Die Kleinwagen ForTwo und ForFour der Daimler-Tochter Smart werden bereits seit längerem auch als Elektroauto angeboten, künftig können die Baureihen nur noch mit E-Antrieb geordert werden. Das Interesse an den batteriebetriebenen Stadtflitzern ist groß, die Wartezeiten entsprechend lang. Aktuell nimmt Smart für die Modelle aufgrund der großen Nachfrage sogar gar keine Bestellungen mehr an.
„Die sehr hohe Nachfrage beim Smart EQ ForTwo, Smart EQ ForTwo Cabrio und Smart EQ ForFour übertrifft unsere Planungen weit. Die elektrischen Modelle von Smart werden voraussichtlich im November wieder bestellbar sein“, heißt es seit kurzem auf der Website des Herstellers. „EQ“ ist ein neues Label von Daimler, mit dem elektrifizierte Antriebstechnik bei Mercedes und Smart gekennzeichnet wird.
Zuletzt musste beim elektrischen ForTwo mit einer Lieferzeit von um die neun Monaten gerechnet werden. Nachdem die Verbrenner-Versionen in Deutschland und Westeuropa vor einigen Wochen ausliefen, ist das Interesse an dem Zweisitzer sowie dem größeren ForFour offenbar weiter gestiegen. Smart ist bei der Produktion auf Technikpartner Renault angewiesen, der den Antrieb liefert.
Auch die Verfügbarkeit von Batteriezellen aus Asien ist ein limitierender Faktor. Der Bestellstop dürfte zudem damit zusammenhängen, dass Smart bei der Automesse IAA im September überarbeitete Fahrzeuge zeigen will. Darüber, was genau geplant ist, schweigt sich das Unternehmen noch aus. Allzu große Änderungen dürfte es nicht geben: Die Kooperation zwischen Daimler, Smart und Renault läuft demnächst zum vereinbarten Vertragsende aus.
Smarts kommen bald aus China
Der Smart ForTwo mit Batterie-Antrieb läuft derzeit im französischen Hambach vom Band. In Zukunft werden neue Smarts komplett in China produziert, Daimler gründet dazu ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Fahrzeugkonzern und Daimler-Großaktionär Geely. Die Partner wollen sich zukünftig verstärkt auf „Urbanisierung, E-Mobilität und Konnektivität“ sowie „smarte Services, smartes Carsharing“ konzentrieren.
Der aktuelle Smart ForTwo EQ mit 60 kW (82 PS) und 160 Kilometer Reichweite nach der auslaufenden NEFZ-Norm kostet ab 21.940 Euro. Den ForFour mit ebenfalls 60 kW (82 PS) und 154 E-Kilometern bietet Smart ab 22.600 Euro an. Das bestehende Smart-Portfolio soll noch drei Jahre verkauft werden, anschließend starten die mit Geely entwickelten E-Kleinwagen. Geely soll eine komplette Familie Zwei- und Viertürer sowie einen Crossover planen.
Stefan meint
Der Smart hat seine Schuldigkeit zur Unterstützung des SUV-Absatzes getan. Künftige SUVs kommen als (Plug-In-)Hybride, die nicht mehr über Smart-Greenwashing im Flottenverbrauch schöngerechnet werden müssen. Dass diese SUVs praktisch nie eine Steckdose sehen ist für die Schönrechnung des Flottenverbrauchs uninteressant, haupsache diese kleinen Smarts hängen die 2,5-Tonnen Straßenpanzer von Damiler an der Ampel nicht mehr ab.
In wenigen Jahren werden uns die Koreaner und Chinesen zeigen, wie E-Autobau wirklich geht, und die Vorstände und Aufsichtsräte, die das in Deutschland verbockt haben, lassen sich ihr handmassiertes Bio-Rindersteak und Wildwasserlachs in eine hochwasser- und sturmsichere Enklave fliegen. Wir fahren dann alle wieder Fahrrad – auch aus China und essen Soylent Green.
NL meint
Ob die Deutschen die einzigen sind, die eine Abneigung gegenüber deutschen Autos aus China haben?
Würde ich mir niemals kaufen, auch wenn ich den e-Smart eigentlich super finde.
BlackRain meint
Wenn man den Verkauf von Verbrennern gänzlich einstellt – was absolut löblich zu unterstreichen ist – ohne dann im direkten und vorausschauenden Gegenzug die Produktion der BEV Version auf das vom Markt geforderte Level hoch zu fahren, ja dann ergibt sich in der Tat der nun zu konstatierende Schlamassel.
Und was lernen wir daraus ?
Smart wurde und wird einfach schlecht geführt, eher miserabel verwaltet, schade.
Andreas meint
Reines Compliance-Auto.
Wahrscheinlich horten sie die E-Smarts für 2020.
Mr. Moe meint
„Die sehr hohe Nachfrage beim Smart EQ ForTwo, Smart EQ ForTwo Cabrio und Smart EQ ForFour übertrifft unsere Planungen weit.“
Aber … aber … aber wie kann das sein? Niemand will Elektroautos!!!111einseinself
Spaß bei Seite:
Der Aluhutträger in mir würde an dieser Stelle gerne wissen, ob deren Planung einfach nur mies war oder absichtlich wenig geplant / kurz gehalten wurde (und wird).
Interessant und auffällig ist auf jeden Fall, dass bei so gut wie jedem Hersteller, der jetzt nach und nach mit EVs um die Ecke kommt die Aussagen gleich sind: „oha wir wurden von der Nachfrage völlig überrascht. Das konnte ja keiner ahnen. Aber davon ab will doch überhaupt keiner Elektroautos!“
Das eigentlich positive daran ist, dass sich abermals zeigt, dass sehr wohl ein großer Markt für EVs existiert und stetig zunimmt.
Tripel-T meint
So etwas unsinniges habe ich selten gelesen….
„Wegen zu hoher Nachfrage kann im Moment nicht bestellt werden“
Die nächste Nachricht wird wohl lauten:
„ Wegen zu viel Erfolg die Firma geschlossen“
Stefan meint
Daimler begräbt sein einziges E Auto (BEV) damit und eventuell sich selbst.
Verhindern, verzögern, reduzieren.
Das ist die Ansage.
EQ ist nur ein Marketing Gag.
Es gab noch nie ein Daimler der künstlich immer wieder so gebremst wurde, wie der Smart ED.
Eventuell ab 2022 kommt was neues, aber ob dann noch jemand an Daimler denkt?
Es kann schnell zu Ende sein….
Utx meint
@ecomento.de
„Smart ForTwo und ForFour mit Batterie-Antrieb laufen derzeit im französischen Hambach vom Band.“
Eigentlich läuft nur der Smart ForTwo im französischen Hambach vom Band. Der ForFour wird im slowenischen Nova mesto bei Renault gebaut. Oder wurde das geändert?
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis, tatsächlich wird nur der ForTwo in Hambach gebaut – wir haben das aktualisiert!
VG | ecomento.de
Mike meint
Ich hätte schon erwartet, dass Renault einen e-Twingo rausbringt. Aber war wohl vertraglich anders geplant.
Thomas Wagner meint
Was Daimler mit dem Smart abliefert ist schlichtweg ein jämmerliches Schauspiel.
Smart wird nur dafür benutzt, die Flottenverbräuche zu erreichen und
das war es dann auch – leider nicht mehr lieferbar !
Wenn ich mir die bescheidenen Neuzulassungszahlen der letzten Monate anschaue in denen jeweils um 350 und 450 Smart 42 neu zugelassen wurden, jedesmal weniger als die Hälfte des Renault ZOE, dann kann das nichts gutes bedeuten. Deshalb ist Smart inzwischen an Geely verhökert worden.
Daimler kann oder will diese Kleinwagenmarke nicht zum Erfolg führen –
Schade drum :-(
Remo meint
Haha, und bei BMW sagt man, dass es kein Interesse an E-Autos gebe…
Dann schaut mal zur Konkurrenz nach Stuttgart liebe Münchner..
NL meint
Der e-Smart macht unglaublich Spaß zu fahren. Sehr sehr knackig, ein e-Go-Kart für die City, man beamt sich förmlich durch die Gegend.
Leider ist der Akku arg klein, auch für einen Stadtwagen, ein paar KW mehr wären gut gewesen.
alupo meint
Ein paar kW mehr? Für mehr Beschleunigung? O.k..
KW ist aber die Einheit für die Leistung, früher auch noch mit PS bezeichnet.
Hier werden vermutlich kWh gemeint. Das ist aber etwas anderes.
NL meint
Korrekt, mein Fehler, kWh ist gemeint.
Smart EQ Cabrio meint
Schade, für mich wird es dann der letzte Smart gewesen sein. Ich werde definitiv keinen Smart aus China importieren !
Howbie meint
erste Suche auf mob… .de ergabt 420 Treffer, neue, Tageszulassungen, junge Gebrauchte ab BJ 2017.
Also will uns diese Message sagen…: Kontingent erfüllt um die gesetzlichen Compliencevorgaben des Konzerns für 2019 einzuhalten.
wirklich top…
Der hoffnungslos überteuerte smart ist für smart affine, für die Stammkundschaft die ihren Verbrenner umtauschen wollen.
Der Otto-Normalo wird diesen überteuerten Rollschuh eher weniger bezahlen wollen
jomei meint
…und dann erzählt uns der Professor Schuh: Der Kunde will keine Elektroautos. Ach ja…
Ralf meint
Kleiner Scherz zum Wochenende…. Habe erst mal herzlich gelacht – da hat Smart wohl die seinerzeitige eUp Pressemitteilung kopiert. Bei den Zulassungszahlen ist das ja nur peinlich.
Mike meint
Ich muss zugeben die sehr hohe Nachfrage bei diesem überteuerten Kleinauto überrascht mich auch ;)
Peter W meint
Ja, ist erstaunlich. Auch der i3 geht für 50.000 über den Ladentisch. Wahnsinn wieviel Geld manche für einen Kleinwagen ausgeben.
Pierre meint
50.000 EUR bezahlt keiner für einen i3.
20-25% Nachlass sind zurzeit kein Problem.
Stocki meint
Um dann 37.500€ für einen Kleinwagen zu bezahlen?
Wahnsinn wieviel Geld manche für einen Kleinwagen ausgeben.
BlackRain meint
Nun ja, außen Kleinwagen, innen aber schon – fast – Golfklasse.
Landmark meint
Stimme zu…
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Wenn E-Autos als schicke Accessoires von noch schickeren Arzt-Ehefrauen oder Ärztinnen-Ehemännern angesehen werden, dann ist der Durchbruch da; am Geld liegt es jedenfalls nicht – sonst gäbe es z.B. die Marke Mini nicht.
Hoffe trotzdem, dass es auch für finanziell normalgestellte Menschen wie mich, kostengünstige E-Autos geben wird.
Treas meint
Wir haben unseren EQ42 vor 2 Monaten bestellt, da gab es schon Bestellstop für
das Cabrio. Schade, eigentlich wollten wir das gern haben.
Bleibt die Frage, wovon lebt so ein Unternehmen, wenn es plötzlich keine Verkäufe mehr generieren kann…….
Peter W meint
… von Verbrennern.
Dass Daimler die Verbrenner-Smarts einstellt, und dann nicht genug E-Smarts bauen kann/will, zeigt wie unwichtig denen die E-Mobilität ist. Mit der Marke Smart hat Daimler noch nie Geld verdient. Jetzt geht das Drauflegergeschäft an Geely, und die werden Daimler zeigen wie man Profite generiert. Daimler kann nur Oberklasse, da kommts auf ein paar Tausender mehr auf dem Preisschild nicht an.
Der Meier meint
Viele Hersteller haben sich bei ihrer BEV-Strategie richtig ins Bein geschossen.
Verbrenner-Umbauten, fehlende Produktionskapazitäten, falsche Partner.
Die ‚Partnerschaft‘ mit Geely ist eine versteckte Aufgabe des Marktes wg. Unfähigkeit – ebenso die Zulieferung von Renault.
Wenn die nix eigenes auf die Beine kriegen werden die den Weg von Ford nehmen: Lizenznehmers eines richtigen Unternehmens.
Duesendaniel meint
Den Weg geht Daimler aber schon länger. Deren EVs werden seit vielen Jahren in Partnerschaft mit BYD in China entwickelt, gebaut und auch noch unter dem Namen BYD verkauft, damit wir hier bloß nichts davon mitbekommen. Den E-Smart muss man ja leider auch auf anderen Märkten anbieten, da regelt man das eben über die Lieferzeit.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Na super Mercedes, mit dem Schiffstransport der E-Smarts von China nach Deutschland wird unnötig CO2 in die Welt geblasen, als hätten wir nicht schon genug davon. Dabei gibt es in Hambach ein funktionierendes Werk mit einer umfassenden Lieferantenstruktur drum herum.
Und am Ende werden mit diesen importierten Smarts große S-Klassen grün gewaschen.
Haben CEO keine Kinder?
Heureka meint
„… mit dem Schiffstransport der E-Smarts von China nach Deutschland wird unnötig CO2 in die Welt geblasen …“
Vollkommen richtig! Allerdings gilt das auch für jeden anderen Hersteller, dessen BEVs oder sonstigen Autos / Produkte über die Weltmeere verschippert werden.
Ja, die Verquere von Dekadenz und (durchaus angebrachter) Klima- / Umwelthysterie könnte geeignet sein, als Witz bezeichnet zu werden, wäre es nicht so traurig.
Utx meint
Der Schiffstransport macht erstaunlich wenig aus in der CO2-Bilanz. Bei einem Verbrenner entspricht das ca. 2000 km Fahrtstrecke.
MiguelS NL meint
Schon wieder? Ber e-Smart wahr schon bereits zwei mal für lange Zeit nicht bestellbar.
Bericht vom Nov-2018:
Smart: Elektroauto-Produktion wird hochgefahren – „und zwar richtig steil“