Die chinesische Stadt Shenzhen hat die Busflotte für ihre rund 12 Millionen Einwohner im Jahr 2017 komplett elektrifiziert. Flankierend treibt die Metropole mit hoher Geschwindigkeit die Umstellung von Verbrenner-Taxis auf Elektroantrieb voran.
Die zuständige Verkehrsbehörde teilte Anfang des Jahres mit, dass mittlerweile knapp 94 Prozent der in Shenzhen eingesetzten über 21.000 Taxis mit Batterie-Antrieb fahren – angestrebt sind 100 Prozent. Weitere 1530 Elektroautos warten bereits auf ihre Inbetriebnahme, dafür ist aber noch ein Ausbau der Ladeinfrastruktur erforderlich.
Der schnelle, umfassende Umstieg von Shenzhen auf vollelektrische Taxis verläuft nicht ganz reibungslos: Eine Umfrage im letzten Jahr ergab, dass 80 Prozent der örtlichen Taxi-Fahrer unzufrieden mit der Verfügbarkeit von Ladestationen und deren Positionierung sind. Weitere Ladepunkte sollten diese Problematik demnächst beseitigen.
Die Elektro-Taxis Shenzhens sind laut den Fuhrpark-Verantwortlichen 70 Prozent energieeffizienter als Verbrenner-Fahrzeuge. Der Einsatz der Stromer soll die Kohlendioxid-Emissionen künftig um 856.000 Tonnen pro Jahr senken.
Stocki meint
Solche Nachrichten tun richtig gut. Während die Welt sich elektrifiziert, schläft Deutschland weiter den Schlaf der Gerechten und versucht den Diesel zu retten.
Aber Deutschland ist nicht der Nabel der Welt.
nilsbär meint
Eine Meldung vom Juni 2018, zum Vergleich:
„Geschäftsführer Thomas Grätz vom Deutschen Taxi- und Mietwagenverband schätzt, dass weniger als 100 Elektroauto-Taxis in Deutschland unterwegs sind, bei einer Gesamtzahl von 56.300 Fahrzeugen im Taxi-Einsatz.“
Senrim meint
Das war 2018, heute sind es bestimmt 107 Elektrotaxis :)
alupo meint
Nicht so pessimistisch.
Ich würde schon mit ca. 110 Taxi-eAutos rechnen ;-).
Für Gesamtdeutschland selbstverständlich. Davon eines in den neuen Bundesländern ;-).
Ducktales meint
Das Problem Ladesäulen ist natürlich nachvollziehbar,
aber grundsätzlich scheint der Ansatz zu funktionieren.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Und wenn die Taxis auch noch an ihren Wartestationen eine Reihe Induktionslader hintereinander im Boden installieren, ist das Ganze sogar hochwirtschaftlich: kein Nutzungsausfall für Fahrten zur Tankstelle. Dazu kommen dann noch die wesentlich geringeren Kosten + Ausfallszeiten bedingt durch weniger Wartungsaufwand der E-Antriebe.
Der verlängerte Werkbank hat dazu gelernt.
Ducktales meint
Wenn ich mich an die Beiträge von Lobby und Herstellern richtig erinnere,
die ecomento hier zur Verfügung gestellt habe,
ist doch gerade bei Taxis BEV aufgrund des Nutzerprofils nicht möglich !?!?
Die fahren doch tausend(e) Kilometer am Tag und würden weig lange an den Ladesäulen stehen und kein Geld verdienen…
Wer hat das was nicht verstanden?
Die chinesischen oder die anderen Hersteller, oder gar die Taxifahrer?
Nur an den Subventionen allein kann es doch nicht liegen
ich verstehe nix mehr… und die Welt schon gar nicht
Peter W meint
Wahrscheinlich haben die Chinesen nach Jahre langen Feldversuchen, wissenschaftlichen Studien und Analysen festgestellt was wir alle wissen: Taxis stehen mehr rum als sie fahren :-))
In Deutschland muss aber zuerst noch VW, BMW und Daimler eine Studie erstellen, dann verschiedene Fahrzeuge entwickeln, mit denen einen 5 jährigen Praxistest durchlaufen, und können eventuel ab 2040 beurteilen ob elektrische Taxis den Bedürfnissen von Taxifahrern, Gewerkschaften und der Stromnetzbetreiber entsprechen. Uber hat bis dahin aber die kompletten Transportdienste mit selbst fahrenden Fahrzeugen übernommen, und die Auswertungen werden zu den Akten Ablage P gelegt.
Jörg2 meint
Aber nur, wenn diese Studien aus Steuergeldern finanziert werden! ;-)
Achso: „Spaltmaße“ nicht vergessen! Unsere Diesel-Taxen haben bestimmt bessere, als die hinterweltlerischen China-Taxen, die, wenn sie mit 100% Kohlestrom fahren würden, furchbar dreckig wären …
(Ironie)