Die Deutsche Post will mit ihrer Tochter StreetScooter noch für mindestens zwei Jahre selbst Elektro-Transporter für die eigene Flotte und Drittkunden bauen. Was danach mit dem 2014 übernommenen Stromer-Startup passiert, ist offen. Mögliche Optionen wie ein Verkauf oder Börsengang werden nun von einer Investmentbank analysiert.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hat die Post Goldman Sachs damit beauftragt, Zukunftsstrategien für StreetScooter zu prüfen. Der Logistikkonzern sieht ein Produktionspotenzial von bis zu 100.000 E-Lieferwagen pro Jahr, will sich aber auf sein Kerngeschäft konzentrieren. Unternehmenschef Frank Appel betonte im Juni, dass er die Post nicht langfristig als Fahrzeughersteller sieht.
Die Post soll trotz der steigenden Nachfrage nach ihren Elektro-Transportern nicht umfangreich in den Ausbau der Produktion und des Vertriebs investieren wollen, da sie das Risiko einer groß angelegten Expansion fürchtet. Die Führungsebene glaubt, dass potentielle Partner oder Käufer – etwa ein Automobilhersteller – besser dazu geeignet sind, das dauerhafte Bestehen von StreetScooter sicherzustellen.
Appel sagte kürzlich, dass es „sehr viel Interesse“ an StreetScooter gebe – „aus Deutschland und dem Ausland, von privaten Investoren und auch strategischen“. Die Post selbst wolle keine Bewertung des Startups vornehmen, Analysten hätten aber berechnet, dass StreetScooter „mehrere Milliarden“ wert sei.
Georgi N. meint
Goldman Sachs muss man sein. Die eigene Haut nicht aufs Spiel setzen, und wenns richtig schief geht, wird man schon die Politik zu einer Rettung zwingen. Aber kassieren können sie. Und die Post beraten. Als ob sie gewusst hätten, wie man ein Unternehmen wie Street Scooter aufbaut…
Fritz! meint
„Die Führungsebene glaubt, dass potentielle Partner oder Käufer – etwa ein Automobilhersteller – besser dazu geeignet sind, das dauerhafte Bestehen von StreetScooter sicherzustellen.“
Eine so blöde Entscheidung kann nur jemand treffen, der entweder überhaupt keine Ahnung von der Materie hat oder dem daraus ein persönlicher Vorteil erwächst. Zweiteres ist wahrscheinlich. Die Autoindustrie, die damals und aktuell nicht Willens und in der Lage ist, etwas vergleichbares zum Streetscooter anzubieten, soll die sein, die ihn vorwärts bringt? Die Führungsriege von der Post glaubt auch noch an Beförderung von Geschenken zu Weihnachten durch Rentiere, oder?
Die Leute, die die Krise verursacht haben, sind die mit Abstand ungeeignetesten, um die Krise zu meistern.
Dieselfahrer meint
„“Die Führungsebene glaubt, dass potentielle Partner oder Käufer – etwa ein Automobilhersteller – besser dazu geeignet sind, das dauerhafte Bestehen von StreetScooter sicherzustellen.”
Eine so blöde Entscheidung kann nur jemand treffen, der entweder überhaupt keine Ahnung von der Materie hat oder dem daraus ein persönlicher Vorteil erwächst.“
Welche Entscheidung?
“ Zweiteres ist wahrscheinlich. Die Autoindustrie, die damals und aktuell nicht Willens und in der Lage ist, etwas vergleichbares zum Streetscooter anzubieten, soll die sein, die ihn vorwärts bringt? “
Das ist in vielen Industrien üblich (z.B. Pharma), aber natürlich auch in der Automobilindustrie (Daimler hat eine ganze Armada von Start-Ups zusammengekauft)
„Die Führungsriege von der Post glaubt auch noch an Beförderung von Geschenken zu Weihnachten durch Rentiere, oder?“
Nein, Sie handelt nur rational.
„Die Leute, die die Krise verursacht haben, sind die mit Abstand ungeeignetesten, um die Krise zu meistern.“
Welche Krise?
Starkstrompilot meint
Was sollen die albernen Gegenfragen? Fritz! hat völlig recht. Die aktuelle Autoindustrie kann da nicht helfen. Dass die einzige Lösung der Aufkauf ist, um knowhow zu ergattern, ist die typische Vorgehensweise. Geholfen hat sie den Startups selten.
Und ja, wir haben eine Krise. Merkt halt nicht jeder.
Vielleicht mal nicht so oft am CleanDiesel schnüffeln…(Spaß)
150kW meint
Welches KowHow soll es da zu ergattern geben?
Im übrigen bringt die aktuelle Autoindustrie wesentlich mehr E-Fahrzeuge auf die Straße als Streetscooter.
jomei meint
1. War Goldman Sachs nicht maßgeblich an der Immobilienblase der 2000er beteiligt und an der darauffolgenden Bankenkrise 2008? Die um Rat zu fragen heißt den Bock zum Gärtner zu machen.
2. Hat die Post nicht den Streetscooter in Eigenregie produziert, weil die Autoindustrie nichts entsprechendes anbieten wollte? Ausgerechnet die soll die Produktion kaufen wollen? Vielleicht um sie dann stillzulegen?
3. Ich könnte es ja verstehen, wenn der Zenit bald erreicht würde, aber dann ist es für Anleger auch nicht mehr interessant. So wenig Vertauen der Post in ihr eigenes Projekt?
Schade, ich hatte gedacht, mit der Übernahme des Startups hätte die Post Weitsicht gezeigt, und jetzt doch versteckte Panik vor der eigenen Courage?
Daniel S meint
Die Post will Streetscooter nicht mehr. Nun noch bestmöglich abstossen. Da erscheint der Abgang des bisherigen, visionären Chefs von Streetscooter in ganz neuem Licht.
alex meint
Goldman Sachs ist da wahrlich n Riskanter Partner, diese Bank ist für ihre Zwielichtigen Geschäfte und Betrügereien sehr bekannt.
Es wird sogar gesagt, Goldman Sachs ist der Verursacher Griechenlands finanzabsturz.
Aber nichts desto trotz, wünsche ich dem Projekt Street Scooter gutes gelingen.
P.s. wäre evntl langsam zeit für eine überarbeitete Version StreetScooter 2.0