Die Marke Volkswagen treibt flankierend zu ihrer Elektroauto-Offensive ein neues Design voran, auch das Logo wird aktualisiert. Vorgestellt werden soll der überarbeitete Auftritt im Spätsommer. Marketingchef Jochen Sengpiehl hat im Vorfeld in einem Interview Details zu dem Vorhaben verraten.
„Wir arbeiten an der größten Neuausrichtung der Marke Volkswagen“, erklärte Sengpiehl im Gespräch mit dem Handelsblatt. Bei Volkswagen gebe es im Rahmen des beschlossenen E-Mobilitäts-Fokus und einer neuen Digitalisierungsstrategie „einen massiven Wandel“. Daran richte das Unternehmen das Marketing „völlig neu aus“. Durch die Vernetzung von „Hersteller, Handel, Fahrzeug und Kunde“ sei der Autobauer erstmals in der Lage, direkt mit den Kunden zu kommunizieren.
Die Marke Volkswagen bekomme „inhaltlich eine komplett neue Programmatik“, sagte Sengpiehl. Dazu gehöre ein neues Markendesign, das neben einem neuen Logo den gesamten Markenauftritt umfasse. Hinzu kämen neue digitale Plattformen, die „global, personalisierungsfähig und datengetrieben“ seien. „Wir bauen eine neue Global Website, die E-Commerce-Funktionen haben wird“, so Sengpiehl weiter. In einem ersten Schritt sei kürzlich der neue „ID. Hub“, ein Onlinemagazin für E-Mobilität, gestartet.
Dem Handel versicherte der VW-Manager, dass dieser weiter in alle Vertriebsaktivitäten involviert werde. Die Händler würden zukünftig jedoch anders angesprochen: „Nicht mehr nur über Messen oder Händlerkongresse, sondern auch über neue Events wie die ‚Brand Experience‘, die wir Anfang 2020 in der Autostadt in Wolfsburg für über 17.000 CEOs, Verkaufsleiter und Verkäufer erstmals veranstalten.“
„Den menschlichen Touch“ ins Zentrum rücken
Zu den Themen, die VW im nächsten Jahr mit Händlern besprechen will, gehören neben dem ID.3 die neuen We-Dienste, etwa der neue E-Auto-Carsharing-Dienst WeShare, eine neue Vertriebsstruktur und das neue Markendesign. VW werde sich „moderner und globaler aufstellen“ und „authentisch und lebendig auftreten“, verkündete Sengpiehl. Man wolle „den menschlichen Touch, den die Marke über Jahrzehnte ausmachte, wieder ins Zentrum rücken“. In den vergangenen Jahren habe sich VW zu stark auf Technik und Produkt fokussiert.
Unterstützung bei der Einführung der neuen Marketing-Strategie erhält VW von dem Management-Dienstleister Accenture. „Wenn wir bei der Elektromobilität das Bild auf den Straßen ändern wollen, müssen wir zunächst das Bild in den Köpfen der Menschen ändern“, so Matthias Schrader, Chef von Accenture Interactive. „Das können wir über unsere Haltung schaffen, wie wir kommunizieren, und die Art unseres Contents in digitalen Kanälen.“ Sengpiehl ergänzte, dass es viele Menschen gebe, „die sich mit den Themen der Zeit auseinandersetzen, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind“. Diese Menschen würden anfangen, sich mit Elektrifizierung zu beschäftigen.
Im Fokus von VWs zukünftigem Marketing stehe statt höheren Ausgaben mehr Effizienz, sagte Sengpiehl. Dies soll durch einen stärkeren Fokus auf digitales Marketing erreicht werden. Man könne beispielsweise mit Hilfe von Daten antizipieren, wie sich gezielt die Menschen erreichen lassen, von denen VW glaubt, dass sie bereit sind für die Elektromobilität.
Im Kern von VWs Digital-Plänen stehe „ein Interface mit einer ID-Nummer je Kunde – genauso wie es die Kunden von Apple oder Google kennen“, verriet Sengpiehl. Das Unternehmen lerne den Kunden dadurch besser kennen – „wenn er das will“. Man könne so ein auf ihn abgestimmtes Profil entwerfen. „Es ist ein großer Change-Prozess und eine der größten Herausforderungen“, betonte Sengpiehl.
150kW meint
Das sehen wohl viele Tesla Fahrer anders. Selbst ein Tesla Björn wartet 3 Monate auf einen Service Termin und holt das Auto dann nach einem Monat im Service ab.
150kW meint
Antwort auf alupo 25.06.2019 – 22:11
BB meint
„aktualisiertes Logo“
„Neuausrichtung der Marke“
„menschlicher Touch“
„Bild in den Köpfen ändern“
Wenn ich dieses hirnlose Gesülze noch länger höre wird mir irgendwann schlecht.
Baut endlich geile, effiziente, kompakte, selbstladende, spassbringende, praktische und bezahlbare Elektroautos !!!
Neues Marketing braucht ihr dann nicht mehr. Tesla macht’s vor,
hu.ms meint
Tesla kauft kaum einer in Europa.
Zunächst ist grundsätzliches marketing pro BEV notwendig, da die masse aktuell mit BEV nur komfortnachteile (laden, reichweite) assoziert.
Hans Meier meint
Sorry Hu.ms, ich sehe täglich Teslas in grösserer Anzahl… und mehr als alle Deutsche E-Fabrikate zusammen.
Lass es einfach mit der Abwertung von Tesla, Tesla ist aktuell der Gradmesser, alle anderen sind „Marktbegleiter“ und Mitläufer.
Und weil es vielleicht bei dir so aussieht das niemand Tesla fährt, heisst nicht, das es anderswo auch so ist. Deutschland ist nur ein Land von vielen und weltweit gesehen undbedeutend.
Hans Meier meint
„…sei der Autobauer erstmals in der Lage, direkt mit den Kunden zu kommunizieren.“ „Den menschlichen Touch“ ins Zentrum rücken“ Personalisiertes Marketing…
Da kommen mir Errinnerungen an den Cambridge Analytica Skandal hoch… Man will in die Köpfe… VW… Shit…
Blackampdriver meint
So was nennt man sozialen Sprengstoff. Nur hat keiner der alten Politgarde einen A…h in der Hose und eiert nur rum. Ich denke, es wird noch mindestens 25 Jahre vorbei gehen, bevor die E-Mobilität die Oberhand gewinnt. Vor allem im Gebrauchtwagensektor der unteren und mittleren Preislage wird es kurzfristig keine Alternative geben. Wer das Gegenteil beweisen kann, bitte melden.
Yoshi84 meint
Ja, so sehe ich das auch, leider!
Andreas_Nün meint
In 6-7 Jahren haben E-Mobile die Oberhand bei Neuwagenverkäufen.
In Märkten wie Niederlande, Schweiz, Österreich, Dänemark und Schweden wird es schneller gehen. In praktisch allen Osteuropäischen Ländern langsamer.
Sledge Hammer meint
beweisen kann ich es nicht. Aber spätestens wenn die BEVs günstiger als die vergleichbaren Verbrenner werden, ist es um die Verbrenner geschehen.
Wieviele Jahre das genau dauert, gibt meine Glaskugel nicht her, aber bestimmt keine 25 eher 10.
hu.ms meint
Günstiger als verbrenner sind einzelne modelle im gesamtkostenvergleich auf die haltedauer jetzt schon.
Die meisten leute können nur nicht rechnen.
Al Bundy meint
„Wenn wir bei der Elektromobilität das Bild auf den Straßen ändern wollen, müssen wir zunächst das Bild in den Köpfen der Menschen ändern“, so Matthias Schrader, Chef von Accenture Interactive. „Das können wir über unsere Haltung schaffen, wie wir kommunizieren, und die Art unseres Contents in digitalen Kanälen.“
Wie wäre es mit Vorbildverhalten.
wieviele Vorstände/Manager der deutschen Automobilindustrie (Hersteller und Zulieferer) fahren selbst ein BEV und lassen sich damit sehen und empfehlen es weiter?
Bei uns sehe ich vor den Vorstandsgebäuden ausschließlich SUV mit Verbrenner (zumeist Diesel)
LIVE Content inkl. Vorbild ist mir lieber als marketing blablabla
Dieselfahrer meint
Ehrlich: Mich interessiert es einen Sch… mit welchen Fahrzeugen sich „Vorbilder“ für die Presse ablichten lassen. Mein alter Diesel muss so lange halten, bis es was adäquates in BEV gibt (Schätzung 2 Jahre). So lange verzichte ich darauf, die Umwelt mit einem Neuwagen zu belasten.
Jörg2 meint
+1
Der ökologisch sinnvollste Pkw ist der nicht gebaute.
Jörg2 meint
Nur so nebenbei:
Beim ID.3 hätten sie seit Monaten anders verfahren können. Hier läuft alles wie gehabt: irgendein Designteil mutiert zu Biedermeier, Tarnfolie, keine Daten und Preise
Man hätte den ganzen Prozess, mit allen Erfolgen, Rückschlägen und wieder aufrappeln auf allen Socialmedien-Kanälen zeitnah und kleinteilig begleiten können. Die Konkurrenz (so es sie gibt) kennt die ganzen Prozesse (also nicht, was zuveraten wäre) und nimmt das Teil eh auseinander…
restlesssociety meint
Also, das schnörkellose funktionale Design des ID.3 ist eindeutig Bauhaus und nicht Biedermeier. Bitte vorher besser Informieren, wird sonst schnell peinlich…
Jörg2 meint
@rest…
Dann fahr nach Dessau und Weimar. Im Bauhausjahr ist da einiges zu sehen.
;-)
Um es vielleicht exakter zu formulieren:
„… mutiert ins biedere…“
Jörg2 meint
Nachtrag: Der Museums-Neubau in Dessau ist eine Schande für die Ideen des Bauhauses. Das neue Meisterhaus auch.
hu.ms meint
Daten sind grossteils bekannt.
Einfach das YouTube-Video von ams schauen. („VW ID.3“ eingeben).
Preise kommen immer erst bei bestellmöglichkeit, die nicht mit der reservierung zu verwechseln ist. War bei tesla M3 auch so.
Jörg2 meint
@hu.ms
Ich kenne bisher nur Preisspannen und Leistungs- und Kapazitätsspannen. Was hier zu wem gehört, hat sich für mich noch nicht geklärt. Auch ist mir noch unklar, welche laufenden Kosten z.B. durch Zwangsdurchsichten entstehen werden.
Insofern ist das Ganze für mich noch nicht bepreist.
VW scheint den Preis ja auch noch nicht zu kennen (s. Thema „Förderung“ und Preisgestaltung).
Leotronik meint
Bitte bitte. Baut bessere BEV und weniger Gesülze.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
„Wenn wir bei der Elektromobilität das Bild auf den Straßen ändern wollen, müssen wir zunächst das Bild in den Köpfen der Menschen ändern“, so Matthias Schrader, Chef von Accenture Interactive.
Na, da fangt mal bei den Managern, Politikern und Gewerkschaftler an; der Fisch fängt immer am Kopf an zu stinken.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ergänzung:
https://www.spiegel.de/auto/aktuell/mobilitaet-der-zukunft-union-will-synthetische-kraftstoffe-statt-elektroautos-a-1273966.html
Jörg2 meint
„…
Durch die Vernetzung von „Hersteller, Handel, Fahrzeug und Kunde“ sei der Autobauer erstmals in der Lage, direkt mit den Kunden zu kommunizieren.
…“
Die schlimmsten Befürchtungen der gebundenen Händler werden wahr!
Satcadir meint
„Ein grosser Change Prozess..“
Was für ein Gesülz von einem politisierenden Staatskonzern. Aber ok, sie setzen alles auf eine Karte mit Elektromobilität. Was allerdings die Händler bei der Party noch zu suchen haben ist mir ein Rätsel. Es gibt nicht mehr viel zu warten. Tesla machts vor. Das Händlernetz ist der grosse Hemmschuh der alten Hersteller und da kommen sie nicht heraus.
Bernhard meint
Die Händler sind wirklich das grösste Problem für die klassischen Hersteller. Wenn man sich mit deren Verkäufern unterhält und einen auf Unwissend macht und nach E-Autos fragt, dann wird man nur für Dumm verkauft. D.h. sie reden die E-Mobilität nur schlecht und wollen dir ihre klassischen Autos verkaufen.
Die Umzupolen wird die grösste Herausforderung.
Peter W meint
… Die Umzupolen wird die grösste Herausforderung. …
Stimmt. Bisher muss halt immer noch eine Werkstatt mit Öl und Filterwechseln durchgefüttert werden.
Satcadir meint
Nein, ich meine, wozu benötigt man einen Händler um ein nahezu wartungsfreies Produkt zu verkaufen.
Die entsprechenden gesetzlichen Probleme Teslas in einigen US Bundesstaaten sprechen Bände.
Die Händler sind dort so eine Art Heizer auf Elektroloks.
Jörg2 meint
In dem Zusammenhang bin ich auf die Garantiebedingungen gespannt.
Wird es kostenpflichtige Zwangsdurchsichten zum Erhalt der Garantie (und zur Notbeatmung der Händlerwerkstätten) geben?
volsor meint
Jörg2 , Das wird es auf jedenfall geben , siehe Kia , Hyundai und Renault.
Ich tippe auf alle 25 – 30 Tsd km.
hu.ms meint
Ich würde sagen mindestens einmal jährlich und nicht unter 400 €.
Ein weiterer negativpunkt für den ID.3.
Nur: die MEB-fahrzeuge des VW-konzerns werden in den nächsten jahren gekauft werden.
Den kaufinteressenten ist anscheinend etwas anderes wichtiger.
UUUPS!
Hatte ich den letzten satz nicht erst kürzlich im zusammenhang mit tesla M3 geschrieben. :-)
Jörg2 meint
@hu.ms
Da bin ich gespannt, wann die Flottenverantwortlichen per Zettel und Bleistift auf Fahrzeuge umswitchen, deren Gesamtkosten (also inkl. Wiederverkaufswert) deutlich unten den jetzigen liegen (bei eventueller verkraftbarer Nutzungseinschränkung) und welche Fahrzeuge das dann sein werden.
In Deutschland ist das ein großer Hebel und VW hat hier einen sehr großen Fuß in der Tür!
Peter W meint
Da bin ich anderer Meinung. Ja, junge Leute kaufen gerne alles online, am Besten ein Produkt fotografieren und mit einen Klick bestellen. Ich denke aber die Mehrheit möchte beim Auto mindestens eine Probefahrt machen und sich erklären lassen, welche Optionen sie haben. Das meiste Geld geben auch nicht die unter 30 Jährigen, sondern eher die über 40 Jährigen aus. Wer sich also jetzt schon auf die Gepflogenheiten der Jungen ausrichtet, verliert die Zahlungskräftigen Familienväter, die sich endlich mal wieder was leisten wollen, weil die Kids aus dem Gröbsten raus sind. Elektroautos werden noch einige jahre lang Autos für Leute sein, die es sich leisten können. 10.000 Euro mehr gibt man nicht aus, wenn man sie nicht hat.
Futureman meint
Für Probefahrten braucht es aber keinen Händler.
Da reicht ein überzeugter Besitzer, der sich durch Empfehlung was dazu verdienen kann. Denn keiner kennt das Fahrzeug besser, als der, der es jeden Tag benutzt…
Jörg2 meint
In Citylage wird man die VW-Brot-und-Butter-eAutos in den Sharingflotten probefahren können. Ganz allein, ohne Rumgesülze vom Beifahrersitz (Verkäufer).
In der Fläche mietet man sich für eine Woche / einen Monat sein Zielobjekt.
Wem das alles zu aufwändig / kostenintensiv ist, geht halt zum Händler.
150kW meint
„Es gibt nicht mehr viel zu warten. Tesla machts vor“
Gerade Tesla ist das Paradebeispiel wie sich zu wenig Service Punkte negativ auswirken.
alupo meint
Ich war noch nicht beim Service. Ich habe aber auch erst 70.000 km in 2,5 Jahren mit meinem Model S abgespult.
Da war bei meinem Toyota auch nichts vorgefallen (außer den vorgeschriebenen Inspektionen). Ich vermisse jedenfalls die jährlichen kostenpflichtigen Gewährleistungserhaltungstermine nicht. Warum auch, kosten doch eh nur Geld…
Ich bin gerade bei Madrid und geniese es, die Klimaanlage 5 Minuten vor der Rückkehr zum Auto anzuwerfen, per App vom Smartphone aus, versteht sich. Und das Laden ist wie üblich (am Hotel) kostenlos.