Mercedes-Benz hat diese Woche seinen ersten vollelektrischen Bus an die Hamburger Hochbahn AG ausgeliefert. Das Serienmodell des im September vorgestellten eCitaro ist Teil eines Auftrags über 20 Stromer.
Die eCitaro-Bestellung der Hamburger Hochbahn ist laut Mercedes die bisher größte Einzelorder eines deutschen Verkehrsbetriebs für vollelektrisch angetriebene Omnibusse. Die Hochbahn betreibt derzeit rund 1000 Omnibusse auf 111 Linien. Ab 2020 sollen nur noch emissionsfreie Modelle beschafft werden.
Die modular aufgebauten Batteriepakete des eCitaro treiben zwei radnabennahe Elektromotoren an und verfügen über eine Gesamtkapazität von bis zu 243 kWh. Die Aufladung der Akkus erfolgt per Stecker im Depot. Mit Batterie-Vollbestückung erreicht der eCitaro Herstellerangaben nach eine Reichweite von rund 150 Kilometern im Sommer. Unter Idealbedingungen sollen rund 250 Kilometer ohne Zwischenladung möglich sein.
Um die Ladefähigkeit, Leistungsfähigkeit und Lebensdauer zu optimieren, werden die Batterien des eCitaro durch Kühlung auf Idealtemperatur gehalten. Die Kühlung erfolgt durch einen separaten Batteriekühler auf dem Dach. Bei extremen Außentemperaturen unterstützt die serienmäßige Fahrgastraum-Klimaanlage die Kühlung der Batterien. Der Fahrgastraum des eCitaro wird energiesparend durch eine Wärmepumpe beheizt.
caber meint
Der Mercedes „eCitaro“ ist ein umgebautes Verbrennerfahrzeug.
Innovation sieht anders aus:
Der französische Allstrom APTIS besitzt vier lenkbaren Räder mit Radnabenmotor . Sie ermöglichen es dem Busfahrer, exakt parallel zum Bordstein anzuhalten.
Die vier Räder sitzen an den äußersten Kanten der Karosserie. Der Platz im Innenraum ist damit deutlich größer als bei konventionellen Fahrzeugen.
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Hochbahn-testet-Elektrobus-aus-Frankreich,elektrobus154.html
150kW meint
„Der Mercedes “eCitaro” ist ein umgebautes Verbrennerfahrzeug“
Aussage Mercedes war das bereits bei der Planung des Busses die unterschiedlichen Antriebe eingeplant wurden.
Die Eigenschaften vom APTIS wären ansonsten bei Verbrennern ja auch möglich.
Allradlenkung gibt es ja z.B. auch beim A8 oder Touareg.
caber meint
aber keine 4 einzel lenkbare Räder mit Radnabenmotoren
Chris meint
Und das ist nötig weil? Man einfach noch komplexere Aufhängungen warten möchte?
150kW meint
Komplett einzeln müssen die auch nicht lenkbar sein. Lenkung vorne, Lenkung hinten reicht aus. Und das gibt es wie gesagt bei A8 und Touarge ebenso.
Michael meint
Warum haben die keine Infrarotheizung? Wäre doch bei dem ständigen Tür auf Tür zu besser.
Thrawn meint
Ideale Bedingungen wären:
Auf gerader, ebener Strecke mit 5 Km/h gefahren
Windstille.
21°C Aussen- und Innentemperatur
Fahrer legt die Ohren an.
Räder werden durch Schienenräder ersetzt, um auf polierten Stahlschienen zu rollen.
Das ganze dann über eine Teststrecke von 10m mit fliegendem Start gejagt und über die Batteriekapazität und den gemessenen Verbrauch der 10m wird die theoretische Reichweite hochgerechnet.
Fertich!
Sozusagen NEFZ für Linienbusse!
JuergenII meint
„….. verfügen über eine Gesamtkapazität von bis zu 243 kWh. Die Aufladung der Akkus erfolgt per Stecker (CCS) im Depot. Mit Batterie-Vollbestückung erreicht der eCitaro Herstellerangaben nach eine Reichweite von rund 150 Kilometern im Sommer (!!). Unter Idealbedingungen sollen rund 250 Kilometer ohne Zwischenladung möglich sein“. Wer Lust hat kann sich das Werbe-Bla-Bla vom Hersteller hier durchlesen. https://www.daimler.com/innovation/case/electric/ecitaro.html
150 km Sommereichweite? Wirklich? Da hätten wohl die Hamburger eher bei BYD unterschreiben sollen. Der Flixbus mit dem Modell C9 des chinesischen Herstellers BYD schafft mit einer Ladung seiner 350-kWh-Batterie laut Hersteller rund 320 Kilometer.
Und warum wird er nur im Depot geladen? Meist stehen die Busse an ihren Umkehrpunkten, bis es wieder Retoure geht. Eine normale CCS Ladestation würde Zwischenladungen ohne hohen Kostenaufwand bedeuten.
Depot hört sich ja gut an, nur wie will man dort dann in Zukunft alle E-Busse über Nacht laden? Da wird eine ganz schön große Ladeinfrastruktur benötigt. Haben die Verkehrsbetriebe Hamburgs darüber schon nachgedacht? Oder kaufen sie in Zukunft die Busse mit dem zusätzlich erhältlichen Stromabnehmer? Der würde in der Tat dann für zusätzliche Flexibilität sorgen.
Immerhin, man schafft im Jahr 2019 das für Daimler fast unmögliche: E-Busse im Linienverkehr. Schade das kein Preis angegeben wird. Hätte mich interessiert. Kann mir kaum vorstellen, dass diese Busse zu den Chinesischen wettbewerbsfähig sind. Schwamm drüber, zahlt ja er der Steuerzahler und der Nutzer der Verkehrsbetriebe.
Bus meint
Öffentliche Aufträge dieser Größenordnung müssen immer ausgeschrieben werden. Die Hochbahn kann also nicht einfach so bei Mercedes kaufen wenn ein anderer Hersteller ein besseres Angebot macht. Laut Hochbahn haben sich jedoch keine chinesischen Hersteller an der Ausschreibung zur Beschaffung der Busse beteiligt.
https://dialog.hochbahn.de/bus-in-zukunft/warum-wir-nicht-einfach-e-busse-aus-china-kaufen/
Peter W. meint
Für solchen Kleinkram hat BYD auch nicht die Zeit. Nur 20 Busse in xx Jahren ist für die kein Grund ein Angebot zu schreiben.
Chris meint
So ein Blödsinn habe ich noch nie gelesen. Das ist halt schlicht die Aussage von jemanden, der kein Unternehmer ist.
150kW meint
„Der Flixbus mit dem Modell C9 des chinesischen Herstellers BYD schafft mit einer Ladung seiner 350-kWh-Batterie laut Hersteller rund 320 Kilometer. “
Und unter welchen Bedingungen?
Der Reisebus von BYD ist ansonsten für die Stadt vollkommen ungeeignet. Und die Hochbahn hat extra erwähnt das chinesische Busse an sich bisher nicht die Anforderungen erfüllen.
„Und warum wird er nur im Depot geladen?“
Weil das noch weniger Kosten verursacht als an den Haltestellen.
„Haben die Verkehrsbetriebe Hamburgs darüber schon nachgedacht?“
Ne, die kennen Strom nur aus der Werbung…
Also wirklich, halte doch bitte die Leute in Hamburg nicht für total unterbelichtet. Wenn man an Autobahnen mehrere Ladestationen mit 350kW bauen kann, werden die das am Betriebshof auch noch schaffen.
„zahlt ja er der Steuerzahler “
Wenn das Geld an Steuerzahler (Daimler Mitarbeiter) zurück geht, hab ich da kein Problem mit.
teslatom meint
@150kW: 1000 Busse im Betriebshof laden? 1000x50kW =50MW zusätzlich.
Das hat mit mehreren 350kW Ladestationen nichts zu tun ( die gibt es wo nochmal? Nicht nur 1)
Noch ein Umspannwerk vorher gefällig? Der Busbahnhof ist wohl direkt beim Kraftwerk angesiedelt.
Nun, das scheint mir schon etwas unterbelichtet.
Irgendwie schon sonderbar, welche komplizierten Abläufe in DE so gewählt werden, statt einfach bei langen Pausen nachzuladen, na ja Verbrennerdenke, das mit den Kosten(Du hast wie gerechnet 150kW?) rechnen wir nochmal per TCO, auch Krankheitskosten bitte einrechnen). ????Steht der Fahrer öfter auf (Nachladeb) dürfte das z.B.erheblich gesünder sein.
Interessant auch, wieso der Bus bis zu ca 150kW/100 km verbraucht, wofür? Fährt nur ca max 60 km/h, vermutlich hat Daimler die Rekuperation weggelassen.
Und hier ist der Unterschied zum Fernbus: Der kann nahezu nie rekuperieren und fährt dennoch schneller und deutlich weiter?????
Also bitte 150kW, halte doch die Forenteilnehmer nicht für völlig auf der Nudelsuppe dahergeschwommen
Bus meint
Das Thema Umspannwerke und Betriebshöfe wird aktuell tatsächlich relevant und es wird auch einiges darein investiert, die Betriebshöfe dementsprechend auszustatten. Beim Öffentlichen Verkehr sind das nun einmal andere Größenordnungen als bei den Pkw. Man kennt das ja von der Bahn. So ein ICE kann auch bis zu 20 MW aus dem Fahrdraht ziehen. Bei der Bahn ist es daher normal, dass zu Elektrifizierungsmaßnahmen auch Umspannwerke und Hochspannungsnetze gehören. Bei Bussen wird der Maßstab etwas kleiner sein, aber relevant bleibt das Thema trotzdem.
Das kurze Laden unterwegs (Opportunity Charge) wäre natürlich der Idealfall. Die Erfahrungen mit den Systemen zeigen jedoch, dass die erhoffte Zuverlässigkeit mit den Systemen noch nicht erreicht wird. Ziemlich gut funktioniert In-Motion-Charge, also eine Kombination aus Oberleitungsbus und Batteriebus, das setzt sich aber wegen den hohen Investitionen in den Fahrdraht und die städtebaulichen Auswirkungen in Deutschland bisher auch nicht durch. Daher wird aktuell Overnight-Charge im Betriebshof am häufigsten weiterverfolgt.
Zum Thema Verbrauch. Das Problem ist die langsame Fahrt im innerstädtischen Bereich. Viele Stadtbusse fahren ihre Umläufe mit durchschnittlich etwa 15 km/h. In dem Verbrauch für 100 km ist daher auch der Hilfsbetriebebedarf für etwa 7 Stunden inbegriffen. Die Energie geht also nicht nur für das Fahren verloren sondern insbesondere auch für Klimatisierung und andere Verbraucher. Bei E-Bussen schätze ich den Verbrauch von Fernbussen und Stadtbussen daher als ähnlich ein (der Fernbus hat den Luftwiderstand, der Stadtbus den hohen Hilfsbetriebebedarf). Bei den Verbrennern war das noch anders, da braucht der Stadtbus deutlich mehr Energie, da er ja nicht rekuperieren kann.
Diesefahrer meint
Es gibt in Hamburg nicht nur einen Betriebshof für Busse sondern 5. Der grösste beherbergt 200 Busse und keine 1000. Also nur 10 MW. Informieren hilft auch hier.
150kW meint
„@150kW: 1000 Busse im Betriebshof laden? 1000x50kW =50MW zusätzlich.“
Und? Was braucht denn wohl das S- und U-Bahnnetz im Hamburg?
„Und hier ist der Unterschied zum Fernbus: Der kann nahezu nie rekuperieren und fährt dennoch schneller und deutlich weiter?????“
Ohne Angabe der Reichweitenerrechnung ist die Aussage das er weiter kommt hinfällig.
Chris meint
„Der Flixbus mit dem Modell C9 des chinesischen Herstellers BYD schafft mit einer Ladung seiner 350-kWh-Batterie laut Hersteller rund 320 Kilometer.“
Der Hersteller kann ja auch Lügen. Und im Übrigen vergleichst du einen Reisebus mit einem Stadtbus, was an sich schon ein ziemlicher Quatsch ist.
„Depot hört sich ja gut an, nur wie will man dort dann in Zukunft alle E-Busse über Nacht laden? Da wird eine ganz schön große Ladeinfrastruktur benötigt“
Das ist ja interessant. Während es anscheinend immer kein Problem ist, bis zu 120 LKWs gleichzeitig an Raststätten schnelladen zu lassen plus die ganzen PKW’s, so soll es jetzt auf einemal ein risen Problem sein Busse im Depot über Nacht zu laden? Mir scheint auch hier geht es nur ums Bashing. Ist halt wieder ein böser deutscher Hersteller, also alles blöd was der macht.
„Kann mir kaum vorstellen, dass diese Busse zu den Chinesischen wettbewerbsfähig sind.“
Wir hatten erst letztens den Vergleich, wo rauskam, dass der Daimler günstiger war. Obendrein ist es natürlich auch die Frage, welchen Anspruch man hat. Wer billig kauft, bekommt auch billig.
Peter W. meint
Man muss natürlich auch darüber nachdenken, ob es sinnvoll ist mit Steuergeldern chinesische Hersteller zu unterstützen. Es gibt mehere Hersteller von E-Bussen in De und EU. Ein bischen Patriotismus sollte schon sein.
Chris meint
Da sind wir uns mal einig. Und man muss auch nicht immer billig billig billig kaufen.
teslatom meint
Chris: extra 50MW für 1000 Busse bereitzustellen und das _vorhandene_ StromNETZ nicht zu nutzen, ist Nonsens????
Chris meint
Das ist deine Meinung :)
Der Optimist meint
Wie jetzt, im Sommer soll er 150km schaffen und unter Idealbedingungen 250km? Was sind denn die Idealbedingungen, Winter?
Michael S. meint
Ideal ist natürlich, wenn der Fahrgastraum sowie Batterie nicht beheizt oder gekühlt werden müssen. Denken hilft.
JuergenII meint
…. und sofern keine Fahrgäste im Bus sind. Hilft auch die Reichweite zu erhöhen …..
OldRZ meint
für ein Optimist isser ziemlich mürrisch :-)
Jörg2 meint
@Der Optimist
Laut Hamburger Hochbahn muss der jetzige eCitaro eine Reichweite von 150km sicherstellen. Das unter allen Wetterbedingungen. Die Hochbahn geht davon aus, dass sich (im Verhältnis zu „es muss nicht geheizt werden“) der Stromverbrauch im Winter verdoppeln könnte.
Die nächste Generation der eCitaro muss dann für die Hochbahn 200km sicherstellen „damit sie ohne wirtschaftliche Einbuße in den Linienbetrieb integriert werden können“ (Quelle: Pressmitteilung der Hamburger Hochbahn).
Laut Hamburger Hochbahn:
Batteriepack 243kWh
Laden auf dem Betriebshof über Stecker
70 Plätze (davon 25 Sitzplätze)