Der Daimler-Konzern bringt Ende des Jahres sein erstes Serien-Elektroauto mit Brennstoffzellen-Technologie auf den Markt. Der Mercedes-Benz GLC F-Cell wird vorerst nur in Kleinserie und exklusiv via Leasing vertrieben. Mittel- bis langfristig wollen die Schwaben deutlich mehr Modelle anbieten, die mit Hilfe von Wasserstoff Energie für den E-Antrieb erzeugen.
Wie die Automobilwoche berichtet, arbeitet Daimler an einem neuen Baukastensystem, mit dem sich alle Fahrzeugtypen mit Wasserstoff-Antrieb ausrüsten lassen. „Wir entwickeln ein modulares System für die Brennstoffzelle, um diese in ganz verschiedenen Fahrzeugtypen unseres Konzerns einsetzen zu können“, sagte der Entwicklungschef für E-Antriebe, Jochen Hermann, der Branchenzeitung.
Serienreif soll die neue Wasserstoff-Architektur im Jahr 2022 sein. „Der klare Auftrag lautet, bis dahin Skalierbarkeit und Kostensituation nochmals deutlich zu verbessern“, so Hermann. Das erste mit der neuen Lösung ausgestattete Fahrzeug werde der Elektro-Stadtbus eCitaro.
Deutsche Autohersteller konzentrieren sich bei E-Mobilität aktuell auf teilelektrische Verbrenner und rein batteriebetriebene Stromer. Für den Fall, dass sich der Markt später in eine andere Richtung orientiert, entwickeln Daimler, BMW und Co flankierend weiter Wasserstoff-Antriebe. Bislang gelten die asiatischen Hersteller Toyota, Hyundai und Honda bei der alternativen Antriebsart als führend.
Priusfahrer meint
Auch die Autoindustrie sucht nach wie vor nach einem umweltfreundlichen Energieträger, der schnell nachgefüllt bzw. ergänzt werden kann und in größeren Kapazitäten speicherbar sein muß. Daher wird in verschiedenen Bereichen experimentiert.
Der Konsument ist dann wie immer die Instanz für größere „Versuchs-Reihen“.
Was unverständlich ist, ist die Inkonsequenz mit der die Ziele der Autokonzerne verfolgt wird.
Ernesto 2 meint
Der Vorstand der das genehmigt hat gehört unter Rückzahlung aller Bezüge fristlos gefeuert. Da werden Milliarden „verbrannt“ und das absehbare Rresultat sind 20 Fahrzeuge pro Jahr. Sind die noch bei Trost? Oder sitzt ein Maulwurf im KOnzern der ihn zerstören soll???
andi_nün meint
Puh, langsam wird immer klarer, warum 2018 bereits die zweite Gewinnwarnung gekommen ist und die Aktie mittlerweile solid das 5 Jahrestief durchschlagen hat.
Da ist die Dividendenkürzung wohl nicht weit.
bübchen meint
Sehr richtig. Erst 3 Mrd € in ein Dieselkompetenzzentrum versenken und jetzt auch noch Wasserstoff, damit man alle paar tausend Kilometer die Stacks der Brennstoffzellen für teuer Geld in der Vertragswerkstatt wechseln kann. So wird das nix, Daimler.
Hans Hecht meint
Na endlich mal ein Autohersteller der die Zeichen der Zukunft erkennt. Zum einen werden die Rohstoffe für die Batterieproduktion nicht für alle Fahrzeuge der Welt reichen da Kobalt nur in Afrika mit Kinderarbeit gefördert wird. Dann fallen bei der Produktion von diesen Batterien noch so viel Co2 an wie ein normales Auto auf ca 80000 km produziert und dann ist die Batterie eines E Autos bei dem Kilometerstand
auch am Ende. Ich sehe es auch so die einzige zur Zeit für mich nachvollziehbare Alternative ist Wasserstoff wo nach der Verbrennung nur reiner Wasserdampf ausgestoßen wird.
nilsbär meint
Woher stammen diese alternativen Fakten? Aus der VW-Pressemappe? Herr Diess, sind Sie es?-)
Ernesto 2 meint
1+ .-)
Jörg2 meint
@HansHecht
Ihr Annahme, dass Cobalt nur im Kongo gefördert wird, ist falsch.
Der Kongo liefert wohl aktuell 50% der jährlichen Weltproduktion.
Von der anderen Hälfte werden große Teile in westlichen Demokratien gefördert.
(Das ändert natürlich nichts an den Förderbedingungen im Kongo.)
Die anderen Behauptungen (CO2, Haltbarkeit Batt.) sind auch nicht zutreffend.
Das ist aber hier bereits an vielen Stellen diskutiert.
Premium-Ducktales meint
Ergänzung zu den alternativen Fakten:
a) mittlerweile gibt es nachweisbare Funde von Kobalt auch in Nord-Amerika und Kanada (in nicht unerheblichem Umfang)
b) Ein nicht mehr ganz unbekannter Hersteller ist auf dem besten Weg in naher Zukunft vollständig auf Kobalt verzichten zu können
c) Kopfnuss für Ratefüchse: es ist kein deutscher Hersteller dabei …. die beziehen gern aus Afrika wollen das jedoch ohne Kinderarbeit schaffen
Jedoch werden seltene Erden derzeit in allen (!) Verbrenner-Motoren und deren Abgasreinigungssystemen eingesetzt…
Ferner haben Verbrenner einen CO2 Rucksack, der nicht unerheblich ist und mit der Förderung, Verarbeitung und Verteilung von Rohöl zu Kraftstoffe zusammenhängt – dieser wird gern vernachlässigt, weil schlecht messbar und Raffinerien, Schweröltanker usw. ihre Verbräuche und Emissionen nicht offenlegen…
Premium-Ducktales meint
Ergänzung:
Alles nachzulesen, u.a. hier:
1.) bei TU Illmenau, 2014:
https://www.db-thueringen.de/servlets/MCRFileNodeServlet/dbt_derivate_00029682/ilm1-2014100070.pdf
Seltene Erden z.B. in Dieseladditiven und zur Abgasbehandlung bei Verbrennern
2.) Wasserstoffherstellung bei Wikipedia (setzt CO2 frei)
https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserstoffherstellung
Häufigste Methode ist: die Dampfreformierung ist derzeit die wirtschaftlichste und am weitesten verbreitete (~90 %) Methode, Wasserstoff zu erzeugen. Durch die Verwendung fossiler Energieträger wird dabei aber genauso viel des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid CO2 freigesetzt wie bei deren Verbrennung.
Die Herstellung von Wasserstoff aus Erdgas ist selbst bei Einsatz von 100% Strom aus regenerativen Energeien maximal CO2 neutral.
Sie setzt auf jeden Fall CO2 frei… Somit keine gute Idee… als Maßnahme gegen den Klimawandel aber gut für Tankbare Treibstoffe…
Bliebe die Spaltung von Wasser durch Strom aus regenerativen Energieen
Wasser… das wir Menschen ja so behutsam nutzen. als wäre es unser Augapfel… Ironie Off
3.) Verteilung und Ausbeutung von Kobalt (ja richtig, es ist wie die fast jede Rohstoffgewinnung eine Ausbeutung; bis nix mehr da ist)
Quellen:
https://www.lynxbroker.de/artikel/die-besten-kobalt-aktien/
https://de.wikipedia.org/wiki/Cobalt
beide Quellen zeigen, dass in Kongo zwar/nur 50% der bekannten Vorkommen liegen, aber wer sagt, dass man es von dort beziehen muss? Es gibt offenbar Alternativen ohne Kinderarbeit. Und wie sinnvoll ist es, dieses seltene Metall in nicht recyclebaren Produkten wie Abgasreinigungsanlagen zu verwenden? Darin liegt vielleicht der Grund, dass der eine oder andere Hersteller nach Alternativen (technischen Lösungen) sucht, die ohne Kobalt auskommen.
Jörg2 meint
@HansHecht
Bitte mal das WWW bemühen. Recht einfach finden sich Daten zu den Kobaltvorkommen und Fördermengen.
(Natürlich finden sich auch die Angaben zur Kinderarbeit.)
Peter W meint
Das nenn ich mal nen kompetenten Kommentar, ganz am Puls der Zeit. Da bin ich ja total falsch informiert. Nach der Ironie, bleibt einem da nur noch der Sarkasmus.
Wo ist eigentlich der Herr Doktor Ingenieur und seine NIMH-Batterie? Die würde da auch noch gut dazu passen – wegen dem Kobalt.
Premium-Ducktales meint
Verstehe ich nicht ganz mit der Ironie bzw. dem Sarkasmus; Sorry.
Sind meine Anmerkungen sachlich falsch?
Hier ein Beitrag der TU Illmenau aus 2014 zum Einsatz seltener Erden in der Automobilindustrie bei Verbrennermotoren:
https://www.db-thueringen.de/servlets/MCRFileNodeServlet/dbt_derivate_00029682/ilm1-2014100070.pdf
„(…) historisch gewachsenen Fachtermini Seltene Erden, Seltene Erdmetalle …… als Dieseladditiv und zur Abgasreinigung als Redoxkatalysator eingesetzt (…)“ Die seltenen Erden können nicht zurückgewonnen werden.. sind sind quasi im Abgas entschwunden…
Und hier zwei Minengesellschaften aus Kanada: First Cobalt, Canada Cobalt Works.
Zitat aus LYNX: „Die weltweit bekannten Kobalt-Vorkommen betragen rund 25 Mio. Tonnen. Dabei wird Kobalt im modernen Bergbau überwiegend aus Kupfer- und Nickelerzen gewonnen. Fast zwei Drittel des weltweit geförderten Kobalts kommt aus der Demokratischen Republik Kongo wo sich sechs der zehn größten Kobaltminen befinden. Daneben gibt es noch nennenswerte Vorkommen in Australien, auf Kuba, den Philippinen, in Sambia, Kanada, Madagaskar, Russland und anderen Ländern wie Marokko oder den USA. “
Anmerkung: in Kongo befinden sich 50% der bekannten Vorkommen. Heißt im Umkehrchluss. Es gibt weitere Vorkommnisse in anderen Ländern…
siehe hierzu auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Cobalt#F%C3%B6rderung
Auf Kongo allein ist also kein Unternehmen angewiesen… wenn das Management es will
Premium-Ducktales meint
Sorry für die Doppelung. Den Kommentar gab ich gestern abend ab und er war heute früh um 7 Uhr noch nicht online, daher habe ich ihn oben ähnlich erneut verfasst.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Auch ein H2-Auto hat eine etwas größere Fahrzeugbatterie, da eine Brennstoffzelle eine gewisse Zeit benötigt, um nach dem Fahrtbeginn mit der Stromproduktion zu beginnen. Auch kann sie nicht die im normalen Fahrbetrieb erforderliche Leistungsdynamik aufbringen. Letztendlich haben wir mit demH2-Auto ein Batteriefahrzeug mit Range Extender (also Hybrid).
Berno meint
????
Aleman meint
>Hans Hecht,
Du meinst doch, das aus dem Wasserstoffauto nach der Verbrennung des Wasserstoffs nur Wasser kommt. Verstehe ich das richtig, dann denkst Du, das sei ein Auto mit Verbrennungsmotor wie es auch andere Gasautos gibt und man würde einfach mit Wasserstoffgas fahren? Der Name Wasserstoffauto kann einen ja auf den Gedanken bringen.
Dann hätten Dich alle Kommentatoren falsch verstanden.
Tatsächlich ist auch das Wasserstoffauto ein Elektroauto mit kleinerer Batterie, die mit der Brennstoffzelle die ganze Zeit aufgeladen wird. Es ist also ein Elektroauto mit Reichweitenverlängerer wie der BMW i3 mit dem Rex.
nilsbär meint
Man könnte auch über die Gründe nachdenken, warum es so wenige Erdgasautos gibt. Und warum sollte sich dann der teure Wasserstoff durchsetzen?
https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2015/maschinen/warum-gibt-es-so-wenige-erdgasautos
hu.ms meint
Weshalb diese abfälligen kommentare hier ?
Wieso seit ihr dagegen das verschiedenste alternative antriebe entwickelt und genutzt werden ?
Sie schaden/behindern sich doch gegenseitig nicht.
Jeder nicht-verbrenner ist doch ein gewinn für das klima.
Für die stromgewinnung aus wasserstoff zum antrieb eines e-autos sehe ich einen – wenn auch sehr kleinen – markt.
Als erste Busse und LKW.
Bei PKW nur für leute die riesen-reichweiten brauchen und sowohl den hohen kaufpreis als auch den hohen energiepreis von mehr als 12 € pro 100km dafür zahlen wollen.
nilsbär meint
Ich unterstelle mal, dass es Daimler (und anderen) nicht um die edle Entwicklung von Alternativen geht. Sondern darum, Verwirrung zu stiften und so die Verbrenner-Verkäufe am Leben zu erhalten. Nach dem Motto: ‚Elektro, Wasserstoff, Synfuel, was kommt denn jetzt wirklich? Ich kenne mich nicht mehr aus und kaufe lieber wieder einen Verbrenner.‘
Prof. Eich meint
Das glaube ich allerdings auch. Der gemeine Autokäufer soll möglichst lange von E-Antrieb ferngehalten werden.
Konrad Weidner meint
Nilsbär: +1 …..Verwirrung zu stiften…..
Genau so sehe ich das auch die deutsche Verbrenner Autolobby und mit Rückenwind von Frau Dr. Merkel
Reinhold meint
Im Pkw-Bereich ist für die BZ der Zug schon abgefahren. Daher mach es keinen Sinn hier noch weiter geld zu verschwenden. Das Geld wäre in reine BEV oder Ladenetzwerk besser investiert. (im Umkehrschluss könnte man man sagen, alle Investitionen in BZ verhindern Investitionen in BEV)
Die BZ Pkw sind technisch, preislich und ökologisch den BEV unterlegen, wofür brauchen wir die BZ dann noch?
Ducktales meint
Wenn Wasserstoff aus Erdgas gewonnen wird, werden nach wie vor Fossile Rohstoffe eingesetzt, was der CO2 Bilanz nicht helfen kann, da hier wieder CO2 frei wird. Das CO2 muss zurück in Speicher und nicht zusätzlich freigesetzt werden.
Asu meiner Sicht ökologischer Wahnsinn…
siehe Hierzu Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserstoffherstellung
„Die Dampfreformierung ist derzeit die wirtschaftlichste und am weitesten verbreitete (~90 %) Methode, Wasserstoff zu erzeugen. Durch die Verwendung fossiler Energieträger wird dabei aber genauso viel des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid CO2 freigesetzt wie bei deren Verbrennung. Durch Verwendung von Biomasse kann die Klimabilanz verbessert werden, da dann nur das Kohlenstoffdioxid freigesetzt wird, das zuvor beim Wachstum der Pflanzen aus der Atmosphäre aufgenommen wurde. “
Noch ernsthafte Fragen?
Kritiker meint
Zitat:
„Für den Fall, dass sich der Markt später in eine andere Richtung orientiert, entwickeln Daimler, BMW und Co flankierend weiter Wasserstoff-Antriebe“
Hm? Vielleicht setzt sich ja auch der Wankelmotor später im Markt durch… Dann sollte man auch für später flankierend für alle Fahrzeuge Wankelmotoren weiterentwickeln…
Man weiß ja nie.
Ironie Off. Selten so ein Schwachsinn gehört.
nilsbär meint
Zum Glück ist es völlig unerheblich, woran Daimler arbeitet oder nicht arbeitet. Solange nur Tesla und die Chinesen an der richtigen Antriebsart arbeiten.
Luis M meint
Hallo,du willst dann bestimmt auch in China Arbeiten oder was ,glaub ihr das diese Auto Bauer dann in Deutschland oder gar in Europa fertigen,ich glaube das nicht.Mit dieser Ganzen Politik merkt keiner um was es wirklich geht.Wir haben einen Wirtschaft Krieg auf höchster Ebene es geht nur darum die Deutsche Automobil und anhängen de Wirtschaft zu vernichtet.Ein China Auto für 25.000€ bringt nichts wenn ich keine Arbeit habe.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Die Ankündigung, dass der H2-Hybrids nach 30 Jahren testen für PKW weiter entwickelt wird, ist auch eine sichere Methode, die Daimler-Aktie weiter nach unten zu bringen. Dann kann Geely günstig nachkaufen und zeigen, wie es richtig geht.
Bender meint
Der Hauptgrund für mich, mir kein Wasserstoff-Fahrzeug zu kaufen ist der, dass ich mein Fahrzeug unabhängig „betanken“ will.
Ich will nicht wieder irgendeiner Lobby das Geld in den Rachen werfen müssen, nur um von A nach B zu kommen.
Ausserdem ist der Preis für solche Fahrzeuge ein Witz. 65.000€ aufwärts. Welcher Mittelständler soll sich das denn leisten können?
alupo meint
Mir wäre der hohe Primärenergieverbrauch ebenso wichtig wie die komplizierte Hochdrucktechnik mit ihren Folgekosten.
lo meint
Ich habe 2011 neben eine BZ-Touran gestanden… ist leider kein Produkt draus geworden…
Aus Wikipedia:
„Auf der CES 2016 wurde von Thomas Weber, Entwicklungsvorstand der Daimler AG, ein Großserienfahrzeug mit Brennstoffzelle für Ende 2017 angekündigt.“
lo meint
Quelle:
https://blog.mercedes-benz-passion.com/2016/01/offiziell-glc-mit-brennstoffzelle-in-serie-bis-ende-2017/
i_Peter meint
„Groß“ ist nur das Fahrzeug (SUV), klein ist die Serie und der Vertrieb „exklusiv“ (ausschließlich Leasing an handverlesene Kunden).
Gunarr meint
Es gibt ja Leute, denen es egal ist, was der Kraftstoff kostet. Leute die zuviel Geld verlieren, wenn Sie an der Ladesäule warten müssen. Architekten im Außendienst zum Beispiel. Diese Leute werden bestimmt zu Wasserstoff greifen, wenn es mit Diesel nicht mehr geht. Solche Leute fahren aber keine Kleinwagen und ganz bestimmt nicht mit dem Bus. Bei diesen Fahrzeugen wird sich bestimmt die Batterie durchsetzen.
frax meint
Wasserstoff Tankstellen können nicht beliebig viele H2 Autos pro Tag befüllen – das wird gerne übersehen. Es wird also Wartezeiten an den H2 Tankstellen geben. Diese Technik ist so teuer, dass sie sich nicht im großen Stil durchsetzen wird – wenn es ums Geld geht, hört der Spaß halt auf. Aber das wollen viele einfach nicht wahr haben.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
40 Fahrzeuge pro Tag können pro H2-Tankstelle betankt werden, sagen alle mir bekannten Quellen. Geht man davon aus dass in der Zeit von 23 bis 5 Uhr nur relativ selten getankt wird, reduziert sich durch diese Totzeit die Anzahl Fahrzeuge nochmals. Kann ein Profi dazu einen konkreten Wert liefern?
alupo meint
Das Problem ist nicht die Komprimierung auf ca. 840 bar, sondern das Fassungsvermögen 200 oder 300 bar Eingangslagers. Wasserstoff eignet sich prinzipbedingt nicht für eine Lagerung.
Die ca. 40 PKW passen gut zum Transportvermögen eines Gas-LKWs (40 PKW * 5 kg sind 200 kg. Auf einen üblichen LKW passen ca. 3000 Nm³, mal 0,089 ergibt etwas über 300 kg. Die größten LKW packen jetzt auch schon ca. 9000 Nm³, ich weiß in Deutschland nur von einem, mehr geht aber nicht mehr. Mittels der Brennstoffzelle braucht es eine irre Anzahl von LKWs zur PKW-Versorgung mit H2).
Peter W meint
Das kann man nur noch mit ironischen Kommentaren ertragen:
30 Jahren ist der „Wasserstoffantrieb“ kurz vor der Serienreife. Eine grandiose Leistung an der Mercedes führend beteiligt ist. Da kann Mercedes ja auch noch die notwendigen Anlagen zur Umwandlung von Erdgas in Wasserstoff bauen, dann können sie richtig fett Kohle verdienen. Erdgas ist mit Sicherheit leichter zu beschaffen als Lithium und Kobalt. 100 km mit dem Wasserstoffmercedes kosten dann nur 30 Euro – aber wer es sich leisten kann „nur das Beste oder Nichts“ zu fahren, soll das Daimler-Blechle kaufen.
Alex meint
+1 ????
Jörg2 meint
Ich vermute, da laufen bei den Herstellern intern enorme Kämpfe zwischen den Verantwortlichen der einzelnen Entwicklungsrichtungen (Verbrenner/E-Motor/H2) ab. Jeder kämpft um seine Wichtigkeit und sucht den Weg in die Presse um diese zu untermauern.
Ich glaube, dass ist nicht so ganz ernst zu nehmen.
Peter W meint
… ja, da wollte man doch gerne hinter die Kulissen schauen können.
Vanellus meint
Es gibt keine Konkurrenz E-Motor/Wasserstoff, weil Wasserstoff nur der (teure) Energiespeicher ist, aus dem in der Brennstoffzelle Strom gemacht wird, der wiederum einen E-Motor antreibt. Also: mit einem E-Motor fahren beide.
Jörg2 meint
Wie auch immer in den einzelnen Unternehmen die Entwicklungsabteilungen sich gegeneinander abgrenzen. Sie stehen in Konkurenz zueinander.
Porsche 911 meint
Hier mal ein oft zum Besten gegebenes Zitat, dass je nach Perspektive trotzdem passt:
Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.
;)
Stocki meint
Die Abteilung Wasserstoff steckt schon seit 30 Jahren in der Phase „dann lachen sie über dich“. Ich glaub das wird nix mehr ;-)
hofi meint
och, der Elektro Antrieb hat bis zur gegenwärtigen zunehmenden Verbreitung auch 150 Jahre benötigt. Das braucht halt seine Zeit.
Stocki meint
Die Abteilung E-Mobilität befindet sich schon ne Weile in der Phase „dann bekämpfen sie dich“. Da erwarte ich spätestens nächstes Jahr das „und dann gewinnst du“. ;-)
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Wenn der H2-Antrieb so sensationelle Vorteile hat, wieso beschäftigen sich die cleversten der Cleveren, die Porsche-Entwickler nicht damit?