Nicht nur das mangelnde Angebot an attraktiven Modellen, auch die eingeschränkte Produktion von Elektroautos hält die Verkaufszahlen der Alternativen Antriebsart auf niedrigem Niveau. Neue Fahrzeuge lassen noch etwas auf sich warten, bestehende Stromer könnten dafür schon bald in größerer Stückzahl erhältlich sein.
Wie die Automobilwoche berichtet, planen mehrere Hersteller den Ausbau ihrer Fertigungskapazitäten für Elektroautos. „Das Produktionsprogramm der Marke Volkswagen sieht für das laufende Jahr eine deutliche Erhöhung der e-Golf-Produktion vor“, sagte ein VW-Sprecher der Branchenzeitung. Statt bisher täglich 120 sollen demnächst 160 vollelektrische Golf vom Band laufen. Eine weitere Steigerung werde bereits geprüft.
Auch bei BMW tut sich etwas: Der bayerische Premium-Anbieter will in seinem Leipziger Werk mehr Elektroauto-Kleinwagen vom Typ i3 bauen. Auch die Stückzahl des Plug-in-Hybrid-Sportlers i8 soll steigen. „Wir werden die Produktion zum Herbst um 50 Prozent erhöhen“, teilte ein Sprecher der Automobilwoche mit.
Renault habe ebenfalls vor, mehr Elektroautos in den Markt zu schicken: Die Franzosen planen, im Herbst die Fertigung ihres Erfolgs-Stromers ZOE von 220 auf 440 Einheiten am Tag zu verdoppeln.
Gunnar meint
@Peter W.
„Apropo Plaste-Mobil, ist der i3 der Nachfolger?“
Nein, der EgoLife wäre der Nachfolger. Seine Außenhaut ist ähnlich dem des Trabenten.
Der i3 besteht nicht aus Plaste, sondern Carbon.
caber meint
Die Karosserie des „Trabi“ rostet heute noch nicht im Vergleich mit den damaligen Autos der Bundesrepublik.
Hochleistungs Verbundstoffe, z.B Glasfaserverstärkte Kunststoffe, sind ein kostengünstig und für mechanisch hoch beanspruchten Anwendungen bestens geeignet.
Vermutlich wegen der bereits vorhandenen Anlagen wird bei den meisten Autoherstellern weiterhin Blech für den Karosseriebau gebogen.
Redlin, Stefan meint
Natürlich ist das Verhalten bezüglich E-Mobilität aller Hersteller und ausdrücklich erst recht unserer Hersteller zu kritisieren. Erst ewig verzögern, dann nur so viel wie nötig zu produzieren wegen des CO2-Flottenausstoßes und zu guter Letzt noch Preise ausloben die weh tun sollen. Aber es liegt auch an uns Kunden. Wir lassen uns von Blende-Prämien hin reißen erneut Verbrenner zu kaufen, statt endlich umzudenken. Weg mit der Reichweitendiskussion/-Angst, Ladeinfrastruktur entsteht auch speziell durch vermehrte Anschaffung solcher Fahrzeuge (wer baut schon Säulen auf, wenn keiner lädt?) und ausserdem mal den Gedanken zulassen, dass man für einen gewissen Übergangszeitraum mal ein Auto hat, dass „NUR“ 97 Prozent des Fahrprofils abdeckt. Und dann eben nur das kaufen und haben wollen, gerade zu die Händler bedrängen. Echt wieder rausgehen und nix kaufen, wenn die das nicht haben. Außerdem Lockprämien für Volksvergaser widerstehen. Ich glaube, am Ende geht’s nur so. Da müssen wir durch. Das wird niemand anderes für uns machen.
Steffen H. meint
Bei Wartezeiten von 3-12 Monaten auf Elektroautos kann man den Kunden wohl keinen Vorwurf machen, denn die wollen ja offensichtlich (mehr) kaufen, was der Markt hergibt.
Und ich denke, die Produktionszahlen werden auch nur wegen der hohen Nachfrage überhaupt hochgeschraubt. Verdienen werden die meisten Hersteller eher wenig an den Elektroautos…
Redlin, Stefan meint
Ich gebe Ihnen Recht, dass Wartezeiten von 12 Monaten kaum auszuhalten sind, jedoch gehört das mit zu dem wo man durch muß wenn was anders machen will.
Die meisten Käufer haben ja ein Auto, wenn sie ein neues bestellen, das Alte kann man auch noch fast 12 Monate fahren und kurz vor Erhalt des Neuen verkaufen.
Selbst fahre ich schon 4,5 Jahre elektrisch, nur elektrisch (einziges Fahrzeug). Nun hab ich mir was neues bestellt und muss wahrscheinlich auch 10-11 Monate warten. Irgendwie krieg ich das hin in 10 Monaten meinen ZOE zu verkaufen und dann das neue E-Auto in Empfang zu nehmen (diesmal anderer Hersteller).
Steffen H. meint
Ich wollte auch weniger auf die Wartezeit an sich hinaus, sondern damit nur begründen, dass es weniger an der Nachfrage nach Elektroautos, also an den Kunden, liegt, dass so wenig Elektroautos gebaut/ auf den Straßen unterwegs sind. Also bezugnehmend auf Ihren Kommentar ab: „Aber es liegt auch an uns Kunden. […]“
Sie haben natürlich recht, dass auch bei uns ein Umdenken statt finden muss (wobei dies bei den meisten der Kommentierenden hier wohl bereits passiert ist). Dass man keine 1000km Reichweite benötigt, wenn man jeden Tag mit vollem Akku losfahren kann. Dass man zwar länger beim Laden wartet als beim Tanken, dafür aber deutlich seltener. Dass lautloses Rollen viel angenehmer ist als der tägliche „Motorsound“.
Aber auch dieses Umdenken, da bin ich mir sicher, wird in Zukunft bei mehr Personen stattfinden, als die Hersteller Autos liefern können. Trotz Model 3, trotz VW Neo.
M.M.n sind jetzt vor allem die Hersteller am Zug. Die im Artikel genannten Produktionssteigerungen sind da schonmal eine gute Nachricht, dürfen aber nur der Anfang sein.
Hugo Iblitz meint
Ich sehe das mit den Wartezeiten auch nicht sooo kritisch.
Ein Auto ist kein neues Paar Schuhe. Für die meisten, ist die Anschaffung eines Autos (gerade im Neuwagenbereich) eine große finanzielle Investition über die man lange nachgedacht hat. Ein Autokauf ist i.d.R. kein Spontankauf nach dem Motto „Hab ich gesehen – musste ich haben – sofort!“
Rein vom bauchgefühl würde ich sagen, dass nur 10-15% der Neuwagenkäufe unter einem kurzfristigen Zeitdruck geschehen, z.B. weil das alte Auto kaputt gegangen ist, man aber auf das Auto angewiesen ist. Oder man trennt sich vom Partner/in und ist jetzt wieder auf ein eigenes Auto angewiesen.
Der Rest, also 90-85% der Leute kommen aus einem Leasingvertrag oder haben ihr altes Auto „satt“ und wollen auf etwas neueres umsteigen. Sprich die Zeit für die NEuanschaffung ist lange vorher bekannt (Leasing) oder man entwöhnt sich recht langsam von seinem alten Auto. Mit etwas Vorplanung sollte man also auch Wartezeiten von 6-9 Monaten gut einrichten können.
Allerdings ist das schwierig einer „Prime“-Gesellschaft zu vermitteln, die es mittlerweile gewohnt sind immer alles sofort oder spätestens am nächsten Tag haben zu wollen. Da sind 9-12 Monate natürliche ein unheimlich langer Zeithorizont und für die wenigstens hinnehmbar!
„Früher“ im Osten, hat man auf seinen Trabbi auch 16-20 Jahre gewartet. War nicht schön. Hat aber auch funktiuoniert. :D irgendwie zumindest
Stefan meint
Ich lese eigentlich immer nur „planen“, „sehen vor“, „sieht vor“
Aber gut, E-Autos werden ja erst seit zwei, drei Wochen nachgefragt, da sind die Strategen natürlich am linken Fuss erwischt worden
Aber halt, Rettung ist in Sicht: gottseidank verdoppelt BMW ja die i8 Produktion (von wieviel eigentlich? 1/Monat?) *schulterklopf* Jössas …
Anonym meint
Was du liest, hat aller wahrscheinlichkeit auch sehr viel damit zu tun, wo du dich informierst ;)
Schon mal darüber nachgedacht?
Außerdem was erwartest du?
Wenn die Betriebe sagen, es wird unser Produkt x erst in 3 Jahren geben, jeden Monat aber mindestens eine Anfrage einer Zeitung, Zeitschrift, Nachrichtenmagazin, Verband etc. zum Produkt bekommt… Was sollen die den die kommenden 3 Jahre dazu sagen? Sie geben natürlich den Nachfragern immer die gleiche Antwort, weil dadurch die Zeit auch nicht schneller vergeht.
Wenn Blogger dann diese Interviews und Aussagen zusammentragen, dann kann natürlich der Eindruck entstehen, die Reden immer nur von der Zukunft und wollen alles aufschieben. Dabei sollte man aber nicht vergessen, dass meist von Beginn an gesagt wurde, das die Vorstellung / Einführung dieses Produkt X erst in 3 Jahren sein wird!
Der Entwicklungs-, Zulassungs- und (Dauer-)Testbetrieb lässt sich nicht nach belieben abkürzen, nur weil das Telefon für Interview anfragen nicht still steht!
Gunnar meint
+1
Sehe ich ganz genauso.
Tim Leiser meint
+1 Versuch das auch immer hier anzubringen. Aber so schön ist mir das noch nicht gelungen:-)
Utx meint
Bei Renault sind derzeit 12 % der Fahrzeuge im B-Segment (Clio und ZOE) für den europäischen Markt produzierten Fahrzeuge elektrisch. Eine Verdoppelung würde bedeuten, dass gut 1/4 elektrisch sind. Das ist doch schon mal was.
Swissli meint
Die künftige Zoe (baugleich mit Clio?) soll ja 2020(?) mit gleichem (41 kwh) oder grösserem Akku sowie DC Lader zu einem Verkaufspreis von 19’000 € möglich sein. Da wäre mind. eine Verdoppelung der Verkaufszahlen sehr wahrscheinlich.
Gunnar meint
Hast du dafür einen Beleg? Link?
Habe noch nichts zum Nachfolger gefunden.
Aber 19.000 € für 41kWh ohne Batteriemiete wären heftig.
Da ist dann viel mehr als nur eine Verdopplung der Verkaufszahlen drin.
Ich würde sogar behaupten, dass damit der Zoe eine größere Nachfrage als der Clio generiert.
FabianMarco meint
Also DC Lader habe ich auch schon öfters gehört/gelesen, auch von offizeller Seite.
Anscheinend soll er auch größer werdem, nähere Infos dazu wird es aber wohl denke ich erst auf dem Pariser Autosalon geben.
19.000€ wird meiner Meinung nach ohne Batteriemiete noch nicht machbar sein.
Eine deutlich Reduzierung der Miete würde aber wahrscheinlich auch schon helfen. Bei z.B. nur 49€/Monat für 15.000 km/a würden wahrscheinlich deutlich mehr Käufer interessiert sein.
Peter W. meint
Man macht „ein bischen was“ um die Gemüter zu beruhigen. Erst ab 2020 wird deutlich mehr produziert, denn dann muss man die neuen Grenzwerte einhalten. Ob dann da mehr gebaut wird als man muss wird man sehen.
Wie man von VW hört, muss die gewünschte Marge erreicht werden, und wenn die stimmt, könnte auch mehr kommen als man liefern muss.
Vorläufig ist das E-Auto nur eine bittere Pille, die man schlucken muss.
Swissli meint
Da ist Tesla mit ihren aktuell „nur“ 5000 Ex. pro Woche Model 3 im Vergleich ein Gigant. Aber Konkurrenz belebt das Geschäft: jedes zusätzlich produzierte BEV-Auto ist gut für die E-Mobilität und sinkende Preise.
Dieselfahrer meint
Laut Bloomberg Tracker von heute stellt Tesla 2800 Fahrzeuge pro Woche her. Nicht 5000. Ändert sich aber täglich. Für die nächste Zeit hat Bloomberg 4.000 angekündigt.
stan meint
Laut Oma Erna sind es x pro Woche.
Es handelt sich hier um Prognosen anhand zweier Modelle.
Das hat also nix mit den tatsächlichen Produktionszahlen zu tun.
Steht aber auch da, wenn man es denn lesen würde.
Dieselfahrer meint
Man liest es. Die Zahlen sind historisch die genauesten (auch wenn sie stark schwanken), die ich kenne. Oder hat man etwa eine bessere Quelle? Möglicherweise hat Oma Erna ein ausgearbeiteteres Schätzmodell?
Miro meint
120 bzw. 160…einfach mal ein Schlag ins Gesicht der nachfragenden Kundschaft.
151kW meint
Statt 12 Monate Wartezeit nur 10 Monate Wartezeit. Super VW, wenn ihr in dem Tempo weitermacht habt ihr die E-Auto-Weltmarktführerschaft in 2039 oder 2041 erreicht. Schön, daß VW es ernst meint mit der E-Mobilität.
Jin meint
…es gab Zeiten in einem nicht mehr vorhandenem Land, da musste man 10-15 Jahre auf einen PKW warten…. Wie gut wir es jetzt doch haben.
Peter W. meint
Das Land ist noch da …
Da hat man bei der Einschulung gleich das Plaste-Mobil bestellt. Der Trabbi war Wertstabil und es gab während der Wartezeit garantiert keine technischen Verbesserungen, die es nötig gemacht hätten auf einen Modellwechsel zu warten.
Apropo Plaste-Mobil, ist der i3 der Nachfolger?
Ducktales meint
Nun ja,
täglich 120 sind bei einem 30 Tage Monat immerhin 3.600 / Monat
täglich 160 sind bei einem 30 Tage Monat immerhin 4.800 / Monat
also nicht sehr viel weniger als Tesla aktuell produziert (Verlässlichkeit der Zahlen vorausgesetzt)
Nun wird bei VW vermutlich nicht an 7 Tagen die Woche in der Stückzahl produziert. Aber wären es 5 Werktage, dann hätten wir immerhin 2/3 davon.
was so wenig nicht wäre….
mit Sicherheit bin ich nicht als VW-Fanboy zu benennen,
aber sooo schlecht finde ich das wiederum nicht.
außer es wäre der künftige „Weltmarktführerrr“ in Sachen E-Mobilität,
da darf man auch jetzt schon mehr erwarten
wenn, ja wenn, und hätte ja hätte…und wäre ja wäre… und planen ja planen…
Porsche 911 meint
Tesla macht lt eigenen Angaben 5.000 Einheiten pro Woche, VW macht diese Stückzahl dann nicht einmal im Monat. Das ist schon ein recht großer Unterschied…
Ducktales meint
Ups. war ein überstürtzter Gedankenfehler von mir. Sorry dafür
Danke für den Hinweis. Sie haben völlig recht.
Hab nicht dran gedacht, dass Tesla 5000 / Woche produziert.
Das ist in der Tat deutlich weniger.
FabianMarco meint
Die 120 Stück am Tag entsprechen etwa 30.000/Jahr und die 160/Tag etwa 40.000/Jahr.
Mehr geht natürlich immer, aber das entspricht immerhin einer Steigerung um 33%. Und das bei einem Modell, welches Ende nächstes Jahr auslaufen soll.
Viel wichtiger wird dann sowieso die Frage, wieviele Neo’s sie gleich von Anfang an liefern können.
Andilectric meint
gute Frage! Damit könnte VW auch bald rausrücken; es zeigt sich spätestens dann, wie ernst man es mit der E-Mobilität wirklich meint (von Homöopathie zur Masse?)
Bern Hard meint
Du vergleichst Wochen mit Monaten…
Nikolai S. meint
Wenn wir mal die Bloombergzahlen als verlässlich annehmen, so hat Tesla in den letzten 4 Wochen ca. 16500 Model 3 produziert. Da sind die von dir im Idealfall errechneten 4800 E-Golf ja wirklich nah dran.
Ducktales meint
Wie oben bereits eingestanden. War ein Denkfehler. Sorry.
bübchen meint
@Peter W. Da dann alle ab Geburt und Einschulung einen Trabant bestellt hatten, wurde das Alter des Bestellenden auf 18 Jahre heraufgesetzt, vorher durfte man dann nicht mehr…Die gute alte Zeit, in der alles schlechter war…