Im Rahmen der Aktion „Voll auf E“ vereinfacht das Energieversorgungsunternehmen EnBW seine bisher unterschiedlichen Ladetarife – bis auf weiteres gelten in Deutschland, Österreich und der Schweiz: maximal 1 Euro für reguläres Laden an einer AC-Ladesäule, maximal 2 Euro für das Schnellladen mit DC. Eine Grundgebühr wird nicht fällig. Langfristiges Ziel der Initiative sei die Einführung eines einheitlichen und transparenten Tarifsystems.
Bislang setzen viele Anbieter – darunter die EnBW – auf ein zeitbasiertes Preismodell. Der Minutenpreis an einer langsameren AC-Ladestation ist in der Konsequenz günstiger als an einer Schnellladesäule, da dort in kürzerer Zeit mehr Strom fließt. Mit der zeitbasierten Abrechnung wird versucht, heute noch fehlende technische Möglichkeiten wie etwa eichrechtskonforme Stromzähler auszugleichen.
Aufgrund der unterschiedlichen technischen Konfigurationen von Elektroautos führt das aktuelle System zu Schwankungen im Preis: Stromer, die nur langsam laden, stehen länger an der Ladesäule und zahlen daher mehr. „Der Markt muss einfacher und vor allem transparenter werden“, fordert Marc Burgstahler, verantwortlich für den Bereich E-Mobilität bei der EnBW. „Wir stehen in den Startlöchern für eine verbrauchsgenaue Abrechnung und bereiten derzeit die hierfür notwendigen technischen Neuerungen vor.“
Die EnBW arbeite „auf Hochtouren“ an der Einführung ihres neuen Tarifsystems. Vorgesehen sei ein Kombi-Preis, der die Ladezeit und die Ladeleistung berücksichtigt. Damit Elektroauto-Fahrer die Strompreise an Ladestationen zukünftig vergleichen können, werden diese auf Basis der geladenen Strommenge je Ladevorgang berechnet. Nach Beendigung des Ladevorgangs greift dann eine Zeitgebühr. „Damit die Ladesäulen zügig für neue Kunden frei und nicht zugeparkt werden“, erklärt Burgstahler.
Das EnBW-Roamingnetz bietet nach Angaben des Unternehmens derzeit rund 19.000 Ladepunkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Aktion „Voll auf E“ läuft bis zum 15. Januar 2019.
Lutz meint
Zeit Tarif ist wichtig damit nicht ein Plugin Hybrid für weniger als 10 kWh den ganzen Tag (Oder die ganze Schicht) die Ladesäule belegt. Zudem sind diese Fahrzeuge nicht mal auf die Ladung angewiesen wie Vollelektrische. Noch ärgerlicher sind Leihflotten ( Drive NOW) die Ladesäulen auf unbegrenzte Zeit als Parkplatz nutzen. Mehrphasiges Laden ist eine Chance für die deutschen Hersteller sich gut zu platzieren, aber der Rest der Welt ( und das sind die Autos die jetzt schon fahren und nicht nur wie die deutschen für die kommenden Jahre angekündigt sind) laden nur einphasig und das wird wohl auch so bleiben. CCS wird auch aus Fernost und den USA unterstützt werden.
Eine noch nicht aufgeführte Alternative wäre an den Schnellladesäulen die fest angeschlossen DC Kabel nach dem Abschluss des Ladevorganges freizugeben und einen zweiten Parkplatz daneben oder gegenüber anzubieten. So könnte die Verfügbarkeit deutlich gesteigert werden.
Leotronik meint
Ich würde einen Kompromiss vorschlagen. Bis 80% Ladezustand nach kWh abrechnen und danach auf zeitbasiert umstellen. Damit werden auch die langsameren EV nicht benachteiligt und die unnötige Blockade wird teuer.
Pp meint
Das sehe ich auch so.
Es wäre wirklich wieder mal eine Ohrfeige für die wirkliche Elektroauto Fahrer. Es werden Leute belohnt, die viel Geld haben, weil sie mit ein Porsche ranfahren und weniger für laden zahlen müssen, da sie die schnellste Landemöglichkeit haben. Einer der einpoligen e auto hat, das langsam ladet , wird bestraft. Typisch deutschland. Dankeschön!!!!????
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Eigentlich waren meine beiden ZOEs als rein ökologisches Projekt gedacht: Meine Familie und ich hatten einfach die Nase voll von Abgasen, insbes. dem intensiven Dieselgestank ab 18 Grad Celsius, wenn Motorschutz vor Menschenschutz geht und die Abgasreinigungschemieanlage abgeschaltet wird.
Und jetzt: Jetzt kann ich für 4 Euro 1.000 km fahren. Das Projekt wird also überraschend extrem-wirtschaftlich, bei Preisen von rd. 1,60 Euro pro Liter für Flüssigkraftstoff.
EAuto-Fahrer meint
Doppel-Like
TS meint
Jawohl Planet first..????..vorallem jetzt im Stadtverkehr unschlagbar
midget meint
Zeittarif soll bleiben
Sonst verparken 1phasige Schnarchlader die 11 bzw. 22kW AC-Säulen
Hyundai & CO sollten nur an DC-Ladesäulen laden
Chris meint
Zitat:
„Nach Beendigung des Ladevorgangs greift dann eine Zeitgebühr. “Damit die Ladesäulen zügig für neue Kunden frei und nicht zugeparkt werden”, erklärt Burgstahler.“
Redlin, Stefan meint
Wenn wie oben beschrieben zukünftig, nach Beendigung des Ladevorgangs auf Zeittarif geschaltet wird ist das ok. Blockade muss ja nicht sein. Für das Laden selbst bin ich für eine Abrechnung nach KW/h. Ein Satz noch zu den Schnarchladern. Wer heute schon abgasfrei fahren will, dabei aber eine möglichst gute Reichweite braucht, kommt leider nicht drumhin ein einphasig ladendes E-Auto zu kaufen. Auf Reisen wird dieser sicherlich nur CCS benutzen, aber es muss auch denen erlaubt sein die Kiste beim Shoppen in der Stadt mit Typ2-Kabel an eine 22KW-Säule zu hängen. Es ärgert sie sicher selber auch, dass es so langsam geht, ändern können sie es aber nicht. Ich kann Ihre Gedanken nachvollziehen, ich steige grade um von ZOE Q210 auf Hyundai Kona electric. Da hab ich genau das Problem. Hab aber keinen Bock auf die lahmarschige deutsche Industrie bis nach 2022 zu warten.
Bargi2142 meint
Dies wird auch immer so bleiben, da keiner das MessEV $7 ABS. E und 4 umgehen kann ;)
Willkommen in Deutschland und dem Land der unendlichen Unsinnigkeiten :D
Steffen H. meint
MessEV §7 Abs. E existiert nicht und (4) ist weggefallen. Welche Paragraphen genau meinen Sie?