Dresden hat angekündigt, sein Ladenetz für Elektrofahrzeuge deutlich auszubauen. Die Landeshauptstadt will im Stadtgebiet 76 Mobilitätspunkte einrichten, an denen Nutzer schnell zwischen Fahrrad, Carsharing, Elektroauto und öffentlichem Personennahverkehr wechseln können. Außerdem sind viele neue Ladestationen, darunter zahlreiche mit Schnellladepunkten, vorgesehen.
Der erste Mobilitätspunkt geht diesen Monat in Betrieb. Im Rahmen des EU-Projektes Smart City/MAtchUP werden in den ersten Monaten die Akzeptanz und Reaktionen der Nutzer gesammelt und ausgewertet. Die Erfahrungen aus der Praxis fließen dann in die Umsetzung der weiteren Mobilitätspunkte ein. Das neue Angebot soll keine Auswirkungen auf die Fahrpreise des ÖPNV haben.
„Unser Ziel ist es, die private Kfz-Motorisierung und Kfz-Nutzung zu senken, um Lärm, Platzbedarf und Luftverschmutzung zu verringern. Dafür soll es aber keine Verbote geben. Wir wollen den Dresdnerinnen und Dresdnern komfortable und schnelle Mobilität anbieten für ihre Arbeitswege und Freizeitaktivitäten. Mit ’smarten‘ und stadtverträglichen Angeboten werden wir eine umweltfreundliche Mobilität fördern“, so Verkehrsbürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain.
Im Unterschied zu anderen deutschen Städten soll in Dresden ein stadtweit einheitliches System in Trägerschaft lokaler Akteure entstehen. Die darin gebündelten Angebote „werden ein hohes Maß an Servicequalität bieten und dauerhaft sein. Dienstleistungen sollen langfristig verlässlich sein, weil sonst das strategische Ziel von weniger privater Kfz-Nutzung nicht erreicht werden kann“, unterstreichen die Verantwortlichen.
Um mit der dynamischen Entwicklung von Ladeinfrastruktur und digitalen Services mithalten zu können, erhalten die Dresdner Mobilitätspunkte keine festen IT- Einbauten, Monitore oder ähnliches. Auch die Ladeinfrastruktur wird separat bedienbar sein, um auf technische Entwicklungen reagieren und einzelne Komponenten tauschen oder hinzufügen zu können.
206 Ladepunkte bis Ende 2020
Die Anzahl der rund um die Uhr öffentlich zugänglichen Ladepunkte in Dresden beträgt aktuell 51. Drei davon sind Schnellladepunkte für Elektroautos mit 50 kW Gleichstromladung. Bis Ende 2019 sollen etwa 110 neue Ladepunkte errichtet werden, davon etwa 55 als Schnelllader mit bis zu 150 kW Ladeleistung. Bis Ende 2020 sind weitere 45 Ladepunkte vorgesehen, davon 25 als Schnelllader. Ende 2020 wären damit 206 Ladepunkte aktiv, 40 Prozent davon Schnelllader zwischen 50 bis 150 kW Ladeleistung.
„Wir setzen den Fokus auf Schnelllader. Damit können wir die Ladedauer enorm verkürzen und machen das Angebot auch für Nutzer wie City-Logistik, Taxi und andere Gewerbe interessant. Der Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur ist ein komplexes Vorhaben und teuer. Um die Investitionskosten zu stemmen, wollen wir Förderprogramme nutzen und haben entsprechende Anträge beim Bund gestellt“, so Robert Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung. „Uns geht es dabei nicht um das bloße Errichten von Ladesäulen, wir wollen insgesamt die Akzeptanz von E-Mobilität erhöhen und den Umstieg auf E-Fahrzeuge fördern. Schließlich wollen wir Dresden – auch im Rahmen unserer Kooperation mit Volkswagen – zu einer Modellstadt für zukünftige Mobilität machen.“
alupo meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.