Volkswagen hat vor wenigen Tagen verkündet, Produkte und Dienstleistungen rund um die Themen Energie und Laden zu entwickeln. Die dazu ins Leben gerufene Konzern-Tochter Elli bietet ab sofort einen bundesweit verfügbaren Ökostrom-Tarif an.
Das erste Produkt von Elli heißt „Volkswagen Naturstrom“, stammt laut dem Anbieter zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen und richtet sich an Privathaushalte und Kleinunternehmen. Zielgruppe des Produkts seien ausdrücklich nicht nur derzeitige Kunden der Marken des Volkswagen-Konzerns oder ausschließlich Besitzer eines Elektroautos.
„Wir wollen mit unserem Naturstrom-Angebot grünen Strom einfach und günstig machen – und uns als zuverlässiger Partner für innovative und nachhaltige Energielösungen rund um Haushalt und Elektro-Fahrzeug etablieren“, so Elli-Chef Thorsten Nicklass.
Bis zum Marktstart des I.D., dem ersten Elektroauto von Volkswagen auf Basis des neuen Modularen E-Antriebs-Baukasten MEB, will Elli bis Anfang 2020 schrittweise ein Portfolio „smarter Lade-Lösungen“ aufbauen. Das Angebot soll von Hardware über Abrechnungs- und digitale Zusatzdienste bis zu kompletten Beratungspaketen reichen. Geplant sind unter anderem Wallboxen, Ladestationen und IT-basierte Energiemanagementsysteme sowie Kundenkarten für das Laden unterwegs.
Volkswagen Naturstrom im Überblick
Die Grund- und Arbeitspreise für Volkswagen Naturstrom in Deutschland sind regional unterschiedlich und hängen unter anderem von den Nutzungsentgelten der Netzbetreiber ab. Ein Rechenbeispiel des Anbieters für Berlin Mitte: Für einen typischen Muster-Haushalt mit 3 Personen und 3500 Kilowattstunden Jahresverbrauch ergebe sich über die Vertragslaufzeit von 24 Monaten inklusive Neukundenbonus eine Ersparnis von rund 280 Euro im Vergleich zum örtlichen Grundversorger.
Eine Besonderheit der Tarifrechnung von Elli ist, dass sie zusätzlich zum Verbrauch des Haushalts im Bedarfsfall auch den Verbrauch eines Elektroautos einbezieht. Mit Blick auf die Stromqualität versichert Volkswagen: „Nutzer des Naturstrom-Tarifs unterstützen die Energiewende. Für jede Kilowattstunde, die der Kunde verbraucht, wird die gleiche Menge Strom aus regenerativen Quellen wie Windkraft, Solarenergie oder Wasserkraftwerken ins Netz gespeist.“ Derzeit stamme der Strom größtenteils aus Wasserkraftwerken in Deutschland und direkten Nachbarländern mit physikalischer Stromkopplung wie Österreich oder der Schweiz.
Die Mindestvertragslaufzeit für Volkswagen Naturstrom beträgt 24 Monate. Für die ersten 12 Monate gibt es eine volle Preisgarantie. Für die weiteren 12 Monate wird garantiert, dass keine Preisanpassungen aufgrund veränderter Abrechnungs-, Beschaffungs-, Vertriebs- und Verwaltungskosten erfolgt. Wie lange der Wechsel dauert, hängt vom bisherigen Vertrag, dem örtlichen Netzbetreiber sowie bei Umzug auch vom Einzugsdatum ab.
Ein Energieverbraucher meint
Der grüne Strom ist wie alle anderen Ökotarife ein großer Betrug in mehrfacher Hinsicht. 1. Den grünen Strom, den „ich“ wegkaufe, wird für meinen Nachbarn einfach mehr fossil nuclear beigemischt. Es wird keine einzige KWh mehr produziert wegen mir
2. Bei Dunkelflaute kommt er sowieso nicht aus grünen Quellen („bilanziell“).
3. erreicht der Strom mich oft physikalisch nicht. ESW liefert den Hauptteil des Strom aus Norwegen(!).
Wie soll der Strom aus der Schweiz denn nach Norddeutschland?
Alles ein großer Humbug, der uns seit Jahren und inzwischen ja auch von Ein und Konsorten als grün verkauft wird.
alupo meint
“Volkswagen Naturstrom” wow…
Sorry, aber das ist für mich noch ein glatter Widerspruch zu der heutigen Diesel-Realität durch VV (VolksVergifter).
Irgendwie bin ich noch nicht soweit wie das VV gerne hätte. Und solange Tesla mehr eAutos baut als VV , solange werde ich meine aktuelle Meinung auch noch nicht ändern müssen.
Nicht falsch verstehen, ich hoffe, dass VV die Wende schafft, und zwar hoffentlich besser als die Politik (die eine Partei, ihr wisst schon, damals zusammen mit der kleinen Gelben) es damals in der Realität schaffte.
Aber noch ist es nicht soweit und der kumulierte Abstand zu Tesla wurde auch heute nochmals größer (aktuell baut Tesla ca. 1000 eAutos pro Tag, wieviele baute heute VV?).
Also, der Worte (bzw. der Ankündigungen) sind genug gewechselt, jetzt sollten bald einmal auch endlich Taten folgen.
Sonst erlebe ich das wirklich nicht mehr ….
Peter W meint
Es wird immer deutlicher. VW verabschiedet sich vom Verbrenner was noch vor wenigen Monaten nicht vorstellbar war. Ich gewinne fast täglich immer mehr den Eindruck, dass VW es wirlich ernst meint mit der E-Mobilität. Sie wollen nicht mehr nur Autos verkaufen, sie wollen auch noch den Strom dazu liefern, und gleich noch die Wohnungen mitversorgen. Ein kluger Schachzug! Wenn VW das alles konsequent umsetzt, wird ihnen die E-Mobilität keinen Schaden zufügen, sondern die Geschäfte sogar noch erweitern. Bisher musste man die Energieversorgung der Fahrzeuge den mächtigen Mineralölkonzernen überlassen, aber der Strommarkt ist ein offenes Feld, das jeder beackern kann. Der Strommarkt wird noch Jahrzehnte lang in Bewegung sein, weil noch viele hundert Terrawattstunden EE-Strom fehlen.
AlBundy wundert sich meint
Für einen typischen Muster-Haushalt mit 3 Personen und 3500 Kilowattstunden Jahresverbrauch ergebe sich über die Vertragslaufzeit von 24 Monaten inklusive Neukundenbonus eine Ersparnis von rund 280 Euro im Vergleich zum örtlichen Grundversorger.
das klingt …. mal nachdenken *grübel*grübel*
…..der Verbraucher spart 280/24 bzw. 140/12 gegenüber dem Grundversorger?
Der Grundversorger in Berlin ist Vattenfall
der Grundversorgungstarif ist Privat Basis (den wohl kaum jemand nimmt)
kostet pro Jahr bei 3600 KW (direkteingabe Anbieter) Ihr Jahrespreis: 1.172 €
kein Ökostrom, keine Mindestlaufzeit, mtl. zu kündigen.
Wenn man sich damit vergleicht und eine durschnittliche Ersparnis von 140€/Jahr
bin ich bei 1132€ p.a, das klingt nicht so verlockend
Selbst bei 280 € pro Jahr ist das nicht verlockend
oder habe ich da was falsch verstanden?
Cool wäre es, wenn der Elli-Strom 140€ günstiger als der günstigste Ökostrom Tarif des Grundversorger wäre, ….
Satcadir meint
Die Wasserkraftexporteure der Alpenländer sind die bisher grössten Verlierer des PV Ausbaus, weil sie nicht mehr die Mittagsspitzenlast teuer auspendeln durften.
Andy meint
Und was bitte hat das jetzt mit diesem Thema zu tun?
Frank meint
So ein Tarif wäre attraktiv, wenn man zum Tarif-Verbrauchspreis auch an jeder öffentlichen Ladesäule ohne weitere Formalitäten laden könnte. So ist es nur ein weiteres Angebot unter vielen.