In München wird die erste Buslinie komplett elektrifiziert. Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) lässt dazu in einem ersten Schritt ab sofort zwei 12-Meter-Elektrobusse auf der auch als Museenlinie bekannten Verbindung zwischen Hauptbahnhof, Odeonsplatz und Ostbahnhof fahren.
Bis Ende des Jahres ist die Einflottung von vier weiteren 12-Meter-Stromern geplant. 2020 erhält die MVG dann ihre ersten beiden elektrischen Gelenkbusse mit 18 Metern Länge. Diese komplettieren die Flotte für die Linie 100, die dann ausnahmslos mit Elektrobussen bedient wird. Alle Fahrzeuge „tanken“ Ökostrom.
Die Strecke zwischen Hauptbahnhof, Odeonsplatz und Ostbahnhof ist insgesamt sieben Kilometer lang und wird tagsüber im 10-Minuten-Takt von sieben Bussen bedient. Jeder Bus legt pro Tag zwischen 180 und 260 Kilometern zurück. Die Reichweite der eingesetzten Fahrzeuge liegt mit voller Batterie zunächst zwischen 230 und 280 Kilometern. Neue Modelle, die bis Ende 2019 ausgeliefert werden, sollen abhängig von den Witterungsbedingungen bis zu 300 Kilometer schaffen.
„Wir unterziehen die E-Busse auf der Linie 100 einem echten Härtetest. Die Fahrzeuge müssen unter Beweis stellen, dass sie die erforderliche Tagesfahrleistung und die Topografie auf der Linie 100 zuverlässig meistern“, so MVG-Chef Ingo Wortmann. „Wir werden unsere Erfahrungen intensiv mit den Herstellern teilen, um so auch die Weiterentwicklung zu fördern und möglichst bald möglichst reife E-Busse bestellen zu können.“
Mit Blick auf das noch überschaubare Angebot an geeigneten Fahrzeugen erklärte Wortmann: „Für die Umstellung weiterer Linien benötigen wir vor allem kapazitätsstarke Fahrzeuge mit ausreichender Reichweite, also Gelenkbusse und noch größere Fahrzeuge wie Buszüge. Da sind jetzt die Hersteller am Zug! Klar ist: Die Elektrobusse müssen am Ende genauso so leistungsfähig und genauso hoch verfügbar sein wie heute die Dieselbusse.“
Bei den Lieferanten der E-Busse für die Münchner Linie 100 handelt es sich um das niederländische Unternehmen Ebusco und die Daimler-Tochter Evobus. Weitere Fahrzeuge von diesen und anderen Anbietern sollen beschafft werden, sobald sich die ersten Busse in der Praxis bewährt haben.
Nuoma911 meint
Es ist Zeit, solche Busse auf den Markt zu bringen. Die Umwelt leidet unter Diesel
Daniel S meint
Gut dass München handelt, auch wenn VW und Mercedes noch nicht unter eigenem Namen liefern können.
Jörg2 meint
„…
Alle Fahrzeuge “tanken” Ökostrom und sind damit lokal emissionsfrei unterwegs.
…“
??? Die wären auch mit Braunkohlestrom „lokal emissionsfrei“ unterwegs ….
Andilectric meint
Dachte ich mir auch grad. Die sind dann doch effektiv total emissionsfrei, nicht nur lokal!
Man-i3 meint
SWM hat keinen Braunkohlestrom, nicht mal theoretisch https://www.swm.de/privatkunden/m-mobilitaet/elektromobilitaet.html
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis, das gehört(e) da nicht hin.
VG | ecomento.de
nilsbär meint
Eine ganze Buslinie mit 7 Bussen wird also elektrifiziert. Das wäre vor 10 Jahren beeindruckend gewesen. Jetzt fahren alleine in Shenzhen 16500 E-Busse…
Leser meint
Da gibt es aber auch keine CSU mit Bundesverkehrsminister, keine Verbrenner-Lobby und keine Verbrenner-Autoindustrie im Bundesland….
Karl meint
Yep, genau.
Vorsprung war einmal
Johannes Faßbender meint
In Shenzhen sollen auch bis zu 5.000 Elektro Taxen fahren. Die Stadt Guangzhou, ehemals Kanton in der gleichen Provinz Guangdong setzt ebenfalls sehr stark auf die E- Mobilität. Deng Xiao Ping, früherer chinesischer Politiker aus Shenzhen stammend, setzte damals stark auf die Sonderwirtschaftszone Shenzhen. In China sind Motorräder in den Städten aus Umweltgründen größtenteils verboten. Dafür fahren bis zu 200 Mio. Elektroller in den Städten. Bitte nicht immer Scooter nennen. In Deutschland wären das ca. 10 Mio. Elektroller.
nilsbär meint
Danke für die Infos. Ich möchte das unmenschliche Regime in China nicht verherrlichen, aber ihm verdanken wir zusammen mit Elon Musk die weltweite Verkehrswende.