Polestar, die Performance-Tochter des schwedischen Autobauers Volvo, hat früher vor allem Mercedes-AMG- und BMW-M-Modelle als direkte Konkurrenten im Visier gehabt. Nach der Neuausrichtung auf teil- und vollelektrische Autos orientiert sich die Marke künftig an anderen Herstellern.
Im Gespräch mit Journalisten nannte Polestar-Chef Thomas Ingenlath Tesla und Porsche als „Konkurrenzumfeld“ der geplanten Stromer. Tesla gilt als aktueller Branchenprimus bei Premium-Elektroautos, Porsche steigt im nächsten Jahr mit dem Sportwagen Taycan in den E-Auto-Markt ein. Speziell Tesla sieht Ingenlath als „Wettbewerber eher in einem symbiotischen Sinne„, die Ende 2019 kommende Batterie-Limousine Polestar 2 werde daher ausdrücklich nicht als „Tesla-Killer“ positioniert.
Das 1996 gegründete Unternehmen Polestar hat sich in der Vergangenheit exklusiv Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor gewidmet. Heute sieht Ingenlath den Markenkern in der Entwicklung und Produktion von leistungsstarken Premium-Autos mit Fokus auf „totaler Elektrifizierung“. Er betonte: „Wir sind hundertprozentig überzeugt, dass die Zukunft der Automobilindustrie in der Elektrifizierung liegt.“
Polestar hat 2017 verkündet, nur noch Autos mit Elektromotor zu verkaufen. Die zentrale Bedeutung des Anbieters für Volvos E-Mobilitäts-Strategie unterstreicht die Entscheidung, das erste reine Elektroauto der Schweden mit Polestar-Label auf den Markt zu bringen. Ergänzt wird das Polestar-Angebot durch weitere eigenständige E-Fahrzeuge mit und ohne Verbrenner-Unterstützung sowie die Veredelung von Volvo-Modellen.
Um Kosten zu sparen und effizient zu arbeiten, teilen sich Volvo und Polestar Technologien und Fahrzeugplattformen. Die neueste Elektrotechnik wird zuerst bei Polestar eingesetzt, bevor Pkw der Kernmarke Volvo darauf zurückgreifen. „Die zugrundeliegende Technologie zu teilen, ist die Basis unseres Geschäftsmodells“, so Ingenlath.
Frank meint
Das haben viele Manager der alten Autoindustrie noch nicht erkannt: Symbiose zwischen E-Fahzeugherstellern. Die Kampagnen gegen Tesla schaden am Ende auch den deutschen Herstellern, wenn diese irgendwann auf e-Absatz angewiesen sein werden.