Das erste Elektroauto der Volkswagen-Tochter Seat wird auf der Baureihe Mii basieren und in diesem Jahr präsentiert. Der Marktstart ist für Anfang 2020 vorgesehen. Markenchef Luca de Meo erklärte im Gespräch mit Automotive News, dass er für den batteriebetriebenen Kleinwagen einen Absatz von „nur einigen Tausend Einheiten pro Jahr“ erwartet.
„Wir werden dieses Fahrzeug als Prüfstand nutzen, um den Markt zu verstehen und herauszufinden, wie unser Händlernetz mit Elektroautos zurechtkommen kann. Angesichts des hohen Preises eines elektrischen Mii gehen wir nicht davon aus, dass es viele private Käufer geben wird. Es wird sich größtenteils um Flottenkunden handeln“, so de Meo.
Wie viel der eMii kosten wird, verriet der Seat-Chef nicht. Auch über konkrete technische Details schweigt sich der spanische Autobauer bislang noch aus. Fest steht, dass der eMii auf dem VW e-up! aufbaut und wie sein Wolfsburger Bruder wohl nur um die 160 Kilometer Reichweite bieten wird.
Nach dem eMii bringt Seat sein erstes von Grund auf als Elektroauto entwickeltes Modell auf den Markt. Das auf der Volkswagen-Plattform MEB aufbauende Fahrzeug soll diesen März vorgestellt und Ende 2020 im Kompaktsegment eingeführt werden. Das von vielen erhoffte E-Auto-Schnäppchen dürfte es nicht werden: Seat will seine Produkte künftig nur einige wenige Prozentpunkte günstiger als vergleichbare Pkw der Marke VW anbieten.
Seat strebt an, seine operative Marge von 3,8 auf 4,5 Prozent zu erhöhen, der neue Fokus auf E-Mobilität erschwert dies jedoch. „Es ist eine große Herausforderung“, sagte de Meo. „In den kommenden Jahren muss die gesamte Branche signifikante Beträge investieren, um saubere Verbrennungsmotoren und die Elektrifizierung voranzutreiben. Das wird die Margen in Zukunft unter Druck setzen. Jeder wird darum kämpfen, ordentliche Margen zu erzielen – nicht nur mit der ersten, wahrscheinlich auch mit der zweiten Generation batteriebetriebener Fahrzeuge.“
CUPRA-Stromer kommt ab 2020
Mit dem CUPRA e-Racer hat Seat im letzten Jahr begonnen, sich bei Elektromobilität als sportlicher, technisch fortschrittlicher Anbieter zu positionieren. Anders als es der e-Racer vermuten lässt, wird es vorerst aber keinen Elektroauto-Supersportler der Spanier geben. Bisher sei es den Technikern nicht gelungen, ein solches Fahrzeug für die Serie zu entwickeln, sagte de Meo. Bei kompakten Stromern soll es daher zunächst nur etwas sportlichere Varianten der FR-Reihe geben.
De Meo kündigte an, ab 2020 ein komplett neues Modell unter der Marke CUPRA starten zu wollen. Der Sportwagen soll mit einem Plug-in-Hybrid-System in zwei Ausführungen sowie als reiner Benziner verkauft werden. Einen ersten Ausblick auf den elektrifizierten CUPRA soll es in diesem Jahr geben. „Ich glaube, wir werden viele Leute überraschen“, so de Meo.
Biker0815 meint
der Mii wird doch sicher mit dem roßen Akku vom parallel geplanten E Citgo für car sharing ausgeliefert? 270 km Reichweite.
Leotronik meint
Die Spanier sind total unwissend. Die grübeln noch wieviel Hubraum der Elektromotor haben soll und ob der Kat zwischen Batterie und Motor oder zwischen Batterie und Ladestecker kommen soll.
EdgarW meint
Mit dem Artikel stimmt einiges nicht.
Ich zitiere:
„Nach dem eMii bringt Seat sein erstes von Grund auf als Elektroauto entwickeltes Modell auf den Markt. Das auf der Volkswagen-Plattform MEB aufbauende Fahrzeug soll diesen März vorgestellt und Ende 2020 im Kompaktsegment eingeführt werden.“
Erstens: Wenn er auf dem MEB aufbaut, wird er garantiert eine größere Reichweite haben, so winzige Akkupakete sind für den MEB garnicht spezifiziert.
Zweitens: Up!/Citigo/Mii sind meines Wissens zu klein für die MEB-Plattform (wie auch für den bisherigen MQB).
Drittens: Der Up!, wie auch dessen darauf basierende Konzernbrüder bekommen 2020 einen Nachfolger, die drauf Elektrovariante wird eine größere Batterie haben, die den bisherigen Angaben zufolge ungefähr die doppelte Reichweite (nach gleicher Verbrauchsnorm) bringen soll. Da auch der 2020er Mii auf dem neuen Up! basieren wird, halte ich die 160km-Angabe für kompletten Unsinn.
Viertens: Es gibt bereits einen elektrischen Seat Mii, der aber nur in einem Pilotprojekt in Barcelona eingesetzt wird, siehe Ecomento-Artikel „Seat setzt Elektroauto-Kleinwagen eMii in Barcelona ein“ vom 04.05.2018. Dieser existierende e-Mii ist quasi identisch mit dem noch aktuellen e-Up und hat die besagten 160 km Reichweite nach NEFZ. Das hat aber mit dem 2020er Fahrzeug rein garnichts zu tun.
Ecomento: Danke für den Bericht, etwas Recherche wäre aber angebracht.
ecomento.de meint
Nicht der eMii, sondern das danach folgende Seat-Elektroauto wird auf MEB aufbauen. Der in Spanien fahrende elektrische Mii ist nach aktuellem Stand „der eMii“, Offizielles zum nächsten e-up! ist bisher nicht bekannt.
VG | ecomento.de
EdgarW meint
Okay, ersteres lese ich jetzt beim zweiten Lesen heraus, danke für’s Richtig stellen.
Zum nächsten e-Up steht in eurem Artikel vom 03.12.2018: „Einigen Berichten zufolge wird der e-up! mit größerer Batterie im Jahr 2020 bei den Händlern stehen.“ Natürlich ist das nicht offiziell, aber dass Seat noch 2020 einen eMii basierend auf dem 2013er Stand des e-Up auf die Kundschaft loslässt, erscheint doch mehr als zweifelhaft, es macht daher wenig Sinn, hier zu schreiben, er werde „wohl nur um die 160 Kilometer Reichweite bieten“. Das ist genauso wenig faktenbasiert, wie die Angabe anderer Reichweiten, eine Angabe, dass viele Quellen für den 2020er Up! und seine Derivate höhere Reichweiten voraussagen, ist vielleicht genauso spekulativ, aber eben auch nicht weniger. Und IMHO nicht weniger wahrscheinlich.
Ralf meint
Totgeburt ….
Einen x Jahre alten Rohrkrepierer mit neuem Typenschild und neuer Lackierung als „Prüfstand“ für die Zukunft zu präsentieren: da fehlen mir wirklich die Worte.
Jetzt bin ich wirklich auf Skoda gespannt, aber ich mache mir da wenig Hoffnung.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Genau dasselbe wollte ich schreiben: „Rohrkrepierer“.
HÄ?!: „Angesichts des hohen Preises eines elektrischen Mii gehen wir nicht davon aus, dass es viele private Käufer geben wird. Es wird sich größtenteils um Flottenkunden handeln”.
Klar, Flottenkunden zahlen besonders gerne hohe Preise; je höher das Einkaufsvolumen umso höher der Preis.
“Wir werden dieses Fahrzeug als Prüfstand nutzen, um den Markt zu verstehen und blah, blah, blah.“ Ich glaube, dieser Markenvorstand hat bisher nichts verstanden und wird sich auch in Zukunft damit sehr schwer tun.
Daniel S meint
Seat ist damit hoffnungslos hinten. Was soll so eine Alibiübung? Vorsätzliche Geldverschwendung? Entwickelt lieber was neues auf Basis des MEB. Dieses Auto könnt ihr ruhig überspringen.
M3-Standby meint
2020 ein Fahrzeug rausbringen, dass seit 2013 nur mit anderem Logo auf Lenkrad und Motorhaube unterwegs ist, ist schon extra heftig. Wollen die bei Seat eigentlich alle verarschen? Oder bei Skoda? Einen fertig entwickelten und seit Jahren erhältlichen e-up als was inovatives, neues verkaufen zu wollen zeigt den Stellenwert, den die Technik bei diesem Konzernen hat!
MiguelS NL meint
“um den Markt zu verstehen und herauszufinden” ?
Meine Lieben, es wird ja immer schlimmer. Wie währe es mit morgen sich von CleanTechnica informieren zu lassen, geht viel schneller, einige Millionen günstiger und Sie können übermorgen richtig bzw. ernshaft anfangen. Oder Tesla, die erklären Ihnen auch in kürzeste Zeit wie es funktioniert, und auch einige Millionen leichter ;-)
MiguelS NL meint
Sorry, hätte “wäre” schreiben sollen. ????
Ducktales meint
hallo MiguelS.
Du schlägst Dich sehr wacker mit Deinen Deutschkenntnissen und weit besser als manch ein*e „Eingeborene*r“
alles gut und verständlich. :-)
Respekt.
FabianMarco meint
Nur 160 Kilometer?!?
Ich hatte gehofft der Mii bekommt die gleiche Batterie wie der neue e-up.
Bei der Reichweite kann man dann im Jahre 2020! tatsächlich keine allzu hohen Absatzzahlen erwarten.
Hoffe wenigstens der Citigo kommt wie versprochen mit 250+ Kilometern.