Bundeskanzlerin Angela Merkel reist diese Woche zum Europäischen Rat nach Brüssel. Zu den Themen gehören laut dem jüngsten Podcast der CDU-Politikerin neben dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union auch wirtschaftliche Veränderungen und Innovationen – unter anderem im Bereich der Elektromobilität.
Die Politiker wollen sich auf dem kommenden Gipfel mit einer europäischen Industriestrategie beschäftigen. Dazu gehöre der gesamte Bereich der Mobilität, sowohl im Bereich des Automobils, aber auch im Bereich der Bahn, so Merkel. „Deshalb werden wir auch über strategische Forschungs- und Innovationsprojekte sprechen, zum Beispiel mit Blick auf die Elektromobilität über ein Konsortium, das sich mit der Entwicklung von Batteriezellen beschäftigen könnte.“
Die Kanzlerin wolle gemeinsam mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron andere EU-Mitgliedstaaten für eine hiesige Akku-Fertigung zu gewinnen. „Das ist eines der Beispiele, wo wir schauen müssen, dass wir wettbewerbsfähig bleiben und dass wir auch in unseren Handelsabkommen darauf Wert legen, dass nicht einseitiger Protektionismus da ist, sondern dass wir reziprok auf die Entwicklungen im Handel auf der Welt reagieren“, sagte sie. Deutschland sei ein Land, das für den offenen Handel steht, müsse aber auch seine Interessen wahren.
Deutschland und Frankreich haben Ende 2018 eine Kooperation zum Aufbau einer Produktion von Batteriezellen für Elektroautos in Europa vereinbart. Den lokalen Autoherstellern droht in diesem Bereich ein Bedeutungsverlust, da die Zellfertigung von Unternehmen aus Asien dominiert wird. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat bereits mehrere deutsche Firmen mit einer Milliardenförderung zur Bewerbung für ein Gemeinschaftsprojekt animiert. Erste Ergebnisse sollen demnächst verkündet werden.
E.Netsch meint
Chefsache! Merkel macht Ernst. Die nächste Blase die platzen wird.
Swissli meint
Merkel hat einen Podcast?!
Die staatlich koordinierte/teilfinanzierte Zellkolchose ist so eine tolle Idee wie jüngst zwei dt. schwache Banken zu einer Möchtegernstarken zur Fusion zu zwingen. Meines Wissens funktionieren Volkswirtschaften mit wenig Staatseingriffen historisch besser als solche mit vielen Eingriffen. Aber vielleicht denk ich da einfach zu liberal.
Topifun meint
China macht es aber vor, wie man auch Staatlich gelenkt Erfolgreich sein kann.
eMobilitätsberater meint
@Swissli. Ob du es nun unterstützt oder nicht, es wird so kommen. Die Banken lasse ich hier mal außen vor, ist hier ja nicht Kernthema. Batteriezellen Fertigung muss es in Europa geben. Ich denke wir haben doch den Ansatz der Erpressung bei VW schon mitbekommen. Ob die großen deutschen Autokonzerne, Chemiekonzerne, Zulieferer, oder wer auch immer( unter den 40 Interessenten die Herr Altmaier in seiner heutigen Liste hat) nun 1 Milliarde Anschubfinanzierung bekommen oder nicht, ist doch völlig zweitrangig. Das viel wichtigere ist doch das es ein Umdenken (gering, zu wenig, zu spät) gegeben hat. Fr. Merkel kann sich ja schlecht in Brüssel von Herrn Altmaier vertreten lassen.
150kW meint
„Batteriezellen Fertigung muss es in Europa geben. “
Gibt es schon ;)
Raoul meint
Durchhalten Angie, es sind ja nur noch ein paar Monate!
Peter W meint
Die Kanzlerin ist an der E-Mobilität nicht ernsthaft interessiert. Wenn die Autoindustrie eine gemeinsame Brennstoffzellenproduktion brauchen würde, oder Erdgasturbinen als Lösung präsentieren würden hätte sie das unterstützt.
Was sie in Ihrem Physikstudium über Energieeffizienz gelernt hat ist längst vergessen, sonst hätte die Regierung die Braunkohle längst herunter gefahren.
Angela plappert nur nach, was ihr eingeflüstert wird. Eigene Kompetenz und eine eigene Meinung kennt sie schon lange nicht mehr. Mit „wir schaffen das“ ist sie so heftig aufs Maul gefallen, dass sie nur noch taktiert und es jedem recht machen will.
Düsentrieb meint
+1
Rolf meint
Schade, sie haben völlig recht.
Raoul meint
Dann sind Wir ja nicht allein.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
From hero to zero; sehr schade.
Sie hätte positive Geschichte schreiben können, mit ihren 1 Mio. E-Fahrzeugen bis 2020 und einer durchdachten und umgesetzten Energiewende.
Harry meint
Danke, Merkel!