Volkswagen hat verkündet, für seine Elektromobilitäts-Offensive Energiespeicher im Wert von 40 Milliarden Euro bestellt zu haben. Eine Eigenfertigung von Batteriezellen sei trotz drohender Übermacht asiatischer Zulieferer bei der wichtigen Zukunfts-Technologie nicht vorgesehen. Das könnte sich bald ändern.
Wie das Manager Magazin berichtet, bereitet der Wolfsburger Autohersteller den Einstieg in die Batteriezell-Produktion vor. Volkswagen soll planen, gemeinsam mit dem koreanischen Unternehmen SK Innovation in Europa Großfabriken für Akkus zu bauen. Das habe der Vorstandsvorsitzende des Konzerns Herbert Diess beschlossen.
Diess soll sich mit dem Milliarden erfordernden Projekt unabhängiger von den großen Zellherstellern aus China, Korea und Japan machen wollen, die derzeit den Markt dominieren. Eine finale Entscheidung habe es noch nicht gegeben, die Verhandlungen seien noch nicht abgeschlossen, so die Wirtschaftszeitschrift.
Volkswagen will 2025 rund drei Millionen Elektroautos pro Jahr absetzen. Experten und Politiker warnen schon länger davor, dass deutschen Autobauern Versorgungsengpässe bei Batteriezellen drohen. Erst vor wenigen Tagen kamen Spekulationen auf, dass die Volkswagen-Tochter Audi von dem Akku-Zulieferer für ihr neues Strom-SUV e-tron unter Druck gesetzt wird.
Gabriel Geissler meint
Wann begreift denn jemand dass wir mit der Batterietechnologie noch nicht so weit sind. Im Moment fahren alle Stromer nicht mit Strom aus erneuerbaren Energien sondern mit Kohle !!! Lasst uns doch erstmal die Energiehausaufgaben machen. Die Preisgestaltung der Batteriefahrzeuge ist undiskutabel . Den Batterieautotraum wird es nicht geben.
Hugo meint
IMHO ein vernünftiger Schritt den kleinen Player SK Innovation eng zu binden. Die SK-Gruppe gehört in Südkorea zu den größeren Chaebols. Große Investitionen können beide Unternehmen gemeinsam stemmen. Außerdem gehört SK Innovation zu den führenden Separatorhersteller der Welt.
Bei chinesische Herstellern wäre ich sehr skeptisch – nicht weil sie schlecht sind, sondern weil man kaum abschätzen kann, ob die chinesische Regierung großen Einfluss ausübt. China hat wegen der Stationierung von THAAD in Südkorea die südkoreanischen Batteriezellenhersteller von der Elektroautosubvention ausgeschlossen. Wahrscheinlich auch nur ein Vorwand damit ihre heimischen Unternehmen an Marktmacht gewinnen konnten.
Swissli meint
So bindet man Zellhersteller und muss selber nicht viel investieren. Macht Tesla mit Panasonic auch so.