Mit dem eActros bietet Mercedes-Benz Trucks zukünftig eine vollelektrische Variante seines schweren Lkw an. Neben dem Einsatz für den Warentransport dient der Lasten-Stromer auch als Basis für Spezialfahrzeuge. Nun wurde ein eActros zur Praxiserprobung an das Unternehmen TBS übergeben, das Betone und Bindemittel herstellt.
Die in Mannheim ansässige Firma erprobt den eActros als 25-Tonner beim Transport von Flugasche aus dem Steinkohlekraftwerk Mannheim zur Bindemittelmischanlage im Handelshafen. Die Flugasche wird bei der Herstellung spezieller Zement- und Betonarten verwendet. Das Transportgewicht beträgt bis zu zehn Tonnen.
Die Strecken sind in eine Richtung ca. sieben bis acht Kilometer lang und werden bis zu acht Mal am Tag im Einschichtbetrieb von einem Fahrer gefahren. Zwischen den Fahrten ist kein Ladevorgang erforderlich. Die Energie für den Elektroantrieb stammt aus Lithium-Ionen-Batterien mit 240 kWh Kapazität, die sich in Abhängigkeit der verfügbaren Ladeleistung innerhalb von zwei bis elf Stunden aufladen lassen. Die Reichweite des eActros beträgt bis zu 200 Kilometer.
TBS gehört zu insgesamt 20 Kunden aus unterschiedlichen Branchen, die den schweren Elektro-Lkw von Mercedes als 18- oder 25-Tonner für ein Jahr in den normalen Betrieb integrieren. „Das Ziel ist, ab dem Jahr 2021 lokal emissionsfreies und leises Fahren in Städten auch mit schweren Serien-Lkw zu realisieren – und das betriebswirtschaftlich auf Augenhöhe mit Diesel-Lkw“, so der Fahrzeughersteller. Die eActros-Testserie gliedert sich in zwei Phasen mit jeweils zehn Kunden und dauert insgesamt etwa zwei Jahre.
Peter W meint
Diese Flugasche wird normalerweise mit 40-Tonnern, also Sattelzugmaschinen und Silo-Aufliegern transportiert. So schafft man pro Tour rund 28 Tonnen Material ins Mischwerk. Diese Transportkapazität auf 10 to zu reduzieren ist total bekloppt. Der LKW muss so die fast 3-fache Strecke fahren. Die Be- und Entladezeiten steigen wegen der kleinen Menge auch, denn Schläuche anschließen, Druck im Silo aufbauen, Deckel vor dem Beladen öffnen und wieder schließen, all das muss fast 3 mal so häufig gemacht werden. Bei der Strecke von nur 2 km vom Kraftwerk zur TBS hätte man auch eine el. Sattelzugmaschine nehmen können.
Wirtschaftlich sinnvoll ist daran gar nichts.
Rainer Zufall meint
Ah, eine neue Folge :-)
Erprobungsbetrieb! Nicht ankündigen, Zeug versprechen und dann leere LKWs durchs Land tingeln lassen für coole Twitterbilder.
Erprobungsbetrieb ist in der Regel gar nicht kostendeckend sondern kostet Geld. In so einem Fall wird im kleinen Maßstab erprobt was die Basis bildet für Entscheidungen welche notwendig sind um das Erprobte zu bewerten , weiter aufzubereiten und dann im großen aufzuziehen.
Erprobungsfahrzeuge müssen auch nicht komplett auf links gedreht werden, „Aggregateträger“ (alte Plattformen mit neuen Antrieben und Systemen) reichen für Konzepterprobungen vollkommen aus.
Peter W meint
Dann sage ich Dir lieber Rainer, dass diese Erprobung Quatsch ist. 3-facher Aufwand an Arbeitskraft und Wegstrecke werden sich bald als Irrweg herausstellen. Es gibt viel bessere Möglichkeiten E-LKW zu erproben. Wie ich schrieb einfach mit einer Sattelzugmaschine, wie in diesem Transportbeispiel üblich.
Vielleicht will ja Daimler beweisen, dass der E-LKW doch nicht so das Wahre ist.
Peter W meint
… und übrigens: Wenn man sehen will wie man einen E-LKW sinnvoll einsetzt, dann sollte man mal mit Volvo reden. Die bieten E-Müllaster an. E-Müllaster sind schon immer 3-Achser, und so kann man auch zeigen dass ein „ganz normaler“ Einsatz funktioniert.
Und wer vom Transportwesen keine Ahnung hat … :-)
Rainer Zufall meint
Also in der Erprobung eines Fahrzeugs fährt man auch den ganzen Tag im Kreis um km drauf zu bekommen, macht auch kein Sinn, da könnte man auch Kinder in den Kindergarten fahren stattdessen…Nochmal: Du kennst das Erprobungsziel nicht, daher ist dein Urteil völlig unsachlich und hinfällig…und selbstgefällig.
Du stehst über Dingen wovon du schlichtweg keine Ahnung hast. Ich auch nicht, ich hab mit dem Projekt nichts zu tun, aber ich stelle mich nicht hin und sag die dutzende Leute welche daran führend beteiligt sind, sind alles „überlegt dir ein Schimpfwort“. Und das machst du, am laufenden Band unter so ziemlich jedem Beitrag.
Was für ein Problem hast du?!
Peter W. meint
Du scheinst es auch nicht verstehen zu wollen. Wenn man etwas fern jeder Praxiserfahrung erprobt, kann man daraus keinen Nutzen ziehen. Volvo baut E-LKW für den Mülltransport, um zu zeigen, dass dieser LKW genau die selben Aufgaben erfüllt wie der Diesel. Der gezeigte Silotransporter wird normalerweise für Futtermitteltransporte eingesetzt und beliefert Bauernhöfe. Daimler hat wahrscheinlich keinen Sprditeur gefunden, der mit den 200 km Reichweite zurecht kommt, denn 5 Bauernhöfe am Tag abzuklappern erfordert etwas mehr. Außerdem braucht man dann auch einen 50 kW Nebenantrieb um zu entladen, was die Reichweite drastisch reduziert. Die TBS hat sehr wahrscheinlich einen stationären Kompressor für die Entladung, ein Bauernhof hat das nicht. Welche Angebote von Daimler gemacht wurden, um die verplemperte Arbeitszeit des Fahrers zu kompensieren müsste man recherchieren.
Mehr werde ich dazu nicht mehr posten. Dass ich die verlogene Autoindustrie nicht mag und sie deshaldb ständig kritisiere gebe ich zu. Was man an denen loben sollte kann ich nicht erkennen.
teslatom meint
Wenn ich schon schreibe, dass ich nichts weiß, warum poste ich dann? Aus Reinem Zufall, sinnentleert.
Andere, die eine interessante Argumentation anführen, als selbstgefällig darzustellen, ist sehr schlechter Stil.
@ Peter W. Danke für die Informationen, klingt schlüssig.
Chris meint
Fahrräder werden häufig in Maschinen eingespannt um die Belastbarkeit zu erproben. Die werden solange hin und hergebogen bis die brechen. Ist auch fernab jeder „Praxiserfahrung“, muss also auch dumm sein. Ich habe auch noch nie mein Fahrrad hin und hergebogen. Hier wird nicht mehr kritisiert, hier wird gehetzt.
Rainer Zufall meint
Gibt keinen SInn mit dir zu diskutieren. Ich merks.
Chris meint
Mensch Peterchen, ob es Quatsch ist oder nicht, überlass doch den beiden Unternehmen :)
alupo meint
Mensch Chrislein,
der Markt wird zeigen ob Daimler führend sein wird oder ob das Unternehmen wie der ehemalige DAX Konzern AEG nur noch in den Geschichtsbüchern zu finden ist.
Alles reine Spekulation bzw. Glaubenssache. Aktuell kann man von Daimler nur einen eSmart kaufen, und das laut meinem Nachbarn nur mit 12 Monaten Lieferzeit. Klar kaufte er dann etwas anderes…
Aber schön, dass diese Microproduktion ausgelastet zu sein scheint. Oder fehlen sogar dafür die Zellen aus Asien?
Chris meint
Das könnte vielleicht daran liegen, dass zunächst erstmal die E63 AMGs ausgeliefert werden mit denen man mehr Geld verdient. Und ob da nun dein Nachbar woanders kauft oder nicht, das kratzt niemanden. Es gab schon immer Wechselkäufer. Und im Übrigen sind 12 Monate Wartezeit ganz normal bei gefragten Modellen, egal ob BEV oder VKM.
Wie hoch ist eigentlich die Lieferzeit des Model 3? 4 Jahre? 5 Jahre? Mehr?
Im Übrigen kannst dir auch n EQC kaufen ;)
Mike meint
Wenn es auch lange gedauert hat ,aber ein Anfang ist gemacht….super ;)
Wenn jetzt noch die Brennstoffzelle im LKW Langstreckenbereich kommt, und vor allem die LKW´s bzw. die Anhänger/Sattelauflieger endlich im großen Stil auf die Schiene gebracht werden.(siehe Vorbild Schweiz) das wäre einfach ideal, keine Staus, weniger Unfälle,weniger Feinstaub, etc. etc…….
Ich weiß so was bekommt unsere Lobby Politik nicht hin, aber man wird ja wohl noch träumen dürfen ;)
Miro meint
Für Mercedes sehe ich echt schwarz…Weder die LKW noch die PKW Sparte hat KONZEPTE, die darauf hinweisen, dass die Elektroautos bzw. LKWs von grundauf neu durchdacht sind…
Chris meint
Es ist schon wieder zum Haare raufen. Mercedes ist der einzige der E-LKW anbietet und nein, Tesla liefert hier nichts ab. Konzeptbedingt ist da gar nicht viel mehr drin. Ein E-LKW kann nicht sehr viel anders aussehen als der von Mercedes in Europa insbesondere in Deutschland, da die Gesamtzuglänge (oder falls das einige besser aus der Schiffahrt verstehen: Lüa) hier ein entscheidender Faktor ist. Die LKW’s sind alles Frontlenker und reizen damit die komplette Gesamtfahrzeuglänge aus. Ein Aerodynamisches Design mit ner Fancy Nase wird auch Tesla nicht liefern können, weil dann der Fahrer auf einmal kein Platz zum sitzen hat. Teslas LKW ist ein Hauber, kein Frontlenker, und damit zu lang. Das ist in den USA vielleicht scheißegal, oder in Australien, in vielen anderen Ländern aber nunmal nicht.
Hier ist der e-Actros eine echte Innovation.
Miro meint
Oh, ich bin mir recht sicher, dass auch hier das angepasst wird, weil es sonst keine praktikable Reichweite geben wird. Es gibt schließlich auch schon Sonderregelungen beim 4T Streetscooter (den man mit Klasse B fahren darf). Ja ich weiß, das eine ist Gewicht und das andere die Länge, aber das Gesetz passt sich an. Einen LKW mit wenigen KM auf die Straße zu bringen könnte Tesla wahrscheinlich auch vor Jahren bringen.
CZ meint
Ein eLKW braucht nicht länger als jeder andere LKW zu sein und sollte dies auch nicht sein. Wenn Tesla das nicht nicht hinbekommt, werden das halt andere machen.
Dieses Ganze Warten auf Elon, Hoffen auf Elon, Gesetzesänderungen nur für Elon, ist einfach albern. eMobilität wird sich durchsetzen. Wenn Tesla vorne mit dabei sein will, solln sie liefern. Wenn nicht, dann werden es andere tun.
Chris meint
@Miro Wozu sollte es eine Ausnahmeregelung geben? Weil Tesla nicht in der Lage ist einen Frontlenker zu bauen? Es wird keine Ausnahme geben, weil es konzeptbedingt kein Problem darstellt. Aerodynamische designte Hauber waren schon immer besser für die Reichweite, aber eben auch unübersichtlich, damit unsicher, und problematisch wegen der Kurvenradien. Die Ausnahme für die Klasse B gab es nur, weil die Batterien so schwer sind und es schlicht nicht anders geht. Dass man aber keinen Hauber braucht, beweist Daimler. Deshalb gibt es keine Ausnahme.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ja, ja, Chris und CW, lästert nur über Elon. Er liefert als Startup inzwischen 1.000 PKW pro Tag ab, die 100-jährigen VDA-Profis bringen nur Bruchteile davon auf die Straße. Auch beim LKW wird Musk zeigen, wie es geht. Ohne Musk gäbe es die Tests vom Daimler gar nicht.
Chris meint
Wie bitte? VW baut weniger Autos pro Tag als Tesla? OK, interessant.
Tesla zeigt im LKW Bereich momentan gar nichts, und schon gar nicht für unseren Markt.
Maximilian meint
„Ohne Musk gäbe es die Tests vom Daimler gar nicht.“
Vermutlich haben Sie da recht. Man war aber mal sehr gut aufgestellt. 1997 stellte man eine A-Klasse vor, mit einem Sandwich Boden, die dann ohne Batterie fast genau auf den Tag vor 21 Jahren umkippte (Elchtest).
Es ist höchstinteressant, dass es Anfang der 90er Entscheider gab, die den Mut hatten, dieses Auto mit dem Sandwichboden über Jahre zur Serienreife entwickeln zu lassen. Es wurde an eine Batterielösung mit 200km Reichweite gedacht. Zwar nicht mit Li-Ion Technik, diese war aber schon bekannt, und ging bei Sony in Japan 1991 in Massenfertigung. Man hatte also die Chance auf Technologieführerschaft – aber das wurde aufgegeben und man ging in den Schnarchmodus – bis auf ein paar kleinere Engagements.
Aber jetzt, 20 Jahre später, bitte nicht hergehen, und sagen „Herr Musk hat uns vor 5 Jahren wieder aufgeweckt – wir testen gerade einen grösseren LKW mit Li-Ion Batterie, der echte 150km fahren kann – Applaus bitte !“ Wo ist denn da bitte die Heldentat ? Ich bin eher geneigt zu sagen, dass die Jungs von heute den Jungs von damals (frühe 90er) in einer ganzen Reihe wichtiger Kriterien nicht das Wasser reichen können. Entlastend darf man sagen, dass dank shareholder-value langfristiges Denken inzwischen auch verboten ist.
Stocki meint
@Chris seit wann baut VW mehr eAutos als Tesla? Das wäre jetzt mir neu. Wie kommst du darauf das Tesla im LKW Bereich nichts zeigt! Seit Monaten fahren die Prototypen quer durch die USA. Gut, den Musk’schen Zeitplan sollte man nicht zu ernst nehmen ;-)
Chris meint
@Stocki von Elektroautos war nicht die Rede sondern von PKWs.
alupo meint
Ich denke es ist an der Zeit für ein echtes eAutoranking. Dabei sollten alle echten eAutos gezählt werden, d.h. ein Auspuff ist ein Ausschlußkriterium.
Ich denke, dass alle europäischen Hersteller gegenüber den ca. 1000 eAutos pro Tag von Tesla weit abgeschlagen sind. Ich denke weiterhin, dass das auch auf die Koreaner und auf die Japaner zutrifft. Nur die Chinesen könnten einen echten eAuto Wettbewerber darstellen…