Die BMZ Group, Deutschlands größter Akkuhersteller, hat verkündet, das Frankfurter Unternehmen TerraE zu übernehmen. Das Konsortium wollte ab Ende 2019 in einer neuen europäischen Fabrik Batteriezellen für Elektrofahrzeuge produzieren, die Realisierung geriet zuletzt jedoch ins Stocken.
Der Chef von BMZ Sven Bauer führt künftig auch TerraE und will „den Fokus auf eine deutsche Li-Ionen Zellfertigung“ legen. Ob er die Strategie von TerraE weiterverfolgen wird, oder aber einen neuen Ansatz verfolgt, verriet er nicht.
Rund 20 deutsche Maschinen- und Anlagenbauer, Zellverarbeiter und Chemiefirmen wollten unter dem Namen TerraE gemeinsam etwa vier Milliarden Euro in eine Zellfabrik investieren. Die Produktion sollte bis 2028 über mehrere Orte in Europa verteilt eine Kapazität von 34 Gigawattstunden pro Jahr erreichen – genug für 650.000 Elektroautos.
Dass es mit der bisherigen Struktur nicht zu der angedachten Zellfertigung kam, lag laut Medienberichten an zu wenig Kapital. „Am Ende wollte keiner der Beteiligten Geld in die Hand nehmen, TerraE löst sich jetzt auf, und die beteiligten Firmen hoffen mal wieder auf die Politik“, so der Berliner Tagesspiegel im Oktober.
alupo meint
Tja, so strategisch denkt die deutsche Industrie. Die würden am liebsten noch die stromhungrige Braunsche Röhre bauen und verbauen, wenn sie nicht verschwunden wären.
Ich wünsche BMZ viel Erfolg und hoffe inständig, dass es diesmal klappt und es nicht wieder nur pressewirksame Ankündigungen sind mit anschließendem Scheitern der deutschen Industrie.
Denn aus der Perspektive von anderen Ländern ist das Hickhack in Deutschland schon jetzt nur noch eine Lachplatte. Und das ist genauso schlecht fürs deutsche Image und das Made in Germany wie der Dieselbetrug, der ein Offenbarungseid der insbesondere deutschen Automobilindustrie war (wer hoch steht fällt eben tiefer, Vergleich Fiat zu Daimler).
Aber vielleicht klappt es ja, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.