Mit dem Start des EQC läutet Mercedes-Benz im nächsten Jahr eine mit 10 Milliarden Euro vorangetriebene Elektroauto-Offensive ein. Das Batterie-SUV baut auf einer modifizierten Plattform der Verbrenner-Baureihe GLC auf. Der zweite neue Voll-Stromer EQA nutzt die Architektur der kompakten Modellreihe A-Klasse. Die anschließend folgende Premium-Limousine EQS erhält hingegen komplett neue Technik.
Die E-Auto-Plattform für den EQS setzt umfangreich auf Aluminium und verfügt für die optimale Unterbringung des Batteriepakets über einen komplett ebenen Fahrzeugboden. In Kombination mit der kompakten Bauart des Elektroantriebs wird der Mercedes EQS innen und außen über bei der Marke bislang unübliche Proportionen verfügen, berichtet Autocar. Angesiedelt werde das Modell zwischen S- und E-Klasse.
Ersten Erlkönigbildern nach fällt der EQS ähnlich groß wie die Oberklasse-Limousine CLS aus, kommt aber mit kürzerer Nase und deutlich kürzeren Überhängen daher. Dies wird Insidern zufolge im Innenraum für „eine komplett neue Dimension“ sorgen. Welche Platzvorteile E-Antriebe bringen, zeigt der 2020 kommende VW I.D.: Ungefähr so groß wie ein Golf, soll das Akku-Auto innen so viel Raum wie in einem Passat bieten.
Für standesgemäße Fahrleistung und Allradantrieb sollen im Mercedes EQS zwei Elektromotoren pro Achse sorgen, so Autocar weiter. Ein vergleichbares Setup im EQC bringt 300 kW (408 PS) auf die Straße – im höher angesiedelten EQS dürften es etliche kW mehr werden. Auch bei der Kapazität der Batterie und damit der Reichweite sollte der EQS über dem nach NEFZ-Norm bis zu 450 Kilometer am Stück fahrenden EQC liegen.
Dass es ein Elektroauto im Segment der S-Klasse geben wird – „aber nicht die S-Klasse“ -, hat Mercedes bereits im April bestätigt. Michael Kelz, bei den Schwaben verantwortlich für den EQC und die Baureihen GLC-/E-/CLS-Klasse, sagte damals: „Es wird ein luxuriöses Elektroauto, ein Topmodell.“ Der Termin für den Marktstart des EQS ist noch offen, vor 2020 dürfte das Edel-Elektroauto nicht vom Band rollen. Produziert wird die Baureihe nach aktuellem Stand im Werk Sindelfingen.
alupo meint
„Die E-Auto-Plattform für den EQS setzt umfangreich auf Aluminium und verfügt für die optimale Unterbringung des Batteriepakets über einen komplett ebenen Fahrzeugboden. In Kombination mit der kompakten Bauart des Elektroantriebs wird der Mercedes EQS innen und außen über bei der Marke bislang unübliche Proportionen verfügen…“
Aluminium, Akku im Fahrzeugboden, kompakter eAntrieb (eMotor, Untersetzung, Differential, Leistungselektronik), Leistung und Beschleunigung etc…
Das alles erinnert mich sehr stark an die Autos von Tesla. Dafür 10 Milliarden € ausgeben, warum??? Diese eAutostruktur konnte man seit Jahren bei Tesla abschauen und nachbauen. Ich dachte bisher dass das nur die Chinesen machen?
Oh, ich hätte fast vergessen, da wurde doch über den Umweg „Sixt“ von einem kleinen Vermieter ein Model X von Tesla erfolgreich auseinandergeschraubt und offensichtlich nicht so gut wieder zusammengeschraubt. Ecomento berichtete darüber. Gibt es dazu Neuigkeiten?
Aber mit der Verzögerung bei der Installation der CCS2-Ladesäulen, siehe ein Ecomentobericht vorher, werden lange Strecken nicht so schön wie mit dem Original, also mit einem Tesla.
alupo meint
Ich hab noch etwas Identisches zwischen dem Original und dem Nachbau ;-) vergessen zu erwähnen, den Allradantrieb durch die zwei Powertrains und dem damit verbundenen Reichweitengewinn bei gleicher Akkukapazität (unterschiedliche Motoren mit entsprechend unterschiedlichem Motorenkennfeld verteilen die angeforderte Leistung optimal auf die Achsen, Rekuperation mit allen Rädern).
Sebastian meint
Deiner Meinung nach dürfte die Entwicklung eines neuen Verbrennermodells nichts kosten, weil das ja alles eh das gleiche ist? Außeredem kann ich sagen:
– Aluminiumkarossiere hat Tesla von Audi abgekuckt
– Flacher Boden in dem der Akku ist hat Tesla von von der ersten Mercedes A-Klasse abgekuckt
Wobei ich „komplett ebener Fahrzeugboden“ gar nicht so gut finde bei einer Limousine. Hätte gedacht, dass Mercedes da den Sitzkomfort auf der Rückbank eher berücksichtig. Oder darf er der S-Klasse keine Konkurrenz machen?
Steff meint
Das Rad hat Tesla von den Sumerern abgekuckt (3500bc).
Der Panhard Dyna X hatte bereits ein Karosserie aus Aluminium (1945).
Die Karosse schweissen, hat sich Tesla definitiv nicht von Audi abgekuckt, das ist rocket science von SpaceX.
Was komplett flacher Unterboden bedeutet (von unten!!) siehst du am Besten auf dem Bildern im Link. Das hat Tesla vielleicht von Rennfahrzeugen abgekupfert aber niemals von der Elchtest A-Klasse.
https://electrek.co/2015/05/24/spacex-transferred-novel-welding-techniques-and-equipment-to-tesla-motors/
https://www.elchfans.de/threads/unterboden-verkleidung.38270/page-2
https://www.motor-talk.de/bilder/tesla-macht-ein-x-fuer-ein-s-vor-g75432307/der-unterboden-des-tesla-model-x-p90d-performance-beherbergt-eine-akku-batterie-mit-90-kwh-kapazitaet-und-ist-von-unten-gut-verkleidet-i208610388.html
MacGyver meint
Zwei Elektromotoren pro Achse wären in der Tat genial und dürften für unvergleichlich dynamisches Fahrverhalten sorgen (Stichwort aktives Torque Vectoring). Also nicht nur schnell von 0 auf 100 sondern Ultrasicher in schwierigsten Kurven UND super sportlich; quasi ein Anti-ESP.
Swissli meint
Apropos Allrad:
in der Schweiz werden inzwischen 50% aller Neufahrzeuge mit Allrad verkauft.
Leider gibts bei E-Autos selten mit Allrad. Dabei wäre das relativ günstig zu realisieren. Der Grossteil der Autofahrer benötigt Allrad nur zum Anfahren im Schnee/Eis und somit in tiefen Tempi. Ein zusätzliches günstiges Mini-E-Motörchen würde völlig ausreichen dafür.
MacGyver meint
Noch mal zum Thema zwei Elektromotoren pro Achse. Das wäre mehr als ein simpler Allradantrieb den z.B. Tesla bereits seid einiger Zeit verbaut sondern eher ein extrem auf die Anforderungen von Fahrdynamik und Handling ausgelegtes Konzept wie es aktuell wohl nur absolute Supersportler mit Rundstreckenqualitäten wie NIO EP9, Mercedes AMG Project One oder Rimac Concept 2. Die setzen auch alle auf 4 E-Motoren.
Was Tesla aktuell mit dem M3P anbietet, ein Abbremsen der Vorderachse durch gezielte Rekuperation, mag wohl spektakulär wirken (Donuts am laufenden Band) er Räder dagegen würde das physikalische Maximum aus der Haftgrenze der Reifen herausholen und für, im Oberklasse-Segment (derzeit) konkurrenzlose, Handlingfähigkeiten sorgen. macht das Fahrzeug aber langsamer (siehe https://youtu.be/vFLgte5QwUQ).
Ein gezieltes Beschleunigen einzeln
Mini-Fan meint
BMW 225xe?
Swissli meint
So langsam stehen die sich im E-Auto Premiumsegment auf den Füssen (Tesla, Mercedes, BMW, Audi, Jaguar, Volvo…). Bin mal gespannt, ob der Markt da wirklich soviel Nachfrage bringt.
Vielleicht hat der Wettbewerb im Premiumsegment zumindest auch positive Auswirkungen in „unteren“ Segmenten.
MacGyver meint
Die Meldung könnte ebenso lauten: Der EQC und EQA nutzen beide eine veraltete Verbrenner-Plattform und tragen somit noch alte Technik auf. Obwohl beide Modelle noch bei keinem Händler stehen sind sie bereits jetzt veraltet. Wer so doof ist und jetzt noch so ein Kompromiss-Konzept kauft wird einen maximalen Wertverlust einkalkulieren müssen. Erst ab dem EQS wird dann Mercedes endlich ein Voll-Elektroauto im Angebot haben.
Sorry Daimler, aber wie war der Spruch „Das beste oder nichts“ zu verstehen?
caber meint
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Peter W meint
Also ich halte mich an den Spruch von Daimler, ich kauf bei denen Nichts.
agdejager meint
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Düsentrieb meint
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Man-i3 meint
besser kann man nicht formulieren !
Die Entwicklungskosten für EQC und EQA sind „zum Fenster hinausgeworfenes Geld“
Den gleichen Bericht wird man bald von Audi e-tron auch lesen. Im Grunde ist das Thema bei VW auch schon aufgeschlagen, siehe e-Golf.
Wenn Byton 2020 in China aufräumt sehen wir auch bald keine umgebauten Verbrennerkisten mehr wie Leaf, Ioniq, Kona, Niro
eMobilitätsberater meint
Korrektur zum letzten Absatz. Kona und Niro basieren auf der „gleichen“ neu entwickelten E-Auto Plattform. Der kleine Tunnel ist dem Wunsch von Hyundai geschuldet den Kona auch als 4WD anbieten zu können. Erkennen kann man es daran das der E-Niro den größten Kofferraum hat, inkl. Reserverad Mulde. Da ist beim Plug-in die Batterie. Die Plattform wurde so entwickelt das man alle Antriebe unterbringen kann. Wo sollte sonst der passende Platz im Unterboden für den Großen 64 er Accu herkommen. Die anderen Aussagen bezüglich CO2 Strafe kann ich nur unterstützen. Es ist ein Trauerspiel, vor allem für die Luft in den Innenstädten.
E-Auto Fahrer meint
Klar, da muss man nur diesen Artikel lesen: https://ecomento.de/2018/09/26/strafzahlungen-machen-elektroauto-produktion-profitabel/
Das Ziel der deutschen Hersteller ist nicht neue und innovative Technologie. Sie wollen einzig und alleine genau so viele e-Autos im Markt absetzen damit sie ihre CO2 Strafen nicht zahlen müssen. Würde ich auch so machen wenn ich wie diese Firmen nur Gewinnorientiert handeln würde.
Rainer Zufall meint
Bist nicht gewinnorientiert?! Arbeitst die 40h Woche für umme oder für halb so viel wie deine Kollegen? Oder zahlst sogar noch Geld dafür arbeiten gehen zu dürfen?
BeatThePete meint
Bitte Gewinnorientierung mit mit Gewinmaximierung verwechseln.
agdejager meint
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