Der deutsche Chemiekonzern BASF will sich bei Elektromobilität als führender Zulieferer positionieren. „Mit Innovationen von BASF können Elektrofahrzeuge für jeden Realität werden“, so das Unternehmen in einer aktuellen Mitteilung.
BASF bietet der Autoindutrie derzeit vor allem Lösungen wie Emissionskatalysatoren, Lacksysteme, Hochleistungskunststoffe und Kraftstoffzusätze an. Künftig stehen auch Materialien im Fokus, die Batterien leistungsstärker, zuverlässiger und günstiger machen sollen. Das erklärte Ziel: „Die reale Reichweite von Mittelklassewagen zu vergrößern und die Ladezeit deutlich zu verkürzen.“
In aktuellen Elektroautos kommen überwiegend Lithium-Ionen-Batterien zum Einsatz. Eine der wichtigsten Komponenten dieser Batterien sind Kathodenmaterialien, die die Effizienz, Zuverlässigkeit, Kosten, Lebensdauer und Größe des Speichers bestimmen. Dazu BASF-Chef Martin Brudermüller: „Kathodenmaterialien von BASF machen Batterien noch leistungsstärker, zuverlässiger und günstiger. Sie bergen das größte Potenzial für eine verbesserte Leistung bei geringeren Kosten. Die Chemie bietet hier den größten Hebel für Innovation und Wertschaffung.“
Die BASF-Forscher wollen „eine nächste Stufe in der Effizienz von Kathodenmaterialien“ erreichen, um die E-Mobilität weiter voranzubringen. Der Schwerpunkt liege dabei auf Änderungen der chemischen Zusammensetzung, der Form und Struktur (Morphologie) sowie des Herstellungsprozesses von Kathodenmaterialien. BASF teilte mit, „die höchste Energiedichte bei Kathodenmaterialien im Markt“ anzustreben.
Bis 2025 will BASF die Praxisreichweite eines Mittelklassewagen mit einer Batterieladung von 300 auf 600 Kilometer vergrößern. Das Unternehmen hat sich zudem zum Ziel gesetzt, die Lebensdauer von Batterien zu verdoppeln, die Größe auf die Hälfte zu reduzieren und die Ladezeit auf 15 Minuten zu verkürzen.
Für seine ehrgeizigen Pläne arbeitet BASF „weltweit mit führenden Wissenschaftlern, Start-up-Unternehmen und Universitäten an gemeinsamen Projekten“. Auch das wissenschaftliche Netzwerk für Elektrochemie und Batterien des Unternehmens ist an der Entwicklung neuer, verbesserter Materialien beteiligt. BASF kooperiert hier unter anderem mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und dem gemeinsam finanzierten Labor BELLA (Batteries and Electrochemistry Laboratory).
Helmut meint
>>>Jeru meint 18.06.2018 um 13:51<<<
Semi und Roadster fahren bereits rum. Und das sind keine Null-Serien Fahrzeuge.
Jeru meint
Der Kommentar auf den sich mein Beitrag bezogen hat, zielte pauschal auf deutsche Hersteller und damit auch auf die Ankündigungen von zb VW oder Daimler.
Der e-tron bzw. EQC fahren auch schon umher aber die Arbeit/Ankündigungen der deutschen OEMs wird trotzdem ganz anders aufgenommen.
Das ist eigentlich nur noch Kindergarten hier.
Rainer Zufall meint
und rumfahren ist kein Beweis der Erfüllung der Ankündigung.
Hier wird ständig über den Daimer mit seinen Autos und Mission-E hergezogen. Die fahren auch rum, Erprobungskilometer, so bin ich mir sicher, liegen bestimmt schon über 1.000.000. Fahren auch rum. Trotzdem weiß man dort genau so wenig wie bei Teslas ankündigungen ob sie stimmen.
Railfriend meint
Selbst wenn alles eintrifft, was BASF meint: 100 kWh in 15 Min laden benötigt 400 kW Ladeleistung. Damit gehen Ladeverluste, Netzanschlusskosten und Leistungspreis in die Höhe. Die optimale Batterie ist nur ein Teil der Lösung.
Michael S. meint
2025 ist in 7 Jahren. Musk meinte auch vor kurzem, dass in der Zeitspanne eine Verdopplung der „Batterieeigenschaften“ möglich sei. Insofern entspricht die Ankündigung nur dem Marktumfeld und sollte nicht überbewertet werden.
Und BASF ist eben ein Grundstoffproduzent. Sehe da kein Problem darin, dass man keine eigene Zellproduktion betreibt. Ist ja mit anderen Produkten des Unternehmens auch vergleichbar. Man konzentriert sich eben auf das Kerngeschäft.
Steve meint
Die deutschen Unternehmen glänzen im Moment mit „wir wollen bis…“
– Marktführer sein
– die Leistung x verdoppelt haben
– sonstige Wunder vollbracht haben….
Kann gut sein, dass sie das schaffen. Wünschenswert und notwendig wäre es allemal!
Allein, viel schöner sind Presemeldungen nach dem Motto: „haben wir geschafft und ist innerhalb von …(max. 3) Monaten lieferbar.
So bleibt halt immer das Geschmäckle eines Marketing-Firlefanz mit der Aussicht auf Marktblockierung (Kunde: ach dann warte ich lieber noch, bis die Reichweite verdoppelt ist).
Jeru meint
Das so ein Verhalten auch positiv aufgenommen wird, sieht man doch bei Tesla. Alles eine Frage der Perspektive und Voreingenommenheit.
Oder wie würden Sie die Ankündigungen rund um den Semi oder Roadster einordnen?
EsGeht meint
@Jeru: Der Unterschied ist, dass Tesla den Roadster und den Semi bereits gebaut, vorgeführt und ein Datum 2019/2020 für die Produktion hat. Aus Erfahrung wissen wir, dass es sich hier zeitlich wohl um ambitionierte Ziele handelt, aber evtl. hat ja EM aus der Vergangenheit gelernt :). Desweiteren werden/können die Fahrzeuge heute bestellt werden und wie alles bis jetzt – werden sie auch von Tesla geliefert werden.
EM hat ja nochmals bekräftigt, dass auch die Reichweiten eher konservativ angekündigt wurden. Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass sie sogar besser werden.
Ich wünschte mir, dass es BASF vor 2025 gelingt auch liefern kann. Ich wünschte auch, dass die deutschen Hersteller auch sehr bald mal bei NMC den Wert 811 angeben könnten.
Ich finde, dass sind grosse Unterschiede :)
Rainer Zufall meint
@ EsGeht: Hast du auch nur eines der erwähnten Fahrzeuge seine Leistung erbringen sehen? Ich nicht.
Musk hätte die hinstellen und behaupten können, dass sie beim Fahren Gold erzeugen können und ihr würdet es glauben. Selbst wenn sämtlich Angaben machbar sind, prototypisch geht vieles. In der Serie das dann mit Gewinn umzusetzen ist was völlig anderes.
Daher ist und bleibt euer Umgang mit den Ankündigungen anderer Hersteller gegenüber den Ankündigungen Tesla’s absolut ein Beweis eurer Voreingenommenheit.
Eurer=vieler hier drinnen. Vielleicht du nicht, hab nicht jedes KOmmentar von dir gelesen, aber der Tenor hier drinnen ist eintönig genug für meine Unterstellung.
Reinhold meint
Das gleiche wie EsGeht ist mir auch durch den Kopf geschossen. Ob etwas Mitte 2018 für 2019 oder 2025 angekündigt wird, ist ein extremer Unterschiede in der Timeline.
Evtl. sind 2025 andere schon weiter als BASF, oder keiner erinnert sich dann noch an deren Ankündigung. Bei Tesla ist man mind. am Beginn der Umsetzungsphase und kann konkrete Informationen liefern bzw. bereits Hardware vorzeigen. Irgendwas in 7 Jahren wollen, das tue ich auch, ob ich das aber auch so angehe, dass ich es vor anderen erreiche, das ist offen. Bei dem Bsp. Tesla Semi und Roadster ist noch keiner aufgetaucht, der gesagt hätte, dass er es um den selben Zeitraum auch nur versuchen würde, etwas vergleichbares auf die Beine zustellen. Daher zeichnet sich ab, dass Tesla damit vor den anderen landet. Ob das gut ist immer der Erste zu sein. Steht auf einem anderen Blatt.
Wenn BASF wirklich was macht und damit 202X dann vorn liegt, wird keiner meckern. Im Moment ist aber nicht viel konkretes zu erkennen.
Jeru, du sagst doch immer, dass du für EMobilität bist aber deiner Meinung nach ein Mobilitätsmix (inkl Wasserstoff+Brennstoffzelle) notwendig ist. Wie kommt es dann, dass dir der E-Mobilitätspionier, der EMobilität erst richtig möglich gemacht hat und alle anderen antreibt auch in dieser Richtung was auf die Beine zustellen so ein Dorn im Auge ist?
Vielleicht, weil du gar nicht so für EMobilität bist, sondern nur für Wasserstoff und Tesla mit seinen Produkten immer mehr beweist, dass Wasserstoff gegen BEV verloren hat und der Abstand noch größer wird?
LMausB meint
Extremst ambitioniert. Klingt zunächst nach MarketingGetöse. Jogi Löw will auch den Titel verteidigen … :-)
Hugo meint
Forschung allein reicht nicht. Dass es ein sehr langer Weg ist vom Labor, über Entwicklung bis zur Massenfertigung und das zu einem wettbewerbsfähigen Preis anzubieten etwas anderes ist, dürfte der Chemieriese BASF auch wissen.
Wird BASF dann auch Anodenmaterial, Separator und Zellengehäuse liefern und alles zu einer Zelle zusammenbauen? BASF ist ein Grundstoffproduzent – kein Fertigungsunternehmen. Was bringt es, wenn BASF die Kathodenmaterialien herstellt, die Produktion der Zelle aber doch in Osteuropa oder in China stattfindet?
Außerdem: Bis 2025 sind die Ostasiaten auch viel weiter. Sie schlafen auch nicht und haben schon riesigen Vorsprung.
Swissli meint
Spricht ja niemand von einer Zellfertigung.
Wieso soll BASF als Chemiegigant nicht die Chemie für Zellen herstellen? Finanziell vielleicht interessantee als die eigentliche Zellfertigung.
CATL baut in Erfurt eine Zellfabrik – schon mal einige neue Arbeitsplätze in D aus China. Was wollen Sie noch mehr?
leotronic meint
Ich hoffe dass BASF schon etwas in der Schublade hat.
Is nu so ~ meint
ja sicher , und was sich das Chemie-Unternehmen zum Ziel gesetzt hat, wird im Pflichtenheft konkret unterfüttert werden – können ?!
– aber dem, was oben Hugo meint, kann ich auch gut zustimmen