Porsche hat kürzlich verraten, dass mit Stand Juli 30.000 Vorbestellungen für sein erstes Elektroauto Taycan vorliegen. Die batteriebetriebene Sportlimousine wird am Standort Stuttgart-Zuffenhausen hergestellt und sorgt für viele zusätzliche Stellen. Nun teilte Porsche mit, wie die neuen und bestehenden Mitarbeiter fit für den Taycan und weitere geplante Elektroautos gemacht werden.
Rund um den Taycan schafft Porsche 1500 Stellen, knapp 1000 neue Mitarbeiter sind laut der Volkswagen-Tochter bereits an Bord. Weitere 500 sollen in den kommenden Monaten folgen. Insbesondere bei Engpassqualifikationen, etwa Instandhalter mit Schwerpunkt Elektronik, gebe es noch hohen Rekrutierungsbedarf.
Insgesamt seien bis heute mehr als 32.000 Bewerbungen von intern und extern eingegangen. Der Rekrutierungsprozess gehe mit der größten Qualifizierungsoffensive in der Unternehmensgeschichte einher. Damit der Sportwagenhersteller mit dem Produktionsstart des Taycan im September die angestrebte hohe Qualität bieten könne, erhalten die 1500 Mitarbeiter aus der Taycan-Produktion spezielle Schulungen von bis zu sechs Monaten.

„Die Rekrutierung, Integration und Qualifizierung unserer neuen Mitarbeiter ist eine ebenso schöne wie herausfordernde Aufgabe. Unsere Experten aus dem Produktions- und Personalressort arbeiten hier sehr gut zusammen“, so Andreas Haffner, Vorstand für Personal und Soziales der Porsche AG. Um die benötigten Kompetenzen abzuleiten, wurden unterschiedliche Qualifizierungspläne für die im Taycan eingesetzten Funktionsgruppen erarbeitet. Haffner: „Diese detailreiche Vorarbeit war mühevoll. Aber sie ist die Basis dafür, dass wir den Rekrutierungsprozess trotz dieser enormen Bewerberzahl standardisiert und effizient bewältigen, um die richtigen Fachkräfte für uns zu finden.“
Porsche habe bis jetzt bei 31 Bewerbertagen über 2200 Gespräche mit externen Bewerbern geführt. Gesucht würden Facharbeiter mit einer technischen Berufsausbildung und einer hohen Affinität zur Autoindustrie. Nicht alle der neuen Mitarbeiter werden in der Taycan-Produktion eingesetzt: Porsche verfolge bei der Zusammenstellung der Mannschaft einen Mix aus erfahrenen Kräften aus der Zweitürer-Produktion sowie neuen Mitarbeitern, „um möglichst viele Perspektiven in das Team zu bringen“.
„Mit der Elektromobilität ändern sich Abläufe und Tätigkeiten, auch bei uns prägen neue Technologien die tägliche Arbeit. Die Taycan-Produktion mit ihrer Flexi-Line ist eine der modernsten ihrer Art in der Automobilindustrie. Dabei verstehen wir die digital unterstützte Automatisierung der Produktion im Wesentlichen als Erleichterung körperlicher Arbeit“, erklärt Albrecht Reimold, Vorstand für Produktion und Logistik der Porsche AG.

„Bei Porsche steht der Mensch weiterhin im Mittelpunkt, denn erst die Kompetenz und handwerklichen Fähigkeiten unserer Kolleginnen und Kollegen machen die hohe Individualität unserer Fahrzeuge möglich“, betont Reimold. „Viele Arbeitsplätze erfordern jetzt und in Zukunft neue Qualifikationen. Darauf bereiten wir uns gemeinsam mit intensiver Ausbildung und Weiterbildung vor. Der Taycan macht also nicht nur Porsche fit für die Zukunft, sondern auch die Belegschaft, die sich mit den neuen Aufgaben auch neue Qualifikationen aneignet.“
Die Qualifizierung erfolgt unter anderem in neu errichteten „Qualifizierungshallen“. Das Konzept führe von allgemeinen porsche- und produktionsübergreifenden Inhalten bis hin zu Themen, die konkret für den jeweiligen Arbeitsplatz relevant sind. Da die Anforderungen je nach Funktionsgruppe sehr unterschiedlich seien, dauere die Qualifizierung bei komplexeren Funktionsgruppen bis zu sechs Monate. Insgesamt bietet Porsche rund 350 Schulungsbausteine an, die durch interne Trainer und externe Schulungsanbieter umgesetzt werden. Dabei stehe jedem Gewerk ein Trainingscenter als Schulungsort zur Verfügung, in dem Theorie und Praxis vermittelt werden.
Eine wichtige Rolle in der Qualifizierungsoffensive nehme auch das Ausbildungszentrum ein. „So wurde das Kompakt-Modul ‚E-Mobilität bei Porsche und Produkt Taycan‘ federführend von den Ausbildungsverantwortlichen mit ihrer didaktischen Expertise gestaltet und umgesetzt“, heißt es. Das viertägige Modul sei Teil der Schulung der Produktionsmitarbeiter und in einer kompakten zweitägigen Version allen Porsche-Mitarbeitern zugänglich. Auch die „Porsche Lernplattform“ stehe allen Mitarbeitern offen, um sich für die E-Mobilität fit zu machen. Sie umfasse aktuell 380 Stunden digitale Lernzeit „und ist als zentrales und benutzerfreundliches Lernportal der Garant dafür, dass die hohe Komplexität und Menge an Qualifikationsstunden effizient und effektiv bewältigt werden kann“.
Jürgen Baumann meint
Gehen die jetzt alle Tukan gucken? Warum kein richtiges e-Auto?
NL meint
e-Mobilität als Job-Motor, hm? Sehr schön.