Neben Pkw will Volkswagen künftig auch seine leichten Nutzfahrzeuge elektrifizieren. Für die dazu erforderliche Technik verhandeln die Wolfsburger aktuell mit Ford. Die Gespräche laufen konstruktiv, sagte der Chef der Marke Volkswagen Nutzfahrzeuge Thomas Sedran der Deutschen Presse-Agentur.
„Aus unserer Sicht wäre es für beide Seiten sinnvoll, stärker zusammenzuarbeiten, um am Ende vor allem die Elektrifizierung unserer Flotten zu stemmen. Ich würde mir wünschen, dass wir es hinkriegen“, so Sedran. Er sei zuversichtlich, „gegen Ende des Jahres“ konkreter werden zu können.
Die potentiellen Partner sehen vor allem bei der Entwicklung und Produktion Potential für eine Zusammenarbeit, die beiden Seiten Kosten spart. Auch kommende strengere CO2-Vorschriften für die Branche spielen eine Rolle. Eine direkte Beteiligung ist derzeit nicht geplant. Sollte es zu einer Vereinbarung kommen, wollen Volkswagen und Ford laut Sedran langfristig zusammenarbeiten. Zulasten der Beschäftigten soll die Kooperation dabei nicht gehen, betonte der Manager.
Künftige Fahrzeuge müssen 2025 und 2030 verschärfte Emissionsvorgaben erfüllen – „sich diese Anforderungen mit einem Partner zu teilen, ist da von großem Vorteil“, erklärte Sedran. „Wir würden das natürlich auch allein schaffen und immer noch Geld verdienen. Aber in einer Partnerschaft funktioniert es besser.“
Neben der geplanten Elektrifizierung der Modellpalette will Volkswagen auch weiter auf Dieselantriebe setzen. Vor allem auf langen, mit schweren Fahrzeugen zurückzulegenden Strecken sei der Selbstzünder aus Sedrans Sicht vorerst nicht zu ersetzen. Langfristig streben die Nutzfahrzeugbauer von Volkswagen ein „CO2-neutrales“ Angebot an. „Aber das wird noch nicht 2025 sein“, so Sedran.
Mit dem e-Crafter bietet Volkswagen seit diesem Monat zu Preisen ab 69.500 Euro netto seinen ersten Elektro-Transporter an. Der 100 kW (136 PS) starke, auf Zuladungen von bis zu 1,72 Tonnen ausgelegte Stromer zielt auf Unternehmen ab, die im innerstädtischen Bereich aktiv sind. Mit einer Reichweite von bis zu 173 Kilometern gemäß NEFZ sowie einer auf 90 km/h begrenzten Höchstgeschwindigkeit soll der e-Crafter die Anforderungen der meisten Firmen an Lieferwagen für die Stadt abdecken.
Selnim meint
Eine gute Sache. So fliesst das Know-How zwischen den Herstellern. Offenbar wollen sie ein Produkt zu einem konkurenzfähigen Preis anbieten. Also kooperieren sie, um auf eine höhere Stückzahl zu kommen.
Sicher liegt es nicht daran, dass Ford oder VW keine elektro-Transporter bauen kann. Kooperationen sind im Automobilbau völlig normal. Gerade wenn die Nachfrage noch klein ist, macht es durchaus Sinn. Und ja die Nachfrage ist klein, selbst wenn das Angebot noch kleiner ist und die Lieferfristen dadurch recht lang sind.
nilsbär meint
Warum lese ich immer nur ‚VW will bauen‘ und nie ‚VW baut‘?
Ich will auch reich und schön werden:-)
Fritz! meint
Und ich will im Lotto gewinnen!
VW ist und bleibt halt der Ankündigungsweltmeister.
Jensen meint
Wenn es die Elektromobilität nach vorne bringt, können von mir aus alle miteinander kooperieren. Ford kooperiert ja bereits im Vertrieb mit Streetscooter.
Warum also nicht ?! Nachdem jedoch immer wieder gerne erklärt wird, wie „einfach“ eben -im Vergleich zum Verbrenneranrtrieb- der elektrische Antrieb ist, sollte man eigentlich davon ausgehen, dass das jeder von den großen Herstellern dieser Welt sicher auch allein und vor allem kurzfristig entwickeln könnte, ohne gleich das Festgeldkonto zu plündern.
EdgarW meint
Wenn alle zusammenarbeiten, bleiben zwei belebende Elemente aus: Konkurrenz und unterschiedliche Realisierungen, die am Ende erst beim Kunden (und anhand der Nachfrage) zeigen können, welches die bessere Idee war. Arbeiten alle zusammen, gibt es nur eine oder wenige Lösungen, nichts „Besseres“ kann sich durchsetzen, der Kunde kann nicht wählen, die Anbieter haben einen geringeren Druck, günstiger zu werden. Monopol ist scheiße, immer. Temporäre Kooperationen sind allerdings natürlich in Ordnung. So haben VW und Ford schon oft zusammengearbeitet, etwa in Südamerika oder beim Sharan/Galaxy. Oder VW und Daimler beim letzten Crafter/Sprinter. Daimler und Renault beim Twingo/Smart etc. Bisher sind diese Kooperationen immer nur von begrenzter Dauer gewesen, etwa wenn ein Markt groß genug geworden ist für unabhängige Eigenentwicklungen. Oder es wurde fusioniert/gekauft. Solange es weltweit so viele Anbieter gibt, wie aktuell (was dank E-Mobilität aktuel stark zunimmt), ist alles ok.
Zur geringeren Komplexität: Das war ein Ammenmärchen, siehe z.B. die vermaschten Klimatisierungssysteme für Komponenten und Innenraum von Jaguar und Audi. Der Anstriebstrang an sich ist im fertigen Produkt recht simpel, die Komplexität liegt nun an anderer Stelle als beim Verbrenner, bleibt aber zumindest vorerst insgesamt allem Anschein nach geringer. Natürlich blieben auch sehr simple Lösungen für bestimmte Märkte (nur urban z.B. oder der Transporter für „robustere“ Märkte von der TUM) möglich, wenn genügend Kunden sie komplexeren Lösungen z.B. auf Kosten von Winterreichweite oder Ladegeschwindigkeit aufgrund des Preises akzeptieren. Das tun sie allerdings nicht immer, siehe Tata Nano.
Man-i3 meint
Dann kommt also ein Ford Transit mit eGolf-Technik aus dem Crafter für schlanke 68.500,- ?
wie damals bei Sharan / Galaxy… weil die von Ford keine Ahnung hatten musste der Galaxy bei VW repariert werden.
NoName meint
ich kann mir das eher andersrum vorstellen. Das aber nicht mit Ford sondern eventuell StreetScooter Technik. Da gibt es ja bereits den Transit mit großem Koffer für DHL, der wohl 200kkm schaffen soll. VW hat nachdem dem StreetScooter die Türe vor der Nase bei der Kooperationsfrage zugeschlagen wurden eher schlechte Karten um an die Technik für BEV-Transporter zu kommen. Eventuell erhofft man sich so die Vorteile. Oder eben Ford hat was noch im Ärmel, wovon wir noch nichts wissen aber die Insider schon. Ford bietet ab nächstem Jahr den Transit Custom als Seriell-PHEV an, beim VW gibt es da nichts vergleichbares. Wie man Ford kennt werden die Preise aber auch akzeptabel und bezahlbar bleiben, dazu noch die üblichen oder ein wenig geringeren fordschen Nachlässe und es kann was gescheites draus werden, da zahlt nun mal niemand irgendwelche Mythosaufschläge und die Fahrzeuge sind auch nicht schlechter. Der Crafter für 83000€ inkl. USt ist doch wohl eher ein schlechter Witz, ebenso der eVito für ähnlichen Preis. Warum soll da ein Gewerbetreibender jetzt zugreifen und auf den Diesel verzichten? Alles Kastenwagen und da soll das Blech jetzt plötzlich aus Gold sein? So bremst man also die Elektrifizierung des Verteilerverkehrs richtig.
Fritz! meint
Und es ist die eGolf-Technik von vor ein paar Jahren.
M3 meint
Der selbsternannte Weltmarktführer ist nicht in der Lage einen kleinen LKW alleine zu bauen? Zieht aber regelmäßig über Tesla her, die richtige LKW bauen??? Erbärmlich!!!
Dieselfahrer meint
Aus meiner Sicht ein smarter Move. Oder ist es heldenhafter, alles alleine zu stemmen, aber dabei regelmässig Verluste einzufahren?
Im übrigen hat Tesla bis auf Testfahrzeuge noch keinen einzigen LKW gebaut und der Semi wird nach neusten Meldungen nicht vor 2020 auf den Markt kommen. Auf Basis der Historie von Tesla wird das dann vermutlich erst 2021/2022 richtig losgehen.
Landmark M3 vs. Sion meint
@ Dieselfahrer: noch keinen einzigen LKW gebaut …..
ja, alle Leute von Tesla bekommen deshalb heute keinen Pudding zum Nachtisch und der Elon muss 1h Nachsitzen….
Dieselfahrer meint
Cooler Spruch aber völlig sinnfrei.
Michael S. meint
Lieber Dieselfahrer, über Opel regt sich auch nicht ständig jemand über deren Verlustgeschäft auf. Opel hat jahrelang keinen Gewinn gemacht und ist bei weitem nicht dermaßen innovativ wie Tesla oder im selben Maße im zweistelligen Prozentbereich jährlich gewachsen. Der Gewinn ist also nicht weg sondern wurde massiv in Wachstum investiert. Insofern sollte man doch erstmal die Tätigkeiten der Firma ins Verhältnis setzen zum wirtschaftlichen Ergebnis.
Und auch wenn der Semi erst 2022 kommt, wird er lange keine Konkurrenz von den etablierten Herstellern haben. Denn die sind noch am Punkt der Realitätsverweigerung. („Das ist physikalisch nicht möglich“)
Selnim meint
Aus Kooperatinen zwischen Autoherstellern ist schon manch erfolgreiches Produkt hervor gegangen.
Michael Weber meint
https://ecomento.de/2018/09/18/hermes-testet-elektro-laster-mercedes-eactros/
Ziemlich still in diesem Forum unter dem obigen Beitrag. Ich weiß wie der Hype wäre wenn es um irgendwas von Tesla wäre. Gut, nicht VW sondern Mercedes, aber deutsch halt…daher kein Fanboy-gejubel.
Genauso objektiv ist auch dein Beitrag zu diesem Thema hier einzuschätzen.
Lass sie doch wursteln soferns in die richtige Richtung geht. Tut dir das irgendwie weh?!
Effendie meint
Die meisten sind hier Tesla Fanboys
Landmark M3 vs. Sion meint
Die meisten hier sind Menschen, die für bezahlbare E Mobilität sind.
Peter W meint
Entschuldigung, aber was soll man dazu auch sagen? Wahrscheinlich bauen sie eine gemeinsame Antriebsachse oder ähnliches. Das ist eigentlich keine Neuigkeit die erwähnenswert ist. Dass der e-Crafter mit seinen 100 km Reichweite im Normalbetrieb für 82.705,- € Brutto kein Schnäppchen ist wurde ja schon bejubelt.
Eventuell gibt es solche Meldungen auch nur, weil VW seine LKW-Sparte an die Börse bringen will, da braucht man jede positive Nachricht die den Wert vermeintlich steigert.
Peter W meint
Den link habe ich übersehen. Einen LKW mit wahrscheinlich 150 km Praxisreichweite zu bauen ist keine Kunst. Das probieren derzeit alle Hersteller aus.
Rainer Zufall meint
keine Kunst: naja, deinen Reifegrad zum Thema reale Welt vs. Ingenieursvermögen kennen wir.
Meine Aussage stimmt trotzdem:
a) Erprobung im Praxisbetrieb bei einem Einsatzspektrum wo lokale Emissionen in der Tat ein Thema und vermeidbar oder zumindest reduzierbar sein können (Auslieferung von Waren/Paketen im Innenstadtbereich, auch zu Nachtzeiten) –> für mich lobenswert, egal von wem (gibt ja auch noch andere Firmen/Länder welche solche Konzepte schon testen)
b) Wenns ein Tesla wäre, würden viele sich wieder gegenseitig verbal einen von der Palme wedeln
Jörg meint
@RZ
„Reifegrad“, Deine Wortwahl unter Deinem Punkt „b)“
Wer im Glashaus sitzt ….
Jensen meint
@ Rainer Zufall:
Gestern waren es in Ihrem Kommentar noch die „montäglichen Bäumebiesler“, heute würden Ihrer Meinung nach „viele sich wieder gegenseitig verbal einen von der Palme wedeln“. Ein wenig mehr „Funkdisziplin“ und die Entwicklung „verbaler Reife“ würde der Unterfütterung Ihres Beitrags unter a) sicher gut zu Gesicht stehen.
Zumal es wohl kaum jemanden auf dieser Welt und schon gar nicht in diesem Forum gibt, der auch dieser Ansicht ist.
Man könnte es auch, leicht verändert, mit dem Volksmund sagen: Das, was Sie sich unter a) mit dem Verstand aufgebaut haben, haben Sie unter b) mit den Hintern (in konkretem Fall mit dem unkontrollierten Einsatz der Tastatur) wieder eingerissen.
Rainer Zufall meint
Ja den Rüffel habe ich schon paar mal bekommen, aber es ist wirklich schwer den ganzen Unsinn hier drinnen ohne Sarkasmus zu überstehen.