation am Olympiaturm steht?
Moco meint
Hier:
https://www.goingelectric.de/stromtankstellen/Deutschland/Muenchen/Schnellladesaeule-Olympiaturm-Spiridon-Louis-Ring-7/21056/
Jensen meint
Großartig, dass hier bereits vorhandene Infrastruktur genutzt werden kann und die Telekom auch den Willen hat, dies anzugehen.
12.000 (!!!) Kästen, die prinzipiell in Frage kommen. Welche Anzahl Ladepunkte da unterm Strich bei rauskommt, ist fast nebensächlich, denn es ist in jedem Fall eine massive Erweiterung der Ladeinfrastruktur möglich. Und genau diese massive Erweiterung braucht es auch. Ich hoffe sehr, dass sich auch andere daran ein Beispiel nehmen. Es gibt doch bestimmt auch sowas wie einen „Interessensverband der deutschen Parkhaus(platz)betreiber“. Da schlummert sicher auch eine min. 5-stellige Zahl von „einfach“ zu realisierenden Lademöglichkeiten.
Anonym meint
Abwarten…
Wenn die Autostromtarife ähnlich „günstig“ werden wie die Datenoptionen bei Mobilfunktarife der Telekom, dann ist damit auch nicht so vielen Leuten geholfen.
Weil, wenn das Laden des eAutos teurer wird (oder sich zumindest sehr stark annähert) als das Tanken eines Benziners, dann verschiebt sich die TCO nicht gerade zu gunsten der eAutos.
Das wird auf viele Leute eher abschreckend wirken.
midget meint
22kW AC-Ladesäulen werden leider nicht viel bringen.
Außer Renault ZOE können die dzt. nur noch BMW i3 und TESLA sinnvoll nutzen.
Hyundai, Kia und Co sind nur mit 1phasigen AC-Ladern bestückt und laden so im besten Fall nur mit 7,4kW!
Wenn an DC ‚mal Tankstellenpreise zu zahlen sind werden die Besitzer große Augen machen…
Jensen meint
Ich denke, 22 KW AC ist hier genau der richtige Ansatz, denn der Fahrzeugbestand bleibt ja nicht im jetzt stehen. Autos, die 22 KW AC laden können werden sicher stetig mehr werden und die Hersteller, die bisher auf die AC-Lademöglichkeiten (aus welchen Gründen auch immer) keinen so großen Wert gelegt haben, werden Ihre Fahrzeuge sicher zukünftig entsprechend ausrüsten. Und wenn es genügend AC-Ladestellen im öffentlichen Raum gibt, gibt es auch keine Diskussionen mehr a la „der Wagen XY blockiert einige Stunden eine Ladesäule, weil er ja „nur“ langsam laden kann“.
McGybrush meint
Ich denke das grosse AC Lader bei Reichweiten von 500km aussterben werden. Zu schwer, zu teuer. Wenn an jeder Ecke CCS steht wird keiner AC nutzen wollen. Egal vor welchen Preisen man Angst hat. Das ist kein CCS Exklusives Problem. Es wird auch die AC Lader betreffen. Warum sollten die verschont bleiben.
TeeKay meint
Zu schwer? Das Brusa NLG6 Ladegerät kommt mit 22kW auf 12kg
Jensen meint
@McGybrush: Ich glaube auch, dass das Angebot an CCS-Ladern mit der Zeit stark ausgebaut wird. Ob diese aber (in ausreichender Anzahl) an jeder Ecke stehen werden, wage ich jedoch zu bezweifeln. Ich denke vielmehr, dass das Angebot an
AC-Ladepunkten deutlich stärker ausgebaut wird, nicht nur weil diese einfacher und erheblich günstiger fast überall möglich sind. Und gerade dort wo viele Fahrzeuge längere Zeit verweilen (Firmenparkplätze, Parkhäuser, „Laternen“, Park & Ride-Plätze etc.) dürften CCS-Lader eher eine Ausnahme sein. Sehr oft werden da sogar
Schukos ausreichen.
ducktales meint
genau, ist alles ganz schlecht und bringt nichts. Ganz ganz doofe Idee von der Telekom. Gut, dass es alle anderen in und aus Deutschland viiiiiiiiiiel besser machen.
was bieten Sie selbst so an, oder die anderen Hersteller damit die Besitzer vor Glück strahlen?
irgendwie habe ich es geahnt, dass erstmal kein gutes Haar an dieser Idee gelassen wird.
Peter W meint
so ist es! Zuerst rumjammern, dass es keine Ladesäulen gibt, und dann, nur weil „Telekom“ draufsteht meckern.
Aber das ist leider bei und Deutschen so.
Redlin, Stefan meint
Dafür kann weder die Telekom etwas noch Renault mit der ZOE. Es muss verpflichtend werden, dass wer in der BRD E-Autos verkaufen will, diese dann auch 3-phasig laden können müssen. Ich erachte es für eine totale Verschwendung 22 KW aufstellen zu müssen und dort laden die Autos dann nur mit einem Drittel, nur weil der Hersteller Schlitzaugen hatte. Und ebenfalls viel zu teuer für urbanes Laden ist es für diese Fahrzeuge teure DC-Stationen zu errichten. An Autobahnen ist das berechtigt, aber nicht beim Shoppen bei Aldi.
Der Statistiker meint
2 Einwände:
1. sind nicht nur asiatische Autos einphasig (zB: I-Pace)
Und 2. finde ich DC laden sollte auf jeder öffentlichen Ladebox normal sein. Und AC laden sollte nur bis 11kW angeboten werden.
Warum? Nun, weil ein Gleichrichter Geld kostet, und wenn ich einen großen Gleichrichter ihn in die Ladesäulen einbaue, braucht es keinen mehr im Auto –> Fazit: Auto wird günstiger!
Redlin, Stefan meint
Komisch dass eines der günstigen Autos, dazu noch sehr beliebt, den vermeintlich so teuren Lader hat. Und AC nur bis 11 KW ist für die Ein-Phasen-Autos ja nix mehr. Da können die ja gleich an die Haushaltssteckdose. Ich präferiere DC+AC43 für Autobahnen (Reisen) und urban AC 11+22 KW.
Warum sollen tausende extrem teure Gleichstromlader aufgestellt werden, wo doch Wechselstrom überall anliegt? Das Argument mit dem geringfügig billigeren Auto sehe ich nicht. Die Kohle fegt sich der Hersteller ein.
Ideal währen Fahrzeuge die DC und AC, beides hoch ausgelegt können, aber möglichst mit zwei echten Steckdosen. Und nicht dieses Dampfbügeleisen zum einstecken. Diese CCS Buchsen in PKW werden nämlich für AC immer nur so schwach ausgelegt. Vermutlich ist Geiz geil.
Leonardo meint
Deutsche Autos mit 1-phasigem Lader:
-Smart ohne 22kw Lader (also die meisten)
-eUp
-eGolf, der neuere kann auch nur 2-phasig (wer kommt auf sowas?)
-Bmw i3, nur der neue mit dem großen Akku kann 3ph
Sukram meint
Nur mal so:
Was glaubt ihr, über welche Leiterquerschnitte so ein Multifunktionsgehäuse der Telekom bisher versorgt wird?
Früher standen da einfache Kvz (Kabelverzweiger).
Heiße Luft, jedenfalls was die Anzahl möglicher Schnellader betrifft, ohne die Straßen wieder aufzureißen.
ducktales meint
hm, ob die wohl mal auf die Idee gekommen sind, Leerrohre zu verlegen….
kann ich mir bei der Telekom kaum vorstellen, die reißen lieber auf….
tztztz
Redlin, Stefan meint
Das bringt mal richtig was. Toll. Freue mich und werde wenn irgendwann möglich auch probieren an so einem Punkt zu laden.
Frank Walter meint
Die Ladestation am Olympiaturm in München ist TOP.
Mit das Beste, was ich bisher gesehen habe.
Ernesto meint
Gibt es schon Bilder der Testobjecte? Wie die Ladepunkte wohl aussehen?
ecomento.de meint
Wir haben leider noch keine vorliegen.
VG
TL | ecomento.de
ducktales meint
Jeder mag von der Telekom halten was er will. Dieses Vorhaben halt ich für eine sehr gut Idee. Das Unternehmen hat für sich eine Marktlücke erkannt, jammert nicht rum – jedenfalls nicht hörbar – , dass das mit der E-Mobilität und Ladeinfrastruktur nicht geht, oder man Steuermittel braucht. Klar will die Telekom damit Geld verdienen, muss sie ja auch, um u.a. ihre Mitarbeiter zu bezahlen.
Die machen einfach; wie die Post mit dem E-Scooter. Und das als Branchenfremder. Chapeaux! Technisch kann ich die Lösung nicht beurteilen, und sicher geht wieder das Gemecker/die Vorbehalte über die Tarifgestaltung los, Warten wir es mal ab.
Aus meiner Sicht wird es dazu beitragen, die Angst zu wenig Lademöglichkeiten zu verringern. Weiter so! Je mehr Möglichkeiten zum Laden von BEVs es gibt, desto eher werden die Verbrenner reduziert.
alupo meint
Obwohl ich vor ca. 30 Jahren die Telekom als Kunde verlassen habe weil sie damals über ein Jahr lang unfähig waren die richtige Rechnung auszustellen bzw. eine falsche zu korrigieren und ich zuviel Zeit in der Warteschleife ihrer Hotline verbrachte finde ich diese Idee einfach nur klasse.
Ich muss zugeben dass ich auf diesen Gedanken selbst nicht gekommen bin. Bravo Telekom!
Dass es jetzt wieder Nörgler gibt die anzweifeln dass das technisch geht finde ich traurig (wenn die deutschen Autobauer hinsichtlich eAutos etwas versprechen bin ich da skeptischer, denn den elektrischen VW Bus sollte es z.B. schon Anfang der Jahrtausendwende geben). Lasst es doch die Telekom beweisen dass es geht (wie z.B. schon in München) und lobt sie für jede zusätzliche Lademöglichkeit (solange sie keine Mondpreise verlangt). Aus diesem Grund finde ich es im urbanen Umfeld völlig ausreichend mit kostengünstigem AC zu laden, am besten dann mit 22 kW (3*32 A), soviel wie die verlegten Kabel eben hergeben oder eben Platz für neue Kabel in den Leerrohren ist. Aber selbst wenn es manchmal nur ein blauer Campinganschluss sein sollte, es gibt damit einen zusätzlichen Stromanschluß und das ist gut so.