Da europäische und deutsche Autohersteller und Zulieferer noch mit der Produktion von Batteriezellen für Elektroautos zögern, wird der Markt derzeit von Unternehmen aus China, Japan und Korea dominiert. Volkswagen-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann deutete nun an, dass die Wolfsburger mittel- bis langfristig eigene Zellen herstellen könnten.
Stackmann betonte, dass Volkswagen schon heute über das technische Know-how für Akkuzellen verfügt – der Wolfsburger Autokonzern wolle aber „einen Zeitpunkt finden, an dem wir nicht mehr hinterherlaufen“. Die derzeit in elektrischen Pkw eingesetzten Lithium-Ionen-Zellen wird Volkswagen demnach weiter von Zulieferern aus Asien beziehen und zu Batteriepaketen konfektionieren. Die nächste Speicher-Generation mit Festkörper-Technologie könnte dann auch komplett aus Eigenfertigung stammen.
Noch lasse sich nicht absehen, wann die neuen Akku-Typen serienreif seien, so Stackmann. Der Auto-Gigant werde aber „nicht jahrelang warten, sondern daran mitwirken“. Dazu hat Volkswagen unter anderem im Juni 100 Millionen US-Dollar in das auf Festkörper-Batterien spezialisierte US-Startup QuantumScape investiert. Flankierend zur Forschung an neuen Lösungen sollen die Leistung und Kosten von Lithium-Ionen-Batterien „durch Veränderungen in der Chemie“ weiter optimiert werden.
Der Absatz der Elektroauto-Version des Golf werde derzeit noch von der „Anzahl der Antriebsbatterien“ limitiert, sagte Stackmann, der bei Volkswagen den Vertrieb und das Marketing verantwortet. Für das kommende Volumen-Elektroauto I.D. gelte trotz des zunehmenden Wettbewerbs um Batterien und seltene Rohstoffe: „Die Lieferungen sind gesichert.“
Peter W. meint
Sich hier zu streiten wieviel E-Kutschen tatsächlich gebaut werden, ist völlig unnötig. Ausgeliefert werden soll laut VW ab Anfang 2020, und nicht im Sommer 2019. Im Sommer 2019 werden vielleicht die ersten Fahrzeuge für die tausende Händler hergestellt, Kunden werden vor 2020 keinen I.D. erhalten.
Mit dem Auslieferungsstart Anfang 2020 kann VW die EU-Grenzwerte von 95 g/km erreichen, die 2020 nur für 95% der neu zugelassenen Fahrzeuge gilt. Die 5% Schmutzigsten darf man bei der Berechnung weg lassen. 2021 müssen dann alle Fahrzeuge in die Berechnung einbezogen werden. Ein Elektrofahrzeug zählt 2020 als zwei Fahrzeuge, ab 2021 als 1,67 Fahrzeuge, ab 2022 als 1,33 Fahrzeuge und erst ab 2023 als ein Fahrzeug. VW macht also genau das was sie unbedingt erreichen müssen, da ihnen sonst Strafzahlungen von bis zu einer Milliarde Euro pro Jahr drohen.
2020 werden also von den 11 Millionen produzierten Fahrzeugen des Konzerns 10,5 Millionen mitgezählt, und die 200.000 Produzierten I.D. zählen wie 400.000 Fahrzeuge ohne Emission. Da 2021 dann nicht nur 10,5, sondern alle 11 Millionen Fahrzeuge gezählt werden, und die E-Autos „nur“ noch mit 1,67 multipliziert werden, muss die E-Autoproduktion entsprechend steigen. Statt 200000 Fzg in 2020 müssen 2021 etwa 260.000 E-Fahrzeuge gebaut werden. Das wird aber nicht reichen, wenn der Diesel-Anteil geringer sein wird als Heute. Dann muss auch dafür ein CO2 Ausgleich durch E-Fahrzeuge oder Plug-in Hybride geschaffen werden. Die Fabriken für den Bau von 400.000 Fahrzeugen ab 2022 ist für VW also zwingend notwendig. VW MUSS diese Zahl von E-Fahrzeugen bauen und verkaufen können.
Rene W. meint
Bei den Stückzahlen bei der ID Serie ist es ganz einfach. Ich selbst bin Zwickauer und habe regelmäßig Kontakt zu Mitarbeitern und auch offiziellen Zahlen. Ab ca Mitte 2019 geht die erste Produktionsstraße für die ID Serie an den Start. Dort laufen ab Start 1200 E-Fahrzeuge pro Tag vom Band.Bis Mitte 2020 läuft auch die zweite Produktionsstraße auf Volllast mit nochmals 1200 Fahrzeugen pro Tag. Also ab Mitte 2020 2400 Fahrzeuge pro Tag nur in Zwickau. Man muss wissen das derzeit in Zwickau ca 3000 Verbrenner pro Tag gebaut werden. Kurz gerechnet wird also VW nur in Zwickau von Mitte 2019 bis Mitte 2020 allein ca 430000 Vollelektroautos bauen ab Mitte 2020 laufen dann ca 900000 Fahrzeuge pro Jahr vom Band. Man bedenke das VW bis 2022 davon 10 Werke weltweit in Betrieb nehmen will. Meiner Meinung nach sind das wirklich nennenswerte Zahlen, also nicht meckern. ;)
nilsbär meint
Bin gespannt, wie VW den I.D. Neo preislich positionieren wird. Die kolportierten 30.000 € erscheinen mir für einen Kleinwagen mit Plastik-Anmutung etwas teuer. Ich glaube nicht, dass die Nachfrage die von Ihnen erwähnte Produktionskapazität erreichen wird. Und selbst wenn der Neo wider Erwarten stark nachgefragt würde, gehe ich davon aus, dass VW trotzdem nur homöopathische Dosen produzieren wird, um nicht den Verkauf der viel lukrativeren Verbrennermodelle zu erschweren. Genau wie jetzt beim E-Golf, der angeblich wegen fehlender Akkus nur begrenzt lieferbar ist. Na ja, wer’s glaubt.
Aber trotzdem begrüße ich den Neo. Konkurrenz belebt schließlich.
wosch meint
Also die Anmutung würde schon mal besser sein, als bei ALLEN anderen E-Fahrzeugen dieser Klasse, da der Golf, in dieser Beziehung, auch allen anderen überlegen ist (Außer Premiumhersteller). Wenn einen das nicht reicht, dann dürfte man halt gar kein E-Fahrzeug in der Klasse kaufen.
Zudem wird ja, wie geschrieben, der gesamte Standort Zwickau umgebaut.
VW wäre wahnsinnig dann nur „homöopathische Dosen“ zu produzieren, denn das ist nen Riesenwerk, mit entsprechenden Festkosten.
Die Nachfrage wird da sein und wenn nicht, dann wird es Rabatte geben. VW MUSS mit dem Neo Erfolg haben.
nilsbär meint
VW hat 118 Produktionsstandorte weltweit (Stand 2015). Wenn hier ein oder ein paar E-Auto-Werke Verluste schreiben und alle anderen Verbrenner-Werke Gewinne, ist das kein Problem. Wenn aber Zwickau (und weitere E-Auto-Werke) ein Riesenerfolg würden, VW vom I.D. Neo Unmengen verkaufen würde (mit wenig oder gar keinem Gewinn) und damit ihre Verbrenner so unter Druck bringt, dass kein Werk mehr Gewinn schreibt, das wäre ein Problem. Dieser Tag wird kommen, aber VW wird ihn möglichst weit in die Zukunft schieben wollen.
Fritz! meint
Und beim Umbau des Werkes in Zwickau war oberste Prämisse, daß dort eben auch problemlos Verbrenner gebaut werden können. Die 1.200 Autos am Tag aus Zwickau glaube ich, das es nur richtige E-Autos sind auf keinen Fall.
atamani meint
@Fritz!
Zitat:“ Und beim Umbau des Werkes in Zwickau war oberste Prämisse, daß dort eben auch problemlos Verbrenner gebaut werden können“
Woher haben Sie das? Frei erfunden? Es wird wieder nichts kommen, wie immer!
https://ecomento.de/2018/04/24/vw-umbau-von-zwickau-zum-e-mobilitaets-werk-ein-nicht-ganz-kleines-unterfangen/
atamani meint
@nilsbär
Ohje…man sieht dass Sie leider keine Ahnung haben!
VW hat sogar 122 Fertigungsstandorte, aber mehr als die Hälfte dürften Komponentenwerke sein…wer so etwas grundlegendes nicht weiß, outet sich als total Ahnungslos in der Autoindustrie…
atamani meint
@nilsbär
Zitat: „Die kolportierten 30.000 € erscheinen mir für einen Kleinwagen mit Plastik-Anmutung etwas teuer“
Kleinwagen? Der Neo soll beim Platzangebot fast VW Passat Größe erreichen, und der liegt auf dem Niveau eines Tesla Model S….
Ohje…Experten gibts….
150kW meint
Na ja, da geht es wohl eher um das Raumgefühl. Die Innenraumlänge wird kaum Passat-Größe erreichen. Der Neo ist immer noch Kompaktwagen-Klasse.
atamani meint
@150kw
Der Neo wird wohl in der Golfklasse (oder leicht darüber) angesiedelt.
Zitat: „Die Innenraumlänge wird kaum Passat-Größe erreichen“
Aber laut VW bietet er „mehr Platz als im Passat“. Sicher, viel Marketing, aber immerhin ist der Radstand nur 4 cm weniger als im Passat, und 13 cm länger als im Golf. Und der hat schon viel Platz. Beim Platzangebot wird man mindestens auf Model 3 Größe liegen, vom Raumgefühl wegen des höheren Dachs wohl darüber! Am Ende wird VW den NEO auch gegen das M3 positionieren…vor allem gegenüber der Einstiegsvariante!
Dunkelwolke meint
Rene W. meint:
die Zwickauer haben da extrem mit den Zahlen übertrieben.
„Nach Angaben von IHS Markit werden im ersten vollen Produktionsjahr 2020 vom VW I.D. 40.000 Fahrzeuge produziert; gefolgt von 60.000 Stück im Jahre 2022. Weitere Mitglieder aus I.D. Familie wie Cross, Buzz und Lounge folgen ab Herbst 2020.“
Quelle: https://www.automobil-produktion.de/hersteller/neue-modelle/vw-startet-produktion-des-elektrischen-i-d-ende-2019-280.html
Oder ich kann nicht rechnen und weiss die Formel nicht, wie ich von 1.200 Autos am Tag auf 40.000 Autos im Jahr komme. :)
McGybrush meint
Ganz Ehrlich… Wenn ich für 30.000Eur ein Auto bekomme was 500km rein Elektrisch fährt dann geht das Ding weg wie warme Semmel. Egal wie sich das Ding anfühlt.
Gunnar meint
Zitat: “Die Lieferungen sind gesichert.”
Das ist auch nicht schwer für eine geplante Jahresproduktion von 40.000 Stück in 2020 und 60.000 in 2022.
Tztztz.
Tom meint
Haben Sie vielleicht bitte einen Link mit den genauen (z.Zt.) geplanten Stückzahlen?
Habe schon mal kurz danach gesucht, aber leider keine Orginalquelle gefunden (außer einzelne Behauptungen in den einzelnen Foren, wie unter andrem laufend auch hier..).
Und am besten aufgeteilt nach Produktions-Länder und weltweit, dann dann sieht man besser wieviele wirklich für Europa geplant sind.
Ich hoffe, dass von den Firmen wirklich ernst gemacht wird mit der Elektromobilität!
Bei VW finde ich immerhin gut, dass sie eine neue reine Elektroplattform entwickeln/entwickelt haben und dadurch auch die Vorteile der Technik in Sachen Raumausnützung usw. nutzen werden. Die anderen Firmen bauen ja auch in der Zukunft meisten auf der Plattform und der äußere Form der Verbrennermodelle auf.
Gunnar meint
Bitte schön:
https://www.automobil-produktion.de/hersteller/neue-modelle/vw-startet-produktion-des-elektrischen-i-d-ende-2019-280.html
150kW meint
Ja, mal überlegen. Zwickau, ein Werk das (derzeit) für 300.000 Fahrzeuge ausgelegt ist wird für 1 Mrd € umgebaut. Ebenso wird in Dresden der ID gebaut werden die derzeit schon 13.000 e-Golf Im Jahr produzieren.
Und dann sollen selbst im Jahr 2022 nur 60.000 Stück insgesamt produziert werden? Diese Zahlen sind komplett unrealistisch.
Fritz! meint
Stimmt, ist wie bei VW üblich, sicherlich zu hoch gegriffen. Aber wir wollten VW doch noch diesen einen Strohhalm lassen, woran sollen die denn sonst glauben? An saubere Diesel? Der Ankündigungsweltmeister VW hat mal wieder angekündigt, daß sie irgendwann später sich evtl. überlegen, mal Batterie-Zellen bauen zu wollen.
Wenn ich bei meiner Deutschlehrerin so viele Konjunktive wie VW benutzt hätte, hätte sie mir sicher gesagt, ich solle aufhören zu schwafeln und auf den Punkt kommen. Aber trotzdem scheint VW weiter zu sein als einige andere, ich bin gespannt, was der Neo kosten wird und wann er fahrbar ist für normale Menschen.
Gunnar meint
Ich kenne nur das, was hier steht:
https://www.automobil-produktion.de/hersteller/neue-modelle/vw-startet-produktion-des-elektrischen-i-d-ende-2019-280.html
Da ist von 40.000 in 2020 und 60.000 in 2022 die Rede.
Zu deinen genannten 300.000 pro Jahr finde ich leider keinen Link.
150kW meint
„Mittelfristig stehen im größeren VW-Werk Zwickau, dem ehemaligen Sachsenring-Werk, offenbar deutlich größere Umwälzungen an. Dort arbeiten 7.700 Menschen. Sie können derzeit bis zu 300.000 VW Golf und Passat pro Jahr produzieren.“
https://www.motor-talk.de/news/vw-plant-ein-silicon-sachsen-t6194620.html
wosch meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Micha meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
volsor meint
Was heißt gesichert.? 100 , 200 , 500tsd pro oder doch mehr.!
Oder doch nur so viele wie sie brauchen um den Flottenverbrauch einzuhalten.
Immer hin darf in Deutschland ein E-Auto mit dem Faktor 2,5 angerechnet werden.
Miro meint
Och…ich bin mir ziemlich sicher, dass es am Ende heißt…“Mit so einer Nachfrage konnte niemand rechnen…blablabla…“ Aber sei es drum…Besser als sich bockig zu stellen und weiter die reine ICE-Schiene zu fahren…
frax meint
…deutete nun an, dass die Wolfsburger mittel- bis langfristig eigene Zellen herstellen könnten…
Also vielleicht vielleicht – sie hadern immer noch. Aber sie können es, wenn sie es wollen. Dann warten wir mal ab, wann die nächste Batteriegeneration so weit ist und wie schnell VW eine eigene Batteriezellproduktion „hochfahren“ kann, ich bin gespannt. Schön das die Batterien für den I.D. gesichert sind, dass bringt die E-Mobilität insgesamt voran!
Fritz! meint
Festkörperakku laut vieler Experten nicht vor 2025 serienreif. Also hat sich VW mit einem Konjunktiv mal wieder 7 Jahre gekauft, ihnen wird in 2025 sicherlich wieder was einfallen, warum sie auf die dann nächste Generation warten müssen. Aber sie könnten…
Miro meint
Ich weiß zwar nicht wie Herr Stackmann aussieht, aber aufgrund der derzeitigen Glaubwürdigkeit des VW Konzerns und dem Satz, dass etwas geSICHERt ist, habe ich ständig das Bild von Norbert Blüm im Kopf…warum bloß?! :)
Ducktales meint
so sah er 2013 bei Seat aus
http://www.autobild.de/artikel/neuer-seat-chef-2013–4170417.html
so sieht er 2018 bei VW aus
https://www.volkswagen-media-services.com/detailpage/-/detail/Jrgen-Stackmann/view/6236885/4bfe15cfbe84821583ab35d545a06faa?p_p_auth=t2Q3MWzV
man kann menschen zwar nicht hinter die Stirn schauen,
aber einen ersten Eindruck kann man nicht wiederholen ;-)
Sischerlisch…nischt …..warum fällt mir jetzt auch Norbert Blüm ein ;-)