Der deutsche Batteriefertiger BMZ hat vor wenigen Tagen verkündet, das Akku-Konsortium TerraE zu übernehmen. Dessen angestrebte deutsche Lithium-Ionen-Zellfertigung solle fortgeführt werden. Nun wurden Details zu den Plänen bekanntgegeben.
Das Ziel sei, mit TerraE bis 2020 die erste Zellfertigung in Deutschland aufzubauen. Das ursprünglich von vier Gesellschaftern gegründete Unternehmen werde dazu künftig von BMZ-Chef Sven Bauer geleitet und nimmt seinen Geschäftsbetrieb wieder auf. TerraE hatte 2017 angekündigt, ab nächstem Jahr in einer neuen europäischen Fabrik Batteriezellen für Elektrofahrzeuge zu produzieren, die Realisierung geriet jedoch wegen mangelndem Kapital ins Stocken.
„Wir freuen uns, die Pläne einer deutschen Zellfertigung durch die Übernahme von TerraE fortführen zu können, um den enormen wirtschaftlichen Bedarf an Batteriezellen auch im eigenen Land abzudecken“, so BMZ. „Insbesondere im Segment Elektromobilität werden wir künftig die von TerraE produzierten Zellen verwenden, um hightech Batteriesysteme für BMZ Automobilkunden zu bauen.“
Das von TerraE geleitete Konsortium Fab4Lib, bestehend aus 19 europäischen Firmen und Instituten, wird mit allen Partnern fortgeführt, teilte BMZ weiter mit. Wie geplant würden 2019 Ergebnisse zu einer wettbewerbsfähigen Produktion im Bereich Lithium-Ionen-Technologie geliefert, die in eine Großserienfertigung von Batteriezellen einfließen sollen.
„Ein Gesamtinvestment von rund 300 Millionen Euro wurde von BMZ für die in der ersten Ausbaustufe geplanten 4 GWh Output bereits zugesagt“, heißt es abschließend in einer Mitteilung. Mittelfristig strebe TerraE eine Zellproduktion mit einem Volumen von 8 GWh an.
Wilf meint
was wäre Deutschland ohne den innovativen, kreativen aber immer erdverbundenen Mittelstand.
Die ach so tollen mit zweistelligen Millionenbeträgen vergüteten Manager der Großkonzerne kneifen. Wohl auch weil sie wissen das solchen Organisationen alles fehlt, um kreativ und innovativ zu sein.
Ich wünsche Sven Bauer und BMZ viel Erfolg! Wie z.B. auch Sono Motors die aufzeigen in welchen Strukturen disruptive Veränderungen möglich sind. Die anderen sind Besitzstandsbewahrer. Was ich Ihnen nicht einmal übel nehme. Volkswirtschaftlich ist Stillstand allerdings Rückstand und nicht zukunftsfähig.
frax meint
Das finde ich auch sehr positiv – BMZ macht schon seit Jahren tolle Arbeit und es ist eine gute Gelegenheit einige Abhängigkeiten von Zellenlieferanten los zuwerden.
Viel Erfolg und Glück dabei!!!
alupo meint
Wenn es so kommt wäre es ein Anfang auf dem man weiter aufbauen könnte.
Klar, 4 GWh hört sich nicht nach viel an und ist es auch nicht im Vergleich zu den vorhandenen 35 GWh der Gigafactiry 1 in den USA, zumal die bis dahin wohl geplant auf 105 GWh ausgebaut werden soll.
Aber ich bin mal wieder optimistisch und glaube ihnen was sie kundtun. Warum auch nicht, sie haben mich bisher noch nicht belogen, betrogen und gesundheitlich wissentlich geschädigt.
Von mir aus können sie auch gerne dafür Subventionen bekommen, aber am liebsten dann in Form von zukünftigen Steuererleichterungen, weniger in Form von direkten Zuschüssen.
Simon meint
Zellenfertigung kann man leicht skaliert ausbauen. Wenn die Zellen noch teuerer dann rentiert es sich für BMZ noch mehr.
nilsbär meint
Mittelfristig (2025, 2030?) 8 GWh/Jahr also. Nicht einmal ein Viertel der heutigen Kapazität von Tesla/Panasonic. Falls sich die 19 Partner einigen können. Und falls sie draufkommen, wie man wettbewerbsfähig produzieren kann.
Na ja, besser als nichts.
wosch meint
Sind jetzt nicht gerade die Wahnsinnszahlen, aber immerhin überhaupt etwas.
4GW reichen aber max für 80.000 Autos
Aber abwarten, ob es auch wirklich was wird.
remo meint
Ich glaube, wenn der Rubel rollt und die ersten Hürden genommen sind, werden die Investitionen für den Ausbau bestimmt fließen…