Mit der Formel E hat der internationale Motorsportverband FIA 2014 seine erste Elektroauto-Rennserie gestartet. Zwischenzeitlich gab es Gerüchte, dass später auch die Formel 1 auf rein elektrische Boliden umsatteln könnte. FIA-Präsident Jean Todt lehnt dies aber ab.
„Zu sagen, dass die Formel 1 in Zukunft elektrisch fahren wird, wäre Unsinn. Das wird nicht passieren. Das kannst du nicht machen“, betonte Todt im Gespräch mit Motorsport-Total.com. Ihn langweile es, dass die beiden im Detail höchst unterschiedlichen Formel-Rennserien immer wieder miteinander verglichen werden.
Während bei der Formel 1 hochgezüchtete Verbrenner mit Mild-Hybrid-Technologie an den Start gehen, sind in der Formel E exklusiv Batterie-Fahrzeuge unterwegs. Die Stromer-Rennserie fährt zudem zahlreiche Rennen auf Stadtkursen. Ein weiterer Unterschied: Um eine Kostenexplosion wie bei der Formel 1 zu vermeiden, haben die Formel-E-Teams nur begrenzten Einfluss auf die Technik.
„Die Formel 1 und die Formel E sind zwei völlig unterschiedliche Kategorien“, so Todt. „Die Formel E ist nicht so leistungsstark wie die Formel 1. Einer der Gründe, warum die Formel E in Städten fährt, ist, dass die Formel E auf einer Strecke wie Monza niemanden interessieren würde.“
Todt gilt als Befürworter von Elektromobilität, den Glanz der Formel 1 will er dadurch aber nicht getrübt sehen. Er betonte: „Es wäre irreführend, die Formel E mit der Formel 1 zu vergleichen. Die Formel 1 ist eine historisch etablierte Rennserie.“
Uwe meint
Wie sagt der Todt: “Es wäre irreführend, die Formel E mit der Formel 1 zu vergleichen. Die Formel 1 ist eine historisch etablierte Rennserie.”
Es ist eine historische Werbeveranstaltung der Verbrenner-Technologie. Und endet im Museum. In weniger als 10 Jahren. 50 % Interessenten-Verlust sagt alles.
Er gilt als Befürworter der E-Mobilität?
Weil er zugelassen hat, dass E-Antriebe in die Hybriden als Beschleuniger und Kraftstoffsparer eingebaut werden?
Da hat wohl Ecclestone mehr Verdienste.
Jürgen Baumann meint
Tja – manchmal kann der Name schon Programm sein, nicht wahr Herr Todt?
Die Formel 1 hat in den letzten 10 Jahren die Hälfte der Zuschauer verloren. Im Grunde genommen ist das eine „Alt-Herren“ Veranstaltung mit einer Uralt Technologie geworden. Auch die Wettbewerbe im Dampfpflügen haben mal ein Ende gefunden. Hier meine Ansage: 2022 findet die letzte Formel 1 statt. Mit zwei Teams.
nilsbär meint
Irgendwann wird die F1 auf Elektroantrieb umstellen müssen. Sieht sogar Bernie Ecclestone so. Schließlich gibt es auch keine Dampfauto-Rennen mehr:-) Ich denke, Todt sieht das genau so, in Hinblick auf Sponsoren und Werbeeinnahmen wäre aber ein derartiges Eingeständnis wohl geschäftsschädigend.
Skodafahrer meint
Die Formel e hat nur Hinterradantrieb, was die Rekuperation einschränkt.
Wenn man das Gewicht mit Fahrer von 888kg auf mindestens 1000kg erhöhen und den internen Aufbau der Batterie freigeben würden, dann gäbe wesentlich mehr Performance.
Denn es ist ein ziemlicher Unsinn, dass es beim wichtigsten Teil, der Batterie keinen Wettbewerb gibt.
Wännä meint
Die Batterie ist der Energiespeicher so wie es der (ebenfalls mengenbegrenzte) Sprit beim Verbrenner ist. Auch aus Kostengründen ist es daher sinnvoll allen FE-Teams die gleiche „Sprit“menge zur Verfügung zu stellen. Bei Motor und Inverter ist die Entwicklung freigegeben. Hier kann man genug Geld ausgeben, um effizienter fahren zu können.
Ob und wann die F1 ihren Betrieb in der jetzigen Form einstellt, entscheiden Mercedes, Renault und der Dosenverein, und nicht Ferrari oder die FIA.
Ich vermute, dass sie in spätestens zehn Jahren mit cyberSound grollenden Lautsprechern über die Piste brettern ;-)
Rainer Zufall meint
naja, der Punkt und das Problem ist neben dem Sound ist schon die Performance oben raus. Akkus, welche diese Leistung bringen können über 60min+ sind zu schwer für die Formel 1 und Micky Mouse Kurse haben wir in der Formel E schon.
Das wollt ihr nicht verstehen aber der Klang der Energie, die Kraft der Motoren sind ein tragendes Element im Motorsport…wenn auch nicht unbedingt stärke der Formel 1.
Da gibt es Motorsportarten da kann man innerhalb von 30 Sekunden dutzende unterschiedliche Fahrzeug- und Antriebskonzepte hören. Das ist geil. Formel 1 ist eh langweiliger Käse.
Redlin, Stefan meint
Ja ja, nur Staubsauger die Krach machen saugen ordentlich, war auch so ein Märchen.
Jeru meint
Stimme ich grundsätzlich zu und der Niedergang der Formel 1 hat ja auch heute schon viel damit zu tun, dass die Emotionen verschwinden. Das Brachiale geht verloren, das Racing wird steril und der Zeitgeist fordert seinen Platz.
Das Ergebnis: leise, langweilige Rennen, keine Grid Girls mehr und eine neue Zielgruppe. Moderne Stadtmenschen, die per Zufall am Wochenende mal dieses „Rennsport“ angucken wollen.
Eine elektrische Rennserie treibt diesen Prozess auf die Spitze.
Die Formel E hat sich gesteigert und war besser als vor zwei Jahren aber immer noch unfassbar langweilig und emotionslos. Das Rennen war neben der Bratwurst und der Musik (Fahrzeuge hört man ja nicht), eigentlich nebensächlich. Ich hatte das Gefühl, man geht zum Rummel und nebenbei fahren auch noch Autos im Kreis.
Thrawn meint
Ich bin Motorsportfan.
Aber ich kenne kaum eine ödere Motorsportart als die Formel 1. Deswegen geht mir das am A… vorbei was daraus wird.
Früher war das mal was. Da gab’s echte Überholmanöver, kein Vorbeiwinken unter blauer Flagge. Mit ihren ganzen Reglements, technischen Restriktionen ist das nur noch … gähn. Reglements sind sinnvoll, solange sie der Fairness dienen, wie z.B. Hubraumbegrenzungen. Aber da gibt’s Regelungen, die m.E. in der Top Motorsportklasse nichts verloren haben. Das soll ein Schaulaufen sein, da sollen die Hersteller zeigen, was sie draufhaben. Stattdessen zwingt man sie, meher oder weniger das gleiche Auto zu bauen. Solche „Alle fahren das Gleiche“ Klassen gibt es genug.
Die Preise! Geh mal mit deinem Sohn ein Wochenende zur Formel 1! Völlig abgehoben und von den Fans entfremdet.
Die Fahrer! Das waren mal echte Typen! Und jetzt? Wahrscheinlich gab es nie bessere Fahrtalente als heutzutage, aber es sind halt nur noch austauschbare, profillose und angepasste Waschlappen. Die könnte man mit einer autonomen Steuerung ersetzen und keiner würde es merken.
Stallordern versetzen dem ganzen dann den Todesstoß. Wenn ich sehe, dass der Führende den Teamkollegen 2 Kurven vor Rennende passieren lassen muss, dann schalt ich ab und nie wieder an.
Darum, Adios Formel 1. Sag zu Abschied leise Servus!
baldniemehrverbrennerfahrer meint
+1
Düsentrieb meint
+1
Chris meint
+1 kann ich nur bestätigen. Ich gucke auch nur noch Tourist Trophy auf der Isle of Man, das ist noch Motorsport.
Peter W meint
stimmt … +1
teslatom meint
1+
Soviel Konsens, faszinierend ????
ZastaCrocket meint
Todt gilt als Befürworter von Elektromobilität, den Glanz der Formel 1 will er dadurch aber nicht getrübt sehen. Er betonte: “Es wäre irreführend, die Formel E mit der Formel 1 zu vergleichen. Die Formel 1 ist eine historisch etablierte Rennserie.”
Mit Betonung auf HISTORISCH! Das interessiert in 10 Jahren niemanden mehr.
Landmark M3 vs. Sion meint
genau das,
die großen Autobauer haben sich schon alle bei der Formel E eingefunden, mit ihrem Geld, sehr viel Geld.