Die Volkswagen-Tochter MOIA startet nach einer dreimonatigen Testphase Mitte April 2019 den öffentlichen Betrieb in Hamburg. Innerhalb von 12 Monaten soll dieser „zum größten vollelektrischen Ridesharing-Dienst Europas“ ausgebaut werden.
„Es ist die erste Millionenstadt, in der wir unser innovatives Angebot für eine umweltfreundliche, geteilte Mobilität auf die Straße bringen“, so MOIA-Chef Ole Harms. „Hier entwickeln und perfektionieren wir unser System, das wir von Hamburg aus in die Welt bringen wollen.“ MOIA bündelt ähnliche Fahrten, was die Effizienz des Straßenverkehrs erhöhen und Lärm, Stau sowie Luftverschmutzung reduzieren soll.
MOIA habe im Rahmen der Testphase seit Januar mehr als 20.000 Kilometer abgespult. Erprobt wurden dabei vor allem neu entwickelte Software, das Lademanagement und betriebliche Abläufe. Gleichzeitig kartierte MOIA mehrere tausend virtuelle Haltepunkte für den Ein- und Ausstieg der Fahrgäste im zukünftigen Hamburger Bediengebiet. Bis zum Jahresende sollen in der Hansestadt 1000 Mitarbeiter beschäftigt werden.
Zum Start im April kommt zunächst eine Flotte von 100 MOIA-Stromern auf Basis von VW-Technik zum Einsatz, die ein rund 200 Quadratkilometer großes Bediengebiet inklusive des Hamburger Flughafens abdecken. „In den kommenden zwölf Monaten wird das Bediengebiet schrittweise auf 300 Quadratkilometer und die Flotte auf 500 Fahrzeuge anwachsen“, kündigte MOIA an. Das mittelfristige Ziel sei es, das gesamte Stadtgebiet abzudecken.
Für den Flottenbetrieb steht MOIA zunächst ein Betriebshof in der Nähe des Flughafens zur Verfügung. Dieser verfügt über Einrichtungen zur Reinigung und Wartung von 180 Fahrzeugen sowie über Sozialräume für Fahrer und Techniker. Auf dem Betriebshof gibt es über 100 Ladepunkte, um während der Schichtwechsel sowie nachts die Batterien der MOIA-Fahrzeuge nachzuladen. Ein zweiter Betriebshof wird derzeit im Stadtteil Horn gebaut. Weitere Betriebshöfe sollen im Laufe der nächsten 12 Monate entstehen.
Uwe meint
Weil es dann keine Profite mehr bringen darf!
ÖPNV dient dem Gemeinwohl und deshalb wird möglichst viel Geld sinnlos eingesetzt.
Vielleicht setzt sich ja mal die Erkenntnis durch, dass der ÖPNV auch zur kostenlosen Nutzung zur Verfügung gestellt werden kann.
Dann dürften sich die elektrischen Antriebe sehr schnell durchsetzen.
Ernesto 2 meint
und wieder wird eine öffentliche Dienstleistung privaten Konzernen zum Frass vor(t)geworfen. Zunächst wird das billigst eingeführt und wenn dann der ÖPNV zu Tode konkurriert ist und Nachts nichts mehr geht dann wird zugeschlagen. Soll keiner sagen er habe es nicht gewusst. Das ist Privatisierung von Gewinnen, und Sozialisierung von Verlusten. Wie es einst der Bertelsmann Mohn vorgedacht Hund ausgesprochen hat. Der öffentlichen Hand stehen noch viel zu viele Mittel zur Verfügung als daß wir das Privat übernehmen können. Aber wenn die erst mal sparen und nichts mehr ausgeben übernehmen wir von den Privaten ALLES, Wasser Abwasser, Schulen, Krankenhäuser Universitäten. Dem Staat muss es noch viel schlechter gehen dann werden unsere Gewinne explodieren. Sorry von diesem „privaten“ ÖPNV halte ich GAR NICHTS, !!
Ducktales meint
Hört Hört. 1+
Sehe ich genauso (die Risiken der Privatisierung ),
und hier geht ein Unternehmen an den Start,
das auf der anderen Seite nach Subventionen verlangt.
Gewinne maximieren, Kosten/Verluste sozialisieren. Subventionen abgreifen
(bevor es jemand anderes bekommt)
Da wird sich nichts ändern.
Peter W meint
Das scheint der ÖPNV der Zukunft zu werden. Derzeit wohl eher ein günstigeres Taxi, aber wenn man die Fahrer nicht mehr braucht wirds massentauglich.
Wie sind denn die Preise?
Michael S. meint
Naja. Hat wie jedes System seine Vor- und Nachteile. Mit dem Durchsatz einer U-Bahn-Linie zur Hauptverkehrszeit können die Fahrdienste nicht mithalten. Allerdings bieten die in der Fläche schon eine sehr gute Alternative zum eigenen PKW und auch zum ÖPNV.
Peter W meint
… Mit dem Durchsatz einer U-Bahn-Linie zur Hauptverkehrszeit können die Fahrdienste nicht mithalten. …
Ja, da muss ich wohl zustimmen. In erster Linie wird es die Taxis treffen, und dann die Buslinien außerhalb der rush-hour.
Michael S. meint
Finde das prinzipiell auch nicht schlecht. Nur bin ich der Meinung, sofern das Geschäftsmodell Profite bringt, warum betreibt es nicht einfach der örtliche Verkehrsbetrieb?!