Die neueste Zwischenbilanz der Anträge für die 2016 in Deutschland gestartete Elektroauto-Kaufprämie – offiziell „Umweltbonus“ – wurde veröffentlicht. Bis zum 31. Juli 2018 gingen beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) 70.339 Förderanträge ein. Seit Ende Juni 2018 sind damit 4310 Anträge neu hinzugekommen.
Für reine Batterie-Elektroautos wurden beim Bafa bisher insgesamt 41.531 Anträge auf einen 4000-Euro-Zuschuss eingereicht. Für mit 3000 Euro subventionierte teilelektrische Plug-in-Hybride mit Verbrenner, E-Maschine und begrenzter Elektro-Reichweite liegen der Behörde 28.791 Anträge vor. Für Wasserstoff-Elektrofahrzeuge mit Brennstoffzelle sind weiter erst 17 Anträge eingegangen (Förderung: 4000 Euro).
Der Antragsstand im Detail
Anträge je Bauart
- Reine Batterieelektrofahrzeuge: 41.531
- Plug-in-Hybride: 28.791
- Brennstoffzellenfahrzeuge: 17
- Gesamt: 70.339
Anträge nach Antragsteller
- Privatperson: 31.584
- Unternehmen: 37.460
- Stiftung: 54
- Körperschaft: 372
- Verein: 253
- Kommunaler Betrieb: 537
- Kommunaler Zweckverband: 79
Hersteller-Top-10
- BMW (12.927)
- Volkswagen (11.218)
- Smart (8594)
- Renault (8189)
- Audi (5852)
- Mercedes-Benz (3296)
- Mitsubishi (3078)
- Kia (2973)
- Nissan (2831)
- Hyundai (2693)
Modell-Top-10
- Renault ZOE (7672)
- BMW i3 (6056)
- Audi A3 e-tron (5852)
- Smart ForTwo Electric Drive (5768)
- VW e-Golf (5335)
- BMW 225xe (5115)
- Mitsubishi Outlander PHEV (3023)
- Smart ForFour Electric Drive (2826)
- StreetScooter Work/Work L (2554)
- VW Golf GTE (2424)
Die komplette Übersicht der Antragszahlen je Modell steht hier zur Verfügung (PDF).
Anträge je Bundesland
- Baden-Württemberg: 12.753
- Bayern: 13.906
- Berlin: 1790
- Brandenburg: 1227
- Bremen: 340
- Hamburg: 1424
- Hessen: 5566
- Mecklenburg-Vorpommern: 528
- Niedersachsen: 6216
- Nordrhein-Westfalen: 16.281
- Rheinland-Pfalz: 2888
- Saarland: 660
- Sachsen: 2026
- Sachsen-Anhalt: 970
- Schleswig-Holstein: 2182
- Thüringen: 1572
- Sonstiges (Ausland): 10
Alle weiteren wichtigen Informationen zum Umweltbonus haben wir hier für Sie zusammengestellt.
Wilf meint
dieses Thema nervt mich seit Monaten. Daher habe ich mir gestern erlaubt eine ausführliche Stellungnahme zu veröffentlichen:
https://www.pv-magazine.de/2018/08/01/warum-die-verlaengerung-der-kaufpraemie-der-elektromobilitaet-mehr-schadet-als-nutzt/
Redlin, Stefan meint
Für mich ist eine geschickt konstruierte Kette aus Einzelmaßnahmen in erster Linie verantwortlich für die nur langsame Verbreitung der in der Statistik erfassten Fahrzeuge. Erstens, die Abgasmathematik bezüglich Flottenschadstoffausstoß. So herrscht die Logik bei den Fabrikanten vor E-Autos und elektrifizierte Fahrzeuge nur in der notwendigen Menge zu produzieren um ab 2020 Strafzahlungen bei den Verbrennern zu entgehen. Besser wäre jedes einzelne Fahrzeug müsste die Grenzwerte einhalten. Zweitens, Elektromobilitätsgesetz, dieses macht Hybride zu E-Autos, ebenfalls voll daneben.
Und drittens die halbherzige Förderung für E-Autos, wobei eine Hälfte gleich von den Herstellern eingepreist wird, da räumen die richtig ab. Dagegen arbeiten die dann auch noch mit Lockprämien damit wieder neue Stinker gekauft werden. Wer entscheidet sich so für ein echtes Elektroauto. Und dann kommt viertens, die Modellpolitik. Die gestalten alle Beteiligten so, dass bloß kein familientaugliches Auto dabei ist, um die Nachfrage zu bremsen und die Autos in der Nische der Stadt- und Zweitwagen zu belassen.
Ducktales meint
Meine Vermutung ist ja, dass das BAFA den Vorgaben der Automobil-Industrie folgt und BEV, PHEV etc. bewusst in einen Topf schmeißt, um eben nicht zu differenzieren. Nur die kritischen Geister in diesem und in anderen Foren regen sich drüber auf und er Rest der Medien käut alles brav wieder.
Das wird bewusst so gemacht, um wem auch immer vorzugaukeln, dass Dtl. auf einem guten Weg in Sachen E-Mobilität sei. Es gibt eben kaum nennenswert viele reine BEVs aus deutscher Produktion. Und viele der PHEV sind zudem Eigenzulassungen der Hersteller.
Aussagekräftig soll es sein, nicht wahrhaftig differenziert.
Dem selben (bewusst nicht: dem gleichen) Muster folgt ja auch die Steuerbefreiung für Dienstfahrzeuge, die nicht zwischen BEV und PHEV unterscheidet, nicht unterscheiden will. „Elektrifizierung“ ist für mich das Unwort des Jahrzehnts…
Was für eine Farce.
mir fällt grad der Song „Banana Republic“ von Bob Geldorf aus den 80ern ein.
Priusfahrer meint
Das der Audi A3 e-tron an 3. Stelle liegt, ist nicht nur Absatzzahlen geschuldet, sondern auch Firmenpolitik von Audi. Alle Höheren Angestellten und die Familien der Vorstände bekommen dieses Modell zu besonders günstigen Konditionen
als „Testfahrzeug“ des Unternehmens. Da sind einige tsd Fzge in A und D
auf die Firma zugelassen.
one.second meint
Das sieht ja nach einem Rekord für Brennstoffzellenfahrzeuge aus.
Michael meint
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Zoe für 20000 Euro mit 4000 Euro Umweltprämie und einem Zoe mit Tageszulassung für 16000 Euro ohne Umweltprämie?
Ernesto 2 meint
Und wieviele i3 sind ohne Range extender verkauft worden? Also ich würde mir wünschen daß irgendwo klar erkennbar ausschließlich BEVs ohne Range Extender aufgelistet werden und die ganzen Hybride in einer separaten Liste erscheinen. Das ist ja sonst schmücken mit fremden Federn. Oder kann die Redaktion einen link einstellen wo es so eine konkrete NUR BEV Liste gibt??
ecomento.de meint
Die vom BAFA veröffentlichte komplette Monatsauswertung haben wir im Artikel verlinkt – zu finden ist diese hier:
http://www.bafa.de/SharedDocs/Downloads/DE/Energie/emob_zwischenbilanz.pdf
Ein anderes Format bzw. andere Daten stellt die Behörde derzeit nicht zur Verfügung.
VG
TL | ecomento.de
Michael meint
Sehe ich genauso, PHEV sollten separat aufgelistet werden!!!
Sparfuchs meint
109 Anträge/Tag in diesem Monat für reine BEVs…neuer Rekord und mehr als doppelt so viele wie noch im Juni.
Die Steigerung geht jedoch „lediglich“ auf einen neue Welle von Streetscooter-Anträgen und nicht auf einen allgemeinen Aufwärtstrend zurück.
Die Anträge für Streetscooter sind in diesem Monat um 150% gestiegen auf 2550 Stück!
Ernesto meint
Tja, so sieht es aus wenn Autofirmen nicht liefern können! Würde man wollen, dann sehe die Statistik aber ganz anders aus, bin ich der Meinung. Das man über 1 Jahr auf ein Fahrzeug warten muss ist einfach Scheiße.