Jaguar ist den deutschen Premium-Autobauern mit seinem SUV-Crossover I-Pace bei langstreckentauglichen Elektroautos fast ein Jahr zuvorgekommen. In einem Interview mit dem Manager Magazin hat Jaguar-Land-Rover-Chef Ralf Speth erklärt, welche Herausforderungen er durch die zunehmende Bedeutung von E-Mobilität erwartet.
Speth ist überzeugt, dass Jaguar Land Rover seine CO2-Ziele erfüllen wird. Jaguar trägt dazu mit einer umfassenden Elektrifizierung bei: Ab 2020 bieten die Briten alle Modelle auch mit Elektromotor an. Land Rover setzt künftig ebenfalls verstärkt auf Elektrotechnik. Damit die Kunden möglichst schnell und zahlreich auf alternative Antriebe umsteigen, muss laut Speth die Politik für eine ausreichende Ladeinfrastruktur sorgen.
Eine eigene Lösung, wie sie US-Branchenprimus Tesla mit seinem Netz an „Supercharger“-Schnellladern betreibt, kommt für Jaguar nicht in Frage. „Das mag für einige wenige akzeptabel sein“, so Speth. „Wer aber einen schnellen Wandel anstrebt und sämtliche Verbrenner durch vollelektrische Autos ersetzen will, braucht eine flächendeckende Infrastruktur. Die müssen Netzbetreiber und Energieversorger bereitstellen.“
Die Nachfrage nach dem vollelektrischen I-Pace ist dem Jaguar-Chef zufolge bereits groß – so groß, dass im nächsten Jahr ein Engpass bei den Batterien drohe. Speth merkte an, dass Jaguar einen Puffer eingeplant hat. Ab wie vielen I-Pace die Akku-Versorgung kritisch wird, verriet er nicht.
Keine Batteriezellfertigung geplant
Die Batterien für seine Elektroautos bezieht Jaguar von LG Chem und weiteren Lieferanten aus Asien. Die für die Leistungsfähigkeit und Kosten wesentlichen Zellen im Kern der Speicher will der britische Hersteller – wie seine deutschen Konkurrenten – weiter nicht selbst produzieren. Geplant sei aber, die Batteriemodulpakete nah an die Fahrzeugmontage zu bringen.
„Das ist Kerntechnologie, die müssen wir beherrschen“, sagte Speth mit Blick auf die zentrale Bedeutung der Batterie bei Elektroautos. Er räumte ein, dass sich durch die Dominanz von Akkufertigern aus China, Japan und Korea geopolitisch neue Abhängigkeiten ergeben – „weg von Ölförderländern wie Saudi-Arabien und den USA und hin zu asiatischen Staaten, die über eine effiziente Batterieproduktion verfügen“.
Trotz schlechtem Image und nachlassenden Verkaufszahlen will Speth weiter Dieselautos vorantreiben. „Moderne Mobilität braucht auch künftig moderne Diesel. Die haben im Vergleich zu Benzinern einfach wesentlich geringere CO2-Emissionen, bei ähnlichen Stickoxid- und Feinstaubwerten“, erklärte der Jaguar-Land-Rover-Chef. Er hoffe, dass sich die „emotionale Diskussion“ bald wieder auf „wissenschaftlich belegbare und fundierte Fakten“ stützen wird. Mittelfristig würden sich dann auch Regierungen und Städte wieder dem Diesel zuwenden – „schon um die in Kyoto und Paris zugesagten Klimaziele zu erreichen“.
Julian Wüthrich meint
An die fleissige Kommentarschreiber: Es könnte durchaus sinn machen, nich gleich sofort mit hohen Stückzahlen in das Rennen zu schiessen. Lieber klein beginnen und eventuelle Probleme ausmerzen. zudem gibt es positive Pressemeldungen, dass die Nachfrage alle Erwartungen übertroffen habe.
Swissli meint
Batterieengpass: Mythos oder Managementfehler.
Fritz! meint
JA!
:-)
Ganz klar Managementfehler. Alle E-Auto-Fahrer der Welt hätten Jaguar sagen können, wieviel von den Dingern sie im ersten Jahr locker hätten verkaufen könnten, aber sie haben halt nur mit 20% dessen geplant.
Wird beim EQC genauso sein, ziemlich sicher.
Düsentrieb meint
…der Jaguar-Land-Rover-Chef hofft, dass sich die “emotionale Diskussion” bald wieder auf “wissenschaftlich belegbare und fundierte Fakten” stützen wird…
Dann sind die Verbrenner ein für allemal tot.
one.second meint
Absolute Zustimmung.
Suzanne meint
Hat ja auch niiiieeemand erwarten können, dass mehr als 1000 Menschen Interesse an dem Wagen haben können ????♀️
Düsentrieb meint
Nur so gut wie alle E-Autofahrer.;)
Walter Meier meint
hey düsentrieb, schraubst Du eigentlich diese Fahrräder zusammen?
https://www. duesenspeed .com
;-)
Düsentrieb meint
Leider nein. Coole Räder…
Sebastian meint
Wo sind die jetzt 1 Jahr voraus? Meines Wissens werden immer noch keine endgültigen Modelle ausgeliefert, oder? Audi produziert ja angeblich auch seit dieser Woche. Wobei, ob es sich dabei schon um Modelle für den Verkauf handelt, ist fraglich. Heute wird ja der EQC vorgestellt. Ich erwarte stark, dass er technisch nicht an Tesla heran kommt.
Fritz! meint
Auf die Daten/Optik/Preis bin ich auch gespannt. Einen großen Wurf erwarte ich nicht, eher biederes Design mit brauchbarer Leistung, mehr nicht. Aber sicherlich mit guter Verarbeitung. Spaltmaße & Massagesitze, dafür steht Mercedes. Saubere und leise Motoren ist nicht deren Stärke.
Walter Meier meint
doch doch, die kann man kaufen, halt einfach ab SFr. 110’000.-
https://www. autoscout24 .ch/de/autos/jaguar?fuel=16&make=38&st=1&vehtyp=10
Aber dafür kann ich mir auch ein Model S kaufen.. ja ich weiss, sie sind der Meinung, dass sie mit dem Model X konkurrenzieren..
Blackampdriver meint
Jaguar als Nischen Hersteller ist ein großer Wurf gelungen. Bleibt die Frage nach den anvisierten Stückzahlen. Falls auch hier nur die 2020 er Vorgaben erfüllt werden sollte, wäre das ein weiteres Synonym für eine zögerliche Vorgehensweise..Abwarten und Tee trinken..wie der Engländer sagt..