Der stellvertretende Vorsitzende von Schaeffler Peter Gutzmer ist bei dem Zulieferer für die Entwicklung zuständig. Das Unternehmen setzt künftig verstärkt auf alternative Antriebe, allem voran Elektromobilität. Trotz neuer, lokal emissionsloser Technologien hält Gutzmer die von der EU bis zum Jahr 2030 angestrebten CO2-Grenzen für „über der ökologisch und ökonomisch machbaren Grenze“.
Sollten die Emissions-Vorgaben der EU weiter verschärft werden, drohe ein „unsinniges Verbot“ von Verbrennungsmotoren in Europa – und dadurch „deutliche Konsequenzen“ für den Arbeitsmarkt und die globale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands, sagte Gutzmer im Gespräch mit der Autogazette. Er ist überzeugt, dass Verbrenner-Technik auch in Zukunft eine wichtige Rolle für das Erreichen der CO2-Ziele der Automobilindustrie spielen wird.
Elektromobilität hält Gutzmer für „sinnvoll“, mit dem Bau von Elektroautos sei es aber nicht getan. Zu berücksichtigen seien auch die erforderliche Infrastruktur, die Kosten und das „gesamte Ökosystem“. Im Mittelpunkt müsse dabei stets der Endverbraucher stehen. Dass die Verkäufe von elektrischen Autos derzeit noch vergleichsweise gering ausfallen, liegt Gutzmer zufolge nicht an dem mangelnden Angebot an attraktiven, erschwinglichen Modellen. Er betonte: „Die Nachfrage bestimmt das Angebot.“ Wenn die Autofahrer wegen der gebotenen Variabilität und Sicherheit SUV verlangen, hätten „Wirtschaftsunternehmen diese Nachfrage zu bedienen“.
Gutzmer glaubt nicht, dass die Problematik hoher CO2-Emissionen nur mit dem Elektroantrieb gelöst werden kann. Er argumentierte, dass das heutige Angebot an Erneuerbaren Energien nicht für einen Stromer-Boom ausreicht. E-Mobilität sei zwar „ein Muss“, nur mit Elektroautos auf Dauer jedoch „keine CO2-neutrale oder CO2-reduzierte individuelle Mobilität“ möglich. Es seien zusätzlich „erweiterte Lösungen“ wie etwa stationäre Zwischenspeicher oder „Pufferlösungen über Wasserstoff oder synthetische Kraftstoffe“ nötig. Deutschland brauche daher eine „Technologieneutralität und Technologiewettbewerb“.
Der Schaeffler-Vorstand sprach sich dafür aus, die anstehende Mobilitätswende „in ehrgeizigen, aber realisierbaren und finanzierbaren Machbarkeitsstufen“ anzugehen. Die deutsche Automobilindustrie sieht er unter dieser Prämisse bereits auf einem guten Weg: Sie stelle sich „in großen Schritten mit vielen Innovationen auf die E-Mobilität ein“, während das Potential bei Verbrennungsmotoren weiter erschlossen wird.
Gerhard K. meint
Die Schlacht um die fossilen Autos wird nicht in Deutschland entschieden ..
und der Markt ist dann zu klein, daher macht euch keine Sorgen.
Das Verbrennerauto ist Geschichte.
Schade ist nur, dass der Technologiewechsel durch diese Gierhälse verzockt wird.
Peter Wulf meint
Was soll die ganze Miesmacherei und die negativen Äußerungen zu E- Mobilität.
Das Autofahren wird sich ändern und die Fahrten von und zur Arbeit.
Immer mehr Menschen ziehen vom Land in die Stadt.
immer mehr Menschen fliegen in den Urlaub, statt lange Autofahrten auf sich zu nehmen. Flugpreise sind billiger als Bahn und Auto , man erreicht die Ziele schneller.
Vor 50 Jahren hatten die meisten Autos zwischen 30 und 60 PS und fuhren 120 bis 150 kmh.
Heute haben vergleichbare Autos 90 -150 KW fahren zw. 160 und 220 km .
Die Straßen sind besser aber voller , Richt-/ Höchstgeschwindigkeit weltweit ca. 130km/h nur wir Deutschen wollen angeblich rasen ,wie es die Autoindustrie behauptet. Über 60 % der Autofahrer würde 130 km/h als Höchstgeschwindigkeit reichen . Sie fahren auf Autobahnen auch nicht schneller.
Was soll der ganze Auto und Geschwindigkeitswahn? Er hilft nur den Konzernen und Aktionären sowie den Managern die hohe Gewinne einstreichen.
Die Umwelt und Gesundheitsschäden auch nach Unfällern finanziert der STEUERZAHLER und nicht die Fahrer von Dienstwagen, die als Leasingfahrzeuge fast 70% ausmachen und alle 3 Jahre erneuert werden, Autohalden erzeugen und alles zahlt der Normalbürger der sein Auto selber kaufen und unterhalten muss.
Vertreter Automobilindustrie hört auf zu jammern und liefert endlich preiswerte , wirtschaftliche umweltfreundliche Autos für die Mehrheit der Bevölkerung , die in Zukunft im Umfeld der Ballungszentren lebt und nicht auf dem platten Land wo sich“ Fuchs und Hase“ gute Nacht sagen und Monokulturen Massertierhaltung , öde Dörfer und Städtchen zurückbleiben.
Gerahrd K. meint
Sehr gut analysiert und gesagt …
Aber wir Konsumenten sind schuld, würden wir diese Autos nicht kaufen, wären diese Manger schon weg. Im Grunde es unsere Schuld.
Remo meint
Von welchen „attraktiven und erschwinglich Modellen“ , die ich, wenn ich heute in den Laden gehe kaufen kann, redet denn der Mann?
Fritz! meint
In den USA gibt es eins, hier ab 2019 erhältlich. Aber, das muß man fairerweise sagen, attraktiv ist relativ.
Andreas T. meint
Herr Gutzmer ist mit seiner Einstellung in bester Gesellschaft mit der Automobilindustrie. Wir fragen uns, warum wir den Anschluss an den globalen E-Auto-Markt immer mehr und mehr verlieren? Oben findet man die Antwort. Der Gipfel ist die Aussage, dass E-Autos nicht nachgefragt werden. Ein Kollege muss 14 Monate auf sein E-Auto warten und dies ist kein Einzelfall. Was Herr Gutzmer immer noch nicht verstanden hat, ist die Tatsache, dass wir längst global nicht mehr die Führungsrolle spielen. Wenn wir nicht „Strom“ geben und uns den globalen Bedingungen anpassen, wird es noch mehr Arbeitsplätze in Zukunft kosten.
Frank Fox meint
Das Problem liegt in der jüngsten Vergangenheit in der weiter Unsummen in den Diesel gesteckt wurden. Zwar hat man Subventionen für die Forschung in alternative Antreibe vom Saat eingestrichen und brav erklärt man arbeite an den CO2 Zielen, echte Investitionen wurden aber gescheut. Das Problem ist wohl das man als Topp Manager für die Rendite und die Boni für sich und den engeren Kollegen verpflichtet ist, dem hat sich alles unterzuordnen. Vor Tesla wäre eine massive Investition in e-Mobilität auf längere Zeit vermutlich tatsächlich ein Verlustgeschäft gewesen, da war es einfacher zu manipulieren und die globale Entwicklung auszusitzen. Das wir mittlerweile technologisch von China abhängig sind wird weggelogen, damit kann sich dann die nächste Manager Generation auseinandersetzten, alles was zählt ist die Dividende am ende des Jahres und so richten wir den Wirtschaftsstandort Deutschland zu Grunde und werden in wenigen Jahren viele Arbeitsplätze verlieren, die durch schnelles und beherztes handeln gerettet werden können.
Daniel S meint
Ein Neinsager ohne Visionen der seine Unfähigkeit schnell genug die Technologie umzustellen hinter scheinbar rationalen Argumenten versteckt. Mit so Leuten kommen wir doch nicht weiter.
Düsentrieb meint
Und: Je später wir richtig Gas geben desto stärker spüren wir die Auswirkungen, aber was soll’s, ich habe meine Schäfchen ja schon im trockenen…
Peter W. meint
Aber jetzt werd ich sauer. So ein Quatsch wurde lange nicht mehr erzählt.
>> Er ist überzeugt, dass Verbrenner-Technik auch in Zukunft eine wichtige Rolle für das Erreichen der CO2-Ziele der Automobilindustrie spielen wird.
Das ist ein Widerspruch in sich. Die CO2 Ziele der EU sind mit Verbrennern nicht zu erreichen. Man muss davon ausgehen, dass ein Verbrennerfahrzeug niemals einen Wirkungsgrad von 80 % erreichen kann.
>> … liegt Gutzmer zufolge nicht an dem mangelnden Angebot an attraktiven, erschwinglichen Modellen.
Diese Aussage ist eine Frechheit! Wartezeiten von einem Jahr schrecken jeden Interessenten ab. Es gibt derzeit so gut wie kein E-Fahrzeug, das innerhalb von 3 Monaten nach Bestellung geliefert werden kann. bei den meisten Händlern ist nicht mal eine Probefahrt möglich.
>> Er argumentierte, dass das heutige Angebot an Erneuerbaren Energien nicht für einen Stromer-Boom ausreicht.
Die Politik vezögert und behindert sein Jahren den Ausbau. Trotzdem wird ein großer Teil der EE verschenkt oder die Anlagen werden heruntergeregelt. Selbst mit größten Anstrengungen würde es den Autobauern nicht gelingen schneller zu produzieren als der EE-Strom gesteigert werden kann.
>> … nur mit Elektroautos auf Dauer jedoch “keine CO2-neutrale oder CO2-reduzierte individuelle Mobilität” möglich.
Noch eine Lüge. Die CO2 reduzierte Mobilität ist mit E-Fahrzeugen längst nachgewiesen. CO2 neutrale Produktion wäre möglich, wenn entsprechende Maßnahmen bei der Herstellung erfolgen. Der Ausbau von Carsharing ist ein wichtiger Punkt zur Entlastung in den Städten.
>> “Pufferlösungen über Wasserstoff oder synthetische Kraftstoffe”
Ein Ammenmärchen. Wasserstoff verbraucht die 3-fache, synthetische Kraftstoffe die 8-fache Energiemenge pro zurückgelegtem Kilometer. Wenn seiner Meinung nach die Energie gepuffert werden muss, er andererseits aber behauptet dass die Energie ohnehin nicht ausreicht widerspricht er sich hier selbst.
ulli0501 meint
Hallo Peter W.,
ich kann Dir nur zustimmen. Sie sollten aber wissen Peter Gutzmer wird dieses Jahr 65 und ist seit Jahrzehnten mehr oder weniger in der Automobilbranche tätig.
Hat sicherlich schon seine Milliönchen angehäuft und wird mit Sicherheit eine dicke Dieselrente bekommen.
Diese Menschen leben in einer anderen Welt wie der normale Bürger. Daher verstehen wir oft auch diese Menschen nicht. Wenn ich in seiner Position und mit seinem Geld wäre würde ich mir doch auf den letzten Metern meiner Laufbahn ins eigene Bein schießen. Außerdem ist meine Vermutung er hat ein Haus im grünen und ist auch von der Abgasproblematik in den Städten betroffen. Ergo verstehen solche Menschen nicht die Probleme der normalen Bürger.
Ihre Argumentation trifft den Punkt und wenn Sie das dem Herrn Gutzmer so schildern würde bin ich sicher er würde alles schön reden, aber das liegt nur daran, weil er in einer anderen Welt wohnt wie Viele andere auch.
Michael S. meint
Es ist wirklich bedenklich, was der Schaeffler-Chef da äußert. Ich hoffe, das ist nur Marketing seinerseits. Ansonsten tut mir die Belegschaft leid, die bald einen neuen Job braucht.
atamani meint
@Peter W
Zitat:“Die Politik vezögert und behindert sein Jahren den Ausbau“
Echt? Wo? Ich dachte es gibt immer noch eine Pflicht, Strom abzunehmen(zu überteuerten Preisen)…ein einmaliger Vorgang in einer Marktwirtschaft…
„Trotzdem wird ein großer Teil der EE verschenkt oder die Anlagen werden heruntergeregelt“
Naja, wenn KEINER den Strom benötigt…die Produzenten werden dafür ja fürstlich entlohnt…
Leonardo meint
Es steht ihnen ja frei sich ein Solarkraftwerk oder eine Windkraftanlage zu bauen. Dann werden sie ja sehen wie „fürstlich“ sie entlohnt werden.
atamani meint
@Leonardo
Kein Bedarf mehr. Ich habe eine PV Anlage seit 2003, und weiß seitdem wie absurd die Preise sind.
Und aktuell bekommt man immer noch 12,2 Cent für etwas, das am Markt einen Bruchteil kostet. Wenn Sie das für normal halten…
Realist meint
@Peter:
1+
Beide Daumen hoch.
Für mich liest sich das was Herr Gutzmer sagt vereinfacht so:
Nichts genaues weiß man nicht und nachts ist’s kälter als draußen.
Kompletter Müll, was er da von sich gibt.
one.second meint
Peter W.,
Sie haben vollkommen Recht! Bei so vielen Falschaussagen von Herrn Gutzmer dreht sich einem der Magen um! Danke, dass Sie schon eine passende Antwort geschrieben haben und mir damit ersparen, in dem ganzen Müll herumzuwühlen! Ergänzen kann man noch, dass Verbrenner in 15 Jahren weltweit unverkäuflich sein werden, er mit seinem Kurs also die deutsche Industrie ruinieren wird, außerdem erhöhen Elektrautos den Strombedarf durch ihre hohe Effizienz nur im einstelligen Prozentbereich und jedes Haus in Deutschland ist heute von der Elektrik schon darauf ausgelegt, einen 7,2 kW Lader installieren zu können, da das vergleichbar mit einem Kochfeld von vier Platten (ca. 7,5 kW) ist! Es will doch wohl keiner behaupten, dass das nicht machbar ist!
randomhuman meint
+1
hätte ich genauso geschrieben.
Familienvorstand meint
Die EU-Vorgaben sind doch sowieso Blödsinn. Schwere Fahrzeuge wie SUV erhalten einen Bonus beim CO2-Ausstoß, werden also begünstigt.
Wenn man das gerecht machen möchte, dann muss die Berechnung anders erfolgen mit einem Bonus pro Sitzplatz. Als Kopf einer Familie mit 5 Personen bin ich häufig (mehrfach die Woche) auf den 7 Sitzer angewiesen, da häufig Verwandte 7 Freunde der Kinder mitfahren.
Als Fahrer eines hässlichen Hochdachkombis bekomme ich da immer einen Hals wenn Singles oder Ein-Kind-Familien einen fetten SUV fahren, der das doppelte von meinem Auto verbraucht.
Michael S. meint
Einfach Verbrauch/Emissionen besteuern und fertig. Wer ein großes, nicht verbrauchsarmes Auto (aus welchen Gründen auch immer) braucht, muss dafür löhnen.
Ich kann verstehen, dass man das als Familienvorstand so nicht will, aber nur so ist es für alle gerecht.
Leotronik meint
Soll heissen:Elektromobilität reduziert unseren Gewinn. Das muss doch jeder einsehen dass wir da nicht mitmachen wollen. Wir werden Widerstand leisten. Wir geben unsere Verbrenner nicht auf.
151kW meint
Genau, lieber ein paar Tote durch Lungenkrebs als weniger Arbeitplätze. So funktioniert das hier.
Bei solchen Chefs tut mir am meisten die Belegschaft leid, die für solche Dummheit und Kurzsichtigkeit dann öfter mit ihrem Job bezahlen muß. Wie bei ABM, Geldgier und Bonigeilheit bestimmen das Handeln der Manager.
Leonardo meint
Es hat den Anschein daß 1 kw mehr wirklich was bringt.
one.second meint
+1
teslatom meint
????1+