Der türkischstämmige Wissenschaftler und Unternehmer Kenan Sahin hat Batterietechnologien entwickelt, die in vielen Autos und Elektronikgeräten zum Einsatz kommen. Vor kurzem verkündete er eine weitere zentrale Entdeckung: Sahins neuestes Produkt soll den Bedarf an Kobalt bei der Produktion von Kathoden für Lithium-Ionen-Batterien deutlich reduzieren.
Kobalt ist entscheidend für die Kosten und Leistungsfähigkeit der in aktuellen und kommenden Elektroautos eingesetzten Energiespeicher. Die steigende Nachfrage nach E-Pkw könnte laut Fachleuten schon bald zu einer weltweiten Knappheit des Materials führen. Sahins Erfindung soll Abhilfe schaffen, der 77-Jährige steht eigenen Angaben nach bereits in Verhandlungen mit Unternehmen über Lizenzen. „Wir hoffen, dass wir es in die Hände der großen Fertiger übergeben können“, sagte er der Nachrichtenagentur Bloomberg.
Sahin ist mit dem Verkauf einer Softwarefirma zum Milliardär geworden, anschließend investierte er hohe Summen in die Entwicklung von Kathoden. Anstatt in Konkurrenz mit großen Konzernen zu treten, entschloss er sich zu Kooperationen – darunter mit dem deutschen Chemieriesen BASF.
Sahin stellt mit seiner neu entwickelten Technologie Kobaltanteile in Batterie-Kathoden von nur noch 4 Prozent in Aussicht – aktuelle Lösungen kommen auf bis zu 20 Prozent. Verantwortlich für den großen Fortschritt ist laut Sahin, dass durch zielgenaues Einsetzen von Kobalt in die chemische Struktur der Kathoden geringere Mengen erforderlich sind.
Der für das nächste Jahrzehnt erwarte E-Mobilitäts-Boom stellt große Autohersteller vor neue Herausforderungen. Neben kostengünstigen, leistungsfähigen Batterien müssen sie die Versorgung mit den für die Elektroauto-Produktion erforderlichen, teils preistreibend seltenen Rohstoffe sicherstellen. Volkswagen, BMW und Daimler haben bereits langfristige Verträge mit Lieferanten verkündet, die Rohstoffbranche tritt jedoch deutlich selbstbewusster als die Zulieferer der Autoindustrie auf.
Leotronik meint
Der Kobaltpreis ist auch ziemlich eingebrochen.
Bertolini meint
Ecomento schrieb dies schon am 31.05.2018:Labor-Analysen haben ergeben, dass es Tesla und seinem Batterie-Partner Panasonic offenbar tatsächlich gelungen ist, den Kobalt-Anteil der Kathoden in den im Model 3 verwendeten neuen 2170er Batteriezellen extrem zu senken – konkret auf 2,8 Prozent.
Vielleicht steckt dahinten auch der türkischstämmige Wissenschaftler und Unternehmer Kenan Sahin! :-)
Howbie meint
Da sieht man mal wie weit die Europäer Tesla hinterherhinken…
Christian meint
die Europäer…also ich hinke nicht hinterher. Mich jucken die aktuellen Spritpreise nicht mehr….und die Japaner … und Koreaner … und Chinesen
…. holen alle auf. Das ist normal, daß es einen Technologieführer gibt, wenn alle gleichauf wären, hätten wir ein anderes Wirtschaftssystem oder die Firma eine schlecht geschützte IT.
frax meint
Das ist ja löblich, aber irgendwie auch hinter dem Mond – die 2070er Zellen von Tesla, also die im Model 3, haben einen Kobaltanteil von unter 3% und das Kobalt stammt aus Nordamerika und nicht aus dem Kongo. Und die nächste Zellgeneration soll ganz ohne Kobalt auskommen.
Utx meint
3 % ist der Anteil an der gesamten Batterie. Bei den 20 % im Text ist der Anteil in der Kathode gemeint.
frax meint
Wieder was gelernt – wer lesen kann, ist im Vorteil – Danke!
Steff meint
Was hast du gelernt? Das ist völlig Falsch, was Utx da behauptet!
Der Kobaltanteil wird immer im Bezug zur Kathode genannt! Wo sonst sollte man sinnvollerweise Kobalt im Batteriepack verbauen??
Zitat aus dem Link: „…bestehen die Kathoden der im neuen Tesla Model 3 verwendeten Panasonic-Zellen nur noch zu 2,8 Prozent aus Kobalt.“
https://www.golem.de/news/tesla-ingenieure-zerlegen-das-model-3-und-halten-es-fuer-profitabel-1806-134703.html
Tesla verwendet seit 2012 NCA als Zellchemie und hat traditionell einen äusserst geringen Kobaltbedarf. Alle anderen E-Auto Hersteller (ausser Chinesen) verwenden NMC. Ursprünglich mit 33% Kobaltanteil, derzeit etwa 20%. Selbst die nächste Generation NMC (ab 2021/22) wird deutlich mehr (10%) Kobalt benötigen als die 2170 Zellen in Teslas Model 3 mit unter 3%.