BMW-Produktionsvorstand Oliver Zipse hat im Gespräch mit der Finanznachrichten-Agentur Bloomberg erklärt, warum sein Unternehmen weiter umfassend auf menschliche Arbeitskraft setzt. „Es ist nicht unser Ziel, die Fertigung komplett zu automatisieren, da der Mensch mit seinen einzigartigen Eigenschaften unschlagbar flexibel ist“, so Zipse.
Angesprochen auf die Strategie von US-Hersteller Tesla, die eine möglichst effiziente, hochautomatisierte Großserienproduktion zum Ziel hat, sagte Zipse: „Möglicherweise gibt es mehr Spielraum im oberen Marktsegment über 100.000 Euro, aber sobald man in andere Marktsegmente mit Volumen wie bei der 3er- oder auch 5er-Serie eintritt, dann ist es entscheidend, die Kosten unter Kontrolle zu haben.“
Tesla-Chef Elon Musk spricht immer wieder von „der Maschine, die die Maschine baut“, der hohe Automatisierungsgrad des Elektroauto-Pioniers führte zuletzt jedoch zu mehreren Monaten Verzögerung beim Markthochlauf des Mittelklassewagen Model 3. Ursprünglich sollten Ende vergangenen Jahres wöchentlich 5000 Stück der Baureihe vom Band laufen, die Zielmarke wurde aber auf Juli 2018 verschoben. Musk hat mittlerweile eingeräumt, es mit der Automatisierung der Fertigung und Komplexität des Model 3 übertrieben zu haben.
BMW verfügt über jahrzehntelange Erfahrung im klassischen Automobilbau, anders als Tesla strebt der bayerische Hersteller keine möglichst umfassende Automatisierung an. Bei der Produktion des 2013 eingeführten Elektroauto-Kleinwagen i3 gingen die Bayern noch mit hohem Aufwand neue Wege, für kommende E-Modelle kehrt der Autobauer aber zu bewährten Fertigungsabläufen zurück. Anders als der i3 werden reine Stromer zukünftig auf einer Fertigungsstraße mit herkömmlichen Modellen gebaut.
Für die 2020 startende fünfte Generation seiner Elektro-Antriebstechnik fasst BMW erstmals E-Motor, Getriebe und Leistungselektronik in einer eigenen Antriebskomponente zusammen. Das System ist dank seines modularen Aufbaus skalierbar und kann an unterschiedliche Bauräume und Leistungsstufen angepasst werden. Mit Hilfe seines neuen E-Baukasten kann BMW ab 2020 alle Modellreihen mit jeder Antriebsart ausstatten.
„Wir bereiten unsere Fahrzeugarchitekturen und unsere Fabriken darauf vor, diese Technologie flexibel integrieren zu können. Für uns stellt die Flexibilität den effizientesten Weg dar, profitabel Elektroautos anzubieten“ sagte Zipse. „Wir wissen nicht, wie sich die Nachfrage nach Elektroautos entwickeln wird, daher ist Flexibilität äußerst wichtig“, so BMWs Produktionschef. Er unterstrich: „Der zukünftige Markt für Elektroautos ist keine exakte Wissenschaft.“
eCar-Fan & TESLA-Fahrer meint
Schon wieder ein Auotkonzern-Vorstand der auf seinem hohen Ross sitzend arrogant auf TESLA herabschaut. Herabsetzung des Wettbewerbs nennt sich das!
Und das eigene Unternehmen wieder mal ganz schön selbstherrlich darstellt.
Wie sagt man:
Hochmut kommt vor dem Fall! oder
Abgerechnet wird zum Schluss!
Einfach mal abwarten, wie es in einem Jahr aussieht. ????
McGybrush meint
BMW hätte Problemlos ein E-Auto für 100.000Eur anbieten können was 600km fàhrt. Seat, Skoda oder Fiat nicht.
Mitlerweile sind wir aber an einem Punkt wo man die 50.000Eur unterbieten soll bei Realen 300km Reichweite.
Also Lusxus und Premiumhersteller hatten die besten Geundvorraussetzungen den Preis auf zu fordern für ein wirklich wirklich gutes Elektroauto.
Für kompromisse wie den i3 giben halt nicht alle 45.000Eur aus. Aber für ein kompromisloses dann anscheinend +80.000Eur.
Redlin, Stefan meint
Wer glaubt denn an einen Volks-BMW? Und das auch noch rein elektrisch?
Max meint
“Es ist nicht unser Ziel, die Fertigung komplett zu automatisieren, da der Mensch mit seinen einzigartigen Eigenschaften unschlagbar flexibel ist”
Er meint sicher die Eigenschaften der Leih, Zeit und Werksarbeiter, die man sehr flexibel bezahlen und austauschen kann…
lenzano meint
„Musk hat mittlerweile eingeräumt, es mit der Automatisierung der Fertigung und Komplexität des Model 3 übertrieben zu haben.“
Ist das so? Dass die Fertigung zu sehr automatisiert wurde ok, aber Komplexität des Model 3? Glaube das kann mißverstanden werden, denn jedes EV ist weniger komplex. Und Komplexität im Model3 ist sicher nicht Ziel gewesen.
Porsche 911 meint
Zitat aus dem verlinkten Artikel: Musk hat kürzlich eingeräumt, dass Tesla in sein drittes Großserienauto „zu viele neue Technologien auf einmal reingepackt“ hat. „Das hätte gestaffelt werden müssen.“
Das war jetzt echt nicht schwer.
Fritz! meint
Mit „zu viele neue Technologien auf einmal reingepackt“ waren Fertigungstechniken gemeint, keine Auto-Techniken. Und die Komplexität der Fertigung ist schon OK, bzw. das Zeil von Tesla, nur eben etwas zu schnell angegangen. Sie werden jetzt nach und nach alle Positionen, wo sie zwischenzeitlich mehr Bio-Einheiten eingestezt haben, wieder mit Robotern, bzw. höherer Automatisierung bestücken.
Beim Model Y werden wir dann in der neuen Fabrik deutlich weniger Bio-Einheiten am Band sehen als irgendwo sonst auf der Welt.
Ich bin gespannt…