In den vergangenen Wochen wurden drei neue Fälle bekannt, bei denen Teslas Premium-Elektroauto Model S anscheinend ohne äußere Einwirkung zu brennen anfing. Der Hersteller betont stets, dass Brände bei E-Autos weitaus seltener vorkommen als bei Verbrenner-Fahrzeugen. Dennoch überarbeitet das Unternehmen nun seine Batteriemanagement-Software.
Als „reine Vorsichtsmaßnahme“ werde das System von allen Fahrzeugen der Typen Model S und Model X aktualisiert, teilte Tesla US-Medien mit. Das Update werde ab sofort per Funk aufgespielt und die „Batterie zusätzlich schützen und ihre Langlebigkeit verbessern“. Konkret handele es sich um eine Verbesserung der Einstellungen für das Lade- und Wärmemanagement der Fahrzeuge, berichtet Teslamag.de.
Nach Angaben von Tesla in einer Nachricht an die Presse sind Brände bei den produzierten Fahrzeugen „extrem selten“: Entsprechende Vorfälle kämen zehnmal weniger häufig als bei Autos mit Verbrennungsmotor vor. Das Ziel sei allerdings, eine Zahl von null Zwischenfällen dieser Art zu erreichen.
alupo meint
Gut, dass es da noch etwas zu verbessern gibt. Fehler gibt es immer und es wird sie immer geben. Vielleicht wird das mangelhafte Denkvermögen des Menschen im nächsten Jahrzehnt durch KIs verbessert. Die wären m.M.n. zumindest nicht so arrogant wie der Mensch und würden mit allem rechnen weil sie alles miteinander verknüpfen könnten. Alle dokumentierten Fehler in der größten Datenbank der Welt, dem Internet. Wow.
Mit dieser aktualisierten Software ist Tesla allen anderen wieder einen weiteren Schritt voraus, denn die haben noch nicht einmal diese Erfahrung machen können. Und wer glaubt, die anderen würden das von „Natur aus“ richtig machen, der ist m.M.n. ziemlich naiv.
Toll finde ich, dass auch mein altes Modell von 2016 einfach so über die eingebaute SIM Karte verbessert wird.
Remo meint
Es ist schon bitter, dass Tesla sowas offensichtlich mit einem Software update regeln kann, es aber erst tut wenn was passiert.
Michael S. meint
Man kann ja ein Problem erst lösen, wenn man von dessen Existenz erfährt.
Es gibt eben immer Dinge, von denen ich nicht weiß, dass ich sie nicht weiß.
Jeru meint
Ich habe mich schon gewundert, warum die Brände hier auf ecomento weder bei der Redaktion, noch bei den Usern ein Thema war.
Man stelle sich vor ein FCEV hätte gebrannt..
Ich habe es immer betont, aus meiner Sicht sind weder BEV noch FCEV zu 100 Prozent sicher und Unfälle werden passieren. Es geht nur darum, wie man auf diese reagiert und beim BEV scheint es hier ja Einigkeit zu geben. Alles halb so wild.
Warum habe ich das Gefühl, dass Forum würde auf einen brennendes FCEV komplett anders reagieren?!
Harry meint
Ja da sind wir mal wieder bei deinem Lieblingsthema, FCEV. Die würden eher explodieren als brennen…
Zudem, brennt aus hundertausenden ein Tesla, weiss das 1h später die ganze Welt. Brennt ein Porsche, Audi, Italosportler geht das vielleicht in den Picdump einschlägiger Foren.
100% Sicherheit gibt’s nie.
Und gemäss NHTSA brennen Verbrenner 5x häufiger als EV.
Marktanteilsbereinigt.
E.T. meint
So sieht’s aus. Verkehrsmeldungen über brennene Fahrzeuge waren auch lange vor dem Einzug der BEVs in den Straßenverkehr im Radio oft zu hören. Ich selbst habe zwei Brände im engen Bekanntenkreis zu „beklagen“, keine 50m von meinem Wohnhaus ist ein neuer BMW (5er) direkt nach der Abholung vom Autohaus in Flammen aufgegangen und komplett ausgebrannt, da gab es nicht mal den ersten Roadster von Tesla zu kaufen.
glider meint
Die Wahrscheinlichkeit (im Vergleich zum „Verbrenner“), dass ein tesla Fahrzeug brennt ist sogar noch deutlich geringer als angeben, hierzu eine einfache (grobe Abschätzung). Seit 2013 wurden weltweit ca 500.000 Tesla Fahrzeuge verkauft, davon haben bisher 14 gebrannt (die meisten als Folge eines Unfalls) .Allein in Deutschland brennen jedes Jahr ca 40.000 PKW bei ca. 50 Mio zugelassenen Fahrzeugen.
dies bedeutet das die Zahl der Brände bezogen auf die zugelassene Fahrzeuge bei Tesla weltweit ca. 180mal geringer ist als bei den „Verbrennern“ in Deutschland.
(der Vergleich ist nicht ganz sauber, aber leider habe ich keine Zahlen über Tesla Brände und Tesla Zulassungen in Deutschland).
Marco meint
Ich glaube, so ist der Vergleich etwas zu einfach. Du musst berücksichtigen, dass die Tesla alle nicht besonders alt sind. Dabei sind sogar die z. B. fünf Jahre alten noch deutlich seltener, als die z. B. zwei Jahre alten. Man müsste also die Vergleichs-Verbrennen nach ihrem Alter nach gewichten. Dann sind die Model S eher hochpreisig, also sollte man von den Verbrennen auch nur die Premium-Fahrzeuge berücksichtigen. Ich weiß nicht, wie viele Premium-Fahrzeuge, die relativ neu waren, so in den letzten Jahren in Flammen aufgegangen sind, aber ich denke mal, das war deutlich weniger als der Durchschnitt.
Und generell finde ich es auch schon problematisch, wenn man sich auch 48h nach einem Unfall nicht ganz sicher sein kann, ob die Batterie nicht doch noch in Flammen aufgeht. Ich habe da zwar jetzt auch keine Vergleichs-Fakten, aber ich würde schätzen, dass ein Verbrenner eher relativ kurz nach einem Unfall brennt, dann aber die Gefahr für ein Feuer ziemlich schnell viel kleiner wird, so dass man ihn relativ gefahrlos in eine Werkstatt bringen kann.
Oeyn@ktiv meint
Heute auf dem Weg von der Arbeit im Radio gehört: Bad Oeynhausen, ein Audi Q7, der dauerhaft zum Parken abgestellt war, fing aufgrund eines technischen Fehlers Feuer und brannte vollständig aus. Also sämtliche deiner Kriterien, wie hochpreisig, neu und länger stehend (ohne Unfall) kommen hier zum Tragen.
Dennoch will ich die grundsätzliche Gefahren eines Litium-Ionen-Akkus nicht in Frage stellen und hoffe auf künftige Akku-Generationen.
Marco meint
Ich hab ja nicht gesagt, dass solche hochpreisigen, relativ neuen, etc Autos nie brennen, nur dass ich vermuten würde, dass dies deutlich seltener passiert als im Vergleich zum Gesamtbestand der Autos auf den Straßen. Ich wollte damit nur zeigen: ein Vergleich, wie ihn @glider hier machte, ist aufgrund dieser Tatsache nicht zulässig.
Ich persönlich glaube ja auch nicht, dass Teslas häufiger brennen als Verbrennen. Was mich eher etwas besorgt macht, sind die Berichte, wo die Batterie viele Stunden nach einem Unfall plötzlich brennte. Das macht den Umgang mit verunfallten Fahrzeugen schwieriger/gefährlicher, denke ich.
alupo meint
Bis April 2019 gab es 13898 Neuzulassungen von Tesla in Deutschland.
Wieviele da verunfallt oder ins Ausland verkauft wurden weiss ich auf die Schnelle nicht.
Leotronik meint
Die Krönung wäre wenn die Software die Temperaturentwicklung in allen Zellen überwachen würde. Sobald eine verdächtige Tendenz erkannt wird sollte das Auto selbstätig ausparken und fernab von gefährdeten Objekten die weitere Entwicklung abwarten und evtl. selbst die Feuerwehr anfordern. Im Falle eines Falles würden andere Objekte von den Auswirkungen verschont bleiben. Tesla hat die entsprechende Hardware schliesslich onboard.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
+1
Ist eine gute Idee. Zeigt, was technisch alles möglich sein wird.
Spass: Im Garantiefall könnte auch gleich die Produktion eines Ersatzfahrzeuges veranlasst werden.
Felix meint
Oder gleich den nächsten Fluß suchen, und dort sicherheitshalber „einparken“, ähnlich wie es die Feuerwehr schon mit einem rauchenden E-Auto gemacht hat.
Ludwig Kastor meint
Stell ich mir lustig vor :-)
Swissli meint
„Langlebigkeit verbessern“ heisst dann tiefere Ladeleistung?
Wännä meint
„Langlebigkeit verbessern“ heisst
Temperatur- und Spannungsfenster enger fassen. Könnte in der Folge auch bedeuten, dass SC-VOLL-Ladungen etwas länger dauern als bisher (besonders bei hohen Außentemperaturen)
alupo meint
Bei der Akkugröße der Teslas Model S oder X ist eine Ladung mit 150 kW auch noch lange keine Schnellladung. Die beginnt nach herrschender Meinung/Definition erst mit 2 C,
also beim 100 kWh Akku erst bei 200 kW.
Schmitty meint
Irgendwie schon klar das es sich um weniger Fälle handeln muss als bei verbrennern. Schließlich setzt die Welt bisher auf die alt bekannte Technologie und die EV‘s stehen gerade erst am Anfang ihrer Ära!
Aber es ist natürlich löblich wenn ein Auto Hersteller dafür sorgt das dass gekaufte KFZ länger „lebt“.
alupo meint
Das sind spezifische Vergleiche der Zahlen, also Brände pro 1 Mio. Autos. Daher durchaus miteinander vergleichbar.
Für total bescheuert sollte man andere dann doch nicht halten. Ein bischen ist aber schon denkbar ;-).