Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) über die aktuellen Steuereinnahmen, das Wachstum der deutschen Wirtschaft und die Förderung von Zukunftstechnologien gesprochen. Dabei kam auch die Unterstützung von Unternehmen beim Umstieg auf die Elektromobilität zur Sprache.
Die Steuereinnahmen steigen nicht mehr wie gedacht, laut dem Finanzminister fehlt es Deutschland aber vorerst nicht an Geld. Mit den jährlich zur Verfügung stehenden Milliarden lasse sich weiter viel bewegen. „Wir können uns fast alles leisten, aber nicht alles gleichzeitig“, so Scholz. Die Frage sei daher, welche Bereiche priorisiert werden.
Scholz werde sich bei den Gesprächen mit den Ministerien dafür einsetzen, die E-Mobilität weiter in den Mittelpunkt der Ausgaben für Zukunftsinvestitionen zu stellen. „Die Hälfte aller Autos werden in Deutschland als Dienstwagen verkauft“, sagte er der FAS. „Ich habe mich deshalb entschlossen, dass wir die steuerliche Förderung von Elektroautos und Plug-in-Hybriden als Dienstwagen nicht 2021 enden lassen, sondern vielleicht über das ganze nächste Jahrzehnt ausdehnen.“
Scholz merkte an, dass Plug-in-Hybride mit Verbrennungsmotor, E-Maschine und kompakter Batterie zukünftig eine längere Strecke elektrisch zurücklegen können sollten – „zum Beispiel 80 Kilometer“. Üblich sind derzeit zwischen 30 und 50 Kilometer. Neben Pkw könnten bald auch für in der Stadt eingesetzte Elektro-Lieferwagen weniger Steuern fällig werden. „Damit verbessern wir die Luftqualität und erreichen unsere Klimaziele schneller“, erklärte Scholz. Dazu, wie hoch die Unterstützung für seine Pläne in der Regierung ist, und wann mit einem Beschluss gerechnet werden kann, äußerte er sich nicht.
Aktuelle Förderung
Für Elektroautos, die einem Arbeitnehmer erstmals ab 1. Januar 2019 zur privaten Nutzung überlassen werden, gilt bis Ende 2021 nur noch die Hälfte des Bruttolistenpreises als Bemessungsgrundlage. Die Nutzer eines Elektro-Dienstwagens müssen also nur noch 0,5 Prozent des Bruttolistenpreises versteuern. Auch Plug-In-Hybride, die höchstens 50 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen oder eine elektrische Reichweite von mindestens 40 Kilometern haben, profitieren von der Halbierung der Bemessungsgrundlage.
Ob die 2016 eingeführte, auch für Unternehmen geltende „Umweltbonus“-Förderung für Elektroautos, Wasserstoff-Stromer und Plug-in-Hybride in Höhe von bis zu 4000 Euro weitergeführt wird, ist noch offen. Nach aktuellem Stand läuft die Elektroauto-Prämie Mitte des Jahres aus.
El Commandante meint
„Scholz merkte an, dass Plug-in-Hybride mit Verbrennungsmotor, E-Maschine und kompakter Batterie zukünftig eine längere Strecke elektrisch zurücklegen können sollten – “zum Beispiel 80 Kilometer”“
Die Dienstwagen-Förderung von Hybriden gehört meines Erachtens komplett abgeschafft… im Falle eines BMW 530e z.B., fördert man somit einen 2.0L Benziner mit 252PS zu einem „lächerlichen“ Entgelt… selbst wenn das Teil nie eine Steckdose sieht, wäre genug Power vorhanden und man könnte sich eine kraftvolle Limousine für „sehr wenig“ Geld anschaffen… der falsche „Anreiz“ an dieser Stelle…
Lewellyn meint
Im BMW-i-Forum gibts tatsächlich bereits den Thread, ob es dem Auto schadet, wenn man niemals lädt….
El Commandante meint
Das sagt ja schon alles, oder?! :-)
Völlig am Sinn vorbei so eine Förderung von Hybriden…