Opel konnte nach der Übernahme durch den französischen PSA-Konzern im ersten Halbjahr 2018 erstmals seit fast zwei Jahrzehnten wieder einen Betriebsgewinn ausweisen. In Interviews mit deutschen Tages- und Branchenzeitungen erklärte Opel-Chef Michael Lohscheller, wie es weitergeht. Dabei kam auch das Thema E-Mobilität zur Sprache.
Der Betriebsgewinn von einer halben Milliarde Euro zeige, „dass Opel eine wirkliche Ertragswende geschafft hat nach vielen Jahren mit Verlusten. Darauf sind wir schon stolz“, sagte Lohscheller dem Tagesspiegel. Um den Traditionshersteller fit für die Zukunft zu machen, habe das Führungsteam diesen „in den letzten zwölf Monaten stärker verändert als davor in einer halben Dekade“. Unter anderem seien dabei die Fixkosten gesenkt, der Umsatz pro Fahrzeug gesteigert und Preissteigerungen durchgesetzt worden.
Dass Opel durch die mit den anderen Marken des PSA-Konzerns verfolgte Gleichteilestrategie Kunden verlieren könnte, glaubt Lohscheller nicht. Die Käuferwanderung zwischen französischen und deutschen Marken sei „sehr gering“. Zudem setze Opel darauf, sich bei den gemeinsamen Fahrzeugen zu differenzieren. Der Opel-Manager unterstrich: „Ein Peugeot 3008 und ein Opel Grandland X haben ein komplett anderes Design, einen komplett anderen Innenraum, eine andere Lichttechnik, eine andere Abstimmung. Wir nutzen die Plattformen und bauen völlig unterschiedliche Autos.“
Lohscheller äußerte sich auch zu den E-Mobilitäts-Plänen von Opel. Er bekräftigte, bis 2020 vier Autos mit Elektromotor im Angebot haben zu wollen – darunter eine rein elektrische Ausführung des Kleinwagen Corsa, „bezahlbar für die breite Masse“. Bis 2024 soll das komplette Pkw-Angebot der Rüsselsheimer elektrifiziert werden, außerdem ist der Einstieg in das Geschäft mit leichten Elektro-Nutzfahrzeugen geplant. „Das ist ein Riesenschritt“, so Lohscheller.
Lohscheller bestätigte, weiter mit dem auf Technik des früheren Mutterunternehmens General Motors basierenden Kompakt-Stromer Ampera-e zu planen. Auf die Frage, ob das Modell in Deutschland künftig noch verkauft wird, antwortete er der Branchenzeitung Automobilwoche: „Selbstverständlich.“ Welche Stückzahlen für das Modell angestrebt werden, wollte er nicht verraten – „denn nur das Erreichte zählt“.
Gestartet ist der Ampera-e 2017. Trotz großer Nachfrage wurden von dem reichweitenstarken Elektroauto bisher nur einige Hundert Einheiten ausgeliefert. Zwischenzeitlich war spekuliert worden, dass Opel das auf dem Chevrolet Bolt basierende Modell wegen zu hoher Lizenzgebühren für die verbaute Technik vom Markt nehmen könnte.
Jürgen Baumann meint
Ich hatte den Ampera e auf meiner Shortlist für mein nächstes Elektroauto. Werde nach Ende der Leasingzeit meinen i3 ablösen.
Konnte dann an einem Nachmittag zusammen den Ampera e und den Kona electric mal ausprobieren. Danach war dann der Kona auf der Shortlist und ist jetzt bestellt.
Gründe: Ampera e erscheint von der Entwicklung ein 2015/6 er zu sein. Kein Navi – mir ist das wichtig. Kona erschien von der Entwicklung Stand 2017/8 zu sein. Gleichzeitig günstiger und besser ausgestattet. Nachteil: Es gibt keine App dazu.
Leotronik meint
Der Ampera-e kostet mehr als 40.000 €. Manchmal knapp 50.000 €. Tesla 3 wird wohl billiger sein. Da wird Opel Mühe haben noch welche zu verkaufen.
Miro meint
„Selbstverständlich“ wird es weiter verkauft…sagt Opel…Nur geliefert wird 0. Und wenn es geliefert werden kann, will es keiner mehr, weil es dann bereits günstigere bei der Konkurrenz gibt. Traurig, traurig…
Albert meint
geliefert wird 0… aha… woher nehmen Sie diese Info ? 1 Halbjahr 1322 Stück… nicht viel, aber mehr als manch andere… (aktuelle Lieferzeit bei Neu Bestellung 3-4 Monate)
Und wo gibt’s bitte was günstigeres mit den gleichen / ähnlichen Leitungsdaten des Ampera-e ? würde mich jetzt mal interessieren… (Platz/Leistung/Reichweite)
xordinary meint
Kona Elektro
Ducktales meint
1*????
Eppi49 meint
Dann konfigurier mal auf der Homepage von Hyndai den KONA ELEKTRO parallel zur entsprechenden Ausstattung beim AMPERA E – da sind das dann höchstens noch peanuts bzw. den Rest kann man raushandeln!?! – Spätestens ab nächstem Jahr sollten mehr Mitbewerber auf dem Platz sein … und dann wird sich vieles mehr aufklären: belastbare Reichweitenwerte, überhaupt Belastbarkeit und Tauglichkeit im normalen Fahralltag.
Ludego meint
Es sind seit Markteinführung leider nur 524 Fahrzeuge gewesen in Deutschland und davon ist bestimmt schon 1/3 bis 50% nach Norwegen/Niederlanden verschwunden. Die 500 haben wir auch nur geknackt, weil PSA aufgefallen ist, dass um den Flottenverbrauch zu erreichen bei Opel eine gewisse Menge Ampera-e verkauft werden mussten und auch nur deshalb gegen Ende 2017 der Verkauf plötzlich möglich war und nicht wie vorher nur das EV1 Leasing. https://www.goingelectric.de/zulassungszahlen/
https://www.goingelectric.de/forum/opel-ampera-e/verkaufszahlen-opel-ampera-e-in-europa-t29555-20.html
wie man sieht, gibt es knapp 3000 in Europa mit Norwegen und wer jetzt große Augen machen will, der schaut mal bei der US variante von Mobile de rein. Dort sind fast 3000 Bolt EV sofort verfügbar.
https://www.cars.com/for-sale/searchresults.action/?mdId=36274172&mkId=20053&rd=99999&searchSource=QUICK_FORM&stkTypId=28880&zc=10001
„1 Halbjahr 1322 Stück…“ soviel hat gerade einmal norwegen insgesamt.
Anonym meint
Ich hab mich nicht eingehend damit beschäftigt, aber sit dieser Betriebsgewinn, entstanden durch „nachhaltige Prozesse“ bei denen man davon ausgehen kann, dass das Ergebnis wiederholte werden kann?
Oder wurden die Gewinn erzielt weil man Grundstücke und Anlagen verkauft hat und die „Gewinne“ aus diesen Verköufen (die ja nur einmalig möglich sind) mit eingerechnet und diese machen dann den Großteil des Gewinns aus und sind wohl nicht wiederholbar.
Weiß einer was genaueres?
Albert meint
Kopie aus einem Interview:
„Insgesamt haben drei Punkte zur deutlichen Ergebnisverbesserung beigetragen. Die Erlöse pro Fahrzeug haben sich verbessert. Das heißt, wir konnten Autos mit besseren Ausstattungen und zu höheren Preisen absetzen. Das ist ein guter Indikator für die Stärke der Marke. Wir haben Fortschritte bei den variablen Kosten, also beim Betrieb in den Werken und im Einkauf gemacht, aber auch bei den Fixkosten. Das geht über alle Bereiche des Unternehmens. Das fängt bei IT-Kosten an, geht über Verwaltungskosten sowie Vertriebs- und Entwicklungskosten. Und geht bis hin zu kleineren Posten wie Reisekosten, die gesenkt wurden, weil wir mehr über Videokonferenzen machen, seltener nach Amerika fliegen müssen“