Daimler investiert in den kommenden Jahren Milliarden in die Elektrifizierung seiner Produktplatte. Um die Produktion von teil- und vollelektrischen Stromern möglichst umweltfreundlich zu gestalten, verstärkt das Unternehmen seine Aktivitäten für eine nachhaltige Rohstofflieferkette und tritt weiteren Initiativen bei.
„Als Teil der Offensive für eine nachhaltige Rohstofflieferkette schließt sich die Daimler AG in Initiativen mit Verbänden, Organisationen und Wettbewerbern zusammen. Das gemeinsame Ziel ist klar: Zertifizierbare Standards, eine saubere Herkunft und Transparenz bei der Beschaffung von risikobehafteteten Rohstoffen sowie eine spürbare Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen vor Ort“, teilte der Autokonzern mit.
Im Fokus der Initiativen steht zunächst die Beschaffung von Kobalt, Stahl und Aluminium. Ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Rohstoffbeschaffung sei „die vollständige Transparenz der Lieferketten“, etwa bei der Batteriezellenfertigung für Elektroautos. Darin enthalten sind neben Kobalt auch Lithium, Nickel, Kupfer und Mangan. „Der Ausbau der Elektromobilität stellt neue Anforderungen an die Automobilindustrie und speziell an den Einkauf. Wir sind uns der Verantwortung bei der Beschaffung von Rohstoffen bewusst und bündeln über die Zusammenarbeit mit anderen Wirtschaftsunternehmen in diesen Initiativen unsere Kräfte“, so Sabine Angermann, Bereichsleiterin Einkauf und Lieferantenqualität für Rohmaterial und Strategie bei Mercedes-Benz.
Responsible Cobalt Initiative
Bei der Produktion von Elektroautos ist Kobalt eine Schlüsselkomponente. Unternehmen, die mit dem Rohstoff arbeiten, sind mit dem Risiko konfrontiert, dass beim Kobalt-Abbau Verletzungen von Menschenrechten nicht vollständig ausgeschlossen werden können. Mit dem Beitritt in die Responsible Cobalt Initiative will Daimler Abhilfe schaffen. Hier entwickelt der Autobauer gemeinsam mit anderen Unternehmen und NGOs, Regierungsvertretern und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) Maßnahmen zur Bekämpfung von sozialen und ökologischen Risiken in der gesamten Kobaltlieferkette. Dadurch soll insbesondere das Risiko von Kinderarbeit ausgeschlossen und Transparenz sowie Governance erhöht werden.
Responsible Minerals Initiative
Um zu verhindern, dass konfliktbehaftetes Material in die Lieferkette eingeschleust wird, beteiligt sich Daimler an der Responsible Minerals Initiative. Diese setzt ein selbst entwickeltes, unabhängiges Zertifizierungsschema für Raffinerien und Hütten ein. Das Ziel: Der Nachweis, dass Systeme vorhanden sind, die die verantwortungsvolle Beschaffung von Mineralien sicherstellen. Darüber hinaus stellt die Responsible Minerals Initiative Unternehmen Hilfsmittel und Informationsquellen für eine verantwortungsvolle Beschaffung von Mineralien zur Verfügung.
Aluminium Stewardship Initiative
Aluminium spielt als Werkstoff bei Elektroautos eine immer größere Rolle, da es im Vergleich zu Stahl wesentlich leichter ist. Daimler ist Teil der gemeinnützigen Aluminium Stewardship Initiative geworden, um die Umsetzung eines unabhängigen Zertifizierungsschemas für die gesamte Aluminium-Wertschöpfungskette zu unterstützen. Dazu das Unternehmen: „Mit einem intensivierten Dialog mit allen Stakeholdern der Aluminium-Lieferkette sollen kontinuierlich messbare Verbesserungen im Bereich Soziales, Umwelt und verantwortungsvoller Geschäftsführung erreicht werden – von der Aluminium Herstellung, über die Verwendung bis hin zum Recycling.“
Responsible Steel Initiative
Stahl ist der anteilig am meisten verwendete Werkstoff im Auto und stellt die weltgrößte Rohstoffindustrie dar. Die Herstellung ist sehr energieintensiv und somit für einen großen Anteil der CO²-Emissionen in der Herstellungsphase verantwortlich. Mit der Mitgliedschaft in der Responsible Steel Initiative will Daimler mit einem Zertifizierungsschema die Transparenz in der Lieferkette erhöhen.
Human Rights Respect System
„Der Beitritt zu Initiativen ist eine wichtige und sinnvolle Ergänzung zu unseren eigenen Aktivitäten zur Achtung der Menschenrechte wie dem Human Rights Respect System. So können wir zu dauerhaften Verbesserungen für die betroffenen Menschen beitragen“, so Renata Jungo Brüngger, bei Daimler für Integrität und Recht zuständig. Mit dem Human Rights Respect System entwickelt das Unternehmen „einen ganzheitlichen systematischen Ansatz zur Achtung der Menschenrechte sowohl in den eigenen Mehrheitsgesellschaften als auch in der Lieferkette“. Dazu wurden unter anderem rund 50 potentielle Risiko-Rohstoffe identifiziert. Ziel sei es, die Lieferketten für diese potentiellen Risiko-Rohstoffe „sukzessive transparent zu machen und risikobasiert zielgerichtete Maßnahmen zu ergreifen“.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
So ein Geschwätz, das Verhalten in jüngster Vergangenheit (s. Beitrag Ducktales) – dabei Herr Dr. Zetsche in leitender + verantwortlicher Position – zeigt was davon zu halten ist. Das sich solche Leute für nichts, aber auch rein gar nichts, zu schade sind.
MaxMe meint
Gibt es zu diesem Artikel Referenzen?
Am Ende steht „Via: Daimler“. Ist das die Referenz?
ecomento.de meint
Wenn die Quelle – wie in diesem Fall – eine Pressemeldung direkt vom Unternehmen ist, verlinken wir diese in der Regel nicht. Die Pressebereiche sind meist nur mit Anmeldung zugänglich oder zeigen je nach Nutzer unterschiedliche Inhalte.
VG
TL | ecomento.de
Peter W meint
… sind mit dem Risiko konfrontiert, dass beim Kobalt-Abbau Verletzungen von Menschenrechten nicht vollständig ausgeschlossen werden können.
Das gilt im Übrigen auch für den Betrieb von Verbrennungsmotoren. Ob man nun in einer Mine in Afrika stirbt, oder in einer Lungen- bzw Herzklinik, weil man die Abgase nicht verkraftet, ist doch relativ egal.
Wer sich informiert weiß auch, dass Kobald für die Akkus bald nicht mehr gebraucht wird.
Außerdem hat eine nachhaltige Rohstoffkette, die immer anzustreben ist, mit dem Elektroauto gar nichts zu tun. Das ist nur PR-Geschwätz um zu begründen, dass das mit den E-Autos noch etwas länger dauert.
Ducktales meint
„(…) schließt sich die Daimler AG in Initiativen mit Verbänden, Organisationen und Wettbewerbern zusammen.“
Gibt es da konkrete Beispiele, wer das sein soll?
Diese Logos wie MSC, FMC usw. oder die Marketing-Aktionen von Jacobs, Nestlé und wie sie alle heißen sind doch kaum etwas wert. Wer für das Zertifikat zahlt, verkauft besser, weil der Konsument sein Gewissen beruhigt.
Bei den Wettbewerbern kann ich mir aufgrund der bekannten Absprache-Kartelle (AdBlue, NOx, CO2, Feinstaubfilter-Verhinderung, SW-Lösungen) vorstellen wer gemeint ist, und wie das dann abläuft….
aber bei Verbänden, Organisationen…. (Greenpeace, NABU…ach ne, ich träum schon wieder )
MiguelS NL meint
+1
Denn genau so ist es, alles nur green washing d.h. sich nachhaltig vortun oder erscheinen lassen