Die Rufe nach einer deutschen Großserienfertigung von Lithium-Ionen-Batteriezellen für Elektroautos werden immer lauter, bisher konnten sich aber weder hiesige Autohersteller noch Zulieferer zum Aufbau einer solchen Produktion überwinden. Das Forschungsprojekt Fab4Lib will nun in einem ersten Schritt die Voraussetzungen für eine groß angelegte deutsche Fertigung von Akkuzellen schaffen. Aus dem Projekt soll „eine konkurrenzfähige Produktionseinheit mit einer Produktionskapazität von 6 GWh“ pro Jahr herausgehen, die „zukünftig dort modular und vielfach aufgebaut werden, wo die entsprechende Kapazität benötigt wird“.
Hinter Fab4Lib stehen 17 Unternehmen und Forschungsinstitute, los gehen soll es mit der Erforschung und Entwicklung von Prozessen für eine Großserienfertigung für Lithium-Ionen-Batteriezellen im kommenden Januar. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützte Projekt hat zum Ziel, „innovative Lösungen entlang der Wertschöpfungskette der Lithium-Ionen-Technologie zu erforschen und diese in Demonstratoren zu validieren“. Die Leitung übernimmt die TerraE Holding GmbH, die die erarbeiteten Ergebnisse für eine für 2019 geplante neue deutsche Akkufabrik nutzen will.
Fab4Lib hat einen Umfang von 12,1 Millionen Euro und wird vom BMBF mit 5,5 Millionen Euro gefördert, die Laufzeit beträgt 18 Monate. „Das BMBF unterstützt mit dem Projekt ‚Fab4Lib‘ den Aufbau einer Batteriezellproduktion in Deutschland. Ziel ist es, deutsche Unternehmen bei der Versorgung mit Batteriezellen zu unterstützen. Gerade für die Automobilhersteller ist dies von zentraler Bedeutung. Die Batterie stellt einen großen Teil der Wertschöpfung von Elektrofahrzeugen dar“, so der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Thomas Rachel.
Leotronic meint
So wie es aussieht kennen die Jungs in den Vorstandsetagen die Einheit kWh noch nicht. Jahrzehnte reichte ja kW. Und das „h“ dranzubacken finden die wohl als einen Klacks. Wünsche noch einen erholsamen Tiefschlaf.
Lewellyn meint
Nur mal so zur Info: Wenn VW seine jetzt bis 2025 geplanten Elektroautos bauen will, brauchen sie 2025 nach eigenen Angaben 150 GWh an jahresbatteriekapazität.
Und hier reden sie über 6 GWh für in unbestimmter Zukunft.
150 GWh sind etwas über 4 Tesla Gigafactorys, die Aktuelle mal als Maßstab genommen. Bis 2025 möchte Tesla tatsächlich 4 Stück haben. Die Vorbereitungen für 2 und 3 laufen aktuell. Das sind nur noch 7 Jahre bis 2025. Völlig aussichtslos, auch nur eine Gigafactory in Deutschland in 7 Jahren zu bauen. Selbst Tesla braucht dafür 5 Jahre. In der Wüste.
Wer baut die denn jetzt für VW?
Tesla-Fan meint
Niemand!
In Deutschland hat man nur Erfahrungen im Bau von Giga-Konzertsälen, Giga-Bahnhöfen, Giga-Flughäfen, Giga-Stromtrassen und Giga-Maut-Systemen.
sagrantino meint
Leider ????du kast sooo recht!
McGybrush meint
Problem ist die Bürokratie und die Kosten.
Gewerkschaften, Umweltgesetze, Bauland, Infrastruktur, Stromkosten…
Mann kann nicht jemanden zwingen in Deutschland solche Fabrik zu eröffnen. Mann hätte denen die es sowieso wollen es einfacher machen sollen es in deutschland zu tun.
Mann hat mich 10 Jahre zu Politik gezwungen. Aber erst jetzt mit dem alter wo ich mich für interessiere lerne ich auch was.
M3 meint
In Deutschland traut sich kein etablierter Hersteller alleine an eine solch mutige Investition. Selbst nicht wenn man 14 Mrd Gewinn ermogelt hat.
Dann wird ein Konsortium gegründet und stolze 5,5 Mio an Fördergelder eingesammelt. Aber immer noch weiter gezögert.
Tesla nimm einfach 5-6 Mrd in die Hand und baut eine erste Gigafactory. Ich bin überzeugt, dass sich langfristig nur solch mutigen Entscheidungen durchsetzen und die Zögerer vom Markt verschwinden werden.
Christian meint
Wer nix hat, kann auch nix verlieren!
150kW meint
„solch mutigen Entscheidungen “
Nissan Chef Goshen nennt es, Zitat: „dumm“.
Thomas R. meint
Wir werden sehen wessen Strategie aufgeht :)
atamani meint
Haha…und die Mrd. Subventionen für die Giga Factory einfach Hintern Teppich gekehrt…
Selektive Wahrnehmung…
M3 meint
Welche Subventionen sind denn geflossen und wieviel ist davon zurückbezahlt worden?
Oder sind das nur wieder irgendwelche Meldungen (Fake News) von der deutschen Qualitätspresse?
Thomas R. meint
China ist 2020 bei 108 GWh..
Quo vadis Europa?