Firmenchef Elon Musk hat mitgeteilt, dass Tesla ein Aktienunternehmen bleibt. Er hatte vor knapp zwei Wochen auf Twitter verkündet, den Elektroautobauer von der Börse nehmen zu wollen. Nach ausgiebiger Beratung mit der Geschäftsführung und bestehenden Investoren von Tesla sowie möglichen neuen Geldgebern und Investmentbanken ist das Vorhaben nun aber vorerst vom Tisch.
„Basierend auf den Gesprächen, die ich in den vergangenen Wochen geführt habe, und nach ausgiebiger Prüfung, was das beste für das Unternehmen ist, sind mir einige Dinge klar“, so Musk auf dem offiziellen Tesla-Blog. Der Großteil der Aktionäre sei demnach der Ansicht, dass Tesla ein börsennotiertes Unternehmen bleiben soll. Institutionelle Investoren – etwa Investmentgesellschaften, Versicherungen, Pensionskassen, Stiftungen oder Unternehmen – hätten zudem signalisiert, nur beschränkt in Privatfirmen investieren zu können. Zwar würden die meisten weiter an Bord bleiben wollen, die Nachricht sei aber gewesen: „Bitte macht das nicht.“
Musk erklärte weiter, dass der mit dem Börsenrückzug einhergehende Prozess „noch zeitaufwändiger und ablenkender als ursprünglich gedacht“ sein würde. „Das ist ein Problem, weil wir uns weiter absolut auf den Produktionshochlauf des Model 3 und unsere Profitabilität konzentrieren müssen. Wir werden unsere Mission, nachhaltige Energie voranzubringen, nicht erfüllen, wenn wir nicht auch finanziell gut dastehen“, betonte der Tesla-Chef.
Musk merkte an, dass er sich – trotz gegenteiliger Entscheidung – darin bestätigt fühle, für einen Börsenrückzug von Tesla ausreichend Kapitalgeber finden zu können. Musk hatte seinen Plan zuerst auf Twitter veröffentlicht, was für großes Aufsehen im Netz und Unruhe an der Börse gesorgt hatte. Erst später schob er nach, dass die Finanzierung gesichert und die restliche Geschäftsführung informiert sei. Die US-Börsenaufsicht SEC ermittelt inzwischen im Zusammenhang mit dem umstrittenen Tweet, ob Informationspflichten verletzt wurden. Einige Investoren haben Musk wegen seiner überraschenden Ankündigung verklagt.
„Künftig werden wir uns weiter auf das konzentrieren, was am wichtigsten ist“, schrieb Musk abschließend. „Produkte herstellen, die die Leute lieben und die einen Unterschied für das gemeinsame zukünftige Leben auf der Erde machen. Wir haben gezeigt, dass wir großartige nachhaltige Energieprodukte anbieten können, und nun müssen wir zeigen, dass wir nachhaltig profitabel sein können.“ Musk unterstrich, Tesla weiter führen zu wollen.
Der Vorstand des Unternehmens teilte in einer eigenen Erklärung mit, Elon Musk zu unterstützen. Das vorrangige Ziel sei weiter, Teslas Erfolg zu sichern.
Priusfahrer meint
Aktuell sinken die Tesla Aktien-Werte von 276,69 auf 264,49
Fritz! meint
Die steigen auch wieder die Tage. Die Meldung ist börsentechnisch anscheinend schon lange eingepreist.
Steff meint
Immer wenn der Aktienkurs fällt kommen die „ichhabeesjaimmergesagttypen“…
Übrigens ist der Aktienwert wieder über 300$…
henry86 meint
Bin sehr gespannt, was mit der Aktie am Montag passiert. Wenn die jetzt nochmal sinkt, weil die ganzen Spekulanten, die auf ein Delisting spekuliert haben, von Bord gehen, dann kann ich noch ein paar Tesla Aktien einkaufen.
henry86 meint
P.S. Dies stellt keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Aktien dar. Wer sein Geld in Aktien investiert, muss damit rechnen, sein gesamtes Investment zu verlieren.
lo meint
US-Aktien zahlen eh keine Dividende ins Ausland… (war jedenfalls früher so)
Fritz! meint
Und Tesla wird (nach Aussage von Elon Musk) auch nie Dividende zahlen. Die wollen & werden alle Gewinne in Entwicklungen & Verbesserungen stecken.
Leotronik meint
Wenn TM3 im Rest der Welt verkauft wird ab 2019 dann sind shortseller kein Thema mehr. Dann ist die 100.000 Marke übersprungen und es dürfte auch Profit generiert werden. Die 6 Monate bis dahin wird Tesla meistern. Wegen der kurzen Phase lohnt sich der Rückzug von der Börse nicht.
henry86 meint
Es wird immer geshorted. Auch in Zukunft wird Tesla geshorted werden.
Nicht vergessen, auch riesige und vermeintlich erfolgreiche Firmen wie Google, Amazon & Co. werden ordentlich geshorted.
Ich denke, die Situation ist eher, dass Erfolg nunmal Feinde schafft. Damit wird Tesla leben müssen.
Denn die Alternative ist nur, keinen Erfolg zu haben ;)
linti meint
„Es wird immer geshorted. Auch in Zukunft wird Tesla geshorted werden.“
Das ist richtig und als Marktregulative auch ok. Das werden die großen Investoren bei Tesla als Absicherung ihrer Invest’s auch so machen.
Es geht um die „dunkle Seite der Macht“, die Tesla aus handfesten Interessen zerstören wollen. Das sind die Leerverkäufer. Das sollte differenziert werden. Bezüglich der von Dir genannten Unternehmen ist das bei weitem nicht so gegeben wie bei Tesla.
McGybrush meint
Das ist gut. Ich hab schon hin und her überlegt was ich mit meinen Aktien mache.
Behalten vs. Bürokratie mit der US Steuer.
Sebastian meint
Irgendwie bin ich froh, dass sie bleiben. Ich trau den Saudis einfach nicht. Wenn die da groß drin gewesen wären, hätten sie Tesla evtl. zum Vorteil ihres Öls ausgebremst.
Außerdem ist negative Publicity schon immer besser als gar keine Publicity gewesen. Durch die Shorts ist Tesla auch immer in der Öffentlichkeit gewesen.
Hermann meint
????auch mir fällt es sehr schwer an den bedingungslosen Willen der Saudis zu glauben, die Elektromobilität rasch voranbringen zu wollen! Ich denke es wäre da eher um den Versuch gegangen den Zeitpunkt mitbestimmen zu können. Solange man ein günstiges E-Auto für die breite Masse verhindert kann, wird es auch keinen raschen Umstieg zu E-Mobilität geben.
Max meint
Saudi-Arabien versucht gerade mit großen Schritten vom Öl unabhängig zu werden. Was bei einem der förderreichsten Länder der Welt zu bedenken geben sollte (Stichwort Peak-Oil).
Die invenstieren gerade nicht nur in Elektromobilität, sondern bauen gerade riesige Flächen mit PV und (leider) auch Atomkraftwerke.
Fritz! meint
Desweiteren haben die Saudis bei allen Firmen, in die sie bisher investiert haben, erstaunlich wenig Einfluß genommen. Die halten schlicht die Füße still und wollen da garnicht groß ändern/reinreden. Wäre bei Tesla wahrscheinlich auch so geworden.